Polizei gerufen wegen Klavierspielens (nach 10-15 Minuten)

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Ich habe eine ganze Zeit lang am Wochenende immer im Gemeindehaus Geige geübt um die Nerven meiner Familie zu schonen... Vielleicht wäre das ja eine Lösung?

Mich würde es auf jeden Fall in der Konzentration stören, wenn ich befürchten müsste, dass der Nachbar jeden Moment anfängt loszutoben...

Recht haben und Recht bekommen sind zwei vollkommen verschiedene Stiefel.

Wenn eine Auseinandersetzung wirklich notwendig ist, dann würde ich mir auf jeden Fall anwaltliche Hilfe holen.

Meine Freundin hatte ein ähnlich gelagertes Problem. Immer wenn sie gegeigt hat, kam der Nachbar und hat herumgetobt. Alle Versuche sich gütlich zu einigen scheiterten. Bis dann der Nachbar an die Hausverwaltung schrieb und meine Freundin abgemahnt wurde. Daraufhin hat sie ein Gedächtnisprotokoll über die genauen Übezeiten der letzten zwei Wochen angefertigt und einen deutlichen Brief schreiben lassen in dem auch die Rechtlage klar dargestellt wurde. Seitdem hat sie Ruhe...
 
Ich denke die Rechtslage wird dem Nachbar seit dem er die Polizei geholt hat klar sein, deshalb versucht er es jetzt wohl erst recht mit den Psychotricks....
 
Ich denke die Rechtslage wird dem Nachbar seit dem er die Polizei geholt hat klar sein, deshalb versucht er es jetzt wohl erst recht mit den Psychotricks....
Eben...
Genau deshalb würde ich versuchen eiskalt und sachlich zu bleiben, alles zu dokumentieren und die Kommunikation dem Anwalt zu überlassen. Mit jemandem der mich anbrüllt und gegen meine Türe tritt würde ich nicht mehr sprechen. Das soll der Anwalt machen. Dann ist dem Nachbarn auch gleich klar, dass hier nichts zu holen ist und er lässt Euch hoffentlich in Ruhe.
 
Wenn Euch die Wohnung nicht gefällt - zieht aus. Mögt Ihr sie aber - bleibt drin. Der Nachbar darf nicht das Kriterium sein. Euer Tun und Handeln ist gesetzlich erlaubt! Seines nicht. Punkt.
 
Nur um mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sollte man vielleicht nicht unbedingt eine Digitalpiano verweigern. Ich halte das immer noch für die beste Lösung, auch wenn das Kosten verursacht.

Wie gesagt: will die Tochter beide Instrumente auf hohem Niveau erlernen (damit es u.U. für ein Studium reicht), kommt sie mit Sicherheit in die Problematik, eben nicht mehr im normalen zeitlichen Rahmen zu liegen. NOCH sind es 30 Minuten Klavier neben 1,5 Stunden Geige. Aber wehe, es wird mal mehr, und ein Richter schlägt als Vergleich vor, eins der Instrumente sein zu lassen. Dann ist man vollkommen der Blöde.
Zunächst Entschuldigung für die verspätete Rückmeldung meinerseits: Zwischen diesem Posting und meinem vorigen liegen zwei Chorproben und ein ökumenischer Gottesdienst.

