... Mögt ihr Lang Lang...?

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Magst Du Lang Lang...?


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Und munter weiter geht's mit den untersten Schubladen in Sachen Rhetorik. Jetzt beleidigst Du also die gesamte wirtschaftliche und politische Führungselite Deutschlands.
wieso??? destenay hatte zitiert, und nimmst nun das Zitat als seine Äusserung... (war da nicht was mit lesen und so?)

...und stell dir vor, der böse Goethe beleidigt glaich sämtliche Völker, indem er schrieb:
Zitat von der böse Goethe:

D:D:D:D:
 
wieso??? destenay hatte zitiert, und nimmst nun das Zitat als seine Äusserung...

ist das nicht Haarspalterei...? ;):D Jemand benutzt ein zwielichtiges Zitat zum Zwecke seiner Argumentation, und aus dem Zusammenhang ist deutlich ersichtlich, daß genau das auch seine eigene Meinung ist - da gibt's von meiner Seite aus kein Pardon

Außerdem gilt auch:

Zitat von Volksmund:

Und "Du" ist halt wesentlich kürzer hinzuschreiben als das da oben :D:D
 
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Und munter weiter geht's mit den untersten Schubladen in Sachen Rhetorik. Jetzt beleidigst Du also die gesamte wirtschaftliche und politische Führungselite Deutschlands.

Lieber Dreiklang,

zunächst: es dürfte Deinem Eifer entgangen sein, daß Destenay den von Dir inkriminierten Satz zitiert hat. Sodann: das Wort "Pöbel" mag starker Tobak sein, aber es ist nichts weiter als eine populärrhetorische Hyperbel, wie Du sie ebenfalls verwendest, mit dem Unterschied, daß Deine auch noch aus dem Phraseninventar des Internet stammen ("unterste Schublade"). Daß die Qualität unserer Politiker und führenden Wirtschaftsleute in den letzten 30 Jahren kontinuierlich abgenommen hat, dazu scheint ein breiter Konsens zu herrschen. Der Ursachen dafür sind viele, aber zwei lassen sich exemplarisch nennen, nämlich die Verdrängung des rheinischen Kapitalismus mit seiner immerhin vorhandenen sozialen Komponente durch rücksichtslosen Manchesterkapitalismus auf der einen Seite, die Verdrängung originaler politischer Denker durch die systematische Kreaturenzucht der Parteien auf der anderen. Vor dem Hintergrund der letzteren Entwicklung erscheint übrigens Deine Aufforderung "vielleicht in die Politik gehen, und etwas verändern", ebenfalls als phrasenhaft, da irreal. So haben wir gewiß Anlaß, uns Sorgen zu machen. Am wenigsten allerdings um die Verleihung des Verdienstkreuzes an LL, die ein rein bürokratischer Vorgang ist und nur das routinemäßige Desinteresse an der Sache dokumentiert, die das einschlägige Büro in Berlin an den Tag legt.

Nix für ungut,

Friedrich
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Gedanken zum Anlaß der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes für Lang Lang, der Anstoß dazu durch Clavio und die Frage von Dreiklang haben mich angeregt, mich mit dem Thema gründlicher auseinanderzusetzen. Nun denn ....

Pianist Lang Lang erhält Bundesverdienstkreuz | STERN.DE
«Mit dieser hohen Auszeichnung werden die herausragenden Verdienste Lang Langs um die deutsche Musikkultur und um das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) gewürdigt», sagte Albig in Kiel. Lang Lang sei in den vergangenen Jahren oft beim SHMF gewesen. So spiele der Künstler in diesem Jahr zum Abschluss des SHMF mit dem Länderschwerpunkt China am 25. August in Kiel."

Der Verdienst um die deutsche Musikkultur ist nur ein Einschub der Kommission um den Grund der Verleihung gerecht zu werden.
Und das Wörtchen „sei“ stößt auf -> indirekte Rede. Der Schreiber berichtet nicht seine eigenen Meinung. Sei es wie es sei.

Außerdem haben Zähigkeit, Disziplin, viel Talent und Wunderkind sein nicht viel mit dem Grund einer solchen Auszeichnung zu tun. Diese Eigenschaften besitzen viele andere auch.
Daher bleibt für mich die Frage immer noch offen, was hat LL für die deutsche Musikkultur getan, die ja nicht nur in Schleswig-Holstein stattfindet.

Ist er in den Schulen gewesen, hat er Kindern das Wunder Musik näher gebracht?
Hat er mit Jugendlichen gearbeitet, hat er ihnen den Knoten der ernsten und klassischen Musik lösen können.
Hat er musiziert auf den Straßen, hat er unermüdlich und teilweise auch gratis musiziert und gelehrt an der Basis, wo Eltern sich keine Musikstunden für ihre Kinder leisten können, aber trotzdem auch Wunderkinder unter ihnen sind.
Hat er einen Musikverein gegründet, wo minderbemittelte Kinder sich musikalisch entwickeln können.
Hat er in Krankenhäusern musiziert?

Wann und wo hat Lang Lang sich aufgeopfert für die deutsche Musikkultur?

Das sind einfach nur Fragen, die ich mir stelle, wenn ich an den Ansatz der Idee denke.
„Das Bundesverdienstkreuz wird verliehen für Leistungen, die im Bereich der politischen, der wirtschaftlich-sozialen und der geistigen Arbeit dem Wiederaufbau des Vaterlandes dienten, und soll eine Auszeichnung all derer bedeuten, deren Wirken zum friedlichen Aufstieg der Bundesrepublik Deutschland beiträgt.“

Aufgeweicht ist die Idee schon lange wie vieles andere ja auch und darum möchte ich nicht weiter an Deutschland in der Nacht denken …
Wenn Lang Lang den Orden wirklich verdient hat, bitte schön. Jeder Mensch soll ihn bekommen, ganz gleich seiner Herkunft, der sich um die Idee verdient gemacht hat.

Kulimanauke
 

Der Titel dieses Threads ist ja anmaßend: Magst Du Lang Lang ... ? Magst Du mich ... ? Magst Du Michael Schumacher ....? Magst Du den bösen Rolf ....?
Wobei den bösen Hrolf mag ich sehr -! (Ich weiß nicht, wie man Smylies hervor zaubert.)

Und es geht immer noch um Lang Lang. Die Verleihung ist wenigstens ein vernünftiger Anstoß.

Kulimanauke
 
Daß die Qualität unserer Politiker und führenden Wirtschaftsleute in den letzten 30 Jahren kontinuierlich abgenommen hat, dazu scheint ein breiter Konsens zu herrschen. Der Ursachen dafür sind viele, aber zwei lassen sich exemplarisch nennen, nämlich die Verdrängung des rheinischen Kapitalismus mit seiner immerhin vorhandenen sozialen Komponente durch rücksichtslosen Manchesterkapitalismus auf der einen Seite, die Verdrängung originaler politischer Denker durch die systematische Kreaturenzucht der Parteien auf der anderen. Vor dem Hintergrund der letzteren Entwicklung erscheint übrigens Deine Aufforderung "vielleicht in die Politik gehen, und etwas verändern", ebenfalls als phrasenhaft, da irreal. So haben wir gewiß Anlaß, uns Sorgen zu machen. Am wenigsten allerdings um die Verleihung des Verdienstkreuzes an LL, die ein rein bürokratischer Vorgang ist und nur das routinemäßige Desinteresse an der Sache dokumentiert, die das einschlägige Büro in Berlin an den Tag legt.
Nun gut, halten wir uns nicht zu lange mit Erörterungen zur Politik und zum Parteienwesen auf, da wir uns hier vorrangig mit der Welt der Tasten befassen. Hier geht es zunächst um die Frage, ob die große Popularität des Bühnenstars LL in einem plausiblen Verhältnis mit dem künstlerischen Gehalt seiner Darbietungen steht.

Trotzdem darf man den Qualitätsschwund bei den sogenannten Leistungsträgern schon beim Namen nennen. Zur politischen Seite wäre zu sagen, dass die Parteien in früheren Zeiten stärker auf Qualität ihres Personals geachtet haben; da musste man außerhalb des Politikbetriebs schon etwas sein, um in der Partei etwas zu werden. Heutzutage gehen viele in die Partei, um etwas zu werden. Eine Ausbildung zum Berufspolitiker gibt es nicht, maßgeblich ist es vielmehr, von der Partei aufgestellt und dann gewählt zu werden. Fraktionsdisziplin und ähnliche Faktoren halten den Handlungsspielraum zum politischen Gestalten viel enger und kleiner, als viele es vermuten würden. Wer außerhalb des Politikbetriebs beruflich erfolgreich ist, verspürt wenig Neigung, in die Politik zu wechseln - attraktiv sind politische Mandate eigentlich nur für Interessenten ohne allzu große berufliche Karriereaussichten oder aus dem Öffentlichen Dienst, die jederzeit wieder auf ihren krisensicheren Arbeitsplatz zurück wechseln können. Dieser Zustand hat sich über viele Jahre schleichend entwickelt - und selbst das Erhöhen von Abgeordnetenbezügen und Diäten machen den Politikerjob für qualifizierte Leistungsträger und Experten mit Fachkompetenz nicht attraktiver. Mit den Wirtschaftseliten gemeinsam haben Politiker (egal, welche Partei sie repräsentieren) den Umstand, für die Folgen von Fehlverhalten und Versagen keine Verantwortung im existenzbedrohenden Sinne übernehmen zu müssen: Politiker treten zurück, ohne ihre üppige Altersversorgung zu verlieren; Unternehmensvorstände kassieren großzügige Abfindungen und fahren anschließend das nächste Unternehmen an die Wand. Solange beispielsweise der mittelständische Unternehmer für sein Scheitern vollumfänglich haftet, andere hingegen in größeren Dimensionen nichts zu befürchten haben, wird sich an diesem fragwürdigen Zustand nichts ändern. Daraufhin selbst in die Politik zu gehen, ist allerdings leichter gesagt als getan: Personen, die in großem Umfang "den Laden aufmischen" wollen, sind in den Parteien alles andere als gern gesehen. Wer den mit der Nachwuchsförderung betrauten Gremien und Personen den Eindruck vermittelt, am liebsten selbst deren Platz an der Sonne einnehmen zu wollen, hat für den Weg nach oben denkbar schlechte Karten.

Insofern ist dieses Phänomen für den Kulturschaffenden von Interesse, als für die Bewilligung von Fördermaßnahmen, Zuschüssen der Öffentlichen Hand und manchen für die berufliche Laufbahn nicht unerheblichen Leistungen vielfach Personen entscheiden, die zum Kulturbetrieb kaum einen Bezug, mitunter von wichtigen Zusammenhängen keinerlei Ahnung haben. Auch gehört der Kultursektor für politische Entscheidungsträger eher zu den ungeliebten Aufgaben, da er bei vielen im Ruf steht, viele Zuschüsse einzufordern und gleichzeitig wenig Produktivität aufzubieten. Allzu oft werden "Versorgungsfälle" mit "Pöstchenanspruch" in solchen Positionen "geparkt", da in anderen Ressorts keine Kapazitäten mehr verfügbar sind. Ich habe selbst einige Jahre mit kommunalpolitischen Belangen zu tun gehabt und so manche fragwürdige Personal- oder Sachentscheidung aus nächster Nähe miterlebt. Wenn das öffentliche Interesse an Fehlentwicklungen auf dem kulturellen Sektor größer wäre, gäbe es vermutlich viel mehr Skandale und der soziale Friede wäre viel stärker bedroht.

Das Bundesverdienstkreuz erhält im Laufe dieses Jahres nicht nur Lang Lang, sondern mehrere tausend weitere Personen kommen aufgrund verschieden gearteter Verdienste um unser Land in den Genuss dieser Auszeichnung. Einen skandalösen Akt vermag ich in diesem Umstand beim besten Willen nicht zu erkennen - unabhängig von meiner persönlichen Einschätzung der pianistischen Qualität seiner Interpretationen. Dass da Gelungenes neben Misslungenem anzutreffen ist, dürfte der Grund dafür sein, dass LL hier in diesem Forum so stark polarisiert. Seien wir aber mal ganz ehrlich: Viele stören sich an LLs großer Popularität und hätten gleichzeitig liebend gerne mehr öffentliches Interesse an ihren eigenen Interpretationen, an denen sie selbst kritisch gefeilt und hart gearbeitet haben. Wer würde von uns schon Nein sagen, wenn er für einen eigenen Klavierabend nicht 2.500 €, sondern vielleicht 250.000 € bekommen würde? Haben sich nicht viele Künstler (notgedrungen) mit dem Lebensschicksal arrangiert, für kleines Geld knochenhart arbeiten zu müssen, während ein paar Stars für (womöglich) gar nicht bessere Leistungen ein Vermögen kassieren? Dazu kommt die Angst, Engagements an Konkurrenten zu verlieren, die ihre Dienste für noch weniger Geld anbieten...!
 
