Rachmaninoff Cis-Moll Präludium

Hoi Guendola!

Bin im Moment auch gerade noch mit dem Stück beschäftigt, am letzten Schliff. Bin gerade deine erste Aufnahme am anhören und sage einfach mal was mir spontan einfällt... (auch auf die Gefahr hin, Dinge zu schreiben, die bereits geschrieben wurden) ich hoffe, es hilft dir weiter! Alles was ich hier schreibe ist als Anregung zu verstehen!!!

1. Grundsätzlich finde ich es schön zu hören, wieviel Dynamik du aus deinem DP rausholst! Reschpeckt :-)

2. Lento- Part: Habe ihn nach der ersten Woche üben in Bezug auf die Dynamik der A- G#- C# Melodie sehr ähnlich wie du gespielt. Mein KL meinte jedoch, dass diese Hauptmelodie durch den ganzen Teil hindurch ff bleibt, wodurch eine komplett andere Wirkung entsteht, die meiner Meinung nach aber mehr Sinn macht. Natürlich kannst du die Melodie nicht durchwegs ff spielen, aber sie bleibt quasi "gefühlt" ff, ich hoffe, du weisst was ich meine. Das ppp in Takt drei beziehe sich nur auf die obere Stimme
Somit komme ich schon zum 2. Punkt, was den Lentoteil anbelangt. Mir fehlt der grosse Bogen über den ganzen Teil, sprich vom Tempo her mir zu frei interpretiert, die untere Hauptmelodie läuft quasi nicht durch. Die 4/4-Note im 2. Takt ist bei dir fast 8 Viertel lang. Die Wiederholung dieser Hauptmelodie während des Lentoteils sollte sich meiner Meinung nach immer auf dieses erste Mal beziehen, wie auch immer du das gespielt hast. Mir macht in diesem Zusammenhang der G# im Takt 7 (der liegenbleibt) wie du ihn spielst - pp - nicht viel Sinn. 1. ist es der wichtigste Ton der Melodie und 2. sollte man ihn noch hören können.
Dann kannst du weiter die Melodie der oberen Stimme viel mehr hervorheben und das kontinuierlich. Es hat bei dir gewisse Akkorde, wo man die Melodie raushört, meist geht sie aber unter.
Mir ist - reine Geschmackssache - dein Lento etwas zu langsam.
Schön finde ich den Bogen, den du über die Akkordprogressionen ab g#- und analog c#- spannst, wobei ich die dynamischen Höhepunkte hier eher an den Anfängen setzen würde.

3. Agitatopart
Ich finde, tempomässig deinen Start sehr angebracht. Ich richte mich tempomässig nach den Dynamikangaben (cresc --> accel., dim. --> rall.) und fahre ziemlich gut damit. Ich ziehe mit dem Tempo so richtig erst etwas später an als du es machst, nämlich erst einen Takt vor dem cresc. in Takt 8 vom Agitato. Richtig heftig mit dem Tempo anziehen mache ich erst auf die triolischen akkorde hin.
Hier im Mittelteil verstehe ich deine Zäsur vor Takt 9 nicht. Der Rückgang der Intensität, den du mit dieser Zäsur wahrscheinlich erreichen willst, kommt meiner Meinung nach erst im Takt elf aber frühestens in Takt 10.
Kleinen Tipp zum üben: laaangsam üben, bis du die Melodie schön singend gestalten kannst, das Tempo kommt wie von selbst, wollte selber auch zu früh schnell werden, hat mich nach hinten geworfen, weil ich dann nicht locker bleiben konnte. Und Lockerheit ist hier das wichtigste!! Und auch hier: die Melodie kann noch deutlicher zu hören sein.

