mehrere Lehrkräfte gleichzeitig-sinnvoll?

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klavierkathi

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Haltet ihr es für sinnvoll,mehrere Lehrkräfte gleichzeitig zu haben,da jede ja ihren eigenen-auch stilistischen-Schwerpunkt hat?
Hat jemand mit so einer Situation Erfahrung?Ich möchte nicht bei einer aufhören und wegen des Schwerpunktes zu einer anderen gehen,sondern gerade wegen der unterschiedlichen Schwerpunkte zwei Lehrer gleichzeitig haben.
 
Warum nicht? Ich stelle es mir nur in den Fall schwierig vor, wenn Du das gleiche Stück bei verschiedenen Lehrern spielst.
 
Hallo Kathi, das Thema wurde hier schon ein paar Mal diskutiert. Ich würde das jedenfalls nur dann machen, wenn beide KL Bescheid wissen und das auch gutheißen. Ganz sicher wär das auch nichts für Anfänger, aber auf einem fortgeschrittenen Level, wo die Stunden mehr Coaching-Charakter haben - wieso nicht?
 
Ich habe eine Hauptlehrerin seit sechs Jahren aber nehme seit ca.1 Jahr auch stundenweise bei anderen Unterricht. Das ist mit ihr abgesprochen, die anderen dienen nur zum Feinschliff der schon erarbeiteten Stücke bzw um dann Anregungen zu bekommen. Empfehlen kann ich es erst ab einem bestimmten Niveau, ansonsten könnte es dich verunsichern. In jedem Falle nicht ohne Absprache machen!
 
Haltet ihr es für sinnvoll,mehrere Lehrkräfte gleichzeitig zu haben,da jede ja ihren eigenen-auch stilistischen-Schwerpunkt hat?
Nur dann, wenn sich daraus keine Widersprüche in der Sache ergeben, dass also vergleichbare und stilistisch ähnlich geartete Literatur in identischer Interpretation gegensätzlich bewertet wird. Wer etwa beispielsweise mit "klassischer" Vorprägung Jazz und/oder Popularmusik auf gutem Niveau erleben will, wird einen erfahrenen Spezialisten im Augenblick der Erkenntnis konsultieren wollen, dass die bewährte Lehrkraft mit "klassischem" Hintergrund diese Inhalte nicht auf vergleichbare Weise ambitioniert vermitteln kann. Zum Ausbildungsprozess gehört auch die Kultivierung des eigenen Urteilsvermögens - insofern ist bei der Lehrerwahl ein gesundes Mass an Vorsicht nicht unangebracht..

LG von Rheinkultur
 
Ich bin erstaunt, als Erwachsener kann ich Unterricht nehmen, so viel ich will und bei soviel verschiedenen Personen wie ich will, es gibt keinerlei Verpflichtung den einen Lehrer von der Existenz des anderen zu berichten. Ich als Auftraggeber entscheide, ob es für mich sinnvoll ist, dass die Klavierlehrer voneinander wissen. Das schützt natürlich nicht davor, dass der Auftragnehmer sprich der KL, merkt, dass da ein zweiter in seine Methode reinpfuscht und von sich aus diese Konstellation anspricht und seine eventuelle Unzufriedenheit damit ausdrückt und als letzte Maßnahme seinerseits das Arbeitsverhältnis beendet.

Bei Kindern sieht die Sache natürlich anders aus, wenn überhaupt haben nur Hochbegabte mehrere Lehrer und diese sollten schon zusammen an einem Strang ziehen.
 
Natürlich kann ich machen, was ich will, das bestreitet eh keiner. Aber die Ausgangsfrage war ja, ob es sinnvoll für den Lernerfolg ist.
 
Natürlich kann ich machen, was ich will, das bestreitet eh keiner. Aber die Ausgangsfrage war ja, ob es sinnvoll für den Lernerfolg ist.
Ob es sinnvoll ist, ist doch schon angesprochen worden, nämlich wenn z.B. verschiedene Genres bedient werden.

Außerdem gibt es ja noch den 'Fall des Lerncoholic, der einfach nicht genug bekommt, und eben verschiedene Anreize haben will. Der Lerner wird dann ja schon aus egoistischen Gründen darauf achten bei verschiedenen Lehrern verschiedene Stücke zu bearbeiten, oder die verschiedenen Methoden jeweils zu befolgen, so kann der eine an einem Lernkanon langsam fortschreitend bilden, der andere bereitet einen neuen Lernschritt durch Tonleitern, Etüden vor. Der eine ist systematisch, der andere adhoc. Und beides kann sich gegenseitig befruchten. Außerdem hat noch niemandem ein erweiterter Horizont geschadet.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe regelmäßig jede Woche Unterricht bei meiner Lehrerin und sporadisch nehme ich gemeinsam mit meiner Partnerin beim Vierhändigspielen eine Stunde bei ihrer KL. Dazu nehme ich hin und wieder (1-2x im Jahr) an einem Workshop teil, wie auch hier übers Forum schon organisiert wurde. Ich halte das nicht für einen Widerspruch, im Gegenteil, es wird ja jeweils das Augenmerk auf völlig unterschiedliche Dinge gelegt.
 