Lieber Rheinkultur,

vielen Dank für die vielen Einblicke und vielen interessanten Aspekte!

Seien wir aber mal ganz ehrlich: Viele stören sich an LLs großer Popularität und hätten gleichzeitig liebend gerne mehr öffentliches Interesse an ihren eigenen Interpretationen, an denen sie selbst kritisch gefeilt und hart gearbeitet haben. Wer würde von uns schon Nein sagen, wenn er für einen eigenen Klavierabend nicht 2.500 €, sondern vielleicht 250.000 € bekommen würde? Haben sich nicht viele Künstler (notgedrungen) mit dem Lebensschicksal arrangiert, für kleines Geld knochenhart arbeiten zu müssen, während ein paar Stars für (womöglich) gar nicht bessere Leistungen ein Vermögen kassieren?

Und genau das ist offensichtlich auch der Grund für die vielen persönlichen Beleidigungen und Abwertungen bzw. Anfeindungen gegenüber Lang Lang, die sich wie ein roter Faden durch diesen Faden ziehen: Neid, Mißgunst und Hilflosigkeit.

Und damit meine ich jetzt nicht all diejenigen, die sich bemüht haben, sachlich fundiert die Qualität seiner Interpretationen zu beleuchten, und dabei teils zurecht Mängel identifiziert haben.
 
Nun gut, halten wir uns nicht zu lange mit Erörterungen zur Politik und zum Parteienwesen auf, da wir uns hier vorrangig mit der Welt der Tasten befassen. Hier geht es zunächst um die Frage, ob die große Popularität des Bühnenstars LL in einem plausiblen Verhältnis mit dem künstlerischen Gehalt seiner Darbietungen steht.

Trotzdem darf man den Qualitätsschwund bei den sogenannten Leistungsträgern schon beim Namen nennen. Zur politischen Seite wäre zu sagen, dass die Parteien in früheren Zeiten stärker auf Qualität ihres Personals geachtet haben; da musste man außerhalb des Politikbetriebs schon etwas sein, um in der Partei etwas zu werden. Heutzutage gehen viele in die Partei, um etwas zu werden. Eine Ausbildung zum Berufspolitiker gibt es nicht, maßgeblich ist es vielmehr, von der Partei aufgestellt und dann gewählt zu werden. Fraktionsdisziplin und ähnliche Faktoren halten den Handlungsspielraum zum politischen Gestalten viel enger und kleiner, als viele es vermuten würden. Wer außerhalb des Politikbetriebs beruflich erfolgreich ist, verspürt wenig Neigung, in die Politik zu wechseln - attraktiv sind politische Mandate eigentlich nur für Interessenten ohne allzu große berufliche Karriereaussichten oder aus dem Öffentlichen Dienst, die jederzeit wieder auf ihren krisensicheren Arbeitsplatz zurück wechseln können. Dieser Zustand hat sich über viele Jahre schleichend entwickelt - und selbst das Erhöhen von Abgeordnetenbezügen und Diäten machen den Politikerjob für qualifizierte Leistungsträger und Experten mit Fachkompetenz nicht attraktiver. Mit den Wirtschaftseliten gemeinsam haben Politiker (egal, welche Partei sie repräsentieren) den Umstand, für die Folgen von Fehlverhalten und Versagen keine Verantwortung im existenzbedrohenden Sinne übernehmen zu müssen: Politiker treten zurück, ohne ihre üppige Altersversorgung zu verlieren; Unternehmensvorstände kassieren großzügige Abfindungen und fahren anschließend das nächste Unternehmen an die Wand. Solange beispielsweise der mittelständische Unternehmer für sein Scheitern vollumfänglich haftet, andere hingegen in größeren Dimensionen nichts zu befürchten haben, wird sich an diesem fragwürdigen Zustand nichts ändern. Daraufhin selbst in die Politik zu gehen, ist allerdings leichter gesagt als getan: Personen, die in großem Umfang "den Laden aufmischen" wollen, sind in den Parteien alles andere als gern gesehen. Wer den mit der Nachwuchsförderung betrauten Gremien und Personen den Eindruck vermittelt, am liebsten selbst deren Platz an der Sonne einnehmen zu wollen, hat für den Weg nach oben denkbar schlechte Karten.