4. Übergang und Tempo primo:
ich mache ein leichtes Ritardando (ich weiss, Rachmaninov macht keins in den Pianoroll-Aufnahmen) auf die letzten 12 akkorde (zweimal die figur auf den letzten 2 Harmonien), damit die beiden sfff gut rauskommen.
Und hier gilt dasselbe, was im lentoteil gilt (nach meiner Auffassung): die hauptmelodie verläuft unten und ist "pesante" also gewichtig! Hört man meiner Meinung nach zu wenig.
Dann im ersten Takt vom und zweiten Takt von Tempo primo, der akkord auf 4+ G# ist falsch, du hast die kleine Sept vergessen.
Bei der progression ab g#- frage ich mich, wieso du das so schnell spielst, plötzlich und hier ist der letzte akkord vor dem Doppelakkord nicht korrekt (selbes problem wie oben), ebenfalls zwei Takte später auf 4+. Schreibe dies nur, weil sich die Fehler nach Lesefehlern anhören.
Die beiden Dim. würde ich persönlich anders gestalten, das erste früher einleiten und das zweite weniger abrupt. (hört sich beides mehr nach subito p an) Ausserdem würde ich so spielen, dass du das mf einleitest und nicht auf dieses hin wieder lauter wirst.

Den Schluss würde ich als dim. von mf zu pp interpretieren.

Ich hoffe, meine Anregungen nützen was! Sonst am besten gleich wieder vergessen!
 
2. Lento- Part: Habe ihn nach der ersten Woche üben in Bezug auf die Dynamik der A- G#- C# Melodie sehr ähnlich wie du gespielt. Mein KL meinte jedoch, dass diese Hauptmelodie durch den ganzen Teil hindurch ff bleibt, wodurch eine komplett andere Wirkung entsteht, die meiner Meinung nach aber mehr Sinn macht. Natürlich kannst du die Melodie nicht durchwegs ff spielen, aber sie bleibt quasi "gefühlt" ff, ich hoffe, du weisst was ich meine. Das ppp in Takt drei beziehe sich nur auf die obere Stimme

Wenn ich das wörtlich nehme, kommt bei mir ziemlich Seltsames heraus aber vielleicht verstehe ich dich falsch.

Die 4/4-Note im 2. Takt ist bei dir fast 8 Viertel lang.
Nein, die ist 4 Viertel lang, schau mal auf die Zeit im Player. Allerdings wird dieser Takt häufig doppelt so schnell gespielt.

Die Wiederholung dieser Hauptmelodie während des Lentoteils sollte sich meiner Meinung nach immer auf dieses erste Mal beziehen, wie auch immer du das gespielt hast. Mir macht in diesem Zusammenhang der G# im Takt 7 (der liegenbleibt) wie du ihn spielst - pp - nicht viel Sinn. 1. ist es der wichtigste Ton der Melodie und 2. sollte man ihn noch hören können.
Das ist Geschmacksache. Natürlich steht hier mf und das ist natürlich deutlich lauter als das ppp zu Anfang. Hier läuft aber auch eine zweite Melodie, die ich in diesem Moment wesentlich interessanter finde, die andere hat man schon ein mehrmals gehört. Hier ist eine kleine Zäsur und da geht meiner Meinung nach ohne Weiteres auch ein Decrescendo, das halt mit dem ziemlich leisen Gis endet.

Warte auf meine nächste Aufnahme, wenn es so ist, wie ich es tatsächlich haben will. Das kann nicht mehr allzulange dauern. Aber du wirst anderer Meinung sein als ich, was mich motiviert, die Aufnahme wirklich zu machen ;)

Zum dritten Teil äußere ich mich vielleicht später. Was die Melodie betrifft, haben wir unterschiedliche Auffassungen und gemäß dem, was ich bisher gehört habe, sind beide gut vertreten. Die Qualität des Agitatos hat natürlich Auswirkungen auf den dritten Teil und der wiederum ist nicht 100% sicher.

Das Hauptproblem im Agitato war übrigens, daß ich es fast 100%ig aus den Fingern gespielt hatte. Davon war weder im Klavierunterricht die Rede noch hatte ich selbst je bewußt die Absicht gehabt. Dieser Irrweg hat aber zur folge, daß ich mehr Kontrolle über die Zwischentöne habe :).

