Neues Klavier, neue Probleme

  • Ersteller des Themas Neoman
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Hallo nochmal,

ich habe mir nun eine Basotect Restekiste gekauft - was soll ich sagen, die ganze Kiste ist voll mit so großen Platten in unterschiedlichen Stärken, dass sie genau noch in den Karton gepasst haben. Ich bin nun also ganz flexibel von der Dicke, je nachdem, wie viele ich hintereinander stelle. Ich habe das Klavier nun von der Wand weggeschoben, um überhaupt hinten dran zu kommen. Aber ob ich da nun Platten dahinter stelle oder nicht ändert gefühlt irgendwie gar nichts. Ich hatte auch einen Beitrag gelesen, dass man die Platten nicht dahinter stellen soll, sondern exakt zuschneiden und die "Lücken" hinten am Klavier damit füllen. Bevor ich jetzt aber munter darauf losschneide will ich auf Nummer sicher gehen. Ändert sich bei mir aktuell nur noch nichts, weil es noch nicht total dicht ist? Ich hab natürlich schon versucht, möglichst ohne Lücke zum Klavier das Basotect anzulehnen, ganz hat das aber erwartungsgemäß nicht funktioniert, sonst kippt es weg.



Habt ihr Tipps für mich? Morgen kommt der Profi und will am Klang allgemein noch was so anpassen, dass es mir besser gefällt. Ich habe jetzt auch mal eine Decke unten rein gestopft, das sorgt schonmal für einen schöneren Klang, da ohne die Decke die dicken Saiten extrem lange nachschwingen
 
Ich kanns nicht richtig ausdrücken, was es ist, aber wenn ich eine einzelne Taste kurz drücke, höre ich noch 7-8 Sekunden danach, wie irgendwas in meinem Klavier weiterschwingt, das ist beim Flügel meines Klavierlehrers ganz anders
 
Als mein Klavier einzog fühlte ich mich total überrannt vom Klang, viel zu laut, viel zu direkt irgendwie. Hatte dann auch solche Platten bestellt, allerdings hat der Lieferant meine Bestellung verbockt. Zum Glück, denn je mehr ich weiter spielte umso mehr gewöhnte ich mich daran und die erste Stimmung nach der Aklimatisierung hat auch nochmal sehr positiv beigetragen. Die Platten hab ich dann abbestellt/storniert und hab es immer mehr genießen können :) der Umstieg vom Digi aufs akustische war mit Hochs und Tiefs bei mir behaftet. Mittlerweile bin ich bei nem Punkt angelangt, wo ich gerne ein kräftigeres Instrument hätt von der Dynamik her und leichterem, feineren Anschlag ^^ aber ich genieße es immer noch sehr.

Hoffentlich findest du auch noch Gefallen an deinem Klavier und kannst es genießen! :)
 
Ich kanns nicht richtig ausdrücken, was es ist, aber wenn ich eine einzelne Taste kurz drücke, höre ich noch 7-8 Sekunden danach, wie irgendwas in meinem Klavier weiterschwingt, das ist beim Flügel meines Klavierlehrers ganz anders
Du könntest eine Aufnahme davon hochladen, dann musst du es nicht beschreiben. Aber "Klang noch 8 Sekunden, nachdem man die Taste losgelassen hat" klingt für mich nach defekter Dämpfung. Da können die Basotectplatten auch nicht helfen. Die machen den Klang nur leiser aber stoppen nicht die Vibration der Saite.
Zur weiteren Diagnose kannst du den Ton spielen, die Taste auslassen und dann den entsprechenden Dämpfer (nicht mit Gewalt) gegen die Saiten drücken. Wenn das Drücken den Klang beendet, muss der Dämpfer gerichtet werden.
 
Die Dämpfung lässt sich bei vielen Klavieren recht einfach einstellen. Bei meinem Yamaha nimmt man vorn den Deckel ab und sieht dann gleich eine Stange mit Plastik-Aufsatz, mittels dessen sich die Stange drehen lässt. Damit rückt man den (über das Dämpfer-Pedal aktivierten) Dämpfer näher an die Saiten oder weiter davon weg. Meist reichen einige wenige Umdrehungen, um die Dämpfung wieder richtig einzustellen.

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Die Dämpfung lässt sich bei vielen Klavieren recht einfach einstellen.
Die Dämpfung befindet sich in der Mechanik unter den Hammerköpfen (zumindest beim Unterdämpfer), um die einzustellen braucht es schon den Klavierstimmer welcher über entsprechendes Werkzeug (zum Beispiel Halbganghaken) verfügt.

Was Du hier zeigst ist der Moderator, der hat mit der Dämpfung herzlich wenig zu tun.
 
Was hat die Stimmung vom „Profi“ bewirkt am nächsten Tag, gibts ein Update?
 
Achso das ist erst heute ^^
 
Hallo zusammen,

erstmal danke für eure Antworten, aber ich traue mich nicht da irgendwo rumzuschrauben. Der Klavierstimmer war heute da und ich habe ihm gesagt, dass ich einerseits den Klang des Klaviers nicht so schön finde wie im Klavierhaus und das auch daran liegt, dass immer alles so ewig nachhallt. Er hat es selbst getestet und direkt verstanden, was ich meine, das hat mich schonmal erleichtert. Ermeinte, dass der Anschlag zu fest/hart (oder so ähnlich, nagelt mich nicht auf die Formulierung fest) für meinen Raum hier ist und das bei einem "aufrechten" Klavier öfter so auftritt als bei einem Flügel, bei dem die Saiten liegen. Die Energie muss irgendwo hin und das führt dann dazu, dass das ganze Klavier anfängt zu schwingen und sich ein Hall im Raum ausbreitet oder so ähnlich :D Er hat nun die Mechanik mit den Hämmern aus dem Klavier ausgebaut und mitgenommen. Alle Hammerköpfe werden jetzt nochmal bearbeitet, da man anhand der gepressten Schafswolle, die an den Köpfen ist, viel am Klang verändern kann. Aktuell "knallen" die Töne auch alle etwas, wenn man laut spielt. Nächste Woche bringt er mir das Innenleben meines Klaviers wieder zurück und dann meinte er wird das Klavier deutlich leiser, aber auch anders vom Klang sein. Die gepresste Schafwolle kann man unterschiedlich bearbeiten (aufrauen, durchlöchern, etc) und das verändert alles den Klang.

