"Relikt aus dem Mittelalter" = neuer Fresstempel?

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MartinH

Guest
Ich finde gerade die einzelnen Artikel nicht mehr, es gilt ja sogar für Mittelstadtblättchen mittlerweile als schick, die (kostenlos zur Verfügung gestellten) Leserbriefe hinter einer Bezahlschranke zu verstecken- unmöglich.

Nun, suche jeder bei Interesse, in Kürze, die Michaelskirche Heidenheim an der Brenz, die kleinere der zwei Stadtkirchen einer immerhin Hauptgemeinde (mit schon anderen geschlossenen Kirchen) soll umgewidmet vielleicht auch entwidmet/profaniert werden. Kaum ein Wort über das wertvollste Inventar, eine der wenigen, unveränderten Bornefeld-Orgeln, ganz abgesehen davon, daß er selbst dort über Jahrzehnte wirkte. Zu meiner Zeit fanden dort regelmäßig Gottesdienste statt, wenn nicht sogar wöchentlich als Frühgodi, sowie auch Konzerte. Wohl alles vorbei im despektierlich "Relikt aus dem Mittelalter" genannten Bauwerk. Offensichtlich verlieren sich die Gemeindeglieder lieber ausschließlich in der großen Pauluskirche mit der vergleichsweise langweiligen Rieger-Orgel (die 453. o.ä.). Man darf gespannt sein, was der neue Kantor dazu sagt.
Der Dekan klingt so, als hätte er am liebsten "Unfrommes", Cool-Zeitgeistiges (meist: viel Lärm, wenig dahinter), aber viel Zuspruch "von außen", und bitte Geld von außen. Einen Vorgeschmack dazu gibt ein sogenannter "Künstler" heutiger Provenienz, der den Kirchturm mit Strohhalmen angereichert hat, hoffentlich rückstandslos entfernbar und auf eigene Kosten. Auch das muss man nicht gut finden. Fresstempel gibt's eigentlich schon genug. Einfach ein Armutszeugnisfür eine Mittelatadtkirchengemeinde mit veritabler Musikgeschichte.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nix click bait, ist mir nur unkorrigiert und unfertig (am Handy getippt) versehentlich frühzeitig rausgerutscht
 
Ob die da groß was mitzureden haben? Und ich weiß auch vom rührigen Förderverein für Neue Musik dort... In der Heidenheimer Zeitung klingt das tendenziell alles sehr anders, siehe das, was man vor der Bezahlschranke noch mitbekommt. Wäre ich ein kritischer Außenstehender (obwohl, das bin ich ja eigentlich) würde ich eine solche Kriche einfach nicht ernst nehmen können, sorry.
 
Ah, mal keine Paywall:
Da sage ich.jetzt nichts mehr dazu - nicht meine Kirche.

Nur eines:
<... die Lage. Die Michaelskirche sei schwierig zu erreichen, sei nicht barrierefrei und es gebe keine Parkplätze....

Das soll wohl als eine Art Entschuldigung/Begründung für die bisherige Nichtnutzung dienen? Sorry, das ist nur lächerlich. Die steht direkt über der Fußgängerzone, da brauchts sicher keine Parkplätze. Eine Kirche schafft sich ab und denkt, sie tut das Gegenteil.
PS Und wieder kein Wort über die Orgel (naja, außer Kinderkonzert). Überhaupt, die und ihre Geschichte habe ich nur in einem hinter der Paywall versteckten Leserbrief eines mutmaßlich "alten Mannes" gelesen.

PS Schnupperfechten klingt wie Schuppenflechte(n)..
 
Immerhin bleibt sie so im Gespräch.
und:
„Dass wir die Michaelskirche aufgeben wollen, davon kann keine Rede sein“, versichert Dekan Häußler

Es können nicht Alle im Elfenbeinturm sitzen.

Btw: schau dir doch mal das Programm hier an. :017:
 
PS Schnupperfechten klingt wie Schuppenflechte(n)..

Ist aber wenigstens Deutsch. Heute würde man ja eher "Fencing 101" erwarten.

Schwierig zu erreichen, Innenstadt, bei einem 50k-Einwohner-Städtchen, schon lustig. Aber was soll man sagen, wenn man den Grund für die zunehmnde Abkehr von den Kirchen nicht erkennen kann oder will!? Für die Mehrheit spielt die Kirche einfach keine Rolle mehr im Leben. Kann man gut finden, kann man schlecht finden, aber das ändert halt nichts daran.

Grüße
Häretiker
 

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