Neuer Analyseworkshop?

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pianovirus

Guest
Hallo zusammen,

marcus, Kleines Cis (leider schon lange nicht mehr hier gesehen) und Mitstreiter haben ja mit der Waldsteinsonate vorgemacht, wie es geht...gäbe es denn Interesse an einer Neuauflage eines Analyseworkshops?

Ich hätte am meisten Lust auf eine weitere Beethoven-Sonate, wäre aber auch offen für andere Vorschläge!

P.S. Die zwei Sonaten-Bände von Uhde, die bis vor kurzem vergriffen waren, sind jetzt übrigens wieder neu aufgelegt (in einem Band); sehr zu empfehlen!
 
Hi pianovirus,

ich würde nicht unbedingt Texte schreiben wie im damaligen Faden, aber gerne mitlesen und etwas mitdiskutieren. :)

Beethoven kenne ich von allen Komponisten eigentlich noch am besten, also würde ich diesen Vorschlag unterstützen. Muss es denn eine Klaviersonate sein? Eine der Violin- oder Cellosonaten würde mich noch mehr interessieren, und da ist ja durchaus auch Klavier dabei. Letztlich sollten aber natürlich die Schreiber entscheiden.
 
Als Leser bin ich grundsätzlich an Allem interessiert, wo ich was lernen kann. Als Mitstreiter falle ich aus.
 
Mich würde prinzipiell einmal die Analyse eines besonders komplexen Popstücks interessieren (Teile, Rhythmik, "Instrumente" etc.). Und so einmal näher beleuchten, wie weit die "Komplexität" im Pop so gehen kann...
 
Dann schau Dir doch mal Klaus Kauker an. Der macht das ab und zu sehr genau und gewissenhaft.
 
Mich würde prinzipiell einmal die Analyse eines besonders komplexen Popstücks interessieren (Teile, Rhythmik, "Instrumente" etc.). Und so einmal näher beleuchten, wie weit die "Komplexität" im Pop so gehen kann...

Denkst du da an bestimmte Genres oder bestimmte Stücke? Vor allen Dingen, wenn man nicht unterschiedliche Gattungen miteinander vergleicht, ist Rockmusik ja nicht per se einfacher oder komplexer als klassische Musik.
 
Denkst du da an bestimmte Genres oder bestimmte Stücke? Vor allen Dingen, wenn man nicht unterschiedliche Gattungen miteinander vergleicht, ist Rockmusik ja nicht per se einfacher oder komplexer als klassische Musik.

Genau diese Frage würde mich interessieren: eines der komplexesten Rock/Pop- oder sonstwas-Stücke einmal anschauen - und dann einmal feststellen, wie hoch der Komplexitätsgrad des Stückes ist. Ein ungefähr vergleichbares Klassik-Stück dem gegenüberstellen. Vielleicht einmal Klassik-Stücke höchster Komplexität erwähnen.

Der Pop wird oft "einfach und primitiv" geschimpft. Ist er sicher teilweise auch, von der Komplexität her betrachtet. Aber man sollte eben auch mal das betrachten, wozu die Gattung im besten Falle fähig ist.

Pop-Stücke zum Anschauen könnte ich dann wohl zur Auswahl stellen...

Und ich würde die Mitwirkung unserer Experten bei dieser Diskussion ausdrücklich begrüßen (nicht so, wie schon mal geschehen: wo rolf m.o.w. der Mund verboten wurde und so...)
 
Man sollte aber bedenken, dass "Komplexität" und "Qualität" nicht das selbe sind. Ein komplexer Popsong ist nicht automatisch gut und ein "einfacher" Popsong nicht automatisch schlecht. Und in der Klassik gilt wohl das gleiche (sonst würde heute jeder z.B. Max Reger spielen, weil er komplexer und damit besser wäre als z.B. vieles von Mozart... so pauschal wäre das aber erst mal ein Pseudovergleich von Äpfeln mit Birnen.)

Auch der Leiermann von Schubert ist z.B. nicht komplex, aber hat in meinen Augen eine sehr hohe Qualität...

Zum Thema: Viel selbst beitragen könnte ich bei so einer Analyse wohl auch nicht, aber lesen würde ich sie gerne. Die meisten (nicht alle) Beethovensonaten fände ich da in der Tat auch sehr interessant.
 
Man sollte aber bedenken, dass "Komplexität" und "Qualität" nicht das selbe sind.

Das ist mir bekannt, und über "Qualität" habe ich mit vollster Absicht kein Wort verloren (über emotionale Wirkung schon gleich gar nicht - das könnte für die Klassik u.U. peinlich ausgehen, auch wenn die Kunstmusik unbestritten die Krönung der Musik ist, auch für mich selbst).

Nein - ganz bewußt: Komplexität. Ein Kriterium, das einen einigermaßenen Vergleich ermöglichen sollte.

Viele, auch beiläufige bzw. hintergründige, Geräuscheffekte, könnte man streng betrachtet vielleicht als verschiedene Stimmen bzw. Instrumentengruppen betrachten, wie in einer Partitur der Klassik (?)
 
Also, bis jetzt gibt es für ein klassisches Klavierstück nur Leseinteressenten (Chaotica, Violin-/Cellosonate wäre natürlich auch was, aber ich hab noch so viele Klavierstücke gar nicht mal genauer angeguckt...).

Wenn sich sonst keiner findet, wähle ich vielleicht einfach selbst was heraus, fange mal an und sehe, ob jemand immerhin Veto gibt, falls ich Unsinn schreibe. Oder vielleicht beteiligen sich dann über die Zeit doch andere; die Eigendynamik ist ja nicht zu unterschätzen. Vielleicht sollte man die Analyse in Rätselform (oder z.B. unter tierpflegerischen Gesichtspunkten) abfassen, dann wär hier gleich die Hölle los... :D
 
Hmm, evtl. nimmt man ein Stück, wo jeder mitreden kann. Ein sehr einfaches, aber gefälliges Stück.
Auch wenn man mich jetzt steinigt:
Wie wäre es mit Für Elise? Eine genaue Analyse würde mich hier sehr reizen. Den Grund zu finden, warum dieses Stück so ziemlich allen (...außer uns) gefällt. Alleine die Harmonien können es nicht sein, und so wahnsinnig toll ist die Melodie auch nicht. Was ist es, was dieses Stück wirklich ausmacht?
Damit die Steine kleiner werden, alternativ dazu der a-moll-Walzer von Chopin...oder halt was Anderes, was jeder kennt und wo auch Anfänger mitreden können.
 

Den Grund zu finden, warum dieses Stück so ziemlich allen (...) gefällt. (...) Was ist es, was dieses Stück wirklich ausmacht?

Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob eine Analyse das erklären kann (und will). Da geht's doch mehr um formalen Aufbau, Tonartmodulierungen etc.

(allerdings: warum gewisse Melodien oder Stücke besonders "gefallen", dürfte eine interessante Frage sein, und uns wohl letztlich zu den angeboren Teilen unseres menschlichen Musikverständnisses führen. Jedoch, konkrete Forschungen dazu sind mir nicht bekannt)
 
@ Dreiklang

Nur ganz kurz, was ich meinte: Gattung ist ja so etwas wie Lied, Sinfonie oder Sonate. Vergleiche zwischen Pop und Klassik werden aber oft angestellt, ohne, dass die Gattung beachtet wird, z.B. zwischen Popsong und Sinfonie. Das ist aber üblicherweise zum Scheitern verurteilt, weil die verschiedenen Gattungen ganz unterschiedliche Zwecke verfolgen, oft in ganz unterschiedlichen Situationen aufgeführt werden, sich in der üblichen Länge drastisch unterscheiden usw. Ein Clavio-Teilnehmer, der vor längerer Zeit hier sehr aktiv war und den ich sehr schätze, hat auf diese große Bedeutung der Gattung im Vergleich zum Genre einmal hingewiesen.

Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob eine Analyse das erklären kann (und will). Da geht's doch mehr um formalen Aufbau, Tonartmodulierungen etc.

(allerdings: warum gewisse Melodien oder Stücke besonders "gefallen", dürfte eine interessante Frage sein, und uns wohl letztlich zu den angeboren Teilen unseres menschlichen Musikverständnisses führen. Jedoch, konkrete Forschungen dazu sind mir nicht bekannt)
Dieses Thema fände ich auch sehr interessant, würde hier aber sicher den Rahmen sprengen. Ich denke auch nicht, dass pianovirus es unbedingt darauf angelegt hat.

Wenn sich sonst keiner findet, wähle ich vielleicht einfach selbst was heraus, fange mal an und sehe, ob jemand immerhin Veto gibt, falls ich Unsinn schreibe. Oder vielleicht beteiligen sich dann über die Zeit doch andere; die Eigendynamik ist ja nicht zu unterschätzen. Vielleicht sollte man die Analyse in Rätselform (oder z.B. unter tierpflegerischen Gesichtspunkten) abfassen, dann wär hier gleich die Hölle los... :D

Ja, fang am besten mit irgendetwas an. Dann haben wir zumindest einen Motivierten, der sich dann auch für das Stück interessiert.

Ich will eigentlich auch nicht aus Faulheit nicht mitschreiben, sondern, weil ich Dinge wie Harmonie- oder Motivanalyse meist nur so mäßig nützlich finde, wenn man nicht gerade selbst als Komponist aktiv werden will.
 
Nur ganz kurz, was ich meinte: Gattung ist ja so etwas wie Lied, Sinfonie oder Sonate. Vergleiche zwischen Pop und Klassik werden aber oft angestellt, ohne, dass die Gattung beachtet wird, z.B. zwischen Popsong und Sinfonie. Das ist aber üblicherweise zum Scheitern verurteilt (...) Dieses Thema fände ich auch sehr interessant, würde hier aber sicher den Rahmen sprengen. Ich denke auch nicht, dass pianovirus es unbedingt darauf angelegt hat.

Nun, wie gesagt: einmal ein komplexes Popstück in eine "Partitur" umsetzen und Anzahl und Einsatz von "Instrumenten" analysieren. Die Einleitung, wiederkehrenden Teile, Polyrhythmik u.a. einmal anschauen. All das kann man auch mit klassischen Stücken machen. Und dann mal kucken, ob der Pop wirklich immer so "primitiv" aufgebaut ist, wie es ganz gerne hingestellt wird.

Aber ich werde dieses Thema nicht aktiv treiben. Oder zumindest nicht jetzt.

Dieses Thema fände ich auch sehr interessant, würde hier aber sicher den Rahmen sprengen.

Interessant: Bestimmt. Aber btw.: daß jemand, der "Chaotica" heißt, so auf Ordnung bedacht ist ;) kleiner Scherz.

Zu diesem Thema hab ich persönlich allenfalls ein paar sehr unausgegorene Gedanken anzubieten - und ich glaube, die Forschung weiß so gut wie gar nichts darüber (warum uns bestimmte Musik sehr gefällt, und andere nicht). Falls jemand dazu etwas weiß (Forschungen) soll er aber bitte kurz hier im Faden schreiben. So schlimm wäre ein kleines off-topic-Post sicher nicht.
 
Na ja, wenn es jetzt Leute gibt, die Popmusik (und am besten auch noch Jazz) generell "primitiv" finden, dann kennen die sich eben nicht besonders gut aus. Solange mir diese Leute nicht zu sehr auf die Nerven gehen, können die mir doch gestohlen bleiben, oder?

Nicht falsch verstehen, ich fände es auch interessant, komplexere Pop-Arrangements mal als Partitur zu sehen. Aber es ist eben schon sehr aufwendig, überhaupt dorthin zu kommen, und manchmal sogar sehr, sehr schwierig, wenn gewisse produktionstechnische Tricks wie Samples etc. verwendet werden. Da fängst du am besten schon mal an, dann haben wir für den nächsten Workshop eine Grundlage. ;)
 
Na ja, wenn es jetzt Leute gibt, die Popmusik (und am besten auch noch Jazz) generell "primitiv" finden, dann kennen die sich eben nicht besonders gut aus. Solange mir diese Leute nicht zu sehr auf die Nerven gehen, können die mir doch gestohlen bleiben, oder?

Yepp - leben und leben lassen.

Nicht falsch verstehen, ich fände es auch interessant, komplexere Pop-Arrangements mal als Partitur zu sehen. Aber es ist eben schon sehr aufwendig, überhaupt dorthin zu kommen, und manchmal sogar sehr, sehr schwierig, wenn gewisse produktionstechnische Tricks wie Samples etc. verwendet werden. Da fängst du am besten schon mal an, dann haben wir für den nächsten Workshop eine Grundlage. ;)

Wie gesagt, im Moment nicht. Damit würde ich sagen: zurück zu Beethoven, oder wie sich der Faden weiter entwickeln wird.
 
Unglabulich! :D
 
Hmm, evtl. nimmt man ein Stück, wo jeder mitreden kann. Ein sehr einfaches, aber gefälliges Stück.
Auch wenn man mich jetzt steinigt:
Wie wäre es mit Für Elise? Eine genaue Analyse würde mich hier sehr reizen. Den Grund zu finden, warum dieses Stück so ziemlich allen (...außer uns) gefällt. Alleine die Harmonien können es nicht sein, und so wahnsinnig toll ist die Melodie auch nicht. Was ist es, was dieses Stück wirklich ausmacht?
Damit die Steine kleiner werden, alternativ dazu der a-moll-Walzer von Chopin...oder halt was Anderes, was jeder kennt und wo auch Anfänger mitreden können.

Hi Peter,

hätte ich auch grad dran gedacht, hab grad so den ersten Abschnitt des "Tiersen best of" - Threads gelesen, warum nehmt Ihr nicht eins von Tiersen oder Yiruma, und dann feststellen, wie viele Dissonanzen da drin sind, oder chromatik, und Tritonus, oder wie lange es da braucht, bis einige Klänge " aufgelöst" werden, im Vergleich etwa mit Klassischen Werken und so, das wär doch vielleicht mal spannend :cool:

@ a- Moll-Walzer: ich nehme an, Du meinst KK IV b Nr. 11, und nicht op. 34, 2 ? Weil, den ersten kennen bestimmt mehr..

LG, Olli !
 

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