Langzeitmotivation beim Klavierspiel

OT: Konfigurationen...
Zwecks den Kosten: Geld würde mich ein "TV-Paket" bei meinem Internet-Anbieter kosten (ich hab's nicht, bzw. irgendwann mal gekündigt, nachdem ich es eine zeitlang ausprobiert hatte).

Dokus etc. schau ich entweder gleich auf dem PC (da kann ich auch die Beine schön hochlegen) oder auf dem Flatscreen im Wohnzimmer.

Ich habe hier alles mögliche miteinander vernetzt: den PC mit zwei Stereoanlagen im Wohnzimmer und Computerzimmer, und das PC Bild kann ich auch auf den Flatscreen im Wohnzimmer werfen zum Filme kucken usw usf.
 
Herkömmliches Fernsehen schaue ich auch schon ca. 7-8 Jahre nicht mehr. War vorgestern bei meinem Bruder und da lief im Hintergrund Fernsehen. Ich kann das überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Wie aus einer anderen Zeit, und das, obwohl ich mich eigentlich eher zur älteren Generation zähle.
 
Auch wenn ich noch so innerlich motiviert bin, denke ich wie die eine oder andere Stelle wohl beim Zuhörer ankommt.

Der imaginäre Zuhörer hört auch mit, genau! :005:

Auch Amateure wollen normalerweise (= sind motiviert) die musikalische Qualität des Stückes realisieren bzw. ihr gerecht werden. Die Rolle des kritischen Publikums nimmt meistens nur die Lehrkraft ein. Daher ziehe ich ernsthaft in Zweifel, ob die Zufriedenheit der Lehrkraft wirklich eine extrinsische Motivation ist. Letztlich ist ihre Zufriedenheit oder Unzufriedenheit nur eine Rückmeldung für einen selbst, ob man richtig/zweckmäßig/genug geübt hat. Diesem Zweck dient der Gesamtvortrag des geübten Materials.

@Dreiklang
Zum Thema Langzeitmotivation fiel mir noch ein: Die Tagesgestaltung. Im Ablauf feste Routinen etablieren.

Man kann sich so die eigenen biologischen Verhaltensgrundlagen zunutze machen: Verhalten, das regelmäßig im gleichen Ablauf hintereinander erfolgt, wird zum Automatismus.

Aus irgendwelchen Gründen wird Routine heutzutage als spießig/doof/nicht-hipp abgelehnt, besonders in der "Frei"zeit.

Fragwürdig: Man muss sich tatsächlich permanent bewusst überlegen, ob bzw. worauf man gerade Lust hat. Oft fällt dem Bewusstsein nix Produktives ein, und der dazugehörige Organismus folgt der natürlichen Trägheit.

Routine bedeutet, das innere Aktionspotenzial zu automatisieren. Von dann bis dann ist IMMER XY angesagt, basta. Hier: Klavierüben.

Nach meinem Verständnis bedeutet Routine Freiheit (das Umfeld hat Funkstille zu wahren). Faszinierend: Wenn man das nur einige Tage hintereinander durchzieht, wird XY bereits in die Verhaltensabläufe integriert. Während man das vom Ablauf her vor dem Klavierüben etablierte Verhalten zeigt, baut sich innerlich bereits die Erwartungshaltung auf: "Als nächstes kommt Klavierüben". Man müsste aktiv dagegen anarbeiten, um es zu verhindern. :001:

Ich räume ein, dass bei vielen Menschen solche festen Abläufe Störfaktoren ausgesetzt sind. Job mit unregelmäßigen Arbeitszeiten, Kinder, nörgelnder Ehepartner oder andere Verpflichtungen. Es "kann" vielleicht nicht jeder regelmäßig ein bestimmtes Zeitintervall freikämpfen, ohne an anderer Stelle Ärger zu bekommen. Die Betroffenen müssen eigene, ihrer Lebenssituation angemessene Strategien entwickeln.
 