Insgesamt ist dieses Präludium für mich eine absolute Stimmungsangelegenheit. Ich glaube nicht, daß ich jemals eine endgültige Interpretation haben werde, dafür gibt es einfach zu viele Möglichkeiten, und das macht das Stück ja auch so interessant, sowohl für den Pianisten wie auch für den Zuhörer.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hatte das Stück auch mal gespielt, weiss daher wenigstens ein bisschen, worüber ich rede (siehe hier)

Schöne Idee, das Agitato einfach in einem beherrschbaren Tempo zu spielen! Ich höre es leider viel schneller, und da muß ich einfach hin, sonst habe ich erstmal nichts von diesem Stück. Aber im Moment bemühe ich mich um einen Kompromiß, denn das Agitato lebt ja nicht vom Tempo sondern vom Ausdruck (man kann es sogar romantisch spielen :) ). Mir gefällt deine Aufnahme übrigens sehr gut und ich glaube, daß du in meinem Sinne "fertig" damit bist, also die Sicherheit hast, frei zu interpretieren (jedenfalls hört es sich für mich so an).

Ich wette, sie sind es bis jetzt nicht bei dir im Agitato-Teil.
Schon gewonnen und ich halte nicht dagegen, das Agitato in meiner Aufnahme ist ein einziger Krampf, der im Unterarm beginnt.
 
Schluß

Jetzt will ich mal auf den Schluß zu sprechen kommen, und zwar insbesondere deswegen, weil auch dort anscheinend zwei "Schulen" vorhanden sind.

Die einen spielen den Schluß in etwa in dem Tempo, mit dem sie dort angelangen, die anderen spielen ihn fast doppelt so schnell. Was spricht dafür, hier so schnell zu spielen?
 
Hoi Guendola!

Habe da grade deinen Beitrag gelesen und gebe drum gerne nochmals meinen Käse dazu :-)
Zuerst mal ziemlich peinlich, natürlich sinds 4 Viertel bei dir, habe falsch gezählt.

Deine Aufnahme von heute entspricht ziemlich dem, was ich mit meinem Beitrag meinte. Es kann meiner Meinung nach aber noch viel extremer sein. ;-) Ich hoffe, du kannst mir beipflichten, dass der Fluss des Lentoteils als ganzem, der grosse Bogen darüber so einfacher zu realisieren ist. (?) :-)

Dann weiter, du schreibst als Antwort auf meine Bemerkung zum G# im Takt 7:
"Das ist Geschmacksache. Natürlich steht hier mf und das ist natürlich deutlich lauter als das ppp zu Anfang. Hier läuft aber auch eine zweite Melodie, die ich in diesem Moment wesentlich interessanter finde, die andere hat man schon ein mehrmals gehört. Hier ist eine kleine Zäsur und da geht meiner Meinung nach ohne Weiteres auch ein Decrescendo, das halt mit dem ziemlich leisen Gis endet."

Ist Geschmackssache, klar, finde trotzdem schade bei deiner Interpretation, dass du die untere Hauptmelodie bzw. deren Fluss durch die Zäsur bzw. das subito pp quasi zerstörst. Wieso machst du die Zäsur nicht nachher? Aber egal, führt zu weit, wozu sich über Geschmäcker streiten? Bin genau deiner Meinung, das Spielen dieses Präduliums ist sehr stimmungsabhängig und die Anzahl möglicher Interpretationen ist quasi grenzenlos.

Höre mir jedenfalls gerne weitere Interpretationen an! Schaue auch mal, dass ich meinerseits noch eine reinstellen kann...

Ah ja, Apropos "Tempo primo"... "doppio"?! mir auch ein Rätsel
 
Guendola, deine letzte Einspielung gefällt mir sehr gut!

Eine Kleinigkeit gefällt mir nicht, dass ist das Tempo im 3. Takt, oder eigentlich die ersten 3 Takte. Du wirst im 4. Takt schneller, schlagartig, und bleibst in dem Tempo danach (was mir gut gefällt), jetzt mal ganz unabhängig von zusätzlichem Rubato oder so. Es klingt für mich nicht gewollt, den 3. Takt langsam zu spielen, und danach auf einmal schneller. Im übrigen finde ich es gut, dass du das Anfangs-Cis lange aushälst (bei dieser letzten Einspielung könnte es sogar noch länger sein, es sind ja 4 1/2 Viertel auszuhalten).

