Schumann - Kinderszenen - "Von fremden Ländern und Menschen" und "Träumerei"

Kref

Kref

Dabei seit
6. Dez. 2017
Beiträge
223
Reaktionen
328
Hallo. Nachdem ich mich das erste Jahr nach meinem "Wiedereinstieg" praktisch nur mit Barock und Klassik beschäftigt hatte, dachte ich, dass ich vielleicht doch mal in leichtere Romantikstücke einsteigen sollte. Für die Werke Chopins fehlen leider noch die Fähigkeiten, aber die etwas einfacheren Stücke der Kinderszenen sind ja auch nett.

Kritik ist wie immer willkommen - vor allem negative, man will ja was lernen :001:

https://soundcloud.com/user-468992210/von-fremden-landern-und-menschen

https://soundcloud.com/user-468992210/traumerei


____________
W. Hoffmann Flügel aus Langlau von 1980, Modell 190
Zwei gematchte Mikrophone Oktava MK12-1 - je eins ca 80cm rechts und links der Pianistenohren
 
Hallo Kref, ich würde sagen, das ist ne Grundlage, auf der man anfangen könnte, Musik zu machen ;-)

Wenn Du Dir die "fremden Länder und Menschen" anhörst, fehlt Dir selbst was dabei?
Du hast die Noten gespielt, aber keine Musik gemacht, bis auf den Schluss, wo Du richtigerweise langsamer wirst, fehlt jegliches Rubato oder der Aufbau von "musikalischen Bögen".

Die "Träumerei" ist in der Hinsicht schon etwas besser gelungen. Ich würde hier als Erstes versuchen, ALLES in die Melodie zu legen, die mit äußerster Delikatesse gespielt werden muss, die linke Hand ist quasi dynamisch zu vernachlässigen.

Wie war das, du lernst ohne Lehrer?
 
Hallo

Danke erstmal. Ja, gerade beim ersten Stück fällt mir natürlich auch auf, dass es im Grunde ein sehr mechanisches Abspielen des Notentextes ist. Ehrlich gesagt habe ich bei dem Stück immer noch Probleme, die Zwischennoten dynamisch deutlich zurück zu nehmen, was einen nicht ganz unerheblichen Teil meiner Konzentration fordert.

Ich komme merkwürdigerweise mit technisch eigentlich deutlich herausfordernden Stücken von Bach oder Haydn besser zurecht als mit diesem Stück - die romantische Musik mit ihren langen Melodielinien ist einfach (noch) nicht meine musikalische Wohlfühlzone.



Nein, ich hab einen Lehrer und bin auch zufrieden mit dem Mann und dem Fortschritt, den ich im letzten Jahr gemacht habe. Allerdings habe ich die Stücke nicht mit ihm gespielt sondern mir quasi nebenbei erstmal selber angeeignet. Er legt immer Wert darauf festzustellen, dass es ihm am wichtigsten sei, mich dahin zu bringen, dass ich mir Stücke selber aneignen und musikalisch anständig ausarbeiten kann.

Um mal in die Romantik rein zu schnuppern spiele ich mit ihm derzeit die Burgmüller op.100 Etüden. Die sind technisch recht einfach, so dass es mir tatsächlich leichter fällt, mich auf den musikalischen Ausdruck zu konzentrieren. Nur so recht gefallen wollen mir da nur die wenigsten Stücke, also hab ich einfach mal vorgegriffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es bei "Von fremden Ländern und Menschen" immer ganz interessant, wenn man in der Wiederholung die andere Hand betont.
Ansonsten habe ich das Gefühl, dass du noch ein paar Schwierigkeiten mit dem Rhythmus hast.
Höre dir am besten ein paar Versionen auf YouTube an und vergleiche sie mit deinen Aufnahmen.



:-)
 
Hallo Kref,
jetzt fängt die eigentliche Arbeit an.
Das gilt für beide Stücke.
Ich würde die Stimmen in den fremden Ländern getrennt üben. Das heißt in diesem Fall nicht Hände getrennt, da die Mittelstimme auch mit der rechten Hand gespielt wird.
 
