Profis vs Amateure

  • Ersteller des Themas Romantikfreak98
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Na schau einer an. Wundert mich aber auch nicht. Und zu mir hattest du neulich noch gesagt, falls du es nicht schaffen solltest, wärs schön, wenn ich das einspielen könnte. Was ich aber auch nie ernsthaft vorhatte. :geheim:

Der Mensch ist schon ne merkwürdige Spezies...

Ja, stimmt: Ich würde mich freuen, wenn Du es einspielen würdest. Das sagte ich, und dabei bleibt es. Was sollte sich da geändert haben?

Meine Antwort an Herzton war eine Bestätigung für meine generelle Feigheit, die Du ja auch erwähnt hattest, Stücke einzuspielen. Es ist ja auch von Herzton nochmals in Beitrag #118 verdeutlicht worden, was Du sagtest.

Da ich für das Prelude nicht geeignet bin, und ich weiß, dass Du es auf jeden Fall einspielen könntest und ich mich freuen würde, wenn Du es übernimmst, bitte ich Dich erneut darum.

Denn ich werde es nicht einspielen. Du kannst es, wenn Du es nicht möchtest, ja ebenfalls "weiterreichen", es gab glaube ich noch weitere Interessenten an Nummer 4.

"Die Welt ist schon richtig. Ich bin es, der verkehrt ist."

LG, -LMG-
 
Du kannst es, wenn Du es nicht möchtest, ja ebenfalls "weiterreichen", es gab glaube ich noch weitere Interessenten an Nummer 4.

Es gibt keine "interessenten".

Jeder ist angehalten, die Stücke nach seinem Gustus einzuspielen. Wenn es zu Überschneidungen kommt, doch umsobesser. Ich muss mich nicht messen, und wenn einer mit mehr Jahren Erfahrung es halt "runder" spielt, ist es doch schön, und ich bin dann an dem Stück gewachsen, finde ich auch schön!


LG Lustknabe
 
Es gibt keine "interessenten".

Jeder ist angehalten, die Stücke nach seinem Gustus einzuspielen.

Heisst das soviel wie "Spiel oder stirb"? :-|

Ich seh das so, dass man sich entweder freiwillig meldet, und das Ding dann einspielt, oder man meldet sich nicht, dann dürfte auch klar sein, dass man es halt nicht einspielt. Und wenn man es nicht einspielen will, dann drückt man´s auch nicht anderen aufs Auge, die dazu gar keinen Bock haben (nicht wahr, Olli? :-D).
 
Heisst das soviel wie "Spiel oder stirb"? :-|

Ich seh das so, dass man sich entweder freiwillig meldet, und das Ding dann einspielt, oder man meldet sich nicht, dann dürfte auch klar sein, dass man es halt nicht einspielt. Und wenn man es nicht einspielen will, dann drückt man´s auch nicht anderen aufs Auge, die dazu gar keinen Bock haben (nicht wahr, Olli? :-D).

Das ist richtig, Annie. Im Chat waren wir aber so verblieben, dass Du es übernehmen würdest, wenn ich Dich IM FORUM darum bitte, und schreiben würde, dass ich davon absehen würde, es zu spielen.

Dies habe ich getan, und noch mehr, denn ich habe Dir zum Beispiel nicht "passend geantwortet", auf Deine Bemerkung, die jedermann als verletzend ansehen muss. Nur ich nicht, denn ich mag Dein Klavierspiel und darum hätte ich das Prelude gerne von Dir gehört.

Und Du darfst auch gern über mich lachen. Tun eh die meisten.

Aber nun akzeptierst Du bitte meine Feigheit, die ja bekannt ist, denn ich diskutiere nicht weiter. Tu was Du willst - ich spiele es nicht.

LG, Olli.
 
Ich bin in 39 Jahren fünfmal in eine Situation geraten, in der Menschen Nothilfe brauchten. Beim ersten Mal brach eine Briefzustellerin auf einem wenig begangenen Weg mit Schmerzen im Unterleib zusammen, war aber noch ansprechbar. Handys gabs damals zwar schon, die hatten aber nur die oberen 10.000. Ich also die Frau bequem hingelegt, zur nächsten Telefonzelle gehechtet, Notruf gewählt und Meldung abgesetzt und dann wieder zu der Frau, da war schon ein weiterer Helfer, dann wieder an die Hauptstraße, um den Rettungswagen einzuweisen, der nach etwa 5 Minuten kam. HLW oder sowas mußten wir nicht verrichten. Im zweiten Fall brach ein sanguinischer Opa auf dem S-Bahnsteig zusammen, stürzte gegen den ausfahrenden Triebwagen und fiel dann bewußtlos auf den Bahnsteig. Die zugehörige Oma verscheuchte alle Hilfswilligen keifend, also bin ich heimgegangen. Es ist ihr Mann, ich prügele mich nicht darum, jemandem zu helfen, wenn der zuständige Garant das nicht will. Dann traf ich mal auf einen Trunkenbold, der unterkühlt und mit eingenäßter Hose im Herbst im Schloßpark von Gotha lag und nicht mehr aufstehen konnte. Also den Burschen mit meiner Frau zusammen auf die Parkbank gewuchtet und Notruf gewählt, Person bei dessen Eintreffen übergeben. Ein anderes Mal hatte ein jüngerer BMW- Fahrer die Straßenlage seines Mobils überschätzt und dieses gegen einen Baum hinter dem Ortsschild von Weimar gefahren, weshalb er nun unter Schock blutüberströmt im Auto saß, Motor war aus, Licht brannte noch. Die drumherumstehenden Rentner waren dagegen, ihn aus dem Auto zu holen, "weil er ja was am Rücken haben könnte". Da nun schon die Feuerwehr eintraf, mußte ich das nicht weiter ausdiskutieren und fuhr heim. Und schließlich ist mal ein vielleicht 13jähriges Mädel unter meinem Wohnzimmerfenster mit dem Rad gestürzt und (ohne Helm) mit der Stirn aufgeschlagen. Als ich sah, daß sie nach dem Unfall ersichtlich nicht gerade stehen konnte, bin ich runter, habe sie erstmal ins Haus geholt und den Rettungsdienst gerufen. Was will ich damit sagen: In den allermeisten Fällen setzt Nothilfe nur den Willen voraus, sich zu kümmern und professionelle Hilfe zu holen. Man muß als Amateur kaum je eine HLW durchführen oder sowas und sollte daher zuerst mal an die naheliegendste Maßnahme: Das Herbeiholen professioneller Hilfe, denken. Denn die tollsten Sofortmaßnahmen helfen nichts, wenn nicht schnellstmöglich Profis rangeholt werden. Und heutzutage trägt ja jeder das sinnvollste Erste-Hilfe-Gerät, sein Handy, mit sich herum. Das gilt auch und gerade in den zum Glück seltenen Fällen, in denen man Zeuge eines körperlichen Angriffs wird: Bevor man da den Helden spielt, ist es ausreichend aber auch erforderlich, die Polizei zu alarmieren.
 
Mir ist letzte Woche wieder in den Sinn gekommen, was Joh im Verlauf dieses Faden einmal geschrieben hatte: dass nämlich Pianisten mit Konzertexamen teilweise eine enttäuschende Figur abgeben.
Ein Professor der Stuttgarter Musikschule gab mit seinem Klaviertrio ein Konzert. Ich stellte mich also auf einen Hochgenuss ein. Pustekuchen!
Entweder war er zu nichts besserem fähig oder einfach mies vorbereitet. Enttäuschend war es auf alle Fälle.
Schon beim ersten Stück (Boccherini) pfuschte er sich durch die Läufe des Finales, dann folgten zwei Klavierstücke von Schubert. Unsauber und mit Noten gespielt. Letzteres war besonders störend, da die Seiten sich permanent selber umblätterten.
Das letzte Stück war dann ein romantisches Trio. Da fehlten eine Menge Töne und der Rest war leider auch nicht gut.
Wie kann man da seinen Studenten unter die Augen treten, die das Programm sicher allesamt besser bewältigt hätten?
Wie denkt ihr darüber?
LG,
NaMu
 
genauso wie über medizinische Kunstfehler:
wenn von 1000 Chirurgen Stücker 20 pfuschen, dann bedeutet das nicht, dass man die chirurgischen OPs und Patienten unbedingt den Fleischfachverkäuferinnen überlassen soll ;-)

Was du beschreibst, ist sicher ärgerlich - aber eher die Ausnahme als die Regel. (Zudem sagt ein verpfuschter Profiauftritt nichts über die Qualität von Laiendarbietungen - egal ob am Klavier, im OP oder bei der Entschlüsselung von Linear A und anderen uralten Schriften)
 
Ernsthaft? Hast Du mir Zitate??
Mir als Medizinerin graust es schon bei dem Gedanken....was wir alles lernen müssen, bevor wir mal sowas Einfaches wie Blutabnehmen (im 5 Semester, nach 2,5 Jahren!) durchführen dürfen! .

Das ist leider Faktum, medizinische Aufgaben sollen auf Pflegepersonal übertragen werden, wie weit diese Aufgaben gehen, wird von der Politik in Anbetracht der Versorgungsmöglichkeiten entschieden werden.

Psychiater, Augenärzte, Radiologen, Laborärzte, Pathologen ... Alle müssen ran! Kein Witz.

In Österreich ist das (noch ) nicht so, der niedergelassene Bereich wird auch notfallmäßig von Ärzten für Allgemeinmedizin versorgt Notfälle gemeinsam mit dem klinischen Notarztsystem noch mehr oder weniger flächendeckend, Einbrüche beginnen sich aber bereits sehr deutlich abzuzeichnen.

(Und @ barrat das ist natürlich Unsinn, ein Labormediziner kann selbstverständlich keinen Kinder-Notfall adäquat therapieren.)



Wir reden hier vom kassenärztlichen Notdienst, nicht vom Notarzt oder gar Notaufnahmearzt im Krankenhaus. In den allermeisten Fällen werden dort ohnehin keine ernsten Notfälle behandelt, sondern Nasentropfen oder ähnliche Dinge verschrieben und kaum eine ernsthafte Untersuchung durchgeführt.

Die Kollegen haben weder Zeit noch Lust noch lohnt es sich.

Es gibt einige wenige sehr motiviere KV-Ärzte, aber auch die schicken echte Notfälle, oder die, die sie dafür halten sofort in Krankenhaus oder rufen den Notarzt in die Praxis.
LG
Bechsteinfreund

oK, dann lebt ihr in D eben in einer anderen Welt.
Hier in A werden wir nicht nur zu Nasentropfen, sondern genauso zu einem Herzstillstand, Schlaganfall etc geholt.
Dass mache Kollegen dazu keine besondere Lust haben, stimmt, da die Stunde die man bei einer Reanimation arbeitet mit sage und schreibe 30€ ( bei Hausbesuchen zusätzlich großzügige 30€)honoriert wird, den Ersatz für den Larnx Tubus für 35 € kann man evtl von der Rettung erbetteln, dass einem der ersetzt wird, sieht das Honorierungssystem der Krankenkassen nämlich nicht vor, bleiben 1 Stunde Arbeit zu minus 5 € bis max.plus 30€....., anstellen tut man sich nicht dafür....

Außerdem pfeifen etliche Kollegen darauf, sich das anzutun, da die Notrufleitstellen dazu tendieren, primär den Krankenhaus-stationierten Notarzt-Wagen zu schicken, was zu einem Routine-Manko der niedergelassenen Ärzte führt und Frust, nur mehr für den Schnupfen um 3 Uhr früh aus dem Bett geholt zu werden. (Motto vieler frustrierter Kollegen "wenn ich nur mehr dazu gut bin, dann rutscht mir für die anderen Fälle auch den Buckel runter" )

Doch, sie tun es aus Angst, bzw. um (mitunter kostspielige) Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Fortbildung, Notfallequipment, Haftpflichtversicherung etc. Finanzieren niedergelassene Ärzte aus der eigenen Tasche,
Ein akutmedizinisch unerfahrener Arzt wird im Dienst zwangsläufig aus Unsicherheit mehr Patienten in die Notaufnahmen schicken. Dann entstehen die Mehrkosten eben doch wieder an den Kliniken, aber genau das kapieren die KV-Leute nicht...

Ersteres stimmt, mit Verlust arbeiten ist eben nicht so wahnsinnig motivierend.

Zweiteres ist ein Irrtum, die Kassen kapieren das genau und wollen es, da die Krankenhausambulanz (in Österreich) vom Steuerzahler bezahlt wird, der niedergelassene Bereich von der Krankenkasse.

Was man mir erzählt hat, aber es war kein Mediziner: Die Herzdruckmassage kann fast jeder, der das mal gesehen hat.

Unsinn, wer das im Fernsehen mal gesehen hat, macht es garantiert falsch, ohne EH Kurs kommt da nichts heraus.

Ach ja, das mit der Beatmung stimmt schon: wer's nicht kann ( und das können die wenigsten Laien), soll nur Herzdruckmassage machen, Überlebenschancen sind dann besser.

