Leidiges Thema: Einsteigerklavier

@Una Das ist ja alles schön und richtig. Man muß sich so eine vornehme Haltung aber auch (finanziell) leisten können. ;-)

Eine vornehme Haltung, weil mir Gefühl wichtig ist und dieses Gefühl nur dann erzeugt wird, wenn man genug Geld hat um in ein gutes Instrument zu investieren? Ich glaube, dass es mehr von den persönlichen Erwartungen und dem dazugehörigen Spielniveau abhängt.


Auf ein Wunder hoffe ich nun nicht, aber es liegt daran das, wie du schon richtig sagst, es im Osten nicht gerade viel Auswahl an guten Gebrauchten gibt. Nun habe ich schon 2 Jahre gewartet um überhaupt festzustellen, dass es wirklich das ist was ich will. Auf ein paar Wochen oder Monate mehr kommt es auch nicht darauf an, ich kann warten.
 
@acoustico leider nehme ich noch keinen Unterricht, kann zumindest Noten lesen. Ich habe noch ein uraltes Keyboard, drauf zu spielen macht keinen Spaß, aber erkennbare Töne hat es. Habe auch schon am Klavier gesessen, sogar ein zwei Töne erzeugt und leider kenne ich keinen Bekannten mit einem Instrument, deswegen auch ein Grund hier um Rat zu fragen. Mit einem Leihinstrument einer Klavierschule wäre vielleicht auch geholfen die Zeit zum eigenen Instrument zu überbrücken. Wohne zwischen Chemnitz und Leipzig. Als Zweitinstrument könnte ich mir ein Digitalpiano auch gut vorstellen, gerade dann, wenn das Klavier nicht verfügbar ist.

@lavendel ein Klavier ist schon ziemlich das, was ich mir vorstelle:-)

@jensen1 Als eine gute Ergänzung zum Klavier sehe ich ein Digitalpiano auch. Vielleicht habe ich irgendwann das Glück ein nicht zu altes, gutes Gebrauchtklavier zu bekommen.
 
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Was man auch nicht vergessen sollte: kauft man ein beispielsweise 40 Jahre altes Klavier, so wird es bestimmt nach 20 Jahren Nutzung noch verwendbar sein, ein Digitalpiano ist dann voraussichtlich kaputt und unverzichtbare Ersatzteile möglicherweise nicht mehr beschaffbar.
Es gibt meines Erachtens sehr gute Gründe gegen ein Digi, die Kosten gehören eher nicht dazu. Überleg doch mal, was Du allein für die Stimmung in 20 Jahren auf den Tisch legst.
 
kauft man ein beispielsweise 40 Jahre altes Klavier, so wird es bestimmt nach 20 Jahren Nutzung noch verwendbar sein, ein Digitalpiano ist dann voraussichtlich kaputt und unverzichtbare Ersatzteile möglicherweise nicht mehr beschaffbar.

Nun kanns aus Erfahrung auch andersherum sein: Habe noch 2 Röhren-Fernseher, einer 30 Jahre alt, Jede Menge Computer, die nicht und nicht kaputt gehen wollen und dabei sind meine Kinder längst groß geworden und ausgeflogen, drei Digis, die auch nicht kaputt gehen wollen, eines vielleicht 40 Jahre alt. Manchmal wäre man auch froh, wenn was von den Elektronikzeugs kaputt geht. Was kaputt gegangen ist, ist mein akustischer Instrument. Bin guter Dinge, dass der aber auch wieder heile kommt.
 
Es gibt meines Erachtens sehr gute Gründe gegen ein Digi, die Kosten gehören eher nicht dazu. Überleg doch mal, was Du allein für die Stimmung in 20 Jahren auf den Tisch legst.
Ein Marken-Digitalpiano ist derzeit die preisgünstigste Möglichkeit, Klavier zu spielen, selbst wenn man es alle fünf bis zehn Jahre ersetzen muß. Ansprüche und andere Erste-Welt-Probleme mal beiseite gelassen. ;-)

Verschleiß ist natürlich bei Digitalen ein Thema. Man muß allerdings berücksichtigen, daß man auf einem Digi als einzigem Instrument tendentiell viel mehr spielt, als auf einem akustischen, denn letzteres hat ja zwangsläufig Ruhezeiten. Verteilt man die Belastungen eh auf mehrere Instrumente, sollte man da an keine nennenswerten Grenzen stoßen.
 