Das weitere ist dann absolute Geschmacksache. Ich habe auf YouTube eine Aufnahme von Gilels gehört und mir gefällt daran, dass er im A-Teil die Bass-Oktaven stark betont. Das hört sich so typisch russisch für mich an, und zusammen mit den pp gespielten anderen Noten klingt es für mich sehr gut - wenn ich mich nochmal an das Stück mache, werde ich das für mich zumindest ausprobieren.

Schöne Idee, das Agitato einfach in einem beherrschbaren Tempo zu spielen! Ich höre es leider viel schneller, und da muß ich einfach hin, sonst habe ich erstmal nichts von diesem Stück. Aber im Moment bemühe ich mich um einen Kompromiß, denn das Agitato lebt ja nicht vom Tempo sondern vom Ausdruck (man kann es sogar romantisch spielen :) ).

Danke zum Anhören und Kommentieren meiner Aufnahme! Zum Tempo des Agitato-Teils: Komisch, für mich hören sich viele Aufnahmen ziemlich gehetzt an. Agitato heißt doch nicht. mit Vollgas loszulegen. Tempo ist natürlich absolut persönliche Geschmacksache, man sollte da keinem reinreden. Aber, wo ich mir sicher bin (ohne mich jedoch immer daran zu halten), man hat letztlich keine andere Chance, als immer im beherrschbaren Tempo zu spielen. Mit der Zeit rutscht diese Grenze eben nach oben, von selbst. Merkwürdigerweise, auch wenn es jetzt blöd klingt, ich könnte den Anfang des Agitatos (den Arpeggio-Teil) einiges schneller spielen, und finde ihn nicht besonders schwer. Vielleicht eine Frage des Fingersatzes? Wenn man rechte Hand alleine spielt, langsam, aber mit der gewünschten Betonung immer auf dem kleinen Finger, und dann langsam steigert, "flutscht" es bestimmt schneller als man denkt.

Was bei meiner eigenen Aufnahme in die Hose gegangen war, und was mich sehr ärgert, ist die Akkordpassage am Ende des Mittelteils. Insbesondere tricky, wenn man die Betonungen wie in den Noten stehend, spielen will, und der Rhythmus stehen soll. Diese Passage ist für mich der schwerste Teil des Präludiums. Vielleicht gehe ich das Präludium auch nochmal an.

Dieses Präludium ist für mich übrigens das einzige Stück, wo ich mir sehr gewünscht hätte, ein Mittelpedal (heißt das Sostenuto?) zu haben. Um eben die schweren schönen Bassoktaven der linken Hand den Takt über aushalten zu können, ohne Vollpedal nehmen zu müssen. Hat aber eben mein Flügel nicht.

Was das Tempo des Schlusses angeht (da wo Tempo primo in meinen Noten steht), also mir gefällt es, wenn es etwas schneller ist als das Anfangstempo. Aber doppelt so schnell finde ich auch übertrieben. Und ganz am Ende soll doch das Präludium sowieso zu richtiger Ruhe finden.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ja, das Tempo in der neuen Aufnahme wackelt etwas unkontrolliert. Ich habe eine bestimmte Art von Rubato im Hinterkopf aber es kommt nicht so recht in Fluß. Aber die Aufnahme diente ja nur dem Verständnis des Beitrags von Pianistimuss.

