Schlechte Angewohnheiten

Warum hat ein Schüler so eine Sonderbehandlung nötig?
Das Problem ist nicht die Frage. Das Problem ist, dass Du völlig pauschalisierende Antworten voller Vorurteile lieferst.
Es kann zig Gründe, und zwar sehr menschliche und mit bissel Nachdenken auch nahe liegende Gründe für Unterricht zu Hause geben.
 
Es kann zig Gründe, und zwar sehr menschliche und mit bissel Nachdenken auch nahe liegende Gründe für Unterricht zu Hause geben.
Dann nenn sie doch einfach mal - zumal ich schon öfters frug. Solange in einem mittlerweile dreiseitigen Thread hierauf keine einzige Antwort gefallen ist - Behinderung einmal ausgenommen - ist man halt auf eigene Gedanken zum Thema - ob nun richtig oder falsch - angewiesen.
 
Ich hatte schon verschiedene Musiklehrpersonen zum Unterrichten zu Hause. Die Gründe waren:

Kind besuchte den Klavierunterricht an der örtlichen Musikschule (subventionierter Unterricht). Kind wollte zusätzlich zu diesem Unterricht eine zweite wöchentliche Lektion mit ihrem KL, was an der Musikschule nicht möglich war. Also haben wir mit dem KL eine zweite Lektion auf privater Basis vereinbart. Diese durfte er jedoch nicht in den Räumlichkeiten der Musikschule abhalten. Da die privaten Unterrichtsräume des KL für das Kind weder zu Fuss noch mit ÖV erreichbar waren und wir nur ca. 4 Minuten von den Räumlichkeiten der Musikschule weg wohnten (in welchen der KL sowieso viermal die Woche unterrichtete), wurde das Kind bei sich zu Hause unterrichtet. Wohlverstanden nur die Privatlektion wurde zu Hause unterrichtet und diese wurde immer an einer Randstunde seines Musikunterrichts an der Musikschule abgehalten, so dass er nur den vier minütigen Fussweg zurück legen musste. Und das erstaunliche dabei war, dass alle Beteiligten mit dieser Lösung zufrieden waren. Sogar der KL! Er fand es sogar gut, dass er nach X Unterrichtseinheiten mal kurz frische Luft schnappen und seine Beine etwas bewegen konnte.

Des Weiteren hat das Kind immer wieder in verschiedenen Duos und Kammermusikformationen gespielt. Meist für bestimmte Anlässe wie Konzerte, Musikwettbewerbe, Stufentests etc. Und manchmal war es ganz schön schwierig, einen für alle Beteiligten passenden Probetermin zu finden. Tja, und wie es dann sein kann, war zum Probetermin kein freier Raum an der Musikschule verfügbar. Also fanden solche Proben ab und zu bei uns zu Hause statt, da beim Pianisten zu Hause ja bekanntlich ein Klavier steht.

Das Kind wäre allemal bereit gewesen, seinen A.... zu heben. Aber, es gibt manchmal auch noch andere Gründe, die diesen Willen verhindern.

LG
Sonatina
 
Also ich verstehe die ganze Diskussion um Macht in dieser Sache nicht. Ich selbst bin extrem froh dass meine Klavierlehrerin ins Haus kommt. Und ich bin sehr wohl in der Lage meinen A... zu bewegen. Ich mache viele Sachen zu denen ich außer Haus muss. Wenn ich denke in welchen Räumen ich schon Gesangsunterricht hat, Uni, Kirche etc. Aber meine KL wohnt z.B. in einem Ort ca. 20 km von mir weg. Sie wohnte früher hier in meinem Gebiet, aber es war damals schwierig für Kinder dorthin zu kommen, deshalb hat sie immer Hausbesuche gemacht. Und da ich sie von meinem Sohn "übernommen" habe (und das war eine sehr gute Entscheidung), hat sich die Frage gar nicht gestellt. Sie hat weiter auch Schüler in unserer Stadt und sie fährt dort hin. Sie ist allerdings auch so frei zu sagen wenn sie das Gefühl hat, es stimmt was nicht in der Beziehung zwischen Schüler und ihr, dann beendet sie auch mal. Hätte meinSohn damals noch zusätzlich zu ihr fahren müssen bzw. ich ihn, das wäre ein unwahrscheinlicher Mehraufwand gewesen. Er hatte ja schon eine weiten Schulweg usw.
Aber es stellte sich nie die Frage dass wir das Sagen haben. Sie ist die Lehrerin, wir sind froh wenn sie zu uns kommt, es ist ein Privileg. Das einzige kleine Manko ist dass ich nur mein Klavier gewohnt bin und wenn ich irgendwo mal ausnahmsweise spiele, dann muss ich mich sehr einspielen.