Wenn es um ein Hochschulstudium geht, wird offensichtlich die Violine das Hauptinstrument sein. In jedem Falle wird dann Klavier als Zweit-/Nebeninstrument studiert, das für Spieler von Orchesterinstrumenten und Sänger obligatorisch ist. Ein Prüfungsteil im Nebeninstrument ist auch bei der Eignungsprüfung an der Musikhochschule in der Regel vorgesehen. Vielfach ist eine sogenannte Allgemeine Vorprüfung zu bestehen, um zum Vorspiel im Hauptfach überhaupt zugelassen zu werden. Mit dem Zweitinstrument Klavier aufhören? Für angehende Berufsmusiker nicht denkbar - Gründe siehe oben. Selbst auf dem Nebeninstrument ist eine adäquate Anschlagsqualität auf einem Digital- oder Stagepiano erfahrungsgemäß nicht zu erlangen, selbst wenn sie nur professionelle Mindeststandards abdeckt. Nicht zuletzt deshalb ist dieser Instrumententypus in den Räumen einer Musikhochschule kaum vorzufinden. Aus diesem Grunde habe ich auch die Suche nach alternativen Spielorten angeregt - im Falle der Übetätigkeit mit Violine kommen im Notfall auch Räume ohne Flügel oder Klavier zumindest zeitweilig in Betracht. Es wird im Hinblick auf die häusliche Situation künftig auch etwas Organisationstalent gefragt sein. Das ist aber nicht ungewöhnlich - wer für ein Hauptfachstudium mit Klavier möglichst viel am Flügel arbeiten muss, kennt diese Situation. Das verlangt der Tochter ein Maß an Flexibilität ab, das prinzipiell zu bewältigen ist. Der Prozentsatz an Nachwuchspianisten mit einem Steinway-B-Modell im häuslichen Musikzimmer ist äußerst klein - aber ein Digitalpiano ist als Dauerlösung für angehende Berufsmusiker nicht akzeptabel.

LG von Rheinkultur
 
Er ist Renter und fast immer zu Hause, soweit ich das überblicke kann.

Ich habe nicht damit gerechnet, dass der Faden noch da ist, also entschüldigt, dass ich nicht geantwortet habe, hatte kaum Zeit heute. Ich schaue mir den Faden morgen an. Entschieden haben wir, einen Termin beim Anwalt zu machen und einen Brief schreiben zu lassen.

Mein Mann wird 3 Wochen berüflich unterwegs sein. Danach versuchen wir es mit dem Anwaltsbrief. Nachdem wir mit unseren Familien gesprochen haben, sind wir allerdings der Meinung , dass es das Beste wäre, selber auszuziehen. Da nicht klar ist, warum der Nachbar nicht ausgezogen ist und was der Verzögerungsgrund ist, ist nicht ersichtlich, wann es diese Lösung geben könnte - in 3 oder 6 Monaten oderr in einem Jahr?
Nochmals: Ihr habt im gesetzlichen Sinne keinen Grund, klein beizugeben - so ist das. Die drei Wochen Aufschub wegen der Abwesenheit Deines Mannes spielen keine Rolle bei der Entscheidung, einen Anwalt einzuschalten. Das Schreiben an den Nachbarn erstellt nicht Dein Mann, sondern der Anwalt in Kenntnis der Rechtslage - dafür konsultiert man doch gerade einen Anwalt, um diesen Schriftkram nicht selbst erledigen zu müssen!

Selbst wenn Ihr Euch selbst zum Umzug entschließen solltet (weil Euch noch andere Dinge an Eurer Wohnung stören), kostet dieser Ortswechsel Zeit und Nerven, zumal der Nachbar ohne Gegenwind sein Verhalten ja ohnehin nicht ändern wird. Da vergehen weitere Wochen, wenn nicht sogar Monate, ohne dass sich irgend etwas zu Euren Gunsten ändert.

Abschließend ein wenig psychologisches Balsam für Eure Seelen: Euer cholerischer Nachbar kann nicht mit seiner eigenen Seele im reinen sein - von Beruf war er "Dozent", ohne im Rentenalter daran nachträglich etwas ändern zu können. Das bedeutet, dass er demnach keine fürstlich besoldete Professur oder gar ein Rektorenamt innehatte. Da hatte er Vorgesetzte, höher besoldete Amtsträger und beruflich erfolgreichere über sich, denen er nicht die Stirn bieten konnte. Sooooo klein mit Hut, pflegt man zu sagen. Wenn dann eine Situation kommt, wo man seinerseits auf andere Druck ausüben kann, wo man Macht über andere hat, holt man sich Genugtuung für alle vermeintlichen oder tatsächlichen Kränkungen. Euer Nachbar ist "gebildet", schreibst Du? "Herzensbildung" gibt es auch - und die kann er nicht haben, gleichgültig, wie viele Fachbücher er gelesen hat. Auch wenn ich mich wiederhole: Euer Nachbar hat keine Konzilianz verdient - lohnen wird sie sich für Euch wohl kaum. Übrigens hat auch die Familie des ermordeten Schlagzeugers, von dem ich bereits geschrieben habe, in vielfältiger Weise versucht, zu dem allein lebenden Nachbarn wenigstens einen gut nachbarschaftlichen Kontakt aufzubauen, z.B. dem schwer gehbehinderten Mitbewohner Tragedienste abzunehmen. Mein Musikerkollege war hilfsbereit, unkompliziert, flexibel und offensichtlich seine Familienangehörigen ebenfalls. Irgendwann fand sich offensichtlich jeder in der Hausgemeinschaft damit ab, dass der Nachbar ein gutes Auskommen mit seinen Mitmenschen einfach nicht wollte. Es gibt diese nicht gemeinschaftsfähigen Psychopathen, gegen die die Behörden leider oft erst vorgehen, wenn etwas Schlimmes passiert ist. Bitte nicht weiter warten, sondern handeln; ich wünsche Euch die nötige Tatkraft dazu!