Aus irgendwelchen Gründen wird Routine heutzutage als spießig/doof/nicht-hipp abgelehnt, besonders in der "Frei"zeit.
Dazu hatte ich mir einmal eine Studie abgespeichert. Als Hypothese wurde angenommen, alle routinemäßigen Tagesabläufe hinterlassen kaum noch Spuren in der Erinnerung. Ich fand es sehr interessant.

Routine and the Perception of Time
Hebrew University of Jerusalem

http://pluto.mscc.huji.ac.il/~msiritov/AvniBabadRitov.pdf

Auf Deutsch musste ich erst einmal nach einer kleinen Zusammenfassung suchen.
Laut Dinah Avni-Babad von der Hebräischen Universität in Jerusalem ist es die tägliche Routine, die die Zeit schneller vergehen lässt, da unser Gehirn beim Absolvieren gewohnter Handlungen "auf Autopilot schaltet". Dann behandelt unser Erinnerungsvermögen die mit Routine ausgeführten Taten wie Untätigkeit und ignoriert sie ...

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-31254245.html
Oder einfacher, ein Jahr, angefüllt mit Routinehandlungen, erscheint uns in der Erinnerung, als wäre es sehr schnell vergangen und hinterlässt kaum noch Spuren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann passieren, muss aber nicht.

Manches Essen kommt ja auch auf umgekehrtem Wege wieder heraus, wenn man sich den Magen verdorben hat...

Und manches faßt man gar nicht erst an, nach einer ersten kurzen Begutachtung...

Es ist also nur die halbe Wahrheit. Manchmal stimmt's aber, da hast Du schon Recht.

Bezüglich Routine: finde ich auch gar nicht schlecht. Ich hab' auch meine Routinen etabliert.

Zu Motivation noch: wie schon gesagt, was dem einen nützt, ist für den anderen vielleicht ein Graus. Völlig undenkbar zum Beispiel (für mich), mein Klavierspiel-Hobby irgendeinem KL zu opfern.

Für viele andere ist das ein Segen, auch für mich war dafür einmal die richtige Zeit, aber heute nicht mehr. Ich muss heute eher schauen, (m)ein persönliches musikalisches Vermächtnis unter die Leute zu bringen, bevor mich die Würmer fressen (in ca. 30 Jahren dürfte das soweit sein laut Statistik etc.).

Soweit ich das wirklich will, und anstrebe.
 
in ca. 30 Jahren dürfte das soweit sein laut Statistik etc.
Ziehe mal einige Jahre ab, weil die letzten Jahre möglicherweise nicht mehr die schaffensreichsten Jahre sein könnten. Jedenfalls mache ich mir langsam wirklich Gedanken, je mehr Zeit ich als eigentlich schon Rentner habe, umso weniger schaffe ich, weil ja morgen auch noch ein Tag ist. Doch ich lebte bei weniger begeisternden Angelegenheiten schon immer nach der Devise, "Morgen, morgen, nur nicht heute".
 
Willst'e eine? Jammer' nicht herum, und beweg' Deinen Arsch! ;-)

(Ich hoffe, sie funktioniert (?))
 
Vielleicht läuft ja der Faden nicht unbedingt in die richtige Richtung. Statt nach Möglichkeiten für eine zusätzliche oder neue Motivation zu suchen, könnte es ja auch so ausgerichtet werden, sich zu fragen, warum die einstige Motivation abflaute. Da könnte es bei einzelnen Betroffenen gemeinsame aber auch individuell größere Unterschiede geben.

Das kann so nicht funktionieren, beim Aufräumen der Küche zumindest nicht. Da fehlt doch die Person, für die man den Tisch abräumen möchte.
 
Vielleicht läuft ja der Faden nicht unbedingt in die richtige Richtung. Statt nach Möglichkeiten für eine zusätzliche oder neue Motivation zu suchen, könnte es ja auch so ausgerichtet werden, sich zu fragen, warum die einstige Motivation abflaute. Da könnte es bei einzelnen Betroffenen gemeinsame aber auch individuell größere Unterschiede geben.
Gute Idee!
Jedenfalls mache ich mir langsam wirklich Gedanken, je mehr Zeit ich als eigentlich schon Rentner habe, umso weniger schaffe ich, weil ja morgen auch noch ein Tag ist. Doch ich lebte bei weniger begeisternden Angelegenheiten schon immer nach der Devise, "Morgen, morgen, nur nicht heute".
Kenne ich leider auch...

"was Du heute kannst besorgen, das verschiebe stets auf morgen"

"Es gibt viel zu tun - lassen wir's sein" (in Anlehnung an einen alten Werbespruch eines gewissen Mineralöl-Konzerns, wer's genauer wissen will: googeln...)

Ich kann eigentlich von Glück reden, trotz dieser chronischen Verschieberitis im Leben im Endeffekt ein paar Dinge immer ganz gut auf die Reihe gebracht zu haben (Job, Karriere/Entwicklung/Fachwissen/Verdienst darin usw.)

... Variante des ganzen ist ist übrigens Prokrastination. Wen es interessiert...
 
Das kann so nicht funktionieren, beim Aufräumen der Küche zumindest nicht. Da fehlt doch die Person, für die man den Tisch abräumen möchte.
Bei mir ist diese Person meist ich selbst.

Ich hab's prinzipiell gerne ein wenig ordentlich. Übrigens: seit ich zusammen wohne mit der Freundin, hat sich da einiges sogar noch verbessert - sowohl bei mir, als auch bei ihr.

Das Geschirr und Besteck wird nach Gebrauch gleich abgewaschen und aufgeräumt. Also keine dreckigen Geschirrberge mehr. Da haben wir uns beide mal darauf geeinigt, und das läuft prima, und wir mögen's beide so.

'Ne ordentliche Küche ist schon was Feines.
 

Wusste noch gar nicht, dass es dafür einen Fachbegriff gibt, doch die Grafik spricht ja bereits für sich.

Ich hab's prinzipiell gerne ein wenig ordentlich.
Ich liebe auch Ordnung, nur keiner sorgt dafür.
War die Zeit schön, in der ich eine Sekretärin hatte und die gleich am ersten Tag sagte, "an so einem Tisch frühstücke ich doch nicht" und Ordnung schuf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich liebe auch Ordnung, nur keiner sorgt dafür.
Ich bin jetzt kein Fachmann in Sachen Motivationspsychologie (vielleicht äußern sich dahingehend ja noch welche), aber vielleicht würde helfen:
  • sich kleine (erreichbare) Ziele setzen
  • für nette Erfolgserlebnisse sorgen (zum Beispiel einen Tageskalender zum Ankreuzen führen, wenn Du aufgeräumt hast, oder z.B. einen entsprechenden Zettel irgendwo in der Küche aufhängen)
  • ...?
(mehr fällt mir gerade nicht ein). Solche Dinge könnten auch auf die Klavierspielmotivation positiv wirken.

Ich hatte mal einen Bekannten, der hatte einen wunderschönen Flügel, und der liebte seit seiner Jugend das Klavierspiel. Dann kam irgendetwas im kleinen Finger, was das Spiel beeinträchtigte, und er rührte den Flügel nie mehr an. Ich konnte ihn nicht dazu bringen, wenigstens mal einen Akkord oder so wieder zu spielen, ich hab's ein, zweimal, versucht.

Ich weiss nicht, was da passiert ist (vielleicht hatte er im Grunde immer davon geträumt, wenn er in Rente geht, mal "so richtig zu üben", und dann öffentliche kleine Klavierauftritte zu machen?).
 
Der Wikipedia Beitrag über Prokrastination ist jetzt mehr auf Studenten ausgelegt, bei mir betrifft es eher mehr das Begleichen von Rechnungen, bei allen Unterlagen, die ich an Ämter einzureichen hätte, aber auch bei wöchentlichen Einkäufen, die kurