Mondschein Sonate für Anfänger...

  • Ersteller des Themas Mr.Holland
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Schau doch mal bei imslp.org nach.
Die Noten, die ich hier stehen hab, müssten daher kommen und da sind Fingersätze drin.
Vielen Dank für die äusserst prompte Antwort. Da bin ich fündig geworden.

Ob diese für Dich passen, musst Du natürlich selbst rausfinden.
Besser als alle wohlgemeinten Abrate-Empfehlungen macht ein Blick auf die Noten sofort klar, dass auch der erste Satz für lange Zeit nichts für einen Anfänger ist... :cry2:
 
@sadagio - von Terzibaschitsch, Heumann und Konsorten gibt es Klavierbücher für Anfänger, die Klavierlehrerinnen wie mir die Augen bluten lassen (Ja ich weiß, ich mag sehr gerne drastische Metaphern).
Da werden wunderschöne Stücke von Schumann, Grieg und anderen auf das simpelste Niveau heruntergebrochen.

Aber es gibt dafür einen nicht zu verachtenden Kundenkreis, und ich bin ja nur neidisch, dass ich das nicht selber schon viel früher entdeckt habe, um mit so was sehr gut Geld zu verdienen.
:-)
 
Hilfe, wozu in D-Moll? Nur wegen der paar Vorzeichen?

Solche Verschlimmbesserungen sind ja nicht erst seit kurzer Zeit en vogue. Ein berühmtes weiteres Beispiel ist die Transponierung des wunderbaren Ges-Dur Impromptus von Schubert op. 90.3 noch zu Lebzeiten des Komponisten auf Veranlassung des Verlegers nach G-Dur. Er befürchtete, dass 6 b nicht gerade verkaufsfördernd wären. Blöd, dass es in G-Dur schwerer zu spielen ist;-). Ich habe eine uralte Ausgabe der Impromptus von Ed. Peters, da ist diese G-Dur-Fassung drin. Furchtbar:cry:.
 
Hallo Mr. Holland!

Ich möchte auch einmal etwas zum Thema beitragen.

Ich hatte als 5-jähriger etwa 1 gutes Jahr lang Klavierunterricht. Danach nie wieder. Es hatte familiere Gründe, die mich sehr belasteten. Erst als über 30-jähriger Erwachsener habe ich wieder angefangen Klavier zu spielen. Mein erstes Stück, dem ich mich dabei gewidmet habe, war der 1. Satz der sogenannten Mondscheinsonate in der Originalversion. Ich habe sehr lange gebraucht, um das Stück vortrage-reif spielen zu können, etwa 6 Monate. Meine Erfahrung ist, dass man mit viel Ausdauer und Willenskraft so einiges erreichen kann. Außerdem sind die Menschen sicherlich auch unterschiedlich talentiert. Die Leute, denen ich es vorgespielt habe (alles Laien), waren jedenfalls begeistert. Auf die Bühne würde ich mich als Amateur aber damit auch nicht trauen. Immerhin war es fehlerfrei und man konnte es auch Musik nennen. Mein größte Schwierigkeit bei diesem Stück waren meine kleinen Hände. Ich kann nur eine Oktave greifen und da ist es nun mal sehr schwer, in der rechten Hand gleichzeitig die Oktaven und auch die verschiedenen Stimmen zu spielen. Ich will nur sagen, dass es nicht unmöglich ist. Wenn der oder die Eine etwas nicht schafft, kann man das noch lange nicht auf den Rest der Klavierspieler übertragen. Fingersätze habe ich auch noch, falls benötigt. Ist Mr. Holland eigentlich noch am Ball?

Andreas
 
Mr. Holland wurde zuletzt gesehen am 17. 11. 2007. Der wird wohl nicht mehr dabei sein.

Bei der Mondscheinsonate kann man immer wieder Ähnliches beobachten, was auch bei dem Thema "Für Elise" auffällt.

Ein Einsteiger schreibt, er spielt jetzt die Mondscheinsonate. Was so gut wie nie dabei steht, ist, ob er den ersten oder den zweiten Satz meint. Die sind schließlich technisch himmelweit voneinander entfernt. Genauso wenig erfährt man von Rookies mit der Elise, ob sie nur die ersten paar Takte mit dem Hauptthema meinen oder ob sie vom ganzen Stück reden.