LG von Rheinkultur
 
[...] aber ein Digitalpiano ist als Dauerlösung für angehende Berufsmusiker nicht akzeptabel.

... genauso wenig aber die Ausweitung auf noch mehr Übungszeit auf akustischen Instrumenten. Irgendwann ist eben Schluss, und zwei Stunden kommen langsam an den Rand des gerichtlich Zugestandenen. Wobei ich immer noch nicht sicher bin, ob bei mehreren Musizierenden im Haus nicht sogar engere Grenzen gesetzt würden, sollte es zu einem Rechtsstreit kommen.

Anwaltsbrief: kann was nützen, kann aber auch voll in die Hose gehen. Man muss bereit sein den Klageweg zu bestreiten, wenn auf den Brief etwaig keine Besserung geschieht. Das vorher überlegen, ansonsten ist der Anwaltsbrief kontraproduktiv. Und: nur mit Belästigungstagebuch zum Anwalt! Konkrete Nötigungen mit Tag, Uhrzeit und am besten unter Angabe von Zeugen.

Ausziehen: bringt nichts. Neues Haus - neues Glück. Selbst wenn ein halbes Jahr Freude herrscht, weil man sich ein Haus mit tauben Omas ausgesucht hat, zieht dann vielleicht jemand ein, der noch schlimmer ist als der jetzige Nachbar. Zudem sind das wirklich Kosten, denn richtig helfen würde nur ein freistehendes Haus.
 
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Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
... genauso wenig aber die Ausweitung auf noch mehr Übungszeit auf akustischen Instrumenten. Irgendwann ist eben Schluss, und zwei Stunden kommen langsam an den Rand des gerichtlich Zugestandenen. Wobei ich immer noch nicht sicher bin, ob bei mehreren Musizierenden im Haus nicht sogar engere Grenzen gesetzt würden, sollte es zu einem Rechtsstreit kommen.

Anwaltsbrief: kann was nützen, kann aber auch voll in die Hose gehen. Man muss bereit sein den Klageweg zu bestreiten, wenn auf den Brief etwaig keine Besserung geschieht. Das vorher überlegen, ansonsten ist der Anwaltsbrief kontraproduktiv. Und: nur mit Belästigungstagebuch zum Anwalt! Konkrete Nötigungen mit Tag, Uhrzeit und am besten unter Angabe von Zeugen.

Ausziehen: bringt nichts. Neues Haus - neues Glück. Selbst wenn ein halbes Jahr Freude herrscht, weil man sich ein Haus mit tauben Omas ausgesucht hat, zieht dann vielleicht jemand ein, der noch schlimmer ist als der jetzige Nachbar. Zudem sind das wirklich Kosten, denn richtig helfen würde nur ein freistehendes Haus.
Liebe/r Tastist,

Eine Ausweitung der gesetzlichen Übezeit von 2 Stunden? war nie Thema des Threads... Thema ist: 10-15 Minuten spielen, Polizei kommt! Sei still und setz Dich in eine Ecke / Verkaufe das Klavier .. das alles ist nicht die Lösung! Kauf Dir eine Insel ist es auch nicht. ;-) Eine Lösung bzw. weiteres Vorgehen in der Sache, wie sie dargestellt wurde kann nicht Untätigkeit oder Haus kaufen sein.