Außerdem gibt es ja noch den 'Fall des Lerncoholic, der einfach nicht genug bekommt, und eben verschiedene Anreize haben will.
Entscheidend ist auch die Frage, aus welcher Motivation heraus zusätzliche Lehrkräfte konsultiert werden sollen. Unzufriedenheit mit dem "Stammunterricht" wäre die denkbar schlechteste, da ist eher ein Lehrerwechsel angezeigt. Wenn hingegen zu einem guten Unterricht durch Fortbildung ein hochwertiges "plus X" dazukommt, dürfte dagegen nichts einzuwenden sein - im Gegenteil. Der letztgenannte Fall ist gang und gäbe: Musikstudierende holen sich auf Meisterkursen den letzten Schliff und/oder konsultieren Spezialisten für bestimmte Repertoire-Schwerpunkte. Das erstgenannte Szenario gibt es mitunter auch: Mit dem eigenen Professor unzufriedene Kandidaten nehmen (oftmals heimlich) Privatunterricht bei externen Lehrern. Ein solches Vorgehen führt allerdings erfahrungsgemäß nicht zum künstlerischen Erfolg, da kommunikative Probleme aus der Unterrichtspraxis lediglich verdrängt, aber nicht gelöst werden.

LG von Rheinkultur
 
Ich habe neulich von jemandem gehört, dass dessen damaliger Professor (angesichts eines Meisterkurses, wo sich derjenige angemeldet hatte), eher ungehalten reagiert hat, so nach dem Motto "was können Sie denn dort schon lernen, was ich Ihnen nicht auch beibringen könnte". Also dies quasi als Konkurrenzsituation zu seinem Unterricht empfunden hat. Sowas ist natürlich ungut. Sollte man sich aber als Lernender drüber hinwegsetzen... ;-)
 

Ich habe eine Schülerin und einen Schüler (beide sehr begabt und fortgeschritten), die jeweils parallel bei einem anderen Lehrer Unterricht nehmen. Ich finde das prima. Ich finde es auch prima, zu wissen, bei wem sie Unterricht nehmen. Wenn ein Schüler - ohne mich zu informieren - regelmäßig zu einer anderen Lehrkraft gehen würde, fände ich das nicht so gut.

Was anderes wäre es, wenn es sich nur um "Schnupperstunden" zum Testen anderer Lehrkräfte handelt. Das ist natürlich auch in Ordnung. Aber das brauche ich nicht zu wissen, und ich will es auch nicht wissen.

Wenn er/sie zu einem Meisterkurs geht, interessiert mich das allerdings schon. Da werden ja Anregungen gegeben, über die wir uns hinterher austauschen können - davon kann ich ja nur profitieren.
 
Ich halte es für sinnvoll, und habe selbst gute Erfahrungen damit (gleichzeitig Klavier, Orgel und Workshops). Musik ist eine unlimitierte Welt und es gibt niemand der alles beherrscht. Jeder Lehrkraft hat seine / ihre persönliche Fähigkeiten und Interessen und es ist sehr schön verschiedene Einflüsse haben zu können.
Manchmal kann es verwirrend sein wenn ich Anweisungen bekomme im Gegensatz zu dem was mir schon beigebracht wurde. Mit Respekt für alle Anweisungen versuche ich aber sowieso meinen eigenen Weg zu finden...
 
Da meine "Hauptlehrerin" ab Mitte Juli für knapp 2 Monate bis auf wenige Tage nicht im Lande sein wird, habe ich jetzt Stunden bei zwei anderen Pianisten organisiert. Eigentlich ist dies gar nicht schlecht, wir haben die Stücke für warschau sehr gründlich durchgearbeitet, jetzt kommt dann der Feinschliff. es handelt sich um zwei herausragende Pianisten bzw. Lehrer, ich denke das wird viel bringen. Freu mich jedenfalls, schon morgen gehts los!
 
Ich habe ja jetzt parallel einige Zeit mit zwei Lehrern gearbeitet. Es hat mir sehr viel gebracht, da meine alte Lehrerin mich inzwischen so gut kannte, dass es manchmal schwierig war Dinge auf den Punkt zu bringen etc. Das klappt jetzt richtig gut, der neue Lehrer, dessen Bekanntschaft absoluter Zufall war, tut mir sehr sehr gut! @Destenay meinte, er sei genau der Richtige für mich. Ich merke jetzt nach einigen Stunden, wie sich mein Spiel nochmal total verändert hat. Es hat viel mehr Ruhe bekommen
 
Zuletzt bearbeitet:
die Frage ist dann, ob nicht dein "neuer" Lehrer alleine reicht...
 
Ich hatte auch gerade die Konstellation 2 KL, hab mich aber rasch für den neuen entschieden, da mir die Energie fehlt, für beide Unterrichte mein bestes zu geben.
Sinnvoll wäre es bestimmt gewesen, beide haben einen sehr unterschiedlichen Stil, aber kompetent, dann hätte man unterschiedliche Anregungen. Oft sagt uns doch unser Bauchgefühl, was gut für uns ist.
 

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