Musikunterricht erteilen - 3 kurze Fragen

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PK310588

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Einer Krankenschwester legt man auch nicht nahe,wenn sie begabt ist, eine Arztpraxis auf zu machen. Dennoch aber Leuten die ein bisschen Keyboard spielen oder gar "wirklich gut" singen!

wie wahr!

Wenn ein Hobby-Keyboarder, der so manches drauf hat, was vielen gefällt, Unterricht im Keyboardspielen gibt, so ist dagegen überhaupt nichts einzuwenden: er oder sie wird die richtige Lehrkraft für diejenigen sein, die genau das und nichts anderes machen wollen!

Wenn das aber unter der Bezeichnung Musikunterricht laufen soll, so habe ich einige Einwände.

Ich gebe auch gerne zu, dass ich einige Einwände gegen das Instrument Keyboard habe - und ehe man mich dafür geißelt, empfehle ich die Lektüre des Kapitels Klavier oder Keyboard - das ist die Frage (S.11-23) aus Peter Paul Werner: Neue Methodik und Didaktik am Klavier.

Allerdings soll niemand gehindert sein, Keyboardspielen lernen zu wollen!!

Dem Teilnehmer, der Unterricht erteilen will, empfehle ich, erstens besser nur von Keyboardunterricht zu sprechen oder zu werben, zweitens (falls nicht schon längst geschehen!) eine Harmonielehre durchzuarbeiten, um den Schülern erklären zu können, was mit Akkordsymbolen gemeint ist (die am Keyboard ja für die Begleitautomatik oft als Tastenkombinationen ausgeführt werden).

Eigentlich ganz einfach.

Gruß, Rolf
 
Hi Rolf,

hast du die Möglichkeit diesen Text zur verfügung zu stellen
Ich besitze das Buch nicht.


Klavier oder Keyboard - das ist die Frage (S.11-23)
 
heisst das übersetzt "wir lieben den Lehm"?

Nein, die Löwen (beachte: Leipziger Stadwappen)

Dazu ein Witz: Ein Anhalter steht an der Straße irgendwo in Sachsen und möchte mitfahren. Schließlich hält ein LKW. Er steigt ein, allerdings kommt mit dem stieseligen Fahrer keine rechte Konversation in Gang. Immer schweigt der Lenker von etwas Anderem. Stattdessen jedoch öffnet er ab und zu das Fenster und schüttet gelbes Pulver hinaus (!). Verwirrt fragt ihn sein Fahrgast nach einer Weile, was er dort tue. "Nu, das is Leewenbulwer. Mei Gudster, ham se denn hier noch keene Leewen gesähn? Da missen se urdäntlisch uffbassen!"

Nur der Vollständigkeit halber erzähle ich diesen schrägen Witz, denn mit diesen grouußen Vieschern ham miers offenbar ganz dolle.

P.S: Als Nicht-Landeskind muss ich mich regelmäßig zusammen reißen, um ernst zu bleiben, insbesondere im dienstlichen Kontext, wenn die Kollegen in ihrem herrlichen Dialekt am Funk zu hören sind. Das ist immer wieder ein Genuss: Vor allem für mich, der ich Dialekte liebe und sie auch herrlich imitieren kann. Meine Kollegen wußten davon bis vor kurzem nichts (übrigens wie mit dem Klavierspielen, das habe ich ja auch lange "geheimgehalten", weil das bei uns im polizeilichen Kontext "ja überhaupt nichts zu suchen hat"). Aber sie haben sich, als sie von Beiden erfuhren, sehr darüber gefreut. Zum Sächsischen sagte man mir sogar, ich spräche wie jemand, der in Drääsden geboren sei.
Frage: Wie kommt man am Besten nach Dresden? Nu, Da steckste den Finger in de Lufd und drähsden ... :D)

Gruß

Razo!
 
Danke.

Eine Frage noch: wird tatsächlich das "w" ganz und gar nicht ausgesprochen? Ich könnte mir ein "Lehwm" vorstellen für "Löwen", aber beim lesen von "Lehm" wäre ich nie auf Löwen gekommen.

Gruß, Rolf

Es wird tatsächlich ganz und gar nicht ausgesprochen.

Leider ist Razo auf die kleinen Raubtiere in meinem beitrag nicht weiter eingegangen, denn ob Marcus das wirklich verstanden hat, weiss ich nicht.

Stichwort:

Tempotaschentücher
 
Nein, habe ich nicht. Aber vielleicht erklärts ja noch jemand ;)

lg marcus

Der Witz liegt darin, dass im Sächsischen viele Worte mit unterschiedlicher Bedeutung phonetisch gleich klingen.

Wie auch bei den Löwen

So werden "die Löwen" aber auch "der Lehm" jeweils wie "Lehm" ausgesprochen.

aber auch Tücher und Tiger sind phonetisch gleich.- nämlich

Dieschorr

Und deshalb können Doschndieschorr 2 dinge heissen:

Einmal: Taschtücher oder auch

Taschentiger- also einer , den man in der Westentasche mit sich rumträgt.