Was - genauso wichtig - ebenfalls meistens fehlt, ist die Erklärung, ob es sich um den jeweiligen Urtext oder um eine Easygoingversion speziell für Anfänger handelt.

Das ist genauso drollig wie der stolze Ausruf "Ich spiele Yesterday von den Beatles und ich kann auch schon "Hallelujah". Ohne das spezielle Arrangement zu kennen, ist so eine Aussage völlig wertlos.

CW
 
@cwtoons
Also, wenn ein Schüler bei mir von "der Mondscheinsonate" spricht, ist es für mich zwangsläufig, dass er den 1. Satz meint. Der zweite und dritte ist leider völlig unbekannt.
Was das Arrangement angeht, steht immer dabei, wer das verhackstückt hat, und die Leute kennen das Original.

Aber da Songs wie zB. "Yesterday" oder "Hallelujah" für Bands und nicht für Klavier konzipiert sind/waren (auch wenn McCartney "Yesterday" - mit anderem Arbeitstitel - auf dem Klavier gespielt hatte), gibt es natürlich 1000e Versionen davon.

Etwas anderes ist Adeles "Someone like you", das wirklich nur Klavierstimme und Singstimme beinhaltet.
 
Mir fehlt halt die Erfahrung mit "den" Einsteigern oder auch Schülern. Sicher habt Ihr recht, dass viele Leute wenig Ahnung haben und sich auch wahrscheinlich oft selbst überschätzen. Es ist auch ein Talent von mir, Aufschneidern oftmals auf den Leim zu gehen. Aber es gibt halt auch Ausnahmen. Mir könnt ihr jedenfalls glauben, dass ich den 1. Satz im Urtext gelernt habe. Ich bin seit etwa 15 Jahren absoluter Beethoven-Fan, besonders was seine Klavier und Kammermusik betrifft. Glaubt Ihr, ich würde eines seiner Werke mit einer "Leichtversion" vergewaltigen? Beethoven ist tendenziell für mich als Amateur zu schwer zu spielen. Einige Bagatellen und langsame Sätze aus Klaviersonaten, das war es dann aber auch. Mein alter Herr war aber Pianist und Dirigent und hatte z.B. auch die Sonaten der großen Klassiker drauf. Deshalb habe ich auch den Hang zur Klassik. Durch Interesse habe ich mir dann im Laufe meines Lebens, durch gezieltes Hören immer mehr Wissen angeeignet. Mit Sicherheit nicht auf dem Level wie die meisten hier im Forum. Ich bin halt nur ein Dilettant am Klavier und kein Profimusiker oder Klavierlehrer.

Andreas
 
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Hihi, ich hab zu meiner KL auch gesagt, dass ich die Mondscheinsonate gerne später spielen würde (meine ich hab sogar 5 Jahre gesagt..). Das Stück ist für mich auf jeden Fall ein Muss, da ich mich in den ersten Satz verliebt habe und vorallem will ich mit den richtigen Arrangements spielen - keine vereinfachten Dinger. Außerdem gefällt mir Beethoven irgendwie...

Najoah, sie meinte vor den Ferien, dass ich bei den Klassenvorspielen im Mai/Juni 2016 eventuell schon eine Beethovensonate spielen könnte (hätte dann zu dem Zeitpunkt auch ein Jahr Unterricht). Ich bin gespannt, was ich das spielen werde :)
 
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Das Stück ist für mich auf jeden Fall ein Muss, da ich mich in den ersten Satz verliebt habe und vorallem will ich mit den richtigen Arrangements spielen - keine vereinfachten Dinger.
was sind denn "die richtigen Arrangements" der Sonate op.27,2 cis-Moll? (war der olle Beethoven darauf angewiesen, dass irgendjemand seine Klaviersachen für ihn richtig "arrangierte"?) ;-)
 
Nein ich meinte nur, dass ich nicht die vereinfachten Versionen mag sondern schon die richtigen :)
 
Wissen wir doch! Rolf musste nur seien "Schenkelklopfer" loswerden.

