Regulation einer (neuen) Mechanik

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27. Juni 2018
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Liebe Mitglieder, nehmt mal an, ihr habt das Klavier oder den Flügel mit dem Klang gefunden, den ihr immer gesucht habt, leider ist der Anschlag nicht so, wie Ihr euch das träumt. Nehmt an, das Instrument soll einen leichten, „fluffigen“ Anschlag haben, kommt aber eher schwer und - negativ gesehen - „zäh“ rüber. Der Händler sagt: „kein Problem, das kann man regulieren, das kriegt man so hin, wie Sie es haben wollen“. Ich glaub das nicht. Jetzt seid Ihr gefragt: Stimmt’s, oder stimmt’s nicht? Wie groß ist die Bandbreite bei der Änderung des Anschlags und Spielgefühls bei einem (Neu)instrument mit ultimativen Klang aber subjektiv unangenehmem Spielgefühl?
 
Erfahrungsgemäß ist bei einem Flügel mehr herauszuholen.
 
Auf, liebe afficionatos, etwas mehr Schwung, bitte um mehr Meinungen
 
Es ist doch alles gesagt.
 
OK, das tolle Instrument mit beschissener Mechanik gibt es nicht. Also fast nicht.

Die Mechanik macht den Sound und wenn die Mechanik das herausholt, was Du denkst, das die Akustikanlage des Klaviers hergibt, dann richte Dich darauf ein, dass Du Geld für einen wirklich gescheiten Klaviertechniker in die Hand nehmen mußt, der Dir die Mechanik spezifisch für das Instrument herrichtet.

Und das kostet halt...
 
...ich glaube Euch. Danke für Eure Einschätzung. Das stimmt mich optimistisch!
 
Da bin ich ja gespannt … das stellt sich doch erst am Ende der Arbeiten heraus ob Kunde und Klavierbauer unter einem "leichten, fluffigen Anschlag " das selbe verstehen.
 
Wie groß ist die Bandbreite bei der Änderung des Anschlags und Spielgefühls bei einem (Neu)instrument

Sehr klein. Was will man denn bei einem Klavier machen, wenn es neu ist und vorausgesetzt, dass es nach Werksvorgaben reguliert ist? Dämpferfedern schwächen und Stoßzungenfedern tauschen ist so ziemlich das Einzige. Hat natürlich Nebenwirkungen, hat ja schließlich seinen Grund, warum die so sind wie sie sind.
 


Klar, kann man machen. Aber mehr Blei bedeutet auch Trägheit und weniger Niedergewicht bedeutet mehr Aufgewicht. Aber ist das noch Regulierung? Genau so wie das Versetzen der Piloten. Ich wage außerdem zu bezweifeln, dass ein Händler die Tasten eines fabrikneuen Instrumentes neu ausbleit, um den Anschlag den Kundenwünschen anzupassen. Wenn es sich um ein teures Neuinstrument handelt, ist es optimal ausgebleit. Handelt es sich um ein billiges Instrument, lohnt sich der Aufwand nicht. Und es bleibt immer noch die Frage, ob Kunde und Händler beide das Gleiche unter "Fluffigkeit" verstehen.

Man kann durch Regulierung nicht die Spielart eines Neuinstrumentes in ihrem Wesen verändern.
 
Man kann durch Regulierung nicht die Spielart eines Neuinstrumentes in ihrem Wesen verändern.
Zwei Konzertflügel nebeneinander:
Fazioli und Steinway D.
Beide vom Techniker optimal eingestellt.
Mein persönlicher Eindruck (spontan innerhalb weniger Augenblicke)
Fazioli: sehr schön, klingt gut, spielt sich angenehm.
Steinway: aber hier fühl ich mich zuhause...
 
Aha, jetzt wird es also doch differenzierter. Das Problem ist genauer gesagt so: ich habe vor zwei Jahren ein Bösendorfer 130CL (neu) angespielt, das mich spontan total beeindruckt hat. Aber ich habe damals den Preis nicht bezahlen wollen. jetzt würde ich das gerne bezahlen, aber das Klavier ist nicht mehr da. Also bin ich los und habe andere neue 130cl probiert (jetzt schon drei Stück). Die klingen auch gut, aber sie spielen sich nicht so. Dieses erste spielte sich leicht. man hatte das Gefühl, als ob man einen klitzekleinen Widerstand überwinden müsste und dann geht die Taste danach wie von selbst runter. Dabei hatte ich aber volle Kontrolle. Außerdem war der Klang in meiner Erinnerung eben auch noch viel ausgewogener durch die ganze Bandbreite. Ach hätte ich doch das Klavier gekauft!!!
Die Händler fragen mich immer erwartungsvoll: „und, schon super oder“ und ich erzähl denen dann meine Geschichte und dann kommt eben immer der Spruch: „den Anschlag kann man regulieren“. Aber ich bin eben skeptisch. Ich leg doch keine 40000€ hin und hinterher ist der Anschlag dann eben doch nicht so, wie ich es will.
Was soll ich Eurer Meinung nach tun? Meine Idee ist viel eher einfach zu warten und zu suchen, was meint Ihr?
 
In der Preisklasse würde ich auch weiter suchen!
 
Interessant.

Also bin ich los und habe andere neue 130cl probiert (jetzt schon drei Stück). Die klingen auch gut, aber sie spielen sich nicht so.

Ich hatte seinerzeit auch dieses Instrument angetestet und bin an ein SEHR strammes Exemplar geraten.

Die Händler fragen mich immer erwartungsvoll: „und, schon super oder“ und ich erzähl denen dann meine Geschichte und dann kommt eben immer der Spruch: „den Anschlag kann man regulieren“.

Gleiche Aussage. Es wurde auch der Techniker gerufen, der eine Taste (oder waren es 2 oder 3?) so regulierte, wie es in etwa meinen Vorstellungen entsprach / entsprechen sollte.

Aber ich bin eben skeptisch. Ich leg doch keine 40000€ hin und hinterher ist der Anschlag dann eben doch nicht so, wie ich es will.

Ich sah mich seinerzeit außerstande, den Effekt zu beurteilen. Da Bechstein und Steinway von vornherein meiner Vorstellung ansprachen, fiel Bösendorfer aus der Auswahl heraus. :022: Wenn man das Klavier erst noch zurechtbasteln muss, Ergebnis unbekannt...

Wenn eine Investition so einen stolzen Umfang hat, sollte das Instrument ganz spontan in jeder Hinsicht gefallen.

Obligatorische Frage: Bist Du Dir wirklich sicher, dass Du für diesen erheblichen Preis keinen Flügel kaufen möchtest? :001:
 

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