Insofern ist dieses Phänomen für den Kulturschaffenden von Interesse, als für die Bewilligung von Fördermaßnahmen, Zuschüssen der Öffentlichen Hand und manchen für die berufliche Laufbahn nicht unerheblichen Leistungen vielfach Personen entscheiden, die zum Kulturbetrieb kaum einen Bezug, mitunter von wichtigen Zusammenhängen keinerlei Ahnung haben. Auch gehört der Kultursektor für politische Entscheidungsträger eher zu den ungeliebten Aufgaben, da er bei vielen im Ruf steht, viele Zuschüsse einzufordern und gleichzeitig wenig Produktivität aufzubieten. Allzu oft werden "Versorgungsfälle" mit "Pöstchenanspruch" in solchen Positionen "geparkt", da in anderen Ressorts keine Kapazitäten mehr verfügbar sind. Ich habe selbst einige Jahre mit kommunalpolitischen Belangen zu tun gehabt und so manche fragwürdige Personal- oder Sachentscheidung aus nächster Nähe miterlebt. Wenn das öffentliche Interesse an Fehlentwicklungen auf dem kulturellen Sektor größer wäre, gäbe es vermutlich viel mehr Skandale und der soziale Friede wäre viel stärker bedroht.

Das Bundesverdienstkreuz erhält im Laufe dieses Jahres nicht nur Lang Lang, sondern mehrere tausend weitere Personen kommen aufgrund verschieden gearteter Verdienste um unser Land in den Genuss dieser Auszeichnung. Einen skandalösen Akt vermag ich in diesem Umstand beim besten Willen nicht zu erkennen - unabhängig von meiner persönlichen Einschätzung der pianistischen Qualität seiner Interpretationen. Dass da Gelungenes neben Misslungenem anzutreffen ist, dürfte der Grund dafür sein, dass LL hier in diesem Forum so stark polarisiert. Seien wir aber mal ganz ehrlich: Viele stören sich an LLs großer Popularität und hätten gleichzeitig liebend gerne mehr öffentliches Interesse an ihren eigenen Interpretationen, an denen sie selbst kritisch gefeilt und hart gearbeitet haben. Wer würde von uns schon Nein sagen, wenn er für einen eigenen Klavierabend nicht 2.500 €, sondern vielleicht 250.000 € bekommen würde? Haben sich nicht viele Künstler (notgedrungen) mit dem Lebensschicksal arrangiert, für kleines Geld knochenhart arbeiten zu müssen, während ein paar Stars für (womöglich) gar nicht bessere Leistungen ein Vermögen kassieren? Dazu kommt die Angst, Engagements an Konkurrenten zu verlieren, die ihre Dienste für noch weniger Geld anbieten...!

Lieber Rheinkultur,

ich stimme dir völlig zu.
Mich beunruhig dieser Zustand, es ist absehbar, dass die klassische Musik sollte dies so weiter gehen, in die Eintopf -Schweinesülze mutiert . Aus diesem Grund muss man sich auch auflehnen, dies eine Verpflichtung gegenüber den grossen Komponisten und unserer Nachkommen.
Wenns ums saufen geht, dann wird beim Bier schnell vom Reinheitsgebot gesprochen , hat die klassische Musik nicht auch ein kleines Anrecht darauf :D

Cordialement
Destenay
 
Mich beunruhig dieser Zustand, es ist absehbar, dass die klassische Musik sollte dies so weiter gehen, in die Eintopf -Schweinesülze mutiert

Destenay, ich könnte mir vorstellen, Lang Lang möchte so etwas auch nicht...
Er hat ja auch sehr ernsthafte Einspielungen gemacht.

Und findest Du nicht auch, daß die klassische Musik bereits "unsterblich" ist in den vielen Einspielungen der großen Virtuosen? Ein Werk, das sicher nicht in Vergessenheit geraten wird.
 

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