Neuer Flügel

Schaut euch mal die Kulturgüter aus dem asiatischen Raum an, alles höchste filigrane Handwerkskunst. Asiaten sind sehr wissbegierig, wenn die die richtigen hochwertigen Materialien zur Verfügung haben, dann liefern die auch gute Produkte. Ich kann mir gut vorstellen, dass in den asiatischen Firmen auch deutsche Klavierbauer vor Ort sind, die das Ganze überwachen. die Lohnkosten sind der entscheidende Faktor. Dass ein Yamaha Flügel der obersten Kategorie auch so teuer ist, liegt wohl eher daran, dass alles was billig ist, nicht gut sein kann. Ich glaub, jeder Kauf kann ein Griff ins Klo sein. Man sieht immer erst später , was man gekauft hat. Du kannst einen Elektroartikel kaufen, der ewig hält, kannst aber auch Pech haben, und der geht schnell kaputt. Firmen wie Yamaha, die seit Jahrzehnten auf dem Markt sind, können nicht so schlecht sein. Ob einem der Klang gefällt, muss jeder selber entscheiden. Deshalb: Jeder soll das kaufen, was ihm gefällt und was er bezahlen kann. Anspielen und Kaufen beim Fachmann, der kann es sich nicht leisten, seinen Kunden auszuschmieren. Das macht er ein paar Mal und dann kann er seinen Laden zusperren. Ich denke, jeder Händler nimmt spätestens dann ein Instrument us seinem Sortiment, wenn er damit dauernd Ärger hat.
 
...Firmen wie Yamaha, die seit Jahrzehnten auf dem Markt sind, können nicht so schlecht sein. ...

Ändert sich das, wenn Yamaha Carbon einbaut? Scherz beiseite, diese Pauschalisierung ist doch fahrlässig. BMW ist schlanke 30 Jahre jünger, und da geht auch alles tadellos zu! Unter Mithilfe von Yamaha wird dann nochmal 40 Jahre später Young Chang gegründet - seit einem halben Jahrhundert auf dem Markt, das ist "seit Jahrzehnten". Aus der selben Zeit auch Samick und Pearl River, alles schmieden der alten Handwerkskunst, die du so lobst.
Aber "hallo, ich hätte gerne einen Young Chang" hört der Klavierhändler wohl recht selten ;) Essex designed by Steinway wird ja auch nicht unbedingt empfohlen. Also klar können alteingesessene Marken schon immer oder mittlerweile Schund abliefern und von Skandal zu Skandal hechten, mithin schlecht sein, ohne gleich unterzugehen.
Vom positiven Rassismus wollen wir hier aber gar nicht erst anfangen...
Das Ende deines Beitrages verdient aber Zustimmung.

PS: Kawai baut auch ca 30 Jahre nach Yamaha die ersten Klaviere. Grade vermisse ich in deinen Ereiferungen die Stringenz.
 
Es ging mir nur um eine Erklärung der Preisunterschiede, die für mich nicht zwingend mit schlechteren Materialien zu tun haben.
Ja, das stimmt, aber ich denke in der Regel ist bei deutlich unterschiedlichen Preisen sowohl die handwerkliche Qualität als auch die Qualität der Materialien unterschiedlich.

In den Bechstein Zentren wird sehr schön illustriert, was es für Materialunterschiede zwischen deren "Academy" Serie (vormals "Bechstein") und der Nicht-Academy (vormals "C. Bechstein") gibt, beispielsweise in der Art und Qualität der Hölzer. Ich denke, ein wichtiger Punkt sind auch Unterschiede im Design. Die größeren Hersteller verwenden heute aufwendige Computersimulationen, um ihre Flügel zu verbessern; die kleineren Hersteller haben da wohl ein wenig das Nachsehen. Auf jeden Fall bezahlt man, wie auch beispielsweise bei einem Auto, ja nicht nur den Preis für die Herstellung sondern auch den Preis für die Entwicklung und das Design des Instruments. Bei Yamaha beispielsweise ging die Entwicklung der aktuellen CF Serie über viele Prototypen; aus meiner Sicht haben sie gezeigt, dass man auch im 21. Jahrhundert noch innovativ sein kann im Flügelbau (allerdings bin ich da vielleicht nicht ganz neutral - ich hab mir letztes Jahr eines dieser tollen Instrumente gekauft).
 
... wenn die die richtigen hochwertigen Materialien zur Verfügung haben, dann liefern die auch gute Produkte. Ich kann mir gut vorstellen, dass in den asiatischen Firmen auch deutsche Klavierbauer vor Ort sind, die das Ganze überwachen. die Lohnkosten sind der entscheidende Faktor. Dass ein Yamaha Flügel der obersten Kategorie auch so teuer ist, liegt wohl eher daran, dass alles was billig ist, nicht gut sein kann. ...

Deine Einführung stimmt so nicht - das Gesagte trifft 100%-ig auf Japan zu, aber ganz gewiss nicht auf alle Asiaten!!! Während in Japan in allen Bereichen 110 %-Perfektion zu finden ist, schaut es in den anderen asiatischen Ländern eher so nach 30-80% aus. Da sollte auch der verspielte Hang zu Filigranem nicht darüber hinwegtäuschen (der auf den zweiten Blick oft schlampig ausgeführt ist). Die Japaner sind übrigens 1. Liga im Gegenteil von filigran: Schwerstgeräte im Bausektor kommen zumeist aus Japan. Man denke auch an die Qualität höherwertiger jap. Auto- und Motorradmarken. Dito Agrar- und Gartensektor...

Und was die Preise der Top-Instrumente vonden beiden JAPANISCHEN Firmen angeht: Die sind deshalb so teuer, weil die - wie auch die deutsche Top-Liga - komplett von Hand gebaut werden und die Lohnkosten in Japan halt auch nicht von Pappe sind!
 
Danke für den Einblick! Ich glaub dir's mal. Wer weiß überhaupt noch , was wo gebaut oder hergestellt wird, woher einzelne Komponenten kommen.
 
Jau, vor Allem Du! :lol:

Während in Japan in allen Bereichen 110 %-Perfektion zu finden ist, schaut es in den anderen asiatischen Ländern eher so nach 30-80% aus.
Boah nee wie kann man nur in solchen Schubladen denken, nur weil sie irgend einen gemachten Weltmarkt bestätigen. Als ob in Japan oder bei uns nicht auch der allergrößte Pfusch zu finden wäre...
 
Asiaten sind sehr wissbegierig, wenn die die richtigen hochwertigen Materialien zur Verfügung haben, dann liefern die auch gute Produkte.

Da "Asien" ein kleines Land mit einer überschaubaren Anzahl von Bewohnern ist, sind solche Globalaussagen, ähnlich wie bei "den Isländern", natürlich vollkommen legitim.

:lol:

(Bevor Du zum verbalen Gegenschlag ausholst: Ich gehöre nicht zu den Matadoren des China-Bashings, ganz und gar nicht, aber ich halte es für kompletten Unfug, jenseits des bereits zweifelhaften "Nationalcharakters" sich dazu zu versteigen, die Einwohner eines Kontinents zu charakterisieren, noch dazu des größten und bevölkerungsreichsten)
 
Boah nee wie kann man nur in solchen Schubladen denken, nur weil sie irgend einen gemachten Weltmarkt bestätigen. Als ob in Japan oder bei uns nicht auch der allergrößte Pfusch zu finden wäre...

Naja, Peter, es gibt schon Häufungen (Glockenkurve). Wir fahren beide lieber auf einem japanischen Traktor als auf einem amerikanischen oder gar chinesischen oder kambodschanischen ;-)
 
So viel Blödsinn wie hier geschrieben wird, tut fast schon weh.
Muss mich ausklinken, sonst werde ich ausfallend. Viel Spaß weiter
 

Wir fahren beide lieber auf einem japanischen Traktor als auf einem amerikanischen oder gar chinesischen oder kambodschanischen
Ach Quatsch. Ich fahre lieber auf einem qualitativ hochwertigen Traktor, für den ich schnell Ersatzteile und ne Werkstatt finde. Dass nun Kubota, Iseki & Co hier (in Europa!) Marktführer sind, hat nun wirklich nichts mit der japanischen Herkunft zu tun. Lange Zeit war es John Deer und die sind auch heute noch gut, nur halt teurer und in anderen Regionen hat z.B. Husqvarna oder Stiga... die Nase vorne.
An Hand von Foton sieht man doch sehr gut, dass auch die Chinesen nicht minder bemittelt sind um gute Sachen herzustellen.
 
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Während in Japan in allen Bereichen 110 %-Perfektion zu finden ist, schaut es in den anderen asiatischen Ländern eher so nach 30-80% aus.

Die meisten dürften mir beipflichten, dass der Geigenbau höchstes handwerkliches Geschick erfordert. Alle drei Jahre findet in Cremona der wohl renommierteste Wettbewerb im Streichinstrumentenbau statt:

Die 9 Gewinner vom Oktober 2018 kommen aus folgenden Nationen:

3 aus Südkorea
2 aus Italien
1 aus Frankreich
1 aus Japan
1 aus Deutschland
1 aus Kanada

Die teilnehmenden chinesischen Geigenbauer hatten bereit ein hohes Niveau, konnten aber noch nicht ganz in die Spitzengruppe vorstoßen. Dies könnte sich aber bereits in 3 Jahren ändern. Absehbar ist auch, dass die ost-asiatischen Geigenbauer 2021 wohl die Mehrheit der Preisträger stellen werden.
 
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Nun, das ist reinstes Handwerk - das kann man mit Standardflügeln nicht vergleichen. Höchstens mit den handgefertigten Spitzeninstrumenten. Eine Geige kann von EINEM Meister hergestellt werden, an einem Flügel arbeiten viele plus Zulieferer. Insofern ist als Vergleich eher industrialisierte Ware heranzuziehen...
 
Die meisten dürften mir beipflichten, dass der Geigenbau höchstes handwerkliches Geschick erfordert. Alle drei Jahre findet in Cremona der wohl renommierteste Wettbewerb im Streichinstrumentenbau statt:

Die 9 Gewinner vom Oktober 2018 kommen aus folgenden Nationen:

3 aus Südkorea
2 aus Italien
1 aus Frankreich
1 aus Japan
1 aus Deutschland
1 aus Kanada

Die teilnehmenden chinesischen Geigenbauer hatten bereit ein hohes Niveau, konnten aber noch nicht ganz in die Spitzengruppe vorstoßen. Dies könnte sich aber bereits in 3 Jahren ändern. Absehbar ist auch, dass die ost-asiatischen Geigenbauer 2021 wohl die Mehrheit der Preisträger stellen werden.

Das hat ganz andere Gründe. Der Gewinner bekommt nämlich 15.000 Euro für sein Instrument, welches er dafür ans Geigenbau-Museum abgeben muss. Die etablierten europäischen Top-Geigenbauer erzielen für ihre Geigen aber die dreifachen Preise und sind auf Jahre hinaus ausgebucht. Die nehmen deshalb gar nicht erst teil.
 
Das hat ganz andere Gründe. Der Gewinner bekommt nämlich 15.000 Euro für sein Instrument, welches er dafür ans Geigenbau-Museum abgeben muss. Die etablierten europäischen Top-Geigenbauer erzielen für ihre Geigen aber die dreifachen Preise und sind auf Jahre hinaus ausgebucht. Die nehmen deshalb gar nicht erst teil.
Ach Gott, soviel zum Thema Medienblabla. Da wundert es nicht, dass die Trumpisten nur noch glauben, was ihnen genehm ist.
 

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