Hier beginnt das System zu zerbröseln, da es immer weniger Notärzte im Spital gibt, die Qualifikatiion nimmt dadurch rapide ab.

vor einer Woche wurde ich zu einem Patienten mit akuter Herzschwäche gerufen , parallel der Notarztwagen, der eintreffende "Notarzt" war mit diesem Routinefall bereits restlos überfordert, tippte hilflos in seinem Smartphone nach einem Notfall App, fand in seinem an und für sich ja gradios ausgestatteten Koffer nicht einmal die gängigsten Medikamente, die reichte ich ihm aus meinem Koffer mit dem Tipp das wäre die passende Medikation, dann versuchte er mit zitterneden Händen, einen Blasenkatheter zu legen, was er offenbar noch nie gemacht hatte, was in dieser Situation auch der allergrößte Unsinn überhaupt war etc....

Dazu kommt die Arroganz mancher Spitalsärzte gegenüber niedergelassenen Kollegen dazu:
vor 2 Tagen Anforderung zu einem angeblich bewußtlosen Patienten:
vor Ort war er zwar noch nicht bewußtlos, aber in extrem kritischen Zustand, soweit ansprechbar präcordialer Vernichtungsschmerz, kaltschweißig, kein peripherer Blutdruck mehr meßbar,
Also klassisches akutes Coronarsyndrom, i.1.L. Vorderwandinfarkt mit beginnendem cardiogenen Schock ( da geht's also um die Wurst, kann jeden Moment ein Stillstand draus werden)
Multimorbider Patient, periphere Venen bei "Kerzenlicht"-Beleuchtung im Zimmer weder erkennbar noch tastbar, dafür ein mächtiger Dialyse-shunt( den man normalerweise für Blutanahmen oder Injektionen verschont) am Unterarm. da jede Sekunde zählte, legte ich die Leitung in den Shunt und injizierte, was mal am Nötigsten war, Schmerz war daraufhin schlagartig besser , Kreislauf stabilisierte sich langsam, der danach eintreffende Notarzt vom Spital brauchte eigentlich nicht mehr viel vor Ort zu tun.
Eine Stunde später Anruf aus der Notaufnahme der Cardiologie von der diensthabenden Spitalsärztin: " Herr Kollege ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass Sie die Leitung in den Dialyseshunt gelegt haben, eher <subotimal> würde ich sagen . " ich sagte nur "das weiß ich, lebt er, ist der Kreislauf stabil ? "" ja natürlich, er ist wieder stabil" , " eben... " sagte ich und legte auf.
 
Um der Diskussion noch etwas beizutragen:

Vielleicht sollte man den "Profi"-Begriff einfach für diejenigen Pianisten verwenden, welche international bekannt sind, CDs aufgenommen haben und ausschließlich vom Musik "machen" leben. Das deren Niveau dann hoch ist, liegt auf der Hand.
Da die Übergänge fließend und das Niveau von Pianisten allgemein sehr breit gefächert ist, egal ob Hochschule oder nicht, finde ich nach wie vor nicht in Ordnung, diese alle in Schubladenkategorien unterordnen zu wollen.
Was auch leider hinzukommt: in Deutschland wird halt mit den Begriffen "Amateur" und "Laie" bei der Bevölkerung meistens "nicht gut" verbunden, kann also etwas beleidigend rüberkommen. In anderen Ländern verbindet man damit vielleicht eher etwas positives, wie "mit Leidenschaft ausübend" oder so ähnlich.
 

Ich habe gerade ein schönes Erlebnis.... ein Veranstalter einer Konzertreihe ist sauer, weil ich als "Nichtstudierter" über Bekannte (Perser) ein Konzert spielen darf. Er könne doch Leute liefern und blabla... Abgesehen davon, dass ich da ebenfalls umsonst spiele (die Gage bekommt meine Co-Pilotin), worum geht es hier? Wieder diese Grabenkämpfe, wonach die Nicht-Profis den Profis Konzerte wegnehmen und damit um den Brötchenerwerb bringen? Wie gesagt, der Profi wird honoriert, ich spiele aus Spaß an der Freude, und weil es auch Perser sind....
 
Jeder "Amateur" der etwas richtig gut kann und - weil es ihm Spass macht - das umsonst anbietet, nimmt einem Profi die Arbeit weg. Da gibt es leider nix schönzureden. "Faire" Bedingungen herrschen nur, wenn gleiche Leistung gleich honoriert wird/honoriert werden muss.
 
Mal ganz allgemein betrachtet:
Jeder von uns nimmt ungezählte Male im Leben einem Profi Arbeit weg. Und auch die Profis in einem Bereich nehmen Profis in anderen Bereichen die Arbeit weg. Jede Arbeit, für die man auch einen Profi findet, die man aber auch selbst machen kann, von einem Profi ausführen zu lassen - das können sich wohl nur die wenigsten leisten.

