Neuen Flügel zurückgeben oder nicht?

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Ihr Lieben,

provokante Überschrift, ich weiß, aber mein Frust ist im Moment wirklich recht hoch und ich brauche einfach mal objektive Meinungen von außen.

Folgende Geschichte:
Vor ca. 9 Monaten habe ich mir einen (neuen) Flügel mit Stummschaltung gekauft. Damit habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt. Für alle Hardcore-Flügelverfechter sei dazu Folgendes gesagt:
1. Mir war bewusst, dass es gebrauchte Flügel deutlich günstiger bzw. bessere Qualität zum gleichen Preis gibt. Allerdings gab es in meiner Umgebung kein für mich passendes Instrument.
2. Aufgrund meiner Wohnsituation und meinen Arbeitszeiten war eine Stummschaltungsfunktion einfach notwendig. Da man dann natürlich eher zum Aktuellsten greift, was der Markt zu bieten hat, fielen gebrauchte Instrumente für mich damit ebenfalls weg.

Bitte also keine Kommentare à la "Was bist du so doof und kaufst Dir ein neues ausländisches Instrument, wenn Du zum gleichen Preis doch auch einen toll restaurierten Steinway, Schimmel, Bechstein etc. haben kannst?".

Ich hab mir das schon gut überlegt...

Es wurde also ein neuer Flügel einer recht namhaften Marke (ich lasse das erstmal offen, damit hier ganz ohne Hersteller-Vorbehalte argumentiert werden kann...), wobei mir versichert wurde, dass diese Instrumente nie Probleme machen und absolut zuverlässig und haltbar seien. Vom Händler an sich halte ich sehr viel. Wurde vom Klavierlehrer empfohlen und ist grundsätzlich sehr bemüht und gewillt meine Probleme zu lösen. Keine Dummschwätzer, insgesamt sehr zuverlässig und kompetent.

Die Probleme fingen damit an, dass ich über einen längeren Zeitraum immer wieder klirrende Geräusche in der Mechanik hatte. Verantwortlich war/ist wohl eine Leiste, die speziell für die Stummschaltung notwendig ist und klanglich nur schlecht isoliert werden kann. Das habe ich dann noch recht problemlos hingenommen und konnte einen gewissen Zeitraum darüber hinweg hören. Neue Instrumente zicken halt auch mal, dachte ich mir.
Mittlerweile ist die Sache auch gelöst, wobei ich keine Garantie habe, dass die Geräusche nicht in ein paar Wochen/Monaten wieder auftreten, wenn das Klima sich erneut ändert und das Instrument arbeitet.

Zweites Ärgernis war, dass die Aufnahmefunktion der Silent-Einheit nicht so optimal ist, wie gedacht: Man kann einen USB-Stick anschließen und alles was man spielt damit aufnehmen. Für mich auch ein Kaufargument, weil ich derartige Features gerne für verschiedene Zwecke nutze.
Allerdings stellte ich dann fest, dass gar nicht alle USB-Sticks funktionieren. Alles, was über 64GB (und zum Teil sogar 32GB) hinaus geht, wird schonmal grundsätzlich nicht erkannt. Zwei neue, extra große Sticks hatte ich mir gekauft, um sie für meine Aufnahmen nutzen zu können, beide werden vom Gerät nicht angenommen (am PC funktionieren sie tadellos). Geld also zum Fenster rausgeworfen.
Mit Erstaunen habe ich festgestellt, dass die Einheit am Flügel zudem lediglich mit USB-Standard 1.2 (!!!) arbeitet. Wie gesagt, das Instrument ist Baujahr 2015, wie kann man da bitte so eine veraltete Technik verbauen?
Auf Nachfrage habe ich vom Händler bzw. Hersteller dann eine Liste mit angeblich unterstützen USB-Sticks erhalten. Leider aber erst auf Nachfrage und befriedigend ist es für mich nicht, dass ich lediglich 16GB-Sticks verwenden kann. Das ist nicht mehr zeitgemäß.

Auch darüber kann aber noch hinwegsehen...

Der absolute Hammer für mich kam aber erst in den letzten zwei Wochen auf:
Vor zwei Wochen ging es los, dass die Stummschaltungsfunktion sich in unregelmäßigen Abständen ständig aufhängt, während ich spiele. So als würde man ein Youtube-Video anschauen, das nicht richtig gepuffert wird. Teilweise geht der Sound dann im Zeitraffer nach 2-3 Sekunden sehr schnell weiter (holt das inzwischen Gespielte gewissermaßen nach), teilweise geht aber auch gar nichts mehr, und ich muss einen Neustart machen.
So kommt natürlich keinerlei Spielfreude mehr auf. Ich habe den Händler informiert, der daraufhin den Hersteller kontaktiert hat. Ich bekomme eine neue Steuereinheit, die dann verbaut wird, allerdings weiß ich nicht, wann das sein wird. Dieses Jahr sicherlich nicht mehr. Wieder kann ich also Tage und Wochen mit einem Instrument zubringen, dass nicht richtig funktioniert und keinen Spaß, sondern nur Frust verursacht.

Mittlerweile erwische ich mich dabei zu überlegen, ob der Flügel nicht eine Fehlinvestition gewesen ist und ich mir einfach mein Klavier wieder ins Wohnzimmer stelle. Da hatte ich zwar keine Stummschaltung usw. aber immerhin hat es funktioniert.

Nun also meine Frage(n) an Euch:
Sehe ich das alles zu eng? Ist das normal, dass auch Neuinstrumente solche Probleme machen?
Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Bis zu welchem Punkt akzeptiert man solche Auffälligkeiten? Gibt man Instrumente überhaupt zurück, wenn sie nicht den Erwartungen entsprechen? Es handelt sich schließlich nicht um ein paar Schuhe oder eine defekte Küchenmaschine...

Ich wäre für ein paar hilfreiche Anmerkungen zu meinem Fall wirklich dankbar!

Viele Grüße und Euch einen schönen 4. Advent!
 
So wie ich das sehe beschränken sich all Deine Probleme auf die Stummschaltfunktion. Das ist sicher reparabel/austauschbar. Auch die "Probleme" der "kleinen" USB-Sticks sind ja nicht wirklich welche. Ich kenne keine Situation, in der 32 oder gar mehr GB Einspur-Audiodaten in einem Guss aufgenommen oder weiter verarbeitet werden. 16 GB sollten mehr als genug sein.

Komischerweise sagst Du nicht ein Wort über die Mechanik, Das Spielgefühl, den Klang, dabei macht das doch 90% der Investition aus.

Frage Dich selbst: Welchen Stellenwert hat für Dich die Stummschaltfunktion? Wie viel % spielst Du mit und ohne? Wie wichtig ist die Digitalisierung für Dich? Danach kann man besser entscheiden, ob die aktuelle Lösung passend ist oder eine Zwei-Instrumentenlösung (Klavier/Flügel + Digi) evtl. die bessere Alternative, denn die Funktionen, die Du kritisierst, können aktuelle Digis/Stagepianos allemal besser als eine Stumschaltfunktion in akustischen Instrumenten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Grunde ist das ein sehr schönes Instrument. Toller Klang, tolles Spielgefühl. Diese Dinge waren natürlich Hauptgründe für den Kauf. Ich habe mir beim Kauf viel Zeit gelassen und die unterschiedlichsten Händler und Hersteller angeschaut und angespielt. Letztlich war der Flügel, so wie er nun bei mir steht, das Beste Instrument für mich.
Jedoch frage ich mich eben jetzt, da immer wieder andere Probleme auftreten (die angeblich nur ich habe, alle anderen Kunden kennen diese Probleme nicht...) schon, inwieweit mein Ärger mit gewissen Funktionen nicht den Gesamteindruck schmälern und einfach das Vertrauen verloren geht.

Deswegen habe ich zu Spielgefühl und akustischem Klang nichts gesagt...
 
Das Klappern der Leiste ist behoben, das mit dem USB Stick ist auch geklärt. Bleibt ja "nur" noch die Steuereinheit. Klar, ist ärgerlich. Aber vermutlich auch bald behoben.

Evtl. mal ein Tipp: ich habe mal gehört, dass manche Systeme auf Schwankungen im Stromnetz reagieren. Ein Freund von mir hatte sich mal einen neuen PC gekauft, der immer Zicken machte. Beim Händler lief das Teil aber wieder. Der hatte ihm dann empfohlen, sich ein Zusatzgerät zu kaufen, das Stromschwankungen im Stromnetz ausgleicht. Hat mein Freund gemacht und danach war Ruhe. Ich weiß nicht, was genau er da zwischen geschaltet hat. Eine schnelle Google Suche ergab das hier:
https://www.computeruniverse.net/kaufberatung/218-30000289/usv.asp

Oder lässt du das Silentgerät evtl. sogar durchgehend an, also ohne es mal auszuschalten? Das können die nämlich auch nicht leiden.

Ansonsten: abwarten und dem Händler bzw. Hersteller die Gelegenheit geben, das zu korrigieren.
 
Danke für diesen Tipp. Ergänzung: Ich schalte die Silent-Funktion nur dann ein, wenn ich sie wirklich brauche und danach wieder aus.
Ich werde sicherlich auf den Austausch der Steuereinheit warten. Mich hat nur interessiert, was ihr so denkt. Man neigt ja manchmal dazu den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen...
 
Hallo,

natürlich kann ich verstehen, dass dich das Problem mit den USB-Sticks geärgert hat. Und es wäre auch wünschenswert gewesen, wenn die maximale Speicherkapazität angegeben worden wäre. Allerdings gehen auch auf 16GB-Sticks etliche Stunden an Musik im WAV-Format drauf und für das Recording reicht der Übertragungsstandard aus; deshalb kann ich die Kritik an den Beschränkungen nicht nachvollziehen, zumal 16 GB-Sticks "nichts" kosten.

So wie du auf dem Kleinklavier jetzt spielen könntest, kannst du jetzt auch auf dem Flügel spielen (akustisch), dazu mit besserem Instrument; daher wäre es nicht besser, wenn jetzt das Kleinklavier da stünde.

Dass die Silenteinheit Probleme macht, ist bedauerlich. Immerhin wurde das Vibrieren der Stoppleiste gelöst. Auch bei rein akustischen kann immer mal was zu warten oder regulieren sein. Kommt für die Wartezeit bis zum Austausch der Silenteinheit ein gemietetes oder geliehenes Digitalpiano in Betracht? Kann das Problem vielleicht mit einem Update der Firmsoftware oder dem Rückversetzung in den Auslieferungszustand behoben werden? Schade dass der Service nicht schneller funktioniert, aber auch das kommt bei elektronischen/elektrischen Geräten vor.

LG
BP
 
Das Elektronik mitunter zickt, kommt schon vor. Klar, USB 1 ist inzwischen auch schon wieder veraltet, aber durchaus bis 16GB nutzbar. Ansonsten sind diese Sielentsysteme nicht da zu gedacht um große elektroakustische Spielereien zu machen - hier wär wohl ein Digi die bessere Wahl - sondern einfach nur auch mal um Mitternacht über Kopfhörer spielen zu können.
Aber ich denke auch daß Dir entsprechendes Pianohaus die Steuereinheit austauschen wird - jedoch müssen die selbige auch erst einmal bestellen, was natürlich ein wenig Geduld erfordert.

LG
Henry
 
Danke für die Antworten und Tipps.

Kommt für die Wartezeit bis zum Austausch der Silenteinheit ein gemietetes oder geliehenes Digitalpiano in Betracht? Kann das Problem vielleicht mit einem Update der Firmsoftware oder dem Rückversetzung in den Auslieferungszustand behoben werden? Schade dass der Service nicht schneller funktioniert, aber auch das kommt bei elektronischen/elektrischen Geräten vor.

Ein Ersatzinstrument kommt denke ich nicht infrage. Mein Händler hat mir das nicht angeboten. Ich will es ihm ehrlich gesagt auch nicht zumuten. Er kann nichts dafür und ich strapaziere ihn wohl eh schon sehr mit meinen "Beschwerden" (obwohl ich ja auch nichts dafür kann...).

Ein Zurücksetzen auf Werkseinstellungen habe ich bereits durchgeführt - wirkungslos. Firmware-Update gibt es keins bzw. hat das der Yamaha-Service (ja, jetzt ist es raus...) nicht erwähnt. Er will gleich die Einheit tauschen.

Das Elektronik mitunter zickt, kommt schon vor. Klar, USB 1 ist inzwischen auch schon wieder veraltet, aber durchaus bis 16GB nutzbar. Ansonsten sind diese Sielentsysteme nicht da zu gedacht um große elektroakustische Spielereien zu machen - hier wär wohl ein Digi die bessere Wahl - sondern einfach nur auch mal um Mitternacht über Kopfhörer spielen zu können.

Das sehe ich anders. Yamaha gilt als der beste Hersteller auf dem Markt. Mir ist bewusst, dass die Elektronik schneller altert, als die gesamte akustische Anlage. Gerade deswegen meine ich aber auch, dass man gucken muss, technisch halbwegs auf dem neuesten Stand zu sein, wenn man neue Instrumente auf den Markt haut. Die müssen auch in 10-15 Jahren noch mit den dann zur Verfügung stehenden USB-Sticks, etc. klar kommen. Sonst braucht man eine solche technische Spielerei gar nicht erst anzubieten. Wenn ich heute schon Probleme habe, was mache ich dann in 10 Jahren? Yamaha verlangt bei meinem Instrument seit dem neuestem Katalog satte 7300 Euro Aufpreis für das System. Das möchte ich nicht nach 5 Jahren schon wieder erneuern müssen (überspitzt ausgedrückt).

Und noch viel wichtiger: Es wurde mir als deutlich mehr verkauft, als simple Standardkost. So, dass es sich eben schon um "größere elektroakustische Spielereien" handelt, wie Du schreibst. Man kann deutlich mehr damit machen, als nur mal eben Kopfhörer anschließen und um Mitternacht spielen.
Warum ich mir auch kein Digi angeschafft habe war, dass ich hier die gleiche Mechanik habe, wenn ich per Silent-Funktion spiele. Auch das zeichnet Yamaha nämlich aus, dass sie mit der neuesten Generation eine Technik entwickelt haben, die das Spielgefühl nicht verändert, wenn man stumm spielt. Es ist nicht ganz 1:1 aber verdammt nah dran. Das finde ich toll und war auch ein Argument für Yamaha und gegen alle anderen Hersteller.
Früher habe ich Yamaha-Instrumente nie gemocht: Zu blechern, zu kühl war mir der (akustische) Klang. Aber da hat sich verdammt viel getan. Mein Flügel klingt warm und sehr sonor. Kein Vergleich zu vielen älteren Yamahas.

Aber: Es läuft halt mal dies, mal das nicht und ich fühle mich wie ein Betatester eines neuen Prototyps...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Ersatzinstrument kommt denke ich nicht infrage. Mein Händler hat mir das nicht angeboten. Ich will es ihm ehrlich gesagt auch nicht zumuten. Er kann nichts dafür und ich strapaziere ihn wohl eh schon sehr mit meinen "Beschwerden" (obwohl ich ja auch nichts dafür kann...).
Hast du nicht genau diesen Flügel (nicht das gleiche Modell, sondern genau das Examplar) vor dem Kauf ausgiebig Probe gespielt? Da hätte dir doch das störrische Silentsystem auffallen müssen. Oder hast du dir einfach irgendeinen Flügel liefern lassen, ohne ihn vorher je gesehen zu haben?

Mir ist bewusst, dass die Elektronik schneller altert, als die gesamte akustische Anlage. Gerade deswegen meine ich aber auch, dass man gucken muss, technisch halbwegs auf dem neuesten Stand zu sein, wenn man neue Instrumente auf den Markt haut. Die müssen auch in 10-15 Jahren noch mit den dann zur Verfügung stehenden USB-Sticks, etc. klar kommen. Sonst braucht man eine solche technische Spielerei gar nicht erst anzubieten. Wenn ich heute schon Probleme habe, was mache ich dann in 10 Jahren? Yamaha verlangt bei meinem Instrument seit dem neuestem Katalog satte 7300 Euro Aufpreis für das System. Das möchte ich nicht nach 5 Jahren schon wieder erneuern müssen (überspitzt ausgedrückt).
Du hast gerade den Kapitalfehler aller Silent-Klaviere gefunden. Mach dich doch mal auf die Suche nach Disketten:

Floppydisk_90mm%283.5inch%29.jpg


Das ist nämlich, was die älteren Modelle fressen. In 15 Jahren ist USB 2.0 genauso vom Markt und durch irgendeinen Nachfolger ersetzt worden. 16GB-Speichermedien wirst du schon viel früher nicht mehr zu kaufen bekommen. Da kannst du dann nur noch größere nehmen, am PC speziell "zubereiten" und hoffen, daß der Apparat sie dann trotzdem nimmt. Sofern du einen passenden PC eingelagert hast, denn ob es die in 15 Jahren noch gibt, weiß auch kein Mensch.

Du hast also einen Flügel gekauft mit elektronischen Gimmick. Und anders als das akustische Instrument, wird das Gimmick in 15 Jahren völlig überholt sein. Nicht nur was die Kommunikation mit der sich rasch verändernden Außenwelt anbetrifft, auch von der Klangerzeugung her. Und dann, so hofft es jedenfalls Yamaha, kaufst du dir mal wieder einen neuen Flügel.