Russisches Feeling ist natürlich ein schlagendes Argument, darüber werde ich noch nachdenken. Ich habe ja ein bischen Zeit, bis das Agitato wieder sicher ist ;)
 
hallo Guendola!
Großes Lob und Anerkennung für deinen Mut (damit meine ich deine Aufnahmen) und für deine offene und neugierige Art, deine Sorgen und Nöte mit dem agitato zur Diskussion zu stellen!!
Respekt und Anerkennung!!!

ich erlaube mir, dir ein paar Tipps bzw. Denkanstöße zu geben:

a) erster Teil
wie wäre es, alle Akkorde völlig soft und ohne das geringste arpeggio zu spielen? ABER dabei nur die Melodienoten bis in den Tastenboden zu bringen, alle anderen Füllnoten müssen quasi "schweben"
wie wäre es, mit beiden Händen statt des notierten Unsinns (gekreuzte Daumen) ganz einfach nur Sextakkorde in aller Ruhe mit wunderbar weichem Klang zu spielen?
wie wäre es, zwar "rubato" zu empfinden, aber dennoch strenger im Takt zu bleiben???
könnte man sich nicht mit der Fragestellung befassen, welche emotionale oder psychologische Wirkung die "Stufen-Harmonik" hier entwickelt? (kleiner Tipp zum Verständnis: was ist denn das für eine V. Stufe, wenn sie keinen Leitton hat... ist da die E-Dur Sequenz nicht eine Art Paradies zwischen cis-Moll und gis-Moll)

b) agitato
zum immer besser einfühlen: ganz langsam spielen, Stützfinger nur in den Melodietönen der rechten Hand - die linke Hand deutlich leiser, als du es machst!! - und dabei immer den rechten Arm mit allen Triolenbewegungen mitgehen lassen, denn alles kommt aus den Armen (die Finger reagieren nur!)
auch hier über die Wirkung der Harmonik sich klar werden: da gibt es einmal eine sequenz, die so unsäglich tröstlich-sehnsüchtig nach A-Dur will --- und ach wie gemein läuft dann alles wieder nach cis-Moll
...es gibt keinen Ausweg aus cis-Moll heraus, weder in paradiesischen E- oder A-Dur Träumen, noch in wütend-rasanter Auflehnung (die Passage als erste Klangkulmination)
-- absolute Konsequenz im Fingersatz: 5-1-2 4-1-2 5-1-2 4-1-2
die Passage:
erst ihre banalen fis-Moll (mit verminderter Dominante) und cis-Moll (mit verminderter Dominante) Stufen akkordisch staccato "hacken", und zwar in punktiertem Rhythmus (das zwingt dich, ohne Hektik blitzschnell von einem zum nächsten Akkord zu fassen und zu treffen - zugleich gewöhnt es deine Hände/Finger an automatisches Treffen)
dann die Passage wie notiert, ABER lange Zeit auf jedem 7. Akkord eine ewig lange Fermate: das ist eine "Stationen"-Übung. Ihr Prinzip: schneller als nötig und fehlerfrei in ein Ziel rasen - natürlich darf das Ziel nicht weit entfernt sein. Also ist auf jeder halben Note ein Ziel ---------------- wenn du das geduldig ein paar Wochen "trainierst", wirst du den Mittelteil und die Passage problemlos schnell spielen können und Temporeserven haben!

c) der ziemlich laute Schlussteil
der gelingt dir am besten! erstaunlich! Rachmaninov schrieb, dass die Temponahme hier vom manuellen können des Spielers abhängig sei... Du triffst, die Akkorde sind überwiegend ok (schade, dass ich das nicht sehen kann) - wenn du das verbessern willst, so denke auch hier immer an die Melodie, "fühlen" darfst du rubato, so viel du willst, aber bleib diskret und spiel gleichmäßiger!

Dieses immergrüne (wenn auch etwas plakative) Prelude lebt davon, dass man die Geduld hat, im 1. und 3. Teil gleichmäßig bleiben zu können und den Mittelteil als ein großes spannendes Accelerando anlegen kann!

Und abschließend ein herber Tipp (sei mir nicht böse): ich halte es für sinnvoller, weniger an den Übergang von Passage zu 3. Teil zu denken und da Interpretationen zu vergleichen, als die oben aufgelisteten "technischen" Hausaufgaben zu machen. Denn dass du das Stück magst und können willst, hört man ganz deutlich - dann lass dich davon nicht ablenken!!

