Noten lesen

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Glueckskind7

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30. Juli 2013
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Hallo Ihr Lieben,

ich kann noch nicht wirklich gut spielen, aber die Faszination ist schon vorhanden. Nun stelle ich immer wieder fest, dass ich Noten nicht "flüssig" lesen kann und würde dies sehr gerne nachholen. Zur Zeit spiele ich nur auswendig gelernte Stücke, so zu sagen aus dem Fingergedächtnis.

Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich? Soll ich direkt an Partituren übern oder gibt es andere effizientere Möglichkeiten? Wäre erstmal eine Vertiefung in der Musik-Theorie vorteilhaft oder kann man das davon entkoppelt sehen?

Ich finde es immer wichtig, das Ziel erstmal zu definieren. Ich werde bestimmt keine Konzertpianistin, aber ich liiiiiebe klassische Musik und ich habe bereits die Faszination erlebt, wenn man beim Spielen komplett losgelöst von allem ist und sich in den Klängen selbst auflöst...

Mein Ziel ist es, für mich flüssig vom Blatt spielen zu können ohne 2-4 Wochen zu brauchen, bis ich mir ein neues Stück erarbeitet habe. Ich habe das Klavier seit 6 Jahren, hatte aber nur 2 jahre Klavierunterricht, weil ich nicht den passenden Lahrer gefunden habe. Der eine hat nur mit Kinderbücher gearbeitet, während ich unbedingt das Präludium vom Bach und Für Elise spielen wollte, die Frau danach war mir zu diletantisch....

Habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich meinem Ziel näher kommen kann?
Danke im Voraus und lieben Gruß,
Gabriella
 
Hallo,

da ich ein ähnliches Problem haben (ohne vorher Unterricht gehabt zu haben) kann ich vielleicht mal schreiben, wie ich das mache.
Auf Empfehlung einiger Forenuser hier habe ich mir den Ziegenrücker - Praktische Musiklehrer besorgt. Ich stehe zwar noch am Anfang des Buches, finde aber die Übungen und die Erklärungen zum Musikverständnis klasse. Hab gestern die Übung zur Tonleiter im Auto gehört und sollte die Töne mitsingen. Dabei fiel mir auf das ich g-f immer vertausche, wenn ich die Tonleiter rückwärts sprechen. Minimum gibt es eine kleine Pause. Beim spielen am Klavier geht es schon besser, aber auch da gab es eine kleine Pause zwischen g und f. Daran arbeite ich seit gestern.

Außerdem habe ich eine kleine App auf dem iPhone. Dort soll man anhand der Klanges und der Note den Namen zurodnen. Hier geht die App (SightReading) in der Freeware-Version durch eine Okatve. Wenn man sich die App kauft, dann kann man auch den Bass-Schlüssel und andere Tonarten üben. Das bringt bei mir viel und ich werde immer schneller beim erkennen der Noten.

Ansonsten habe ich einige Fingerübungen bei denen ich die Noten beim spielen mitspreche. Das übt im Ton und auch im Notenbild.

Das mache ich im moment. Auf andere Tipps bin ich natürlich gespannt. Da lern ich bestimmt auch noch was dazu.

lg
gottie
 
Mein Ziel ist es, für mich flüssig vom Blatt spielen zu können ohne 2-4 Wochen zu brauchen, bis ich mir ein neues Stück erarbeitet habe. Ich habe das Klavier seit 6 Jahren, hatte aber nur 2 jahre Klavierunterricht, weil ich nicht den passenden Lahrer gefunden habe.
Nein, es gibt keine Abkürzung. Geduld! Und immer wieder: Üben, Noten lesen etc...
 
Theorie ist immer gut!!! Aber sie ist, wie der Name schon sagt, Theorie. ;) Mit einer soliden theoretischen Grundlage kannst Du z. B. besser analysieren, was in einem Stück "passiert", und gerade bei komplexen Stücken kommt man ohne Theoriekenntnisse kaum auf einen grünen Zweig.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, geht es Dir aber eher um die Praxis. Noten so flüssig lesen können, dass Du sie nicht erst "übersetzen" musst, sondern direkt auf die Tasten bringst. Das bringt m. E. nur Routine. So ähnlich, wie man eine fremde Sprache lernt: Zunächst sucht man sich die Vokabeln zusammen und stoppelt irgendwie durch die Syntax. Irgendwann kommt man (hoffentlich) da hin, dass man die fremde Sprache so flüssig liest wie die eigene, also ohne insgeheim zu "übersetzen".

Spiel einfach alle Noten, die nicht rechtzeitig vor Dir fliehen. Muss ja nicht perfekt sein, es geht ja nur ums gleichzeitige Lesen, Erkennen und Umsetzen. Die Stücke, die Du auswendig kennst, kannst Du gleichwohl auch MIT Noten spielen.

P.S. Ich halte es für keine Schande, wenn man einige Wochen braucht, bis man sich ein Stück erarbeitet hat ... hängt ja auch immer mit dem Schwierigkeitsgrad und der Übungszeit zusammen.
 