Es ging mir weniger um die Kosten, als um die Beständigkeit.

Schaut man sich die Marktpreise für gebrauchte Digitalklaviere an, so kann man sehen, dass solche Instrumente auf dem Gebrauchtmarkt nach 10 Jahren kaum mehr zu platzieren sind. Es handelt sich dann um (potentiellen) Elektronik-Schrott und intuitiv weiß das auch jeder.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte nicht gegen digitale Klaviere polemisieren, ich nutze auch ein Masterkeyboard mit Soundmodul, um manchmal abends oder nachts zu üben. Auf dem Flügel spiele ich aber lieber.

Nun kanns aus Erfahrung auch andersherum sein: Habe noch 2 Röhren-Fernseher, einer 30 Jahre alt, Jede Menge Computer, die nicht und nicht kaputt gehen wollen

Freilich, das gibt es. Ich kann das sogar toppen: Ich habe ein Röhrenradio von 1956. Das kann sogar UKW. Es hat ein paar neue Kondensatoren bekommen und spielt super. Aber diese Beispiele können nicht den Trend widerlegen. Ältere Geräte waren einfacher gebaut, oft auch solider und nicht "auf Kante". Die Bauteile für Reparaturen kann man auch noch bekommen, weil es wenig spezialisierte Dinge sind.

Was kaputt gegangen ist, ist mein akustischer Instrument.

Wenn du damit deinen Flügel meinst, der ist nicht "kaputt gegangen", er spielt ja noch. Es gibt ein vermutlich kleines Problem, was sich sicherlich reparieren lässt.
 
Schaut man sich die Marktpreise für gebrauchte Digitalklaviere an, so kann man sehen, dass solche Instrumente auf dem Gebrauchtmarkt nach 10 Jahren kaum mehr zu platzieren sind. Es handelt sich dann um (potentiellen) Elektronik-Schrott und intuitiv weiß das auch jeder.
Das liegt an der Obsoleszenz bedingt durch die Fortentwicklung dieser noch recht jungen Instrumentengattung. Die gibt es nämlich als solche erst seit gerade mal etwas über einem Jahrzehnt. Wenn wirklich alte digitale Tasteninstrumente mit Klavierschwerpunkt inseriert werden, sind diese sind nur noch als historisches Artefakt interessant - genauso wie ein zehn Jahre altes Smartphone.

Auch wenn acoustico ein 40 Jahre altes Digitalpiano besitzen will: Synthesizer-Keyboards ohne Hammermechanik zählen nicht als solche und die alten elektroakustischen E-Pianos erzeugen ihren Klang nicht digital und klingen deshalb nicht wirklich nach Klavier.

Das mit der Obsoleszenz war bei akustischen Flügeln übrigens nicht anders - aber 200-300 Jahre vor unserer Zeit.
 
Verschleiß ist natürlich bei Digitalen ein Thema. Man muß allerdings berücksichtigen, daß man auf einem Digi als einzigem Instrument tendentiell viel mehr spielt, als auf einem akustischen, denn letzteres hat ja zwangsläufig Ruhezeiten. Verteilt man die Belastungen eh auf mehrere Instrumente, sollte man da an keine nennenswerten Grenzen stoßen.

Es gibt doch auch Stummschaltungsfunktion am Klavier. Da kann man auch zu Ruhezeiten üben. Man würde dadurch auf dem akustischen auch öfter spielen. Auch wenn die Klänge über die Kopfhörer nicht direkt vom eigenen Klavier kommen ist es eine Alternative.
 
Es gibt doch auch Stummschaltungsfunktion am Klavier. Da kann man auch zu Ruhezeiten üben. Man würde dadurch auf dem akustischen auch öfter spielen. Auch wenn die Klänge über die Kopfhörer nicht direkt vom eigenen Klavier kommen ist es eine Alternative.

Ich weiß jetzt ned, wieweit man in den Ruhezeiten mit den Tasten klopfen darf, weil die mechanischen Geräusche sind ja immer noch da.
 