Viel Erfolg beim üben - ich hoffe, das hier hilft dir ein wenig
 
noch was wichtiges zur Passage:
AUF GAR KEINEN FALL dort mit den Händen "trommeln" und sie dabei weit hoch und runter bewegen!!!!! GANZ DICHT AN DEN TASTEN BLEIBEN!!!! alle Akkorde/Doppelgriffe hier sind keine Schlagbewegungen, sondern winzige Streckimpulse im Oberarm!
 
Hi Rolf,
wie wäre es, mit beiden Händen statt des notierten Unsinns (gekreuzte Daumen) ganz einfach nur Sextakkorde in aller Ruhe mit wunderbar weichem Klang zu spielen?
das hatte ich mir auch schon immer überlegt, aber soll nicht der offene (russische ;-) ) Klang des Akkords in der RH, der nur aus Quinte und Oktave besteht betont werden?

Warum hätte er es denn sonst so notiert?

Gruß
 
ich vermute, er hat es wegen der sichtbaren (aber nur versteh-, nicht hörbar machbaren) Stimmführung so notiert - und ob nun die Oktave in der r.H. Notation von einem rechten 5. Finger nebst rechtem Daumen, oder unten mit linkem Daumen gespielt wird, sollte doch herzlich egal sein... (hier hätte ich jetzt gerne so ein kleines gelbes Grinsgesicht, aber die lassen sich just nicht anklicken)

übrigens: "manchmal muss man die großern Komponisten vor sich selbst in Schutz nehmen" (V. Margulis) - es soll doch trotz Notation so schön wie möglich klingen.

und dann fällt mir noch ein: das Rachmaninov Prelude bezieht sich nicht auf quasi imitierte gregorianische Klänge (Quinte-Oktave als leerer Klang) wie Chopins Trauermarsch, Regentropfen oder Debussys Kathedrale - das hat, wie in Mussorgskis Promenade, seine Wurzeln in russ. Folkloremusik.

...und selbst wenn ich unrecht hätte: eine schön herausgearbeitet Melodieline klingt besser, als wenn man hier den Quint-Oktavklang zu sehr in den Vordergrund stellt (und der wird doch in sich selbst witzlos, da die l.H. die eben nicht gregorianischen Terzen in den Akkordklang einfügt)

so sehe ich das zumindest
 

Hi rolf,

ich vermute, er hat es wegen der sichtbaren (aber nur versteh-, nicht hörbar machbaren) Stimmführung so notiert - und ob nun die Oktave in der r.H. Notation von einem rechten 5. Finger nebst rechtem Daumen, oder unten mit linkem Daumen gespielt wird, sollte doch herzlich egal sein...

Ich finde jetzt die überkreuzten Daumen nicht so superschwierig, man muss sie praktisch so verhaken, dann geht es ganz gut. Allerdings wechseln zw. drüber und drunter sollte man nicht.
Und man hat eben dadurch die Möglichkeit diesen russischen Klang zu betonen.

und dann fällt mir noch ein: das Rachmaninov Prelude bezieht sich nicht auf quasi imitierte gregorianische Klänge (Quinte-Oktave als leerer Klang) wie Chopins Trauermarsch, Regentropfen oder Debussys Kathedrale - das hat, wie in Mussorgskis Promenade, seine Wurzeln in russ. Folkloremusik.

genau, hatte ich ja auch angedeutet.


Gruß
 
Ich finde jetzt die überkreuzten Daumen nicht so superschwierig, man muss sie praktisch so verhaken, dann geht es ganz gut. Allerdings wechseln zw. drüber und drunter sollte man nicht.

Wie kann man denn ohne Wechsel entspannt spielen? Man verhakt sich doch dann dauernd Ansonsten sehe ich es genauso, die Notierung folgt der Musik und davon abgesehen finde ich es wesentlich schwerer, Sexten als Oktaven zu greifen, wenn man sich in Tonarten wie Cis-Moll bewegt.
 
Also ich wechsel auch drüber und drunter, und finde das auch nicht besonders schlimm.
 
Hi Guendola und Mindenblues,

ihr wechselt echt zwischen LH unter RH und LH über RH?