Andreas
 
Nein ich meinte nur, dass ich nicht die vereinfachten Versionen mag sondern schon die richtigen :)
ah ja, daraus folgt, dass es mehrere "richtige Versionen" der Sonate op.27,2 cis-Moll gibt? ;-)

um den Spaß unweihnachtlich abzukürzen: es gibt von dieser Sonate keine "Versionen". Es gibt Beethovens Sonate (die ist von mehreren Verlagen gedruckt) und es gibt mehr oder weniger misslungene Bearbeitungen.
 
Joah ich hätte nur gern was anständiges und eben keine der vereinfachten Bearbeitungen...wenn schon, dann auch richtig :p
 
In aller sonntäglichen Milde muss ich als Neuzugänger und "blutiger" Anfänger doch einen Eindruck loswerden: Einige Posts hier vermitteln mir das, was schon die Bibel als "Hoffart" bezeichnet hat...

Man kann Musik, und hier konkret die Mondscheinsonate 1. Satz wohl aus zwei Richtungen betrachten:

Erstens als das erhabene Musikstück, so wie es Beethoven geschaffen hat. Diese Musik kann man sich so anhören (und verzaubern lassen), wie sie vermutlich in Beethovens Vorstellung gespielt werden sollte. Wenige Menschen auf der Welt können das so spielen, und ganz sicher niemand von denen, die hier posten. Wobei einige das ziemlich "hoffärtig" getan haben. Wenn man sie sich so anhören will, dann muss man sich wohl eine Interpretation kaufen, z.B. die herrliche von Barenboim, und sie sich anhören. Oder eines der seltenen Konzerte besuchen, wo jemand von ähnlichem Rang spielt.

Die andere Betrachtung ist, was Musik mit den Menschen macht, und zwar nicht, wenn sie sie hören, sondern wenn sie versuchen, diese Musik selbst zu spielen, und die Gefühle entwickeln und ausdrücken, die dabei im neurophysiologischen Musikzentrum entstehen, das dem Gefühlszentrum unseres Hirns sehr nahe und stark mit ihm vernetzt ist.

Diese Wirkung ist der ersten genannten "moralisch" mindestens gleichwertig, und wenn für so jemanden dabei eine vereinfachte Variation des originalen Beethoven-Stückes das Spielen und die dabei entstehende Transzendenz überhaupt erst möglich macht, dann finde ich das höchst ehrenhaft.

Den pharisäerhaften Kritikastern, die darüber die Nase rümpfen, und zusätzlich noch, ohne das selbst überhaupt leisten zu können, was sie so puristisch fordern, diesen Kritikastern empfehle ich, so wie die Bibel auch, erstmal eine gehörige Portion Demut...
 
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Zunächst mal: ich hatte mit meiner kritischen Bemerkung nur den Tenor blossstellen wollen, der sich in einigen Post gezeigt hat. Gott-sei-Dank längst nicht in allen.
Das ist einfach statistisch sehr unwahrscheinlich...

Und selbst wenn es jemand könnte, und wenn er sich so wie bei einigen Posts abfällig über das Bemühen weniger Begabter und über die dafür geschaffenen Transkriptionen geäussert hätte, dann würde für denjenigen die Charakterisierung als "hoffärtig" trotzdem zutreffen...
 
In aller sonntäglichen Milde ............. hier konkret die Mondscheinsonate 1. Satz ......... und ganz sicher niemand von denen, die hier posten. Wobei einige das ziemlich "hoffärtig" getan haben....

Tut mir leid, wenn ich Dich enttäuschen muss. Aber ich habe den ersten Satz schon vor vielen Jahren so gut gespielt, dass ich ihn mehrfach aufgeführt habe. Leider gibt es keine Aufnahmen davon, insofern steht es Dir natürlich frei, mich der Lüge zu bezichtigen.
;-)
Deswegen: Man sollte Demut nicht bibeltechnisch propagieren, wenn man sie selber nicht leben mag. Was zwangsläufig zum Thema Hoffärtigkeit führen würde, die Du anderen anlastest.
:-)
 

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