Es gibt doch auch Stummschaltungsfunktion am Klavier. Da kann man auch zu Ruhezeiten üben. Man würde dadurch auf dem akustischen auch öfter spielen.
Es ist kein Vorteil, ein Klavier oder einen Flügel sehr intensiv zu benutzen. ;-) Die benötigen dann nämlich mehr Wartung (Stimmen, Regulieren, Überholung). Das spart man sich eben beim Digi. Durch verstärkte Nutzung verkürzt man dort höchstens die theoretische Lebensdauer von vielleicht 15 auf 5 Jahre bei einem Premium-Instrument, oder von 10 auf 3 bei einer Budgetkiste < 1000€. Na und? Bei den Preisen tut das nicht weh.
 
oder von 10 auf 3 bei einer Budgetkiste < 1000€. Na und? Bei den Preisen tut das nicht weh.
Naja... dann hat man in drei Jahren vll. 1000 € verbraten. Bei einmaliger Stimmung im Jahr wäre da noch Luft zum akustischen Instrument, das in drei Jahren (wenn es das richtige ist) im Idealfall null Wertverlust hat. Aber egal: Wer kein Geld zum Stimmen hat, DARF sich kein akustisches Teil kaufen.
 

Naja... dann hat man in drei Jahren vll. 1000 € verbraten. Bei einmaliger Stimmung im Jahr wäre da noch Luft zum akustischen Instrument, das in drei Jahren (wenn es das richtige ist) im Idealfall null Wertverlust hat. Aber egal: Wer kein Geld zum Stimmen hat, DARF sich kein akustisches Teil kaufen.
Bei einer Belastung, mit der man ein Digi in drei Jahren komplett runtergespielt bekommt, reicht einmaliges Stimmen pro Jahr wohl nicht mehr, mindestens vierteljährliche Termine des Klaviertechnikers halte ich bei diesem Pensum für realistischer.

Ich wollte damit nur andeuten, daß der Verschleiß bei Digitalpianos in der Praxis keine Rolle spielt, weil bei üblicher Heimnutzung durch Berufstätige die Technik schneller veraltet, als sie runtergespielt ist. Und ob man nach fünf Jahren mit veralteter Technik weiterüben mag, ist wiederum reine Geschmackssache.

Die asiatische Massenproduktion vergleichsweise recht langlebiger Kunststoff-Mechanikteile kann der europäische Klavierbauer mit seinem Stundensatz jedenfalls nicht unterbieten. Soll er auch nicht.
 
Eine vornehme Haltung, weil mir Gefühl wichtig ist

Super einstellung! Das Thema ist schon alt, aber trotzdem: Una, hast du dein Klavier gefunden?


Durch verstärkte Nutzung verkürzt man dort höchstens die theoretische Lebensdauer von vielleicht 15 auf 5 Jahre bei einem Premium-Instrument, oder von 10 auf 3 bei einer Budgetkiste < 1000€. Na und? Bei den Preisen tut das nicht weh.

Und ob man nach fünf Jahren mit veralteter Technik weiterüben mag, ist wiederum reine Geschmackssache.

Es tut mir leid, aber das finde ich eine furchtbare Einstellung. Nur weil man es sich finanziell leisten kann, soll man jede fünf Jahre ein Instrument aussortieren? Ein Instrument "runterspielen"??? Daraus spricht nicht nur ein sehr niedriges Umweltbewusstsein, sondern auch fehlendes Respekt gegenüber sein "Instrument". Wenn man das wirklich meint, kommt diese Haltung beim spielen bestimmt zum Ausdruck...
 
Nachdem man die Energie und die Rohstoffe bereits verwendet hat, um das digitale Instrument herzustellen, ist ein ausführlicher Gebrauch bis an die Verschleißgrenze das Sinnvollste, was man damit tun kann.

Viele Konsumgüter fliegen auf den Müll, ohne wirklich oft benutzt worden zu sein.
 
ausführlicher Gebrauch bis an die Verschleißgrenze das Sinnvollste, was man damit tun kann

Und was wäre mit Reparatur? Das ist auch ein Argument, dass man beim Kauf in Betracht nehmen könnte: kann man das Ding überhaupt reparieren/warten? (Oder vielleicht auch aufwerten, z.B. durch Einbau einer neue Platine.) Wenn die Antwort ist "nein, lohnt sich nicht", sollte man meines Erachtens nachdenklich werden. Die Rohstoffe sind eine Sache, aber auch der Verlust an Arbeitsplätze hierzulande ist wichtig. Wann war zuletzt ein Klavierbauer aus diesem Forum unterwegs, um ein digitales Instrument zu reparieren? Lohnt sich das?

