Beethoven, OP27-2, 1 (Mondschein-Sonate)

  • Ersteller des Themas Viva La Vida
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Komm mal runter von deinem prätentiösen Geschwurbel. Dein E-Piano-Geklimper bereichert die Welt um genau gar nichts, sondern hat den gegenteiligen Effekt: Jede weitere Schrottaufnahme macht die guten solchen schwerer zu finden.
Nun mal langsam...

-Zig Likes, begeisterte Hörer hier im Forum (manchen gefällt mein Cover besser als das Original usw.) sprechen da eine andere Sprache. Und im RL fällt das sogar noch eindeutiger aus...

Und ausserdem kommen wir vom Fadenthema weg...
 
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@rolf , @Zephyria und andere Interessierte:

Habe mir nun das verlinkte Originalskript von Beethoven angeschaut (danke Zephyria) und mit der Peters Version verglichen.
Dabei habe ich, glaube ich, das Rätsel mit dem p geknackt.
Seite 2 des Originalskripts geht von T27 bis T36, jedoch Seite 4 von T27 bis T37 ! Hier hat er diese nochmal aufgeschrieben (vermutlich wegen Sauhaufen auf S.2) und einen Takt mehr dazu gefügt. Er setzt im weiteren Verlauf darauf an. Seite 5 geht nämlich von T38-T46. Seite 2 hat bei T27 ein p, auf Seite 4 steht dies nicht, aber es stellt sich im weiteren Verlauf heraus dass hier ein p richtig ist. Denn auf Seite 5 des Originals im T40 steht ein p, dies p fehlt bei Peters dafür steht es weiter oben in T28.
Da T40 ein p im Original hat muss rückwirkend bei T27 auch p sein !

Fazit:
  • Im Peters steht bei T27 ein decresc. dies scheint nicht richtig zu sein. Im Original steht dort ein p am Anfang (ohne decresc.)
  • Bei T28 steht im Peters ein p, dies kann man so lassen weil es nicht falsch ist.
  • Dafür fehlt bei Peters im Takt 40 das p, ist aber durch die Erwähnung in Takt 28 indirekt vorhanden
Somit geht der Dynamikbereich dieses Stücks doch nur von pp bis p.

SG
VLV

P.S: Im Originalmanuskript fehlt T1-T13, des ersten Satzes.
 
@Viva La Vida (auf dem Handy hab ich die Noten nicht) ist da nicht im MS oder in der EA eine Stelle, wo eigens pp für den Bass und extra oben für die Melodie notiert ist? ...da muss doch, um nicht zu stören, das Achtelband leiser sein.
cresc-----p verstehst du als pp cresc----p?
 
"Versuchen, die Welt um noch nicht Dagewesenes zu bereichern"

Natürlich ist das wohl nicht jedem Musizierenden gegeben (?)

Aber z.B. die tausendste, allem Anschein nach verzicht- und austauschbare Interpretation der Mondschein in die Welt zu setzen? Das wäre jetzt nichts für mich...

Gutes Neues ist selten entstanden, weil irgendwer unbedingt etwas Neues machen wollte, sondern weil jemand etwas Gutes machen wollte, was dann oft neu war.
Wenn man aber unbedingt mit Seltenheit glänzen will, dann sollte man gerade als Amateur vom Standardrepertoire von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelssohn, Chopin, Schumann, Liszt, Brahms, Debussy, Ravel, Rachmaninow und co. am besten ganz die Finger lassen.
Dann probiere dich an Paumann, Cabezon, Bull, Byrd, Sweelinck, Soler oder an diversen zeitgenössischen Komponisten. Wer als Amateur mit der Einstellung etwas all zu Besonderes, Neues machen zu wollen daran geht, baut in aller Regel nur irgendeinen Mist da ein. Es ist auch keine tolle Neuerung, einfach etwas wegzulassen, weil es einem zu schwierig ist.
So gut wie möglich spielen sollte das Ziel sein.
 
Es ist auch eine gewisse Frage des Respektes vor dem Komponisten, das man versucht zumindest wesentliche Vorgaben einzuhalten. Muss man nicht keine Frage.
Niemand wird eingesperrt und eine gewisse künstlerische Freiheit ist wichtig und notwendig. Für dieses mehr an Freiheit, gibt es aber eher andere Musikgattungen.
Und obwohl es schon vorher viele Mondscheinsonaten Aufnahmen gab, hat es Levit geschafft alle zu toppen.
Das ist schon sehr spannend. Hätte er vorher gesagt das gibt es schon und das braucht es nicht, hätte er das wohl nie gemacht.

