Leidiges Thema: Einsteigerklavier

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Una

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27. März 2016
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Hallo allerseits,
ich bin schon lange auf der Suche nach einem akustischen Klavier und der Gebrauchtmarkt erschlägt einen ja zusehends. Habe auch schon einige angespielt, wobei ich in der Spielbarkeit keine Erfahrung habe und mich einzig auf mein Gefühl verlassen kann ob das Instrument zu meinen Vorstellungen passen könnte. Warmer Klang, schöner Bass, keine grellen Töne. Meine Preisklasse...tja, ich habe ja so mit rund 2000 gerechnet. Die Auswahl in diesem Preissegment aber, ist natürlich mehr als bescheiden. Einsteigerklavier...wenn man das hört..., man denkt doch automatisch der Ton macht es, das Spielgefühl. All das was dich am meisten motiviert beim spielen ist ein tolles Instrument und das kostet nunmal. Ich weiss....Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich beim spielen bleiben werde, denn das Klavier ist das Nonplusultra der Instrumente. Facettenreich, melancholisch, wahnsinnig ausdrucksstark. Schon allein die ganze Bauweise ist für mich unheimlich beeindruckend. Der Raum wo ich es aufstellen möchte ist 20 qm groß und die Höhe 2 Meter. Daher käme vielleicht nur ein kleines Klavier 110 in Frage? Nun ja, ich habe mir einige angeschaut. Vom Klang her gefiel mir im Laden das Rönisch sehr sehr gut. Natürlich kostet so ein Klavier auch Doppelte was ich mir finanziell vorstelle. Im Preissegment um die 2000 habe ich mir bei einem Klavierbauer zwei DDR-Modelle angeschaut. Ich habe hier schon etwas gelesen über Hupfeld und Fuchs-Möhr. Natürlich sind die Meinungen darüber nicht so toll. DDR=Mangelwirtschaft. Die Baujahre sind 1965 und 1983. Vom Klang gefallen mir beide gut und für die Höhe rund 110 haben sie einen schönen Bass und der Anschlag ist auch gut. Ich bin halt am überlegen, weil ich niemanden im Bekanntenkreis habe, der in etwa die Spielbarkeit und den Zustand dieser Instrumente einschätzen kann..leider. Sollte ich vielleicht ein tolles Rönisch Baujahr 1997 in Betracht ziehen, weil ich so gut wie sicher weiss, dass dieses Hobby bleibt? Oder doch lieber bodenständiger sein und klein anfangen?! Mir fehlt halt Rat von jemanden der sich damit auskennt. :-(
 
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Nimm das Bessere! Selbst wenn Dein Hobby nicht von Bestand ist, so wirst Du das R. wieder verkaufen können. Die anderen Instrumente könnten sich als "fianzieller Totalschaden" entpuppen.

Mal ganz abgesehen davon, dass es auf einem besseren Instrument mehr Spass macht, angenehmer klingt und Du auch besser lernst!
 
Zunächst finde ich es gut, dass Du nicht, wie viele Anfänger, an ein völlig zum ernsthaften Lernen untaugliches Keyboard oder ein Billigdigitalklavier denkst. Das wäre 'rausgeschmissenes Geld. Klavierspielen lernt man mit einem Klavier.

Tja, und dann ist es eben leider so, dass ein Klavier etwas Geld kostet. Um diese bedauerliche Tatsache kommt man nicht herum.

CW
 
Fang mit einem guten Klavier an. Du hast gute Chancen Dir auf einem schlechten Instrument Dinge anzugewöhnen die sich später nur mit großem Aufwand wieder abgewöhnen lassen.
Der Flügel kommt dann später.
 
Vielen Dank für eure schnelle Antwort. Mein Gefühl sagt mir auch, dass ich finanziell tiefer in die Tasche greifen muss um letzten Endes gute Resultate erzielen zu können wie ihr schon geschrieben habt fisherman und cwtoons. Ich dachte auch schon daran, Klaviere überregional anzuschauen um mehr in die Auswahl nehmen zu können, aber der Transport :denken: Ein Flügel wäre natürlich ein Traum GeraldF. August Förster finde ich phänomenal. Ein 116D würde mir auch völlig reichen :-DNa ja, man darf ja träumen.
 
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Ich würde nicht 2000 Euro für diese DDR-Klaviere ausgeben. Das sind nicht so tolle Instrumente und du kannst für dasselbe Geld bessere Klaviere finden. Schau dich nach westdeutschen oder japanischen Fabrikaten um, du kannst ein Klavier auch privat kaufen und das Geld für eine notwendige Aufarbeitung etwas später ausgeben, wenn du wieder Reserven hast. Besonders wenn es nicht unbedingt ein schwarz-hochglanz poliertes Gehäuse sein muss, hast du für 2000 Euro eine gute Auswahl an Instrumenten mit Potenzial.
 
Beim Transport kostet nicht die Entfernung sondern die Anzahl der Stockwerke. Meine Meinung zum Thema Kosten: gerade als Erwachsener verbringt man soviel Zeit mit dem Instrument um ein schönes Ergebnis zu erzielen dass die Mehrkosten (z. B. umgerechnet pro Stunde) nicht weiter ins Gewicht fallen.
 
Was soll das Rönisch denn kosten? Wenn das Baujahr stimmt, hat es wohl, im Gegensatz zu den derzeitigen, noch eine Renner-Mechanik und könnte insgesamt ein guter Fang sein. Hast Du Bilder davon. Dann laß sie uns bitte mal sehen - natürlich solche vom Innenleben.
 
Vielen Dank jensen1, von privat traue ich mich nicht so recht, da ich über keinerlei Sachkunde verfüge das Instrument einzuschätzen und was noch investiert werden muss. Man kann sich dafür einen Spezialisten mitnehmen, ja, aber dann lieber ein nicht schwarz-hochglanz poliertes Gehäuse beim Händler. Die Farbe vom Gehäuse ist auch weniger wichtig, es schmälert unnötig die Auswahl an guten Instrumenten, genau. Gute Erläuterung, GeraldF. Wenn man überregional z.B. auf Berlin beschränkt, da nicht weit entfernt, aber eine große Auswahl hat sollte der Weg hin und zurück nicht allzu teuer sein.

Hallo sla019, das Rönisch liegt bei 4000. Ich habe es Probe gespielt, aber mir leider keine weiteren Informationen geben lassen, da mir der Preis zuerst hoch vorkam. Ich besuche den Laden nächste Woche wieder und kann dann gerne genaueres über das Innenleben berichten.
 
Hallo sla019, das Rönisch liegt bei 4000. Ich habe es Probe gespielt, aber mir leider keine weiteren Informationen geben lassen, da mir der Preis zuerst hoch vorkam. Ich besuche den Laden nächste Woche wieder und kann dann gerne genaueres über das Innenleben berichten.

Und dann lass Dir auch sagen, ob etwas dran gemacht worden ist.
Wenn Du ein wenig im Netz herumsuchst, wirst du sehen, daß der Preis prinzipiell im Rahmen liegt. Mit Sicherheit hast du damit erheblich mehr Freude und vermutlich auch weniger Folgekosten als mit Instrumenten aus DDR-Mangelwirtschaft.
 

Ich muss nochmal fragen bzgl. der Mechanik. Sollte die Renner das Nonplusultra sein oder könnte man auch sicher gehen wenn z.B. eine andere Marken-Mechanik verbaut ist Flemming? diese genauso gut ist oder gibt es darunter auch erhebliche Unterschiede? Was ist überhaupt eine Oberdämpfer-oder Unterdämpfermechanik, welchen Unterschied macht das beim Klavier aus?
 
Ich muss nochmal fragen bzgl. der Mechanik. Sollte die Renner das Nonplusultra sein oder könnte man auch sicher gehen wenn z.B. eine andere Marken-Mechanik verbaut ist Flemming? diese genauso gut ist oder gibt es darunter auch erhebliche Unterschiede? Was ist überhaupt eine Oberdämpfer-oder Unterdämpfermechanik, welchen Unterschied macht das beim Klavier aus?

Letzteres ist ein historischer Unterschied, der Dir für dieses Instrument egal sein kann (aber Du kannst etliches darüber in diesem Forum finden). Was die Mechanik betrifft, gibt es i.W. den Unterschied Renner - tschechische Hersteller - asiatische Hersteller.
Rönisch hat anfänglich Renner-Mechaniken eingebaut, nach der Übernahme durch Blüthner hat sich das irgendwann geändert - anscheinend aus rein geschäftlichen Erwägungen, um den Abstand zu den anderen Marken des Hauses ein wenig "deutlicher" zu machen. Flemming ist m.W. heute ein in Schanghai gefertigtes Produkt, das in Deutschland als Handelsmarke von Wilh. Steinberg vertrieben wird (oder wurde; wie es seit Neuaufstellung der Firma ist, weiß ich nicht, das wird uns aber sicher jemand sagen können).
 
Danke dir für die hilfreiche Information. Hätte nie gedacht, dass Flemming als Handelsmarke unter Wilhelm Steinberg läuft mit Kooperation China. Ich hab mich da ein bisschen über Renner kundig gemacht und gelesen, dass sie gänzlich auf Kunststoffteile verzichten was beim Klang sicher deutlich zu hören ist. Bei Blüthner müsste man eigentlich denken, dass sie einen Rönisch mit Renner-Mechanik ausstatten?! Was mir auffällt: schaut man beispielsweise auf die Rönisch Seite steht nichts davon, welches Material verbaut wird. Ich weiss es ist jetzt kein Vergleich, aber schaut man sich auf der Seite von August Förster um steht jedes einzeln verwendetes Material da. Ich frage beim Rönisch nach was alles gemacht wurde, welche Materialen verwendet und und und...hoffe viele Informationen zu bekommen.
 
ich bin schon lange auf der Suche nach einem akustischen Klavier und der Gebrauchtmarkt erschlägt einen ja zusehends. Habe auch schon einige angespielt, wobei ich in der Spielbarkeit keine Erfahrung habe und mich einzig auf mein Gefühl verlassen kann ob das Instrument zu meinen Vorstellungen passen könnte. Warmer Klang, schöner Bass, keine grellen Töne. Meine Preisklasse...tja, ich habe ja so mit rund 2000 gerechnet. Die Auswahl in diesem Preissegment aber, ist natürlich mehr als bescheiden.
Das ist genau die Preisklasse, wo man schon ordentlich spielbare neue Premium-Digitalpianos bekommt, deren Transport kein Problem darstellt und die sich mit "Einsteigerklavieren" und anderen abgenudelten Gurken durchaus sehr gut messen können.

Das sollte man also nicht von vornherein ausschließen, sondern durchaus mal antesten.

Eine andere Möglichkeit bei schmalem Geldbeutel ist die Klaviermiete.
 
Das ist genau die Preisklasse, wo man schon ordentlich spielbare neue Premium-Digitalpianos bekommt, deren Transport kein Problem darstellt und die sich mit "Einsteigerklavieren" und anderen abgenudelten Gurken durchaus sehr gut messen können.

Eine andere Möglichkeit bei schmalem Geldbeutel ist die Klaviermiete.

Vor 2 Jahren, als der Wunsch aufkam das Klavierspiel zu erlernen, war die erste Vorstellung ein Digitalpiano. Klare Vorteile: Lautstärke, Platz, Transport, Mitnahme...... Das klingt alles toll, aber der Wunsch nach einem Klavier ist einfach stärker. Wenn die Saite vom Hammerkopf angeschlagen wird und über den Resonanzboden klingt ist das etwas völlig anderes, als ein elektronisch-erzeugter Ton. Jedenfalls für mich. Das mag als Laie überheblich klingen, auch wenn man den Digitalpianos keine Chance gibt, aber ich denke einfach der Lernerfolg stellt sich besser ein, wenn man die Seele eines Klaviers spüren kann. Ich glaube dieses Zitat von Daniel Barenboim sagt alles: „Musik bedeutet Gleichgewicht. Denn Musik ist alles zugleich: Kopf, Herz und Bauch, Denken, Fühlen und Sinnlichkeit.

Mieten ist auch eine gute Option, vielleicht sogar Mietkauf.
 
@Una Das ist ja alles schön und richtig. Man muß sich so eine vornehme Haltung aber auch (finanziell) leisten können. ;-)

Mit dem von dir genannten Budget bist du halt genau im Sweetspot für eine Vernunftsentscheidung Richtung Digitales. Muß ja nicht Endstation sein: Das nächste Instrument wird dann eh ein Flügel (weil du dich schon an den Flügelklang gewöhnt hast), sieh dich also vor! :-D.

Hättest du 5k-15k zur Verfügung sähe das schon wieder anders aus. Natürlich hoffst du auf ein Wunder oder Superschnäppchen, aber im Osten stehen jetzt auch nicht gerade die gebrauchten Super-Instrumente herum, weder bei den Händlern, noch bei Privatleuten. Ich würde es nicht übers Knie brechen.
 
@Una, hab mir gerade die Frage gestellt, wer du bist, was für eine Erfahrung du mitbringst, wie lange du durch hältst, weil du anscheinend auf ein akustisches Instrument polarisierst und theoretisierst. Nach deinem Eingangsbeitrag bist du sehr faszinert von der Technik und dem Objekt Klavier. Versteh mich nicht falsch, ich muss und will das alles gar nicht wissen. Vielleicht kann der eine oder andere dir hier besser helfen, wenn er versteht, ob du schon Unterricht nimmst, ob du schon jemals an einem Klavier gesessen hast und ein zwei Töne gezaubert hast. Vielleicht hilft es auch, wenn du ganz grob nur schilderst in welchen Quadranten von Deutschland du zu Hause bist. Wenn ich da was überlesen habe, entschuldige bitte.

Wenn du wirklich noch nicht an einem Instrument praktisch tätig warst, wäre es vielleicht doch besser ein Instrument bei Bekannten oder ein Instrument in einer Organisation zu finden, dass dir die ersten Monate des Unterrichts aushilft. Dann hast du auch eine viel bessere Einstellung zu der Materie.

Was die Ablehnung des Digis angeht, ich hab ein akustisches und eine digitales. So sehr ich das akustische auch liebe, hasse ich wenn dann nach längerer Übungspause die Töne verstimmt sind und ich erst den Stimmer kommen lassen muss. Manchmal ging es halt beruflich nicht anders, dass diese Pausen eintraten. Das digitale Klavier dagegen stimmt halt immer und macht auch sonst eigentlich weniger Probleme. Ich will dir das akustische nicht ausreden, aber was da Fünfton im vorhergehenden Beitrag schreibt, dem mag ich zustimmen.

LG acoustico
 
Ich denke, wenn man ab und zu ein akustisches Instrument unter den Fingern hat (und jetzt schon unbedingt ein akustisches will), hat man an einem Digi auf Dauer keinen Spaß. Ich habe damit auch angefangen, weil ich dachte 88 Tasten, muss man nicht stimmen, billiger ... Das Übliche halt. Aber da ich im Unterricht immer was "Richtiges" unter den Fingern hatte, wollte ich das mit dem Digi dann ganz schnell nicht mehr.

Wobei ich tatsächlich auch das Digi zuerst gemietet hatte. Zum einen um herauszufinden, ob Klavier überhaupt was für mich ist, und dann auch, damit ich direkt etwas zuhause hatte. Wäre ja vielleicht für Dich auch eine Idee.
 
Die digitalen Instrumente sind sicher besser geworden, aber sie können ein akustisches Instrument weder vom Spielgefühl her noch vom Klang bisher originalgetreu abbilden. High-End-Lösungen mögen zumindest vom Spielgefühl her relativ nah am Flügel sein, das trifft zum Beispiel auf die Avant Grand Modelle von Yamaha zu. Aber der Klang ist sofort als "elektronisch" bzw. "Lautsprecherklang" zu identifizieren. Er mag gut sein, aber er hat eine elektronische Dimension, die ein normaler Klavierklang nicht hat. Daher halte ich Digitalpianos - und insbesondere die preiswerteren Modelle ohne perfekte Mechanik-Nachbildung - als gute Ergänzung zum Klavier geeignet, nicht jedoch als Ersatz. Was man auch nicht vergessen sollte: kauft man ein beispielsweise 40 Jahre altes Klavier, so wird es bestimmt nach 20 Jahren Nutzung noch verwendbar sein, ein Digitalpiano ist dann voraussichtlich kaputt und unverzichtbare Ersatzteile möglicherweise nicht mehr beschaffbar.

Die Themenerstellerin hat sich ja schon für ein akustisches Klavier entschieden, insofern sollte auch in diese Richtung die Hilfestellung und Beratung gehen. Es wurde schon die Nähe zu Berlin in einem früheren Post genannt und es ist richtig, dass es im Osten einen größeren Bestand an Ost-Instrumenten gibt, jedoch sind im letzten Vierteljahrhundert auch genügend Instrumente hierher gekommen, die hin und wieder auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen. In Berlin gibt es auch genügend Möglichkeiten, ein nicht zu altes, gutes Gebrauchtklavier zu bekommen.
 

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