Ich bin seeeehr gespannt auf nächste Woche, aber er hat mir versichert ich kann ganz entspannt bleiben :D Vielleicht brauch ich dann die Basotect-Platten doch gar nicht, ich lass mich überraschen.

Wenn ich dran denke halte ich euch auf dem Laufenden :)
 
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Hier als Ergänzung mal noch ein Video, auf dem ich vor ein paar Wochen versucht hatte den Effekt einzufangen, bevor der Klavierstimmer mir heute mein Innenleben entführt hat :D Mal schauen, ob das Hochladen eines Videos hier klappt. Vielleicht hört ihr ja den Hall, den ich meine. Bin mir nicht sicher, wie gut es auf dem Video rüber kommt, aber hier habe ich noch normal laut gespielt. Bei forte-Stellen war es entsprechend noch stärker. Also es geht mir insbesondere um die Zeit, wenn die vier Töne fertig gespielt sind, dann schwingt alles gefühlt durcheinander und dadurch wirkt es für mich glaub auch während des spielens unsauber oder so)
 

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ich frage mich wie er das ohne klingende Saiten machen will?
In jeden Hammer pro Wange 30 bis 60 Stiche mit 3 Nadeln machen, je nach gewünschtem Effekt. Dann im Instrument nur noch die Ausreißer glätten.

Man hört ja oft, dass ein Klavier beim Kunden noch durch Intonation an den Raum angepasst werden soll. Halte ich für äußerst schwierig. Was will man denn da konkret machen? Um den Klangcharakter zu ändern muss man auf beiden Seiten des Hammers mindestens 30 Stiche machen. Wie gesagt: mindestens. Das macht man doch nicht im Instrument sondern auf der Werkbank. Ich zumindest. Dazu muss der Kunde aber einen großen Küchentisch oder eine Werkbank haben. Das Rumgesteche im Instrument dient doch nur noch der Glättung von Ausreißern. So sehe ich das jedenfalls.

@Melma was für ein Klavier ist das denn? Beim Händler gekauft? Und der Stimmer der die Mechanik mitgenommen hat ist von dem Händler? Der Nachhall den man hört kommt von den Bassdämpfern. Da hört man schon eine gehörige Hallfahne. Die schlechte Nachricht ist: das ist kaum wegzubekommen. Höchstens durch komplett neue Bassdämpfung. Und selbst dann kann man sich nicht sicher sein. Das gibt es nämlich auch bei neuen Klavieren. Je nach Konstruktion und Qualität. Ein sehr geschätzter und viel kompetenterer Kollege als ich sagte mir mal: bei Klavieren ist das mit der Dämpfung echt komisch. Entweder sie dämpfen gut oder nicht. Da war ich wirklich etwas erleichtert, denn das Problem mit der Hallfahne im Bass kennt wirklich jeder Klavierbauer. Und ich war selten erfolgreich das abzustellen. Wie gesagt nur durch neue Dämpferfilze. Großer Aufwand.
 
Da müsste man ja fast im Klavier was dämpfendes ergänzen oder? Liegt ein Teppich drunter, daneben…? Ist das Klavier oben offen…? Steht es direkt an der Wand…? Ich kann mich erinnern, dass ich das bei meinem auch hatte. Muss ich glatt mal prüfen ob ich das mittlerweile überhöre oder ich es anders gelöst hab…
 
Da müsste man ja fast im Klavier was dämpfendes ergänzen oder?
Ja, aber direkt an der Saite, wie @Tastenscherge schon geschrieben hat. Diese Ideen:
Liegt ein Teppich drunter, daneben…? Ist das Klavier oben offen…? Steht es direkt an der Wand…?
sind bzgl. der Lautstärke des Nachhalls (und des Klangs allgemein), aber nicht bzgl. DAUER des Nachhalls.
 
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Das Klavier habe ich im Klavierhaus gekauft und der Stimmer, der die Mechanik mitgenommen hat, ist auch von dem Klavierhaus, genau. Er meinte auch, dass die Feinarbeit gemacht werden muss, wenn er mit dem Teil wieder kommt und er da bei mir vor Ort 2-3h brauchen wird. Laut seiner Aussage würde das das Problem lösen.
Zur Vollständigkeit halber: Das Klavier steht auf Parkett in einer Ecke im Raum und nebendran kommt dann ein Schrank. Aber auch wenn ich es aus der Ecke wegschiebe merke ich keinen nennenswerten Unterschied. Einen Unterschied habe ich nur gemerkt, wenn ich unten ins Klavier eine Decke gelegt habe, da das Problem im Klavier liegt.
Ich warte mal ab, was sich nun ändert. Die Mitarbeiter sind auf jeden Fall sehr bemüht, dass alle ihre Kunden mit dem Klavier glücklich werden und sehen es nicht nach dem Kauf als abgeschlossen an. Sollte ich mit dem Klavier nicht glücklich werden (wovon ich aktuell aber noch nicht ausgehe) habe ich in dem Klavierhaus 10 Jahre lang die Möglichkeit, das Klavier gegen ein anderes zu tauschen und meinen Kaufpreis angerechnet zu bekommen. Das ist schonmal beruhigend.
 

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