Ein Digi als Zusatzinstrument, falls man mehr üben will als die gesetzlichen Möglichkeiten erlauben, wäre Eine Lösung für ein nicht gestelltes Problem - ist aber durchaus möglich. Da gibt es im Übrigen Einige, die das machen...

LG
Michael
 
Hallo,

also wenn der Nachbar dermaßen ausrastet, hilft meiner Meinung und Erfahrung nach nur eins: ignorieren. Lasst ihn mit seiner Aggression einfach ins Leere laufen. Ich hatte selbst jahrelang mit solchen üblen Zeitgenossen zu tun (das Problem löste sich aufgund des hohen Alters der Mitbewohner irgendwann von selbst..). Nehmt ihn nicht ernst. Er ist absolut lächerlich, das müsst ihr euch - für euren eigenen inneren Frieden - klarmachen. Reagiert nicht auf ihn. Steht er euch gegenüber und beginnt zu schreien, lacht ihn aus.
Solche Leute sind ja irgendwie krank und ziehen ihre Befriedigung daraus, wenn sie Aufmerksamkeit bekommen und andere irgendwie dominieren können, d.h. wenn ihre Masche Erfolg hat.
Da er sowieso ausziehen wird, ist es eh nur eine Frage der Zeit, bis ihr eure Ruhe habt.

Viel Glück und starke Nerven wünscht

madlon
 
Hallo,

also wenn der Nachbar dermaßen ausrastet, hilft meiner Meinung und Erfahrung nach nur eins: ignorieren. Lasst ihn mit seiner Aggression einfach ins Leere laufen. Ich hatte selbst jahrelang mit solchen üblen Zeitgenossen zu tun (das Problem löste sich aufgund des hohen Alters der Mitbewohner irgendwann von selbst..). Nehmt ihn nicht ernst. Er ist absolut lächerlich, das müsst ihr euch - für euren eigenen inneren Frieden - klarmachen. Reagiert nicht auf ihn. Steht er euch gegenüber und beginnt zu schreien, lacht ihn aus.
Solche Leute sind ja irgendwie krank und ziehen ihre Befriedigung daraus, wenn sie Aufmerksamkeit bekommen und andere irgendwie dominieren können, d.h. wenn ihre Masche Erfolg hat.


Da er sowieso ausziehen wird, ist es eh nur eine Frage der Zeit, bis ihr eure Ruhe habt.

Viel Glück und starke Nerven wünscht

madlon

Du bist aber schon ein hart gesottenes Ei :D:D:D
 

Eine Ausweitung der gesetzlichen Übezeit von 2 Stunden? war nie Thema des Threads...

Reduziert man es ohne Beachtung der weiteren Umstände auf diesen einen Umstand, kann man den Thread in der Tat schon abhaken. Da im Ausgangspost aber die deutlich mehr Infos gegeben werden, ist Deine Kritik an meinem Post etwas realitätsfern.

Du zerrupfst leider den Zusammenhang des Posts. Thema dieses Posts war eine Antwort auf Rheinkultur und dessen Einwand bzgl. Berufsmusikern und Digitalpianos.

Thema ist: 10-15 Minuten spielen, Polizei kommt!

Der Nachbar kommt natürlich nicht nach 15min. und beschwert sich, oder ruft die Polizei, sondern er beschwerte sich mittlerweile an diesem besagten Sonntag nach 15 Minuten in der Erwartung mehrstündigen Spiels. Genau genommen kommt er nach 15 Minuten Klavierspiel, nachdem schon 1,5 Stunden auf der Geige geübt wurde.

Ich würde sagen, Du hast den Zusammenhang zwischen kurzer Thread-Überschrift und jahrelanger Gesamtsituation nicht verstanden. Dieser Thread hat zwar den Auslöser die Polizei, aber das ist nicht das eigentliche Thema um das es letztlich geht.

Sei still und setz Dich in eine Ecke / Verkaufe das Klavier .. das alles ist nicht die Lösung! Kauf Dir eine Insel ist es auch nicht. Eine Lösung bzw. weiteres Vorgehen in der Sache, wie sie dargestellt wurde kann nicht Untätigkeit oder Haus kaufen sein.

