Ragtimer
- Dabei seit
- 6. Juni 2010
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Ihr Lieben,
provokante Überschrift, ich weiß, aber mein Frust ist im Moment wirklich recht hoch und ich brauche einfach mal objektive Meinungen von außen.
Folgende Geschichte:
Vor ca. 9 Monaten habe ich mir einen (neuen) Flügel mit Stummschaltung gekauft. Damit habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt. Für alle Hardcore-Flügelverfechter sei dazu Folgendes gesagt:
1. Mir war bewusst, dass es gebrauchte Flügel deutlich günstiger bzw. bessere Qualität zum gleichen Preis gibt. Allerdings gab es in meiner Umgebung kein für mich passendes Instrument.
2. Aufgrund meiner Wohnsituation und meinen Arbeitszeiten war eine Stummschaltungsfunktion einfach notwendig. Da man dann natürlich eher zum Aktuellsten greift, was der Markt zu bieten hat, fielen gebrauchte Instrumente für mich damit ebenfalls weg.
Bitte also keine Kommentare à la "Was bist du so doof und kaufst Dir ein neues ausländisches Instrument, wenn Du zum gleichen Preis doch auch einen toll restaurierten Steinway, Schimmel, Bechstein etc. haben kannst?".
Ich hab mir das schon gut überlegt...
Es wurde also ein neuer Flügel einer recht namhaften Marke (ich lasse das erstmal offen, damit hier ganz ohne Hersteller-Vorbehalte argumentiert werden kann...), wobei mir versichert wurde, dass diese Instrumente nie Probleme machen und absolut zuverlässig und haltbar seien. Vom Händler an sich halte ich sehr viel. Wurde vom Klavierlehrer empfohlen und ist grundsätzlich sehr bemüht und gewillt meine Probleme zu lösen. Keine Dummschwätzer, insgesamt sehr zuverlässig und kompetent.
Die Probleme fingen damit an, dass ich über einen längeren Zeitraum immer wieder klirrende Geräusche in der Mechanik hatte. Verantwortlich war/ist wohl eine Leiste, die speziell für die Stummschaltung notwendig ist und klanglich nur schlecht isoliert werden kann. Das habe ich dann noch recht problemlos hingenommen und konnte einen gewissen Zeitraum darüber hinweg hören. Neue Instrumente zicken halt auch mal, dachte ich mir.
Mittlerweile ist die Sache auch gelöst, wobei ich keine Garantie habe, dass die Geräusche nicht in ein paar Wochen/Monaten wieder auftreten, wenn das Klima sich erneut ändert und das Instrument arbeitet.
Zweites Ärgernis war, dass die Aufnahmefunktion der Silent-Einheit nicht so optimal ist, wie gedacht: Man kann einen USB-Stick anschließen und alles was man spielt damit aufnehmen. Für mich auch ein Kaufargument, weil ich derartige Features gerne für verschiedene Zwecke nutze.
Allerdings stellte ich dann fest, dass gar nicht alle USB-Sticks funktionieren. Alles, was über 64GB (und zum Teil sogar 32GB) hinaus geht, wird schonmal grundsätzlich nicht erkannt. Zwei neue, extra große Sticks hatte ich mir gekauft, um sie für meine Aufnahmen nutzen zu können, beide werden vom Gerät nicht angenommen (am PC funktionieren sie tadellos). Geld also zum Fenster rausgeworfen.
Mit Erstaunen habe ich festgestellt, dass die Einheit am Flügel zudem lediglich mit USB-Standard 1.2 (!!!) arbeitet. Wie gesagt, das Instrument ist Baujahr 2015, wie kann man da bitte so eine veraltete Technik verbauen?
Auf Nachfrage habe ich vom Händler bzw. Hersteller dann eine Liste mit angeblich unterstützen USB-Sticks erhalten. Leider aber erst auf Nachfrage und befriedigend ist es für mich nicht, dass ich lediglich 16GB-Sticks verwenden kann. Das ist nicht mehr zeitgemäß.