Beispiele für weggenommene Arbeit aus dem Alltag.
  • Kuchen selber backen statt fertig beim Bäcker zu kaufen
  • Mittagessen selber kochen statt ins Restaurant zu gehen
  • Wohnung selbst putzen statt Putzfrau zu beauftragen
  • Wohnung selber vorrichten statt den Maler zu beauftragen
  • Autoreifen selbst wechseln statt dafür in die Werkstatt zu fahren
  • Garten selber in Ordnung bringen, Bäume zurückschneiden ... statt Gartenfirma zu beauftragen
  • Internetseite selber herstellen und pflegen statt Werbefirma zu beauftragen
  • Zum Vereinsfest / Geburtstagsfeier / ... selbst Klavier spielen statt Pianist/-in zu beauftragen
  • Steuererklärung selbst anfertigen statt Steuerberater zu beauftragen
  • Haare selber färben statt zum Friseur zu gehen
  • ...
Die Liste ließe sich beliebig lang fortsetzen.
Dazu kommt, dass es Spaß gibt und in hohem Maße beglückend ist, Dinge selber zu machen, zu schaffen und sich dann am Ergebnis zu freuen.
Und es ist ja nicht immer so, dass das eigene Ergebnis schlechter ist als das des Profis. Kann sogar umgekehrt sein.

Hier im konkreten Fall geht es ja um die wohl philosophische Frage, ob es moralisch gerechtfertigt ist, umsonst seinem Hobby (Klavier spielen im Konzert) nachzugehen und damit einer anderen Person einen Verdienstausfall zu bescheren, oder ob man zugunsten einer einem völlig fremden Person auf das Glück der Ausübung seines Hobbys (hier Konzert) verzichten soll. Vorausgesetzt, das Geld für die Bezahlung des Profis ist überhaupt vorhanden.

Je angespannter die finanzielle Lage, je härter die existentielle Bedrohung empfunden wird, desto verbitterter und schärfer können dann auch die Argumente in einer Diskussion ausfallen.
Die Beantwortung der Frage wird also von Situation zu Situation individuell zu klären sein. Und wenn der Auftraggeber es aus welchen Gründen auch immer vorzieht, keinen Profi zu beschäftigen, so ist das sein gutes Recht und als solches ohne Wenn und Aber zu akzeptieren.
 
Die Liste ließe sich beliebig lang fortsetzen.

Natürlich könnte man die Liste beliebig fortsetzen. Ein wesentlicher Unterschied ist aber, dass alle diese Tätigkeiten nicht vor sonst zahlendem Publikum stattfinden;-). Ich kann den Einwand von @fisherman nachvollziehen. Dennoch werden hier meiner Meinung nach unterschiedliche Zielgruppen bei Auftritten angesprochen und ich denke nicht, dass auftretende Amateurpianisten einen spürbaren Einfluss auf die Einkommen von Profi-Musikern haben.
 
Nicht die Topliga, aber die Mittelklasse schon. Das soll aber jetzt kein Vorwurf an PJJ sein! Solange Amateur"arbeit" als solche erkennbar bleibt, gerät gar nichts "aus den Fugen. Schwierig wirds, wenn Amateure (oder Profis ohne Erwerbsnotwendigkeit!) hochprofessionelle Arbeit zum Nulltarif oder zu Dumpingpreisen anbieten. DasThema ist aber angesichts der zunehmenden Globalisierung fast schon obsolet. In meiner Branche kann man hochprofessionelle Arbeit im Osten / Asien zum Faktor 0,1 bis 0,01 (!!!!) kaufen ... Da haben die Handwerker noch Glück. @Peter würde sich freuen, wenn ein 30.000,- Euro Auftrag für 300,- bis 3.000,- angeboten werden würde ;-)

Manche Branchen machen sich das "heimlich" zunutze. Da freuen sich wohl 90% der Leute darüber, dass der Grabstein nicht 6.000,- , sondern nur 850,- kostet. Kommt halt via "Steinmetz" aus China oder Indien...
 
Ich habe da kein Problem mit. Gibt genug hier in Berlin, die privat nebenbei ihr Ding machen. Sollen sie, können sie. Ohne den Schwarzmarkt würde in DE eh alles zusammenbrechen. Ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor.

Ich such mir meine eigene Kundschaft und ein guter Veranstalter kümmert sich nicht um den Kram, den Hobbyspeier veranstalten.
 

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