Ich kann mir auch durchaus vorstellen, mal irgendwo einen Workshop außerhalb zu machen, wenn ich das Gefühl habe dass mir dieser Lehrer was zu sagen hat, da muss ich auch hinfahren, Unterkunft zahlen etc. Das mache ich auch gesanglich einmal im Jahr, also man kann auch fexibel sein wenn der KL ins Haus kommt.
 
Dann nenn sie doch einfach mal - zumal ich schon öfters frug. Solange in einem mittlerweile dreiseitigen Thread hierauf keine einzige Antwort gefallen ist - Behinderung einmal ausgenommen
Das muss man nicht begründen. Es genügt doch, wenn ich sage, ich gönn mir das und ich zahle dafür. Peng. Aus! Hey, das ist keine Gnade, dass ein Kl sich herablässt, zu mir zu kommen. Es ist ein Deal - solange der Weg mitbezahlt wird! Kapito?

(Übrigends rechnet sich das für jeden, der pro h mehr verdient als ein KL - der Weg des KL ist somit billiger als der Weg des Schülers)
 
Ein sehr typischer Grund für häuslichen Unterricht: Fahrt zum KL ist für Schüler mit ÖPNV schwierig, Familie hat nur ein Auto oder beide Eltern arbeiten tagsüber - also ist es einfacher, wenn der KL kommt. Tausend andere Möglichkeiten sind genauso denkbar.

Hallo - sind Klavierlehrer so etwas wie kleine Götter, oder ist Klavierspielen / Klavierunterrichten irgendwie etwas so besonderes, abgehobenes, fantastisches, über anderen Professionen und Künsten stehendes ? Der KL kann was, und bietet an, dieses Können und Wissen weiterzuvermitteln. Eine ganz normale Situation, und das findet dann an einem geeigneten, zu vereinbarenden Ort statt. Oder - ich müßte mal überlegen, ob ich meine Studenten nicht besser in meinem Wohnzimmer unterbringe, warum soll ich eigentlich für meinen (Neben-)job immer zur Hochschule fahren, da bin ich ja gar nicht auf meinem eigenen Terrain, wo ich mich dann besonders sicher und überlegen fühlen kann ! Wie lächerlich ist das eigentlich ?

Gruß
Rubato
 
und jetzt vergleicht er sich auch noch mit'm Callgirl. Was kommt denn noch?
 

Es bleibt also die Frage, warum überhaupt jemand so großen Wert darauf legt, daß der Unterricht bei ihm Zuhause stattfindet. Nicht jedes spiegeleigelbverschmierte Balg hat Zuhaus einen Steinway oder Bösendorfer stehen, der vielleicht die bessere Unterrichtshardware darstellen würde. Die intrinsische Motivation des Wechselbalgs zur Arschbewegungsverweigerung würde ich als Lehrer dringend auf Chefallüren hin abklopfen.


Ich habe zwei kleinere Schüler, die ich vor dem Unterrichten meist ins Gästebad zum Händewaschen schicken muß... So viel zum Thema "spiegeleiverschmiertes Balg zuhause unterrichten". Und Chefallüren können Schüler durchaus auch außerhalb der eigenen 4 Wände ausleben.
:-D
 
ja, stimmt schon. Aber in den eigenen Unterrichtsräumen hat man dann eher den Rohrstock in der passenden Größe und Qualität parat, während man für den Transport zum Hausbesuch auf das faltbare Teleskopmodell ausweichen muss.
 
Barbie, das schlimme ist, daß ich Dir nach dem Genuss Deiner Beiträge durchaus glaube, dass Du zur autoritären Liga KL gehörst, wenn Du einer bist. Bist Du einer? Das hat sich mir bisher nicht erschlossen.

Meiner hat mir damals bei jedem Fehler mit einem gespitzten Bleistift in die Schulter gestochen. Das war wirkungsvoller als jeder Rohrstock. Ich hasse den Mann heute noch.
 

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