Und dann erklärt sich auch der schnelle Tempotaschentücher- also der Tempotaschentiger

Gruss Klavigen
 
Danke, Klavigen. Was für ein Dialekt! In Fulda hört man übrigens praktisch nie echtes Hessisch :p in der Rhön schon eher.

lg marcus
 
Hauptsache man hat mal wieder einen Faden über Musikunterricht mit einem neuen halben Dutzend von Beiträgen über sächsischen Dialekt vollgeballert.

Applaus Leute! :confused::rolleyes:
 
Hauptsache man hat mal wieder einen Faden über Musikunterricht mit einem neuen halben Dutzend von Beiträgen über sächsischen Dialekt vollgeballert.

Applaus Leute! :confused::rolleyes:

Zustimmung, das was die Sachsenfraktion da macht ist nicht nur unfair gegenüber den berechtigten Interessen der Teilnehmer hier sondern auch noch ziemlich dumm.

Zur Sache: Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen und damals gab es da einen Gitarrenlehrer (studiert und von der alten Schule). Damals war das erlernen der Gitarre en vogue und viele meiner Bekannten haben sich damals angemeldet. Sie wurden mit Tonleitern und Lagenspiel gequält (und wollten doch nur mit ein paar Beatles-Stücken die - damals ferne - Damenwelt beeindrucken). Fazit: Keiner von denen hat je Gitarre gelernt. Ich habe mir das Gitarrespielen durch abschauen und später durch Unterricht nahegebracht. Sehr früh habe ich dann in verschiedenen Bands den Bass gezupft und Gitarre gespielt.

Die Jahre gingen ins Land und ich wurde ein ganz annehmbarer (Tanz-)Musiker. Während meines (Physik-)Studiums habe ich dann Gitarrenunterricht gegeben. Ohne Ausbildung. Aber ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass man bei mir "Lagerfeuergitarre" lernen kann. Sofort Akkorde, einfach schrammeln, dazu singen, keine Noten. Das hat dem Lehrer und den Schülern Spass gemacht, ich habe immer Dreiergruppen unterrichtet und pro Unterrichtsstunde und Teilnehmer 5 Mark verlangt (damals 1980). Was soll ich sagen: Einige meiner "Schüler" haben die Freude an der Musik und am musizieren erst dadurch gefunden. Manche haben später qualifizierten Unterricht genommen, 2 haben dann Musik studiert. Niemand hat sich je bei mir beschwert und wem das Geschrammele zu langweilig wurde, dem hab ich geraten, klassische Gitarre bei einem "richtigen" Lehrer zu lernen.

Ich glaube, solange man fair in der Beschreibung einer Leistung bleibt (Autodidakt mit Erfahrung vermittelt Grundkenntnisse auf dem elek. Keyboard) kann der Markt sehr gut entscheiden, wo man welchen Unterricht nimmt. Was die Stundenpreise angeht: 10-15 Euro halte ich für angemessen. Wenn das die Schüler auch tun, ist alles in Ordnung.

Nur weil jemand was gelernt hat, muss er noch lange kein guter Vermittler des Erlernten sein. Ich kenne hundsmiserable "studierte" Musiklehrer (aber auch sehr Gute ...).

Damit kein Missverständnis aufkommt: Ich selber nehme Unterricht bei einer vollausgebildeten (russischen) Klavierlehrerin und bin bereit dafür zu bezahlen. Ich will aber auch nicht nur so mal rumklimpern.

Gruss

Hyp
 
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wie wahr!

Wenn ein Hobby-Keyboarder, der so manches drauf hat, was vielen gefällt, Unterricht im Keyboardspielen gibt, so ist dagegen überhaupt nichts einzuwenden: er oder sie wird die richtige Lehrkraft für diejenigen sein, die genau das und nichts anderes machen wollen!

Wenn das aber unter der Bezeichnung Musikunterricht laufen soll, so habe ich einige Einwände.


Das ist meiner A. Haarspalterei. Meinst du den Schüler kümmert es ob das, was er gelehrt bekommt unter die Kategorie Musikunterricht fällt?
Fest steht, er bekommt schlechten Unterricht und merkt dies wahrscheinlich gar nicht einmal...
UND- ihm werden entwicklungmöglichkeiten vorenthalten.
Heinrich Jakoby hat gesagt, es gäbe so etwas wie musikalische Begabung nicht, nur Bedingungen die die Entwicklung Begünstigen oder eben nicht begünstigen. Ich denke dies sagt ziemlich viel und bedarf keinerlei weiterer Erklärung!!!
...
 
Hyp 408. Ich bin ganz Deiner Meinung. Solange ehrlich "gespielt" wird, entsteht hier kaum ein Schaden - vielleicht sogar das Gegenteil.
 
Hauptsache man hat mal wieder einen Faden über Musikunterricht mit einem neuen halben Dutzend von Beiträgen über sächsischen Dialekt vollgeballert.

Applaus Leute! :confused::rolleyes:

Solange sich der Fadenersteller derart wenig um die Pflege des Fadens kümmert, sollte auch die paar OT Post gestattet sein-

denn auch wir äussern uns ja zum thema aber vermissen das entsprechende Feedback.
 
noch ein Gedanke hierzu:

meint ihr wirklich, dass jemand, der Klavier lernen will und dieses Instrument mag, sich mit einem Keyboard zufrieden geben würde?:confused:
In sofern sehe ich auch nicht, dass man mit dem Unterrichten am Keyboard Talenten den Weg versperrt.

Wenn man die Leistung ehrlich als Keyboardunterricht deklariert, dann ist das völlig in Ordnung.
 
Ich würde auch gern ein paar Gedanken der Leute hören, die so vehement gegen Keyboards eingestellt sind.

Und da es nun mal seit Jahrzehnten ein etabliertes Instrument ist, für das auch in Musikschulen Unterricht angeboten wird, sollte die Tatsache, dass jemand solchen Unterricht anbietet erst mal als normal gelten.

wie schonn gesagt bewegt sich da Angebot des Fadenerstellers auf der ebene der Schülernachhilfe, die auch ihren Platz in der Gesellschaft hat.
 
Ich würde auch gern ein paar Gedanken der Leute hören, die so vehement gegen Keyboards eingestellt sind.
Ich habe etwas gegen Keyboardunterricht :p aber natürlich nichts gegen Keyboardunterricht an sich, denn es ist ein eigenes Instrument und wer das spielen mag, soll es lernen, keine Frage.

Nach meiner persönlichen Erfahrung ist nur leider Keyboard oft der Anfang vom Klavierunterricht. Ich hatte jahrelang Keyboardunterricht bis ich Klavier gelernt habe. Selbst nach fast 4 Jahren Klavierunterricht sind die eingeübten Fehler nicht ganz weg. Ich bedaure jeden Tag, den ich mit diesem Instrument verbracht habe. Ich weiß, dass es hier eigentlich um einen anderen Kontext ging, aber es erklärt zumindest meine Abneigung gegen dieses Instrument.

Man muss das aber wirklich trennen. Wer Klavier spielen will, der hat am Keyboard nichts verloren. Wer Keyboard spielen will, ist natürlich goldrichtig ;)

--> Keyboardunterricht ist nichts schlechtes

lg marcus
 
Klavigen, die Art von Keyboard und Keyboardspiel, durch die Leute wie Joe Zawinul, Herbie Hancock, Rick Wakeman, Keith Emerson oder George Duke zu Recht berühmt geworden sind und die auch ich stets genieße, hat nichts, aber auch gar nichts mit dem zu tun, was im Keyboardunterricht von Musikschulen geschieht.

Das ist Spar-Unterricht auf blöden Plastikdingern mit maschinellen, alleinunterhalterhaften Begleitautomatiken und kastrierten Linke-Hand-Begleitungen (wo ein wirkliches Verständnis harmonischer Zusammenhänge und Stimmführungen von vornherein verhindert wird, weil man dumme Einheitsvoicings spielen muß, die dann von der Begleitautomatik verwurstet werden) für Leute, die zu wenig Geld haben, zu wenig Motivation oder einen zu flachen Geschmack.

Ist nur deshalb auf so breiter Front in Musikschulen eingeführt worden, weil auf einfache Weise Gruppenunterricht möglich ist (=mehr Geld für die Schule) und weil Nachfrage nach Instrumenten besteht, die nicht viel kosten.

Unsere Musikschule beispielsweise hat sich vernünftigerweise lange gegen Keyboardunterricht gesträubt und bietet ihn jetzt zwar an, aber eher am Rande. Mal sehen, wie lange wir uns diesen "Luxus" noch leisten können...

LG,
Hasenbein
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo allerseits,

ich kenne so manche, die eigentlich Klavierunterricht haben wollten, dann aber als billigen Einstieg "erstmaL" Keyboardunterricht gewählt haben. Wenn die dann zum Klavier kommen, führt das häufig zu Problemen. Eltern denken oft gerade bei Jungens, dass die mehr Spaß am Keyboard mit Rock/Pop haben. Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden. Nur sollte klar sein, dass ein Wechsel zur Klassik und zum Klavier hinterher ziemlich schwierig sein kann (schön, Sookie, dass das bei dir nicht so war!:) ). Viele wissen das aber nicht! Ich habe außerdem auch wie hasenbein das Gefühl, dass der Keyboardunterricht viel zu einseitig gemacht wird.

Bis jetzt hatte ich nur einen Schüler, der vom Keyboard kam und der war, obwohl begabt, wie ich feststellen konnte, völlig verhunzt.

Insofern habe ich nichts dagegen, wenn der Threadersteller günstigen Keyboardunterricht gibt, solange klargestellt ist, dass das Ziel des Schülers nicht im klassischen Bereich und auch nicht im klavierspielenden Bereich liegt.

Viele Grüße

chiarina
 

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