Das hatte ich auch früher gemacht, aber irgendwie kam ich da immer wieder raus. Welche Hand muss jetzt drüber und welche drunter.
Und dann hab' ich einfach probiert die LH immer unter der RH zu lassen. Bei mir klappt das sehr gut und beide Hände werden dann einfach komplett verschoben. Die RH muss natürlich dabei eher von oben kommen.

Probiert's mal aus.

Gruß
 
hallo zusammen,
klar kann man da, je nachdem wie es sich am bequemsten anfasst, in beiden Händen Oktavengriffe spielen und natürlich die Daumen mal so und mal so herum "überkreuzen" -- und das ist auch nicht wirklich nicht schwierig.
---die Frage ist nur: nützt das was? ich bin überzeugt: nein, das nützt überhaupt nichts.
Tipp: die besten manuellen Lösungen funktionieren analog zu einer berühmten Mathematiker-Denkweise: die einfachste Lösung ist immer die eleganste (so in Mathe), und am Klavier: die einfachste ( = natürlichste) Lösung ist immer die beste (weil man dann nicht fürchterlich die Denkwindungen beanspruchen muss :) )
...und überhaupt: ich finde, Sextakkordgriffe liegen wunderbar in der Hand und sind leicht zu sehen

ABER: was war das "ketzterisches" über cis-Moll??? Ja saperlot: Liszt hat Des-Dur / cis-Moll gerne für heikle Sachen angewendet (Rigoletto-Oaraphrase z.B.), weil diese Tonart am allerbequemsten in den Händen liegt.
Beweis: die Sbschnitte in Des aus der Promenade mal in D spielen...

aber egal: weiter viel Freude an Rachmaninovs einfach wunderschönem Prelude!
 
offtopic:

@ Rolf: wobei das in zumindest Mathe aber keine Äquivalenzrelation darstellt:

Die eleganteste Lösung ist nicht immer die einfachste. Wie ist es am Klavier?




Ein Mathematiker, ein Physiker und ein Biologe sind vor einiger Zeit durch Schottland gereist. Auf einer Zugfahrt sahen sie ein schwarzes Schaf aus dem Fenster, worauf der Biologe meinte: "Ah, ich sehe, daß die schottischen Schafe schwarz sind.", "Hmm," meinte der Physiker, "Du meinst wohl, daß manche schottischen Schafe schwarz sind." Darauf der Mathematiker "Nein, wir wissen lediglich, daß es in Schottland mindestens ein Schaf gibt, und daß wenigstens eine Seite dieses Schafes schwarz ist."


Ein Ingenieur, ein Physiker und ein Mathematiker werden gebeten 2+2 zu berechnen.
Nach drei Minuten kommt der Ingenieur: "Die Antwort ist exakt 3.9974"
Weitere drei Minuten später kommt der Physiker, nachdem dieser ein kleines Experiment beendet hat, und berichtet: "Das Ergebnis ist etwa 4.002 plus-minus 0.005".
Nach über einer Woche intensiver Berechnungen kommt der Mathematiker wieder und erklärt: "Ich habe die Antwort noch nicht bestimmen können, aber ich kann zeigen, daß sie existiert."

Drei Männer sitzen in einem Heißluftballoon. Nach einiger Zeit stellen sie fest, daß sie sich verirrt haben. Einer lehnt sich über den Rand des Korbes und schreit: "Hallo! Wo sind wir?"
Nach einer viertel Stunde kommt eine Antwort "Im Korb eines Ballons!". Daraufhin meint einer der Männer "Dies war mit Sicherheit ein Mathematiker!" Verwundert fragen die anderen "Woher willst Du das wissen?". Daraufhin antwortet der erste: "Aus drei Gründen. Erstens hat er lange gebraucht, zweitens war seine Antwort absolut richtig und drittens absolut wertlos."


Hast Du den neusten Statistikerwitz gehört?
Wahrscheinlich....