Auch darüber kann aber noch hinwegsehen...
Der absolute Hammer für mich kam aber erst in den letzten zwei Wochen auf:
Vor zwei Wochen ging es los, dass die Stummschaltungsfunktion sich in unregelmäßigen Abständen ständig aufhängt, während ich spiele. So als würde man ein Youtube-Video anschauen, das nicht richtig gepuffert wird. Teilweise geht der Sound dann im Zeitraffer nach 2-3 Sekunden sehr schnell weiter (holt das inzwischen Gespielte gewissermaßen nach), teilweise geht aber auch gar nichts mehr, und ich muss einen Neustart machen.
So kommt natürlich keinerlei Spielfreude mehr auf. Ich habe den Händler informiert, der daraufhin den Hersteller kontaktiert hat. Ich bekomme eine neue Steuereinheit, die dann verbaut wird, allerdings weiß ich nicht, wann das sein wird. Dieses Jahr sicherlich nicht mehr. Wieder kann ich also Tage und Wochen mit einem Instrument zubringen, dass nicht richtig funktioniert und keinen Spaß, sondern nur Frust verursacht.
Mittlerweile erwische ich mich dabei zu überlegen, ob der Flügel nicht eine Fehlinvestition gewesen ist und ich mir einfach mein Klavier wieder ins Wohnzimmer stelle. Da hatte ich zwar keine Stummschaltung usw. aber immerhin hat es funktioniert.
Nun also meine Frage(n) an Euch:
Sehe ich das alles zu eng? Ist das normal, dass auch Neuinstrumente solche Probleme machen?
Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Bis zu welchem Punkt akzeptiert man solche Auffälligkeiten? Gibt man Instrumente überhaupt zurück, wenn sie nicht den Erwartungen entsprechen? Es handelt sich schließlich nicht um ein paar Schuhe oder eine defekte Küchenmaschine...
Ich wäre für ein paar hilfreiche Anmerkungen zu meinem Fall wirklich dankbar!
Viele Grüße und Euch einen schönen 4. Advent!
provokante Überschrift, ich weiß, aber mein Frust ist im Moment wirklich recht hoch und ich brauche einfach mal objektive Meinungen von außen.
Folgende Geschichte:
Vor ca. 9 Monaten habe ich mir einen (neuen) Flügel mit Stummschaltung gekauft. Damit habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt. Für alle Hardcore-Flügelverfechter sei dazu Folgendes gesagt:
1. Mir war bewusst, dass es gebrauchte Flügel deutlich günstiger bzw. bessere Qualität zum gleichen Preis gibt. Allerdings gab es in meiner Umgebung kein für mich passendes Instrument.
2. Aufgrund meiner Wohnsituation und meinen Arbeitszeiten war eine Stummschaltungsfunktion einfach notwendig. Da man dann natürlich eher zum Aktuellsten greift, was der Markt zu bieten hat, fielen gebrauchte Instrumente für mich damit ebenfalls weg.
Bitte also keine Kommentare à la "Was bist du so doof und kaufst Dir ein neues ausländisches Instrument, wenn Du zum gleichen Preis doch auch einen toll restaurierten Steinway, Schimmel, Bechstein etc. haben kannst?".
Ich hab mir das schon gut überlegt...
Es wurde also ein neuer Flügel einer recht namhaften Marke (ich lasse das erstmal offen, damit hier ganz ohne Hersteller-Vorbehalte argumentiert werden kann...), wobei mir versichert wurde, dass diese Instrumente nie Probleme machen und absolut zuverlässig und haltbar seien. Vom Händler an sich halte ich sehr viel. Wurde vom Klavierlehrer empfohlen und ist grundsätzlich sehr bemüht und gewillt meine Probleme zu lösen. Keine Dummschwätzer, insgesamt sehr zuverlässig und kompetent.
Die Probleme fingen damit an, dass ich über einen längeren Zeitraum immer wieder klirrende Geräusche in der Mechanik hatte. Verantwortlich war/ist wohl eine Leiste, die speziell für die Stummschaltung notwendig ist und klanglich nur schlecht isoliert werden kann. Das habe ich dann noch recht problemlos hingenommen und konnte einen gewissen Zeitraum darüber hinweg hören. Neue Instrumente zicken halt auch mal, dachte ich mir.
Mittlerweile ist die Sache auch gelöst, wobei ich keine Garantie habe, dass die Geräusche nicht in ein paar Wochen/Monaten wieder auftreten, wenn das Klima sich erneut ändert und das Instrument arbeitet.
Zweites Ärgernis war, dass die Aufnahmefunktion der Silent-Einheit nicht so optimal ist, wie gedacht: Man kann einen USB-Stick anschließen und alles was man spielt damit aufnehmen. Für mich auch ein Kaufargument, weil ich derartige Features gerne für verschiedene Zwecke nutze.
Allerdings stellte ich dann fest, dass gar nicht alle USB-Sticks funktionieren. Alles, was über 64GB (und zum Teil sogar 32GB) hinaus geht, wird schonmal grundsätzlich nicht erkannt. Zwei neue, extra große Sticks hatte ich mir gekauft, um sie für meine Aufnahmen nutzen zu können, beide werden vom Gerät nicht angenommen (am PC funktionieren sie tadellos). Geld also zum Fenster rausgeworfen.
Mit Erstaunen habe ich festgestellt, dass die Einheit am Flügel zudem lediglich mit USB-Standard 1.2 (!!!) arbeitet. Wie gesagt, das Instrument ist Baujahr 2015, wie kann man da bitte so eine veraltete Technik verbauen?
Auf Nachfrage habe ich vom Händler bzw. Hersteller dann eine Liste mit angeblich unterstützen USB-Sticks erhalten. Leider aber erst auf Nachfrage und befriedigend ist es für mich nicht, dass ich lediglich 16GB-Sticks verwenden kann. Das ist nicht mehr zeitgemäß.
Auch darüber kann aber noch hinwegsehen...
Der absolute Hammer für mich kam aber erst in den letzten zwei Wochen auf:
Vor zwei Wochen ging es los, dass die Stummschaltungsfunktion sich in unregelmäßigen Abständen ständig aufhängt, während ich spiele. So als würde man ein Youtube-Video anschauen, das nicht richtig gepuffert wird. Teilweise geht der Sound dann im Zeitraffer nach 2-3 Sekunden sehr schnell weiter (holt das inzwischen Gespielte gewissermaßen nach), teilweise geht aber auch gar nichts mehr, und ich muss einen Neustart machen.
So kommt natürlich keinerlei Spielfreude mehr auf. Ich habe den Händler informiert, der daraufhin den Hersteller kontaktiert hat. Ich bekomme eine neue Steuereinheit, die dann verbaut wird, allerdings weiß ich nicht, wann das sein wird. Dieses Jahr sicherlich nicht mehr. Wieder kann ich also Tage und Wochen mit einem Instrument zubringen, dass nicht richtig funktioniert und keinen Spaß, sondern nur Frust verursacht.
Mittlerweile erwische ich mich dabei zu überlegen, ob der Flügel nicht eine Fehlinvestition gewesen ist und ich mir einfach mein Klavier wieder ins Wohnzimmer stelle. Da hatte ich zwar keine Stummschaltung usw. aber immerhin hat es funktioniert.
Nun also meine Frage(n) an Euch:
Sehe ich das alles zu eng? Ist das normal, dass auch Neuinstrumente solche Probleme machen?
Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Bis zu welchem Punkt akzeptiert man solche Auffälligkeiten? Gibt man Instrumente überhaupt zurück, wenn sie nicht den Erwartungen entsprechen? Es handelt sich schließlich nicht um ein paar Schuhe oder eine defekte Küchenmaschine...
Ich wäre für ein paar hilfreiche Anmerkungen zu meinem Fall wirklich dankbar!
Viele Grüße und Euch einen schönen 4. Advent!