Du spielst das erste Stück so, als ob über jedem Ton der Melodie ein Akzent stünde. Würdest du so singen?
Bei dir hört man keine Phrase, keine Linie, nur einzelne, separate Töne.
Nach 10 Sekunden musste ich es ausmachen.
LG,
NaMu
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach 10 Sekunden musste ich es ausmachen.
Wie so oft, richtig charmant ;-)

"Von fremden Ländern und Menschen" so spielen zu können, wie Martha Argerich, ist nicht leicht.
Ich hatte das Stück auch gerade im Unterricht und arbeite an den gleichen oben genannten Punkten.
Es ist längst nicht vorspielreif, aber ich habe viel dabei gelernt.
@Kref Wie lange hast du früher Klavier gespielt?
 
Hallo Kref,
jetzt fängt die eigentliche Arbeit an.
Das gilt für beide Stücke.
Ich würde die Stimmen in den fremden Ländern getrennt üben. Das heißt in diesem Fall nicht Hände getrennt, da die Mittelstimme auch mit der rechten Hand gespielt wird.

Werde ich machen. Danke

Du spielst das erste Stück so, als ob über jedem Ton der Melodie ein Akzent stünde. Würdest du so singen?
Bei dir hört man keine Phrase, keine Linie, nur einzelne, separate Töne.
Nach 10 Sekunden musste ich es ausmachen.
LG,
NaMu

Das verstehe ich durchaus, zur persönlichen Erbauung würde ich das was ich spiele auch nicht anhören. Wie oben erklärt, ich habe praktisch keinerlei Erfahrung mit romantischer Musik und stehe noch auf Kriegsfuß mit langen Linien, in denen man mehr wert auf gesangliches Spiel legen muss.

@Kref Wie lange hast du früher Klavier gespielt?

Ein paar Jahre als Kind und Jugendlicher - und zwar mit der üblichen Einstellung des Kindes bildungsbürgerlicher Eltern. Man will es eigentlich garnicht, muss aber, dran bleiben, weil die Eltern das so wollen und spielt dann eben 20 bis 30 Minuten am Tag, was sicher nicht reicht, um wirklich gut zu werden. Und dann hatte ich noch einen Lehrer, der eigentlich Schullehrer für Musik war und auch kein begnadeter Pianist, der sich damit zufrieden gab, wenn ich die richtigen Tasten zur richtigen Zeit gedrückt hatte. Der Mann hätte sich mit den Einspielungen oben zufrieden gegeben und wäre zum nächsten Stück gegangen.

Und dann, nachdem ich derart ein paar Jahre vor mich hin gestümpert habe, hab ich 23 oder 24 Jahre aufgehört und keine einzige Taste gedrückt. Wirklich ernsthaft angefangen, mit mit dem Klavier zu beschäftigen habe ich kurz nach meinem 40. Geburtstag.

Vielleicht eine unkonventionelle Midlife-Crisis-Bewältigungsstrategie?
 
Wie so oft, richtig charmant ;-)

"Von fremden Ländern und Menschen" so spielen zu können, wie Martha Argerich, ist nicht leicht.
Ich hatte das Stück auch gerade im Unterricht und arbeite an den gleichen oben genannten Punkten.
Es ist längst nicht vorspielreif, aber ich habe viel dabei gelernt.
@Kref Wie lange hast du früher Klavier gespielt?
Naja, ich bin halt ehrlich. Und das Wesentliche konnte ich während der 10 Sekunden erfassen.
;-)
 
Lieber Kref, schade dass dir dein damaliger KL viel durchgehen lassen … @hasenbein würde da sagen, Kak Lehrer. Trotz der vernichtenden Kritik, würde ich weitermachen.

Hier ein kleiner Tutorial, eventuell hilft es:

View: https://www.youtube.com/watch?v=HYuwuQbf-KQ


Aber natürlich mach ich weiter, darum geht es ja gerade, wenn man Kritiken erbittet.

Bitte glaube nicht, dass mich das hier nun berührt im Sinne von "Oh Gott, die mögen mein Spiel nicht, ich bin ganz beleidigt und verbrenne mein Klavier." Ich will ja gerade klare Ansagen, auch weil ich zu einer gewissen Betriebsblindheit neige. Darum nehme ich das gespielte überhaupt auf, damit ich mich selber mit einer gewissen Distanz noch mal anhören kann.