Die besten fünf Entschuldigungen, wenn man seine Mathe Hausaufgaben nicht gemacht hat:

1. Ich habe ausversehen durch Null geteilt, und mein Papier hat sich in Flammen aufgelößt.
2. Ich haben den Beweis, allerdings ist auf diesem Rand nicht genug Platz für ihn.
3. Ich habe einen Solartaschenrechner und es war zu wolkig.
4. Ich habe meine Papiere eingeschlossen, doch ein vierdimensionaler Hund kam und aß sie.
5. Ich könnte schwören ich habe sie in eine Kleinsche Flasche getan, doch heute morgen konnte ich sie nicht finden.


Ein Physiker, ein Informatiker und ein Mathematiker werden jeweils in einen Raum gesperrt. Sie bekommen genügend Essen in Dosen, jedoch keinen Öffner. Nach einer Woche werden die Zellen aufgeschlossen. Im Raum des Physikers sind alle Wände mit Formeln beschrieben, die Dosen sind nur wenig verformt, aber offen und er lebt. In der Zelle des Informatikers sind die Wände mit seltsamen Rechnungen total beschmiert, die Dosen sind absolut zersto¨rt. Er ist guter Dinge und lebt. Zum Schluss wird die Unterkunft des Mathematikers aufgeschlossen. Auch hier sind die Wände voll von Gleichungen. Die Dosen sind allerdings unberürt, und der Mathematiker ist tot. Die oberste Zeile an einer Wand lautet: "Wir nehmen an die Dosen seien offen."
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Guendola und Mindenblues,

ihr wechselt echt zwischen LH unter RH und LH über RH?

Das hatte ich auch früher gemacht, aber irgendwie kam ich da immer wieder raus. Welche Hand muss jetzt drüber und welche drunter.
Und dann hab' ich einfach probiert die LH immer unter der RH zu lassen. Bei mir klappt das sehr gut und beide Hände werden dann einfach komplett verschoben. Die RH muss natürlich dabei eher von oben kommen.

Bachopin, weisste was? Das Wechseln zwischen LH unter RH und anders rum hat mich zu dem Ergebnis geführt, was du dir anhören kannst, ein paar Nachrichten vorher in diesem Faden ist der Link. Ist nix fiktives, oder theoretisches dabei, es ist das praktische Resultat.


Nachdem ich mir das hervorragende Video von Gilels angesehen habe, der ebenfalls die Daumen wechselweise überkreuzt (so sieht es zumindest für mich aus), fühle ich mich in bester Gesellschaft.

Ich lass mich gerne überzeugen, dass ein anderes Verfahren zu besserem Ergebnis führt, also Bachopin: dann beweis es einfach doch, nimm es mal auf. Wenn es sich besser anhört, werde ich das Verfahren der sich überkreuzenden Daumen in beide Richtungen überdenken.
 
Hi Mindenblues,

Ich lass mich gerne überzeugen, dass ein anderes Verfahren zu besserem Ergebnis führt, also Bachopin: dann beweis es einfach doch, nimm es mal auf. Wenn es sich besser anhört, werde ich das Verfahren der sich überkreuzenden Daumen in beide Richtungen überdenken.

das find ich eine gute Idee, weil wir sollten in diesem Forum viel öfters mit Klangbeispielen arbeiten (alles andere ist blabla). Ist natürlich etwas zeitaufwendig, aber ich versuch's mal. Aber erst heute Abend.

Und ob sich's besser anhört gegenüber deinem Spiel (oder Guendolas) wage ich aufgrund meines Levels zu bezweifeln, aber es zeigt zumindestens, dass man es halt auch so spielen kann (Video wäre noch besser, hab' ich aber nicht).

Gruß
 
Hi Mindenblues,


also hier ist mein Kunstwerk.
Nur ein Aussschnitt von der ersten Seite und gespielt durchgehend mit der LH unter der RH!

[mp3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1232140625.mp3"]IrgendwelcheZeichen[/mp3]

Ist jetzt nicht super ausdrucksstark und jesses wie die Akkorde klappern, da muss ich wohl noch üben, oje oje. :-)

Aber durchgehend mit LH unter RH geht, tata!

Gruß
 

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