Wo wurden die Extremformen Stillsitzen und Inselumzug verlangt? Bitte nicht überreagieren, sondern die Realität des Alltags der Threadstarterin betrachten.

Und natürlich kann Besagtes eine Lösung sein, wenn auch nicht in der von Dir überstrengten Extremform. Dass sie Dir persönlich nicht gefällt, ist ja in einer Diskussion nicht unbedingt gleichbedeutend mit der ultimativen Wahrheit ...


Lieber ;)


Übrigens @ all

Offenes Ignorieren, bzw. besonders das Auslachen eines Verbalwüterichs kann wirken, kann aber auch zu körperlichen Ausrastern beim so sozial Erniedrigten führen. Das Prinzip sollte man wirklich nur anwenden, wenn man sicher ist, dass man einem Angriff auch widerstehen kann!
 
Das ist so, wie wenn man versucht, mir vegetarische Würstchen zu verkaufen und den Geschmack und das Abbeißgefühl lobt, welche beide dem eines echten Würstchens doch schon so nahe sind. Es wird trotzdem niemals ein echtes Würstchen werden, egal, wie weit der Fortschritt auch fortschreitet...

Edit: Das heißt nicht, dass es nicht auch Würste aus Fleisch gibt, die noch weniger nach Wurst schmecken als fleischlose :-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Offenes Ignorieren, bzw. besonders das Auslachen eines Verbalwüterichs kann wirken, kann aber auch zu körperlichen Ausrastern beim so sozial Erniedrigten führen. Das Prinzip sollte man wirklich nur anwenden, wenn man sicher ist, dass man einem Angriff auch widerstehen kann!
Gegenfrage: Wann ist man sicher, dass bellende Hunde wirklich nicht beißen, wie es so bildhaft im Sprichwort heißt? Selbst wenn der Verbalwüterich körperlich unterlegen sein sollte - wenn Gegenstände zum Einsatz gelangen, die eine Waffe sind oder als eine solche verwendbar sein können, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Austesten, was möglich ist, sollte man bei so unberechenbaren Naturen besser unterlassen.
 
Worauf beruht diese "Erfahrung"?

Wenn man bedenkt, dass es Instrumente wie eine AvantGrand Serie (wo beispielsweise eine vollwertige Flügelmechanik eingebaut ist) erst seit wenigen Jahren gibt, der Prozess des Erlernens anspruchsvollen Klavierspiels aber ein mehrfaches davon bedeutet? Wo soll da heute schon eine entsprechende Langzeitferfahrung herkommen? Aus meiner Sicht kann es überhaupt noch gar keine verwertbaren Langzeiterfahrungen geben.

Ich persönlich kann auch keinen grundsätzlichen systemischen Unterschied in der Anschlagsqualität zwischen den Spitzenmodellen der Digitalpianos und einem Klavier (oder auch Flügel) feststellen. Da sind die ohnehin vorhandenen Unterschiede zwischen den einzelnen Instrumenten und Herstellern im Zweifel eher noch größer. Das würde in letzter Konsequenz bedeuten, dass man auch nur auf ganz bestimmten Instrumenten die o.g. Anschlagsqualität erreicht, unabhängig davon, ob es ein digitales oder analoges Instrument ist. Das wäre für die Branche sicherlich verheerend, entsprechende Katalogisierungen sind mir nicht bekannt.