VLV
 
Es ist für die meisten Spieler schwer, sich dem Diktum alter Hüte zu widersetzen.
Über diese Sonate gibt es soviele Fehlvorstellungen, selbst nicht selten im Lager der schulhörigen Experten:

Wer glaubt der MondscheinS im durchgehaltenem pp(p) und zwanghaften alternativlosen una corda etwas Gutes zu tun, der irrt m.E. gewaltig.

Diese Sonate braucht an mehreren Stellen auch forte und generell reichhaltige dynamische Gestaltung. Generationen von Lehrern und Schülern haben v.a. der MSchSonate ihren tatsächlichen Reiz versäuselt, weil sie das eigentlich Erschütternde und Erschreckende GRAVE im Text nicht erkannt haben und durch Schongänge und zu "heftige" Weichspülerei an der scheinbaren Oberfläche verblieben.

Ein weiches durchlässiges Spiel bedeutet eben nicht in erster Linie nur leise spielen.

mf und f gehen, Übung vorausgesetzt , auch weich und verklärt und genau darum geht es, eine mahnende verklärte schicksalsschwangere Stimmung, die sich verdichtet und den Akteur und Hörer in Bann zieht. Agoische Mittel und metrische Markierungen sind notwendig genauso wie ein stellenweises Durchbrechen allzu striktem Legatos.

Ich ermuntere alle , die MSchSonate völlig neu zu denken und zu spielen , um so vielleicht den eigentlichen Gehalt zu realisieren.
 

Dazu hast Du bestimmt auch eine Quelle, die man zitieren kann.

Aber klar doch:

Ulli Götte: Minimal Music
(Kassel 2002), S. 10:

„Über die zumeist sinnentleerten Fluxus-Produkte reich 4‘33“ insofern hinaus, als das Cagesche Credo, Klänge sich selbst zu überlassen, gerade dann gewahrt wird, wenn die Musik schweigt, um den Außengeräuschen die Bühne zu überlassen. Sie, die gemeinhin als störend empfunden werden, erhalten die Würde konzertanter Aufmerksamkeit.“
 
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Und denkt an Berlioz, der sagte vor allem über den Kopfsatz der MSchS, dass dieser ein poetisches Werk ist, das die menschliche Sprache in seiner Tiefe nicht in Worte zu fassen vermag. Das sollte ebenso Hinweis sein, reichhaltigere Gestaltungsvarianten zu erproben.
 

Wenn Du so etwas als zitierfähige Quelle ansiehst, dann darf man fürderhin zukünftig auch jegliche von mir verzapfte Schwurbelei als solche bezeichnen.

Wann sprach John Cage wo in welchem Kontext davon, dass 4'33'' erst bei der Aufführung entsteht und die Publikumsgeräusche essentiell sind?

Und wie übt man dann den Scheiß ohne Publikum?
 
Es geht hier aber nicht um die Intention Cages. Dazu habe ich nie etwas geschrieben. Es geht um das zwangsläufige Entstehen des „musikalischen“ Inhalts bei jeder Aufführung von 4‘33“. Das bedeutet, ich habe nur auf die Rezipientenseite hingewiesen. Etwas anderes war gar nicht mein Ziel.

Hier noch einmal mein Wortlaut:
Bereits John Cage hat mit 4‘33“ gezeigt, dass ein Werk erst in der konkreten Aufführungssituation entsteht (in Cages Fall besteht das Werk aus den Publikumsgeräuschen).
Im übrigen: Warum sollte der Text keine zitierfähige Quelle sein? Ich habe ja nicht Cage aus einer fragwürdigen Quelle zitiert, sondern die Aussage eines Musikwissenschaftlers bzw. Musikdidaktikers.
 
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Wann sprach John Cage wo in welchem Kontext davon, dass 4'33'' erst bei der Aufführung entsteht und die Publikumsgeräusche essentiell sind?

"They missed the point. There's no such thing as silence. What they thought was silence, because they didn't know how to listen, was full of accidental sounds. You could hear the wind stirring outside during the first movement. During the second, raindrops began pattering the roof, and during the third the people themselves made all kinds of interesting sounds as they talked or walked out."

Kostelanetz, Richard. 2003. Conversing with John Cage.
https://en.wikipedia.org/wiki/4′33″#cite_note-Kostelanetz_2003,_70-9
 
@mick ...du musst richtig zählen lernen! Es sind schon mindestens zwei solche Experten vorhanden...….
 

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