Mal kann ich's mal nicht

  • Ersteller des Themas reymund
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Natürlich habe ich Recht.

Nicht weil ich mir einbilde, immer Recht zu haben oder so, sondern weil ich nun wirklich lange genug unterrichte (und selber übe...) um genau zu wissen, wie Klavierschüler so ticken.
Hast Du schon ein Buch geschrieben über deine Didaktik? Wenn Du die Weisheit und das Recht gepachtet hast, solltest Du das sofort machen. Es wird sicher reissenden Absatz finden: Hasenbein, "Wie ein Klavierschüler tickt", Band 1 von 3.
 
Und hier scheint er wieder durch - der Glaubenssatz "man kann nicht pauschalisieren, jeder ist individuell".

Weder Werbung noch Propaganda noch gute Lehrer können funktionieren ohne die Einsicht, dass Menschen in vielerlei Hinsicht eben nicht individuell sind, sondern berechenbar auf bestimmte Dinge reagieren.
 
Natürlich habe ich Recht.

Nicht weil ich mir einbilde, immer Recht zu haben oder so, sondern weil ich nun wirklich lange genug unterrichte (und selber übe...) um genau zu wissen, wie Klavierschüler so ticken.
Ich beobachte Dich nun gute 4 Jahre und die ersten 2 Jahre hätte ich Dich für Deine Beiträge in der Luft zerreißen können, ( Wahrheit ist meist schmerzhaft ) heute kann ich sagen, Du bringst Die Wahrheit zwar mit dem Mottek rüber, aber ich wäre froh einen Lehrer wie Dich gehabt zu haben, Du kommst mit ganz einfachen Worten auf den Punkt und redest nicht um den Brei und wenn man sich erst einmal dran gewöhnt hat, kann man bestimmt wirklich was lernen.
 
... und immer wieder anderen Pianisten zuhören, z.B.
View: https://www.youtube.com/watch?v=p1gGxpitLO8

Das Stück ist übrigens von Christian Petzold: https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Petzold_(Komponist)#Werke

Wenn man einen Ton wie von hasenbein benötigt, um weiter zu kommen, dann hat man ein grundlegendes Problem mit der Motivation (man kann sich nur selbst motivieren, andere schaffen das nicht). Auf der anderen Seite hat man Kinder früher ins Gesicht geschlagen, damit sie sich wichtige Dinge wie z.B. Grenzsteine o.ä. merkten.

wenn man sich erst einmal dran gewöhnt hat, kann man bestimmt wirklich was lernen.
Jeder ist nützlich, selbst wenn er nur als abschreckendes Beispiel dient. :lol::bomb:

Gibt es auch Klavierlehrerinnen, die (auch verbal) so ticken?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht weil ich mir einbilde, immer Recht zu haben oder so, sondern weil ich nun wirklich lange genug unterrichte (und selber übe...) um genau zu wissen, wie Klavierschüler so ticken.
Den Satz unterschreibe ich sofort (natürlich für dich)!

Vorausgesetzt man hat einen guten Lehrer, muss man eben so selbstkritisch sein, und sich fragen, ob man wirklich das macht, was und wie der KL gesagt/aufgeschrieben hat, und sich selber mal lernen beim Spiel aufmerksam zuzuhören, UND IST SOLL Abgleich durchführen... und Verständnisrückfragen stellen an sich und für den KL notieren
 
... und immer wieder anderen Pianisten zuhören, z.B.
O je, und als Beispiel verlinkst du ausgerechnet ein Video, in dem offensichtlich ein Computerprogramm das schöne Menuett herunterdudelt?

Gibt es auch Klavierlehrerinnen, die (auch verbal) so ticken?
Ich bin eine Klavierlehrerin, und ich drücke mich sicher anders aus als Hasenbein. Schon deshalb, weil ich ausschließlich Anfänger im Kindesalter unterrichte. Aber vieles, was ich hier von Hasenbein über das Üben gelesen habe, kann ich aus meiner Praxis bestätigen. Leider!
 
Nur brauchte ich Freitag erst mal einen Masseur , der ganze Schulterbereich tat war verkrampft .
 
@ehenkes

È meraviglioso, questo ragazzo! :super:
 

Neben den Übetipps von Anne, also von verschiedenen Einstiegsstellen aus von hinten zu spielen, hilft mir auch folgendes: Ganz von hinten zu spielen, „schlimmstenfalls“ Note für Note. Von hinten spielend klappt der Fingersatz erstmal nicht, man muss die Finger sortieren und schaut wieder genauer hin. Gestern habe ich das bei einem Stück angewandt, das mir einfach nicht in die Finger wollte. Immer wieder bin ich an den gleichen Stellen rausgeflogen. Teilweise habe ich - beim schrittweisen nach vorne Spielen - die Stirn gerunzelt und gedacht, ich würde an Notenlegasthenie leiden. Aber jetzt läuft es.
:-)
 
Auf der anderen Seite hat man Kinder früher ins Gesicht geschlagen, damit sie sich wichtige Dinge wie z.B. Grenzsteine o.ä. merkten.
@ehenkes ist das eine missglückte Anspielung auf Grabbe? (Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung) "das Ohr ist nützlich, die Feige süß"

Was mir noch nicht so ganz einleuchtet: wenn irgendwer in grummeligem Tonfall mitteilt, dass Wasser nass ist - ist diese wahre Aussage dann wegen des Tonfalls plötzlich weniger wahr?
 
Das Stück rückwärts spielen, wäre fast immer idiotisch!

Schwierige Abschnitte "rückwärts additiv" zu üben meint was anderes: stell dir eine fiese Stelle vor, die aus 12 aufeinander folgenden Akkorden besteht. Diese übt man am besten, wenn man nicht immer vorne anfängt und stecken bleibt, sondern wenn man die 12 Akkorde rückwärts additiv trainiert:
11 12
10 11 12
9 10 11 12
usw
begriffen?

(da Schlauberger gerne Beweise und Quellen wissen wollen: das wird anhand einer schwierigen Oktavenstelle in Chopins Fantasie f-moll ausführlich in P.P. Werner neue Klavierdidaktik erklärt, auch bei Marek und Kratzert, und wers auf russisch ausführlich nachlesen will, wird bei Goldenweiser und Feinberg fündig)

Diese Übeweise bei schwierigen oder widerborstigen Abschnitten hat ihren Sinn darin, dass man permanent in schon gekonntes hineinspielt und folglich nicht stolpert - altbewährt und immergrün.

Trotzdem sei nicht verschwiegen, dass man z.B. gute Fingersätze finden kann, indem man tatsächlich eine Tonfolge rückwärts spielt: auch das wird bei Werner erklärt.
 
Nein, Du missverstehst was, was hier gesagt wurde - Du hast ja "von hinten her üben" (also zuerst die letzten Töne, und dann peu an peu die Töne davor dazunehmen) gelernt, was in der Tat ja ab und zu schlau sein kann, aber was ja was völlig anderes ist als "rückwärts spielen", wovon hier die Rede ist.
 
Ich musste am Dienstag Fingersatz für die linke Hand üben was mir besonders schwer fällt weil meine linke Hand schon drei mal operiert wurde. Aber, wie sagt der Chinese " ohne Fleiß kein Reis" :)
 
Schwierige Abschnitte "rückwärts additiv" zu üben meint was anderes: stell dir eine fiese Stelle vor, die aus 12 aufeinander folgenden Akkorden besteht. Diese übt man am besten, wenn man nicht immer vorne anfängt und stecken bleibt
(das Markierte wäre in der Tat idiotisch...)
sondern wenn man die 12 Akkorde rückwärts additiv trainiert:
11 12
10 11 12
9 10 11 12
usw
begriffen?
Schon... nur, warum so kompliziert (und vom Musikalischen her wenig erbauend)? Ich übe eben so schnell wie möglich aber so langsam wie nötig, dass ich weder steckenbleibe noch Fehler mache. Und wenn die Geschwindigkeitsstufe gefestigt ist, eben ein bisschen schneller. Das Metronömchen leistet dazu Hilfestellung... ich weiss, ihr könnt's sicher nicht mehr hören...

Und so erreicht man genau das folgende, was absolut sinnvoll ist (!)
Diese Übeweise bei schwierigen oder widerborstigen Abschnitten hat ihren Sinn darin, dass man permanent in schon gekonntes hineinspielt und folglich nicht stolpert
 

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