Mir klingt diese ganze Sichtweise immer noch viel zu sehr nach "weil nicht sein kann, was nicht sein darf". Wer sich vollkommen vorurteilsfrei mit den heutigen Möglichkeiten auseinandersetzt (und die werden sicherlich bis zur allerletzten Perfektion verbessert, wobei schon heute der Standard über die Maßen anspruchsvoll ist), wird nicht zu dem Ergebnis kommen, dass ein Digitalpiano grundsätzlich das Erlernen einer hohen Anschlagsqualität nicht ermöglicht. Das mag mal so gewesen sein, aber auch diese Technik hat gewaltige Fortschritte gemacht.
Wer den Hochschulbetrieb von "innen" kennt, weiß auch, wie in Sachen Digitalpiano die Sichtweise klassisch ausgebildeter professioneller Pianisten ist, wie sie im Kollegium einer Musikhochschule in der Regel tätig sind. Ich besitze selbst ein digitales Instrument z.B. für mobile Einsätze wie Piano-Livemusik an Spielorten, an denen kein Instrument verfügbar ist. Für einen klassischen Liederabend würde ich mein Instrument niemals nutzen, für Musikkabarett oder Chansonabende tue ich das schon. Und mal einen Klavierauszug primavista abspielen, um zu wissen, was einen so erwartet, funktioniert auch auf dem Digitalpiano. Ich stelle nicht in Abrede, dass der technische Fortschritt enorm ist. Aber auf etlichen professionellen Anwendungsgebieten ist das akustische Klavier oder der akustische Flügel nicht ersetzbar - und das auf unbestimmte Zeit. Es steht jedem frei, das anders zu sehen - aber das Lehrpersonal der Hochschule muss letztlich überzeugt werden, damit die Prüfungen erfolgreich für den Kandidaten verlaufen. In systemischer Hinsicht gleichen sich zwar die Instrumententypen immer mehr aneinander an - aber ein Unterschied zwischen "natürlich" und "naturidentisch" bleibt, auch wenn ihn viele schon nicht mehr wahrnehmen.

LG von Rheinkultur
 
In dem hier geschildertem Fall sofern er stimmt, gibt es nur eines die Polizei zu informieren, Klage einzureichen.
Noch einige Wochen warten und dann zum Anwalt gehen, stimmt nachdenklich. Der Anwalt schreibt: der Beschuldigte fühlt sich im Recht, da kann es ja, bei so einem Choleriker erst recht zu einem richtigen Ausbruch kommen und da ist dann alles möglich. Wie dumm muss man sein um so etwas einzugehen ???????
Eine Anzeige bei der Polizei hat doch einen ganz anderen Effekt!
Poirot hat Angst auch um ihre Tochter, ihr Verhalten ist fragwürdig, grob fahrlässig. Ich wÜrde meine Kinder nie so einer Gefahr aussetzen. Handle endlich Poirot !!!!!!!!
 
Lasst ihn mit seiner Aggression einfach ins Leere laufen. (...) Reagiert nicht auf ihn. Steht er euch gegenüber und beginnt zu schreien, lacht ihn aus.
Wenn schon, dann wirklich ignorieren, das heißt, kommentarlos abwenden und/oder die Tür schließen. Auslachen oder Zurückschreien sind aktive Handlungen, die ihrerseits auf der Gegenseite weitere Aktionen bis hin zu physischer Gewalt auslösen können. Argumentieren oder gar irgendwie den Helden spielen ist zwecklos. Diese Empfehlung deckt sich mit dem, was Polizei und Sicherheitskräfte auch bei Pöbelattacken an öffentlichen Orten (Straßenbahnen, Bahnhöfe, Parkgelände etc.) nahelegen. Besser ist es, alles zu unterlassen, was als zusätzliche Provokation beim Täter ankommt. Dieser will Macht ausüben, Angst und Schrecken verbreiten, aber nicht diskutieren.

LG von Rheinkultur
 
Tastist, man merkt doch, dass Du für diesen Faden ein Digi als Heilmittel siehst. Das ist auch in Ordnung , dass Du dazu eine ganz persönliche Meinung hast. Auf mein vorletztes Posting im Faden hast Du nichts repliziert. Dabei hätte ich mir gewünscht, dass Du genau diesen etwas einwirken lässt. Dein Unverständnis über meinen letzten Post hat dies verdeutlicht.

Klar man muss manchmal überspitzt formulieren, deshalb sagte ich "Insel" - denn ein Haus im Grünen mit guter Anbindung an die Stadt ohne Lärm und vielleicht noch einen schönen Garten dazu, mit eigener Nanni und Raumpflegerin ist nichts anders als eine Insel...

Man kann jedoch Klavier spielen in jedem Haus, ohne dazu Glück zu haben. Es soll Ausnahmen geben und diese Ausnahme wird schriftlich festgehalten - wie - musizieren verboten oder Haustiere verboten etc.

LG
Michael
 
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Es sind keine weiteren Antworten möglich.

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