Ich betrachte ein Instrument halt nicht als Konsumgut...
 
Lieber Hammerkopf,

mir gefällt Deine Einstellung auch.. ich habe diesbeüglich hier schon öfter gepostet.. gerade bei einem Premiuminstrument, hier ein Kawai CS 9 würde ich auch erwarten wollen , dass man es lange reparieren kann, was ja wiederum von der Ersatzteilverfügbarkeit abhängt. Ich habe heute noch einen NAD-Receiver, der nun schon fast 49 Jahre alt ist .. und wenn ich im Fachgeschäft nachfrage...könnte man den immer noch reparieren , falls notwendig.. ist es aber nicht ... :-) war bisher noch nie defekt.... auch fahre ich einen Nissan Sunny ,der nun auch schon 26 Jahre "auf dem Buckel" hat und bisher ausser Wartungsarbeiten nie defekt war... beides würde ich immer wieder reparieren lassen .. so lang als möglich.. im Gegensatz dazu habe ich eine Waschmaschine von AEG Lavamat , die ich nach 4 Jahren entsorgen müss , weil ein elektronisches Teil für ca 10 'Euro nicht mehr verfügbar ist... das finde ich furchtbar... was wäre bei meinem CS , das in Hochglanzlack schwarz gebaut wurde die Konsequenz zum Beispiel mit dem wunderschönen rohstoffreichen Holzgehäuse.... oder anderen hochwertigen Bauteilen ... ich hoffe sehr dass Kawai diesbezüglich noch sehr lange Ersatzteile vorhalt. .. denn mit dem Klang und der Ausstattung bin ich wohl auch noch in 20 jahren noch sehr zufrieden.. meine Ohren werden ja auch nicht besser mit dem Alter..:-) leider

Liebe Grüsse

Guido, der sich immer noch fragt ohne bisher eine konkrete Auskunft , auch nicht von Kawai bekommen konnte, wie lange den Ersatzteile für Digis vorgehalten werden in der Regel
 
Hi Guido,

das hört sich doch sehr vertraut an! Man versucht die Geräte lange zu betreiben, wird irgendwann dann doch zum Neukauf gezwungen, weil "moderne" Produktionsmethoden Reparaturen erschweren. Das liegt vielleicht am Miniaturisierung von elektronische Bauteile, oder am Sollbruchstellen, usw. Auch das ist eine leidiges Thema!:-) Die einzige Möglichkeit, die wir als Verbraucher haben, diese Entwicklung entgegen zu steuern ist meines Erachtens (langfristig) zu mieten statt zu kaufen. Dann hat nämlich der Händler/Vermieter eine Interesse daran, auf Billigbauteile zu verzichten. Idealerweise vermietet der Hersteller selbst, und hat so einen direkten Einfluss auf die Verfügbarkeit von Ersatzteile. Hört sich utopisch an, hat aber in einigen Branchen schon funktioniert (z.B. Beleuchtung, Waschmaschinen). Ich hoffe, europäische Klavierproduzenten verschlafen diese Möglichkeit nicht. Weis vielleicht jemand, ob es so was gibt? Kann man bei z.B. direkt bei Schimmel langfristig ein Klavier mieten? Oder ein digitales Klavier, ohne das es Absicht ist, das Instrument nach einem Jahr zu übernehmen? Welche digitale Klaviere werden in Europa hergestellt? Da fällt mir nur Orla ein (Italien).
 
Die einzige Möglichkeit, die wir als Verbraucher haben, diese Entwicklung entgegen zu steuern ist meines Erachtens (langfristig) zu mieten statt zu kaufen.

Rechne nochmal nach, wann du mit der Miete den Neupreis zusammenhast. Wie oft du dir also ohne zu murren ein neues kaufen könntest, wenn du nicht mieten würdest und dir die Miete zurücklegst.
 
Hi Sven. Hast du gerechnet? Was sind deine Ergebnisse? Wann würde Mieten/"Leasing" sich für dich lohnen?
 

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