Allerdings werde ich mich bei romantischen Stücken wahrscheinlich wirklich erstmal mit ganz einfachen Stücken befassen. Mit Klassik und Barock komm ich besser zurecht. Grund genug, erst mal mit der Romantik weiter zu machen um aufzuschließen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ja nachdem @herr_zog so eine wunderschöne Version gepostet hat will ich nicht nachstehen

 
Das ist jetzt auch der richtige Zeitpunkt, die Stücke mit in den Unterricht zu nehmen. Der Lehrer freut sich, weil er mit dir arbeiten kann und sich nicht nur falsche Töne anhören muss :001:.
 
Hallo. Nachdem ich mich das erste Jahr nach meinem "Wiedereinstieg" praktisch nur mit Barock und Klassik beschäftigt hatte, dachte ich, dass ich vielleicht doch mal in leichtere Romantikstücke einsteigen sollte.

Ich habe erst ein paar der Stücke aus den Kinderszenen gespielt. Ich finde keine davon leicht.

Wenn es um einen Einstieg zu Schumann geht, würde ich das Album für die Jugend empfehlen. Ich habe, ähnlich wie du, nach langer Pause um die 40 herum wieder mit dem Klavierspielen begonnen. Ich hatte große Freude an den kleinen Stücken, die Schumann für die Kleinen geschreiben hat. Das sind musikalische Kleinodien und rein manuell nicht so schwer. Da kann man sich gut auf die gesangliche Qualität der Stücke konzentrieren.

Wobei das "cantable" Spiel ja auch sonst wichtig ist und explizit zu den Qualitäten gehört, die Bach mit seinen Inventionen und Sinfonien fördern wollte.

Gerade, wenn Du neben dem, was Du im Unterricht machst, selbständig Stücke erarbeiten möchtest, wäre meine Empfehlung, ein, zwei Stufen niedriger anzusetzen. Schau Dir das Album für die Jugend an. Selbst so einfache Stücke wie die kleine Melodie sind einfach hinreißend. Das sind vollwertige Musikstücke, an denen man gerade als Wiedereinsteiger viel lernen kann und schneller zu Erfolgserlebnissen kommt.

In jedem Fall, weiter viel Spaß mit Schumann!

Liebe Grüße
Gernot
 
Aber natürlich mach ich weiter, darum geht es ja gerade, wenn man Kritiken erbittet.

Bitte glaube nicht, dass mich das hier nun berührt im Sinne von "Oh Gott, die mögen mein Spiel nicht, ich bin ganz beleidigt und verbrenne mein Klavier." Ich will ja gerade klare Ansagen, auch weil ich zu einer gewissen Betriebsblindheit neige. Darum nehme ich das gespielte überhaupt auf, damit ich mich selber mit einer gewissen Distanz noch mal anhören kann.

Allerdings werde ich mich bei romantischen Stücken wahrscheinlich wirklich erstmal mit ganz einfachen Stücken befassen. Mit Klassik und Barock komm ich besser zurecht. Grund genug, erst mal mit der Romantik weiter zu machen um aufzuschließen.

Warum nicht mit "Von fremden Ländern und Menschen" zusammen mit dem KL weitermachen? Jetzt bist du soweit, wie du mit dem KL deiner Jugend gekommen wärest, doch statt das jetzt abzuhaken, nimm den jetzigen Stand doch als Arbeitsgrundlage, um das Stück musikalisch zu gestalten und dir mit dem neuen KL zu erarbeiten.

Amüsant finde ich übrigens, dass ich diese Erfahrung mit Klavierunterricht in der Jugend und einem alles abhakenden KL mit Hauptberuf Musiklehrer ebenfalls gemacht habe. Mit dem Ergebnis, dass ich erst 25 Jahre später gelernt habe, Stücke mit einem KL wirklich musikalisch zu erarbeiten.

Jetzt also dran bleiben und Musik daraus machen, wo du es schon "abspielen" kannst.

Und dran denken: Die Kinderszenen sind eben NICHT einfach. Und "Zwischennoten" gibt's da nicht, sondern verschiedene Stimmen, die gesungen werden wollen.
Dein KL wird schon wissen, wie er mit dir da weiter macht. Also: Nur Mut!
 

Zurück
Top Bottom