Theorie ist immer gut!!! Aber sie ist, wie der Name schon sagt, Theorie. ;) Mit einer soliden theoretischen Grundlage kannst Du z. B. besser analysieren, was in einem Stück "passiert", und gerade bei komplexen Stücken kommt man ohne Theoriekenntnisse kaum auf einen grünen Zweig.

Das sehe ich etwas anders - wer gut vom Blatt spielen können will, wird um die Musiktheorie nicht herumkommen. Vernachlässigt man zu Beginn die Theorie, fällt einem das irgendwann auf den Kopf. Der von Gottie erwähnte Lehrgang "Praktische Musiklehre" von Ziegenrücker ist optimal für den Einstieg, da die Musiktheorie anhand von praktischen Übungen erworben wird und stark an die Gehörbildung gekoppelt ist - Theorie macht nur Sinn, wenn man sie sofort in die Praxis umsetzen kann, und Ziegenrückers methodischer Aufbau bietet dazu einen gelungenen Leitfaden.

LG, PP
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
PP, ich sehe jetzt auch nach mehrfachem Lesen keinen Widerspruch.

Wenn ich Gabriella richtig verstanden habe, ging es ihr ums flüssige Notenlesen und wie man das übt. Wenn man flüssiger Notenlesen möchte, kommt man m. E. nicht drumherum, viel Noten zu lesen.
 
Wenn man flüssiger Notenlesen möchte, kommt man m. E. nicht drumherum, viel Noten zu lesen.
Genau. So geht es. Eine sehr zutreffende Erkenntnis von geradezu beeindruckender Richtigkeit.

Noten lesen heißt nicht automatisch auch, sie zu spielen. Beim Hören von Musik mitlesen ist hilfreich, es trainiert. Das geht prima mit Youtube. Dort gibt es massenhaft Stücke, bei denen nicht der Interpret gezeigt wird, sondern die gespielten Töne als mitlaufende Noten. Das gibt es von ganz einfach bis zu ziemlich schwierig.

Mein Ziel ist es, für mich flüssig vom Blatt spielen zu können ohne 2-4 Wochen zu brauchen, bis ich mir ein neues Stück erarbeitet habe
Das ist in seiner Aussage ein unrealistisches und unerreichbares Ziel. Ob man ein Stück sofort vom Blatt spielen kann oder ob man zwei Wochen oder zwei Jahre für 's Erarbeiten braucht, hängt von der Schwierigkeit ab und zwar unabhängig davon, ob man Anfänger oder Routinier ist. Auch ein geübter Amateur trifft immer wieder auf komplizierte und zunächst unübersichtliche Notentexte und muss sich da erst 'mal durchkämpfen um zu kapieren, worum es überhaupt geht.

CW
 
PP, ich sehe jetzt auch nach mehrfachem Lesen keinen Widerspruch.

Hallo Barratt,

Ich habe deinen Beitrag so verstanden, dass man Theorie erst braucht, wenn man komplexere Stücke spielt bzw. analysieren will.

Natürlich muss man auch viele Noten lesen, beim Hören mitlesen, versuchen so gut es geht die Noten zu singen/innerlich zu hören, bevor man sie spielt. Schnell lesen kann man halt erst, wenn man versteht (hört) was man liest - ist ja bei Text nicht anders. :)
 
Für Barrat und zur "Verteidigung" von PP:

Noten sind wie Buchstaben. Wenn man - so wie ich - halt einfach nur Noten lernt, so wird man diese sicherlich irgendwann viel schneller erfassen und umsetzen können. Es bleiben aber Buchstaben - und es ist eben viel schwieriger, eine "sinnfreie" Abfolge zu "lesen und evtl. zu memorieren, als wenn man man WORTE VERSTEHT. PP hat recht - es hilft alles nix - ich bestell mir jetzt den ollen Ziegenumschmeisser.
 

:( Es tut mir leid, dass meine Metapher mit der Fremdsprache offenbar nicht so gut gewählt war. :(

Den Ziegenmenschen werde ich mir aber auch mal bestellen, so oft, wie er hier empfohlen wird.
 
Vielen Dank für die Tipps, ich habe mir das Buch gerade bestellt.
Wünsche euch ein schönes Wochenende,
Gabriella
 
- ich bestell mir jetzt den ollen Ziegenumschmeisser.

Das freut mich Fisherman - auch wenn du dir die Zeit von deinem "Repertoirespiel" abknabbern musst, du wirst sehen über kurz oder lang bekommst du sie vielfach zurück!

Aber, dranbleiben!!!! Da muss man wirklich täglich Zeit investieren, wenn es auch nur ein Viertelstündchen ist.

LG, PP
 
Den Ziegenmenschen werde ich mir aber auch mal bestellen, so oft, wie er hier empfohlen wird.

Hallo Barratt,

Ich weiß nicht, ob du für den Ziegenrücker nicht schon etwas zu fortgeschritten bist. Sehr viele Übungen behandeln vom Blatt singen, bzw. Gehörbildung. Nachdem du aber ein Belcanto Studium hinter dir hast, nehme ich an, dass du das schon kannst. Natürlich ist es auch gut eventuelle Defizite aufzuarbeiten, aber wenn du schon auf höherem Niveau von Blatt singen kannst, wird dich der Lehrgang wahrscheinlich langweilen und dir auch nicht sehr viel bringen.

LG, PP
 
Vom Blatt spielen

Wozu willst du vom Blatt spielen?
Wenn du nur 2-4 Wochen brauchst um ein
Stück einzustudieren, bist du ohnehin zu
beneiden!
Beim Blattspielen leiden nur die Musikalität und die Interpretation. .
Oder bist du etwa gezwungen vom Blatt zu spielen, weil
du jemanden begleiten musst, ohne das Stück
zu kennen?
Dann besteht die Kunst darin das Wesentliche
zu spielen, und, je nach Schwierigkeitsgrad
oder deinem Können, Unwichtiges wegzulassen.
Wichtig ist auch, vorausschauend zu lesen!
Stell dir das nicht zu leicht vor. Nicht umsonst ist
Korrepetition ein eigenes Fach! Vielleicht vergleichbar
mit Simultanübersetzung.
Wenn du das aber wirklich willst, dann nimm dir
Stücke her, die leicht unter deinem technischen
Niveau liegen, und versuche sie in einem Zug durch
zu spielen. Nicht absetzen, nicht stocken, Nichts wiederholen!
Wenn du das jahrelang übst, wirst du dein Ziel erreichen.
 
Wozu willst du vom Blatt spielen?
Wenn du nur 2-4 Wochen brauchst um ein
Stück einzustudieren, bist du ohnehin zu
beneiden!
Beim Blattspielen leiden nur die Musikalität und die Interpretation. .
Oder bist du etwa gezwungen vom Blatt zu spielen, weil
du jemanden begleiten musst, ohne das Stück
zu kennen?
Dann besteht die Kunst darin das Wesentliche
zu spielen, und, je nach Schwierigkeitsgrad
oder deinem Können, Unwichtiges wegzulassen.
Wichtig ist auch, vorausschauend zu lesen!
Stell dir das nicht zu leicht vor. Nicht umsonst ist
Korrepetition ein eigenes Fach! Vielleicht vergleichbar
mit Simultanübersetzung.
Wenn du das aber wirklich willst, dann nimm dir
Stücke her, die leicht unter deinem technischen
Niveau liegen, und versuche sie in einem Zug durch
zu spielen. Nicht absetzen, nicht stocken, Nichts wiederholen!
Wenn du das jahrelang übst, wirst du dein Ziel erreichen.

Oh je, ich fürchte ich habe einen falschen Eindruck hinterlassen... Ich bin wirklich noch Anfänger und habe auch in den letzten Jahren nicht mehr wirklich regelmäßig geübt. Mein "Repertoir" kann ich an 2 Hände zählen und ich würde es sehr gerne erweitern. Wenn ich von 2-4 Wochen sprach, meinte ich für ein wirklich, wirklich leichtes Stück.

Ich hoffe wirklich, dass ich einen neuen Motivationsschub bekomme in der neuen Wohnung, wo ich ohne Stumpedal spielen kann, denn lieben tue ich das Klavierspielen wirklich...

Vielen Dank an diesem Forum, ich finde euch sehr inspirierend und die Liste mit Klavierstücke samt Einschätzung des Schwierigkeitsgrades finde ich richtig klasse.
 
{...]
Beim Blattspielen leiden nur die Musikalität und die Interpretation. .
[...]

Menschmensch .. dann wäre es doch besser, man nimmt alle Noten vom Markt und vernichtet sie in einer großen Notenverbrennung, nachts, in sonem Kreis, unter Gejohle des Publikums. Meinste nicht ? Dann würde man doch der von Dir genannten Gefahr ab sofort präventiv vorbeugen. :D


Nur manche sitzen dann ganz traurig hinten, im dunklen Schatten einer Säule eines neoklassizistischen Monumentalbaus, und weinen bitterlich...:(:(

LG, Olli -LMG-

:keyboard:
 
Lieber LMG,
Offensichtlich WOLLTEST du mich missverstehen.
Zur Erklärung:
Ich unterscheide sehr wohl zwischen:
"Vom Blatt spielen" und "nach Noten spielen"
Ich habe kein Wort gegen Klavierliteratur oder Notiertes geschrieben.
Ich rufe auch nicht zur Notennichtung oder -verbrennung auf. Das ist lediglich deinem Hirn entsprungen!
Wenn du dich von Geistern und Esofuzzialternativfreaks verfolgt fühlst, probier's doch mal auf 'nem Psychoforum.
 
Das ist lediglich deinem Hirn entsprungen!
Wenn du dich von Geistern und Esofuzzialternativfreaks verfolgt fühlst, probier's doch mal auf 'nem Psychoforum.

Hallo Pianoforze,

ich fände es schön, wenn neue Mitglieder sich erst einmal vorstellen würden bevor sie direkt am Anfang ihrer Schreibtätigkeit hier die Verbalkeule schwingen.

Gruß
Christian
 

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