Das alles erfährt man am besten schon vor dem Kauf, weil es Bestandteil einer vernünftigen seriösen Beratung war. Und genau an dieser Aufgabe ist der Verkäufer leider gescheitert und damit der Kunde unzufrieden.
 
Hast du nicht genau diesen Flügel (nicht das gleiche Modell, sondern genau das Examplar) vor dem Kauf ausgiebig Probe gespielt? Da hätte dir doch das störrische Silentsystem auffallen müssen. Oder hast du dir einfach irgendeinen Flügel liefern lassen, ohne ihn vorher je gesehen zu haben?

Die Probleme traten erst nach und nach auf als das Instrument bei mir Zuhause stand. Ich habe es selbstredend im Laden ausführlich getestet aber nichts dergleichen bemerkt.

Dass die Technik nicht ewig hält weiß ich. Muss sie auch nicht. Auch wenn du es recht drastisch formuliert hast... Ganz von der Hand zu weisen ist das was du schreibst natürlich nicht...
 
Danke für die Antworten und Tipps.



Ein Ersatzinstrument kommt denke ich nicht infrage. Mein Händler hat mir das nicht angeboten. Ich will es ihm ehrlich gesagt auch nicht zumuten. Er kann nichts dafür und ich strapaziere ihn wohl eh schon sehr mit meinen "Beschwerden" (obwohl ich ja auch nichts dafür kann...).

Ein Zurücksetzen auf Werkseinstellungen habe ich bereits durchgeführt - wirkungslos. Firmware-Update gibt es keins bzw. hat das der Yamaha-Service (ja, jetzt ist es raus...) nicht erwähnt. Er will gleich die Einheit tauschen.



Das sehe ich anders. Yamaha gilt als der beste Hersteller auf dem Markt. Mir ist bewusst, dass die Elektronik schneller altert, als die gesamte akustische Anlage. Gerade deswegen meine ich aber auch, dass man gucken muss, technisch halbwegs auf dem neuesten Stand zu sein, wenn man neue Instrumente auf den Markt haut. Die müssen auch in 10-15 Jahren noch mit den dann zur Verfügung stehenden USB-Sticks, etc. klar kommen. Sonst braucht man eine solche technische Spielerei gar nicht erst anzubieten. Wenn ich heute schon Probleme habe, was mache ich dann in 10 Jahren? Yamaha verlangt bei meinem Instrument seit dem neuestem Katalog satte 7300 Euro Aufpreis für das System. Das möchte ich nicht nach 5 Jahren schon wieder erneuern müssen (überspitzt ausgedrückt).

Und noch viel wichtiger: Es wurde mir als deutlich mehr verkauft, als simple Standardkost. So, dass es sich eben schon um "größere elektroakustische Spielereien" handelt, wie Du schreibst. Man kann deutlich mehr damit machen, als nur mal eben Kopfhörer anschließen und um Mitternacht spielen.
Warum ich mir auch kein Digi angeschafft habe war, dass ich hier die gleiche Mechanik habe, wenn ich per Silent-Funktion spiele. Auch das zeichnet Yamaha nämlich aus, dass sie mit der neuesten Generation eine Technik entwickelt haben, die das Spielgefühl nicht verändert, wenn man stumm spielt. Es ist nicht ganz 1:1 aber verdammt nah dran. Das finde ich toll und war auch ein Argument für Yamaha und gegen alle anderen Hersteller.
Früher habe ich Yamaha-Instrumente nie gemocht: Zu blechern, zu kühl war mir der (akustische) Klang. Aber da hat sich verdammt viel getan. Mein Flügel klingt warm und sehr sonor. Kein Vergleich zu vielen älteren Yamahas.

Aber: Es läuft halt mal dies, mal das nicht und ich fühle mich wie ein Betatester eines neuen Prototyps...

Unter dem Aspekt hast du natürlich Recht, und es wäre vermutlich nur wenig teurer gewesen, aktuellen USB-Standard zu verwenden. Auch wenn ich erwarte, dass sich in einigen Jahren noch ein paar ausrangierte USB-Sticks bis 16 GB im Bekanntenkreis oder Gebrauchtmarkt auftreiben lassen sollten. Also vielleicht jetzt schon mal vorsorgen. :idee:

Immerhin dürfte es auch in 10/15 Jahren möglich sein, die dann alte Silenteinheit durch eine neue zu ersetzen und Stopleiste und Sensoren weiter zu verwenden. Klar wird das auch eine Stange Geld kosten, aber es ist auch zu erwarten, dass die Klangerzeugung dann wieder um einiges besser klingt. Wer das Geld jetzt in ein Digi investiert, wird nach entsprechenden Jahren der Nutzung auch etwas neues kaufen; ein Digi muss also nicht die bessere Alternative zu einem guten Silent sein. Insofern kein Grund, den Kauf zu bereuen, auch wenn es gerade nicht gut läuft. :rauchen:
 

Unter dem Aspekt hast du natürlich Recht, und es wäre vermutlich nur wenig teurer gewesen, aktuellen USB-Standard zu verwenden. Auch wenn ich erwarte, dass sich in einigen Jahren noch ein paar ausrangierte USB-Sticks bis 16 GB im Bekanntenkreis oder Gebrauchtmarkt auftreiben lassen sollten. Also vielleicht jetzt schon mal vorsorgen. :idee:

Immerhin dürfte es auch in 10/15 Jahren möglich sein, die dann alte Silenteinheit durch eine neue zu ersetzen und Stopleiste und Sensoren weiter zu verwenden. Klar wird das auch eine Stange Geld kosten, aber es ist auch zu erwarten, dass die Klangerzeugung dann wieder um einiges besser klingt. Wer das Geld jetzt in ein Digi investiert, wird nach entsprechenden Jahren der Nutzung auch etwas neues kaufen; ein Digi muss also nicht die bessere Alternative zu einem guten Silent sein. Insofern kein Grund, den Kauf zu bereuen, auch wenn es gerade nicht gut läuft. :rauchen:

Danke für die beruhigenden Worte! :kuscheln:
Sicherlich muss man sehen, was in 15 Jahren ist. Vielleicht brauche ich dann gar kein Silent mehr, wer weiß. Im Moment war es einfach die bessere Option. :musik:
 
Danke für die beruhigenden Worte! :kuscheln:
Sicherlich muss man sehen, was in 15 Jahren ist. Vielleicht brauche ich dann gar kein Silent mehr, wer weiß. Im Moment war es einfach die bessere Option. :musik:
Ich würde auch einfach den Austausch der Steuereinheit abwarten. Dein Silent wird auch in 20 Jahren noch sehr gut sein. Und Du kannst ja wie schon vorgeschlagen ein paar 16GB-USBs bevorraten.
Ich habe übrigens einen 20 Jahre alten im Yamahaflügel mit Silent. Ich kann sogar eine Line-in Verbindung mit dem PC herstellen.Vor ein paar Monaten wurde die Mechanik zum Regulieren, Intonieren usw.ausgebaut. Nach dem Wiedereinbau funktionierte das Silent nicht mehr. Die ausführende Klavierbaumeisterin wusste nicht weiter, das System sei ja uralt, auch ihr Laden, immerhin eine Yamahavertretung, wusste nicht weiter. Erst bei Yamaha selbst wurde geholfen,war nur eine kleine Angelegenheit, alles läuft wieder.
Ist schon lustig: Der Flügel wird wahrscheinlich noch Generationen von Elektroniken überdauern und kann mit dem Wissen von Klavierbauern repariert und eingestellt werden, dass sich seit ca. 80 oder mehr Jahren im Kern nicht wesentlich verändert haben dürfte(?).
Übrigens ist das Silent sehr, sehr ordentlich. Ich würde nicht im Traum auf die Idee kommen, da etwas für viel Geld zu tauschen.
 
In meiner Familie gibt es zwei Yamaha Silent-Systeme, die beschriebenen Probleme habe ich da nie beobachtet. An einem davon (dem älteren - ca 13 Jahre) trat aber manchmal das Problem auf, dass ein Ton unverhältnismäßig laut herausknallte. Bin nicht sicher ob das noch so ist, weil ich es im Moment nicht verwende. Den Hinweis mit dem Stromnetz finde ich sehr interessant, werde ich mir mal für möglicherweise zukünftig auftretende Probleme merken!

Ansonsten würde ich einen tollen Flügel nicht so ohne Weiteres zurückgeben, denn einen Flügel kauft man nicht wie ein (austauschbares) Auto. Der muss passen. Die Elektronik ist etwas "Starres", die austauschbar ist, ganz im Gegensatz zu einem akustischen Instrument. Wenn sich das Problem mit der Silent-Mechanik also irgendwie beheben lässt, würde ich den Flügel, der ja das eigentliche Instrument ist, behalten wollen. Ich wünsche dir mal viel Geduld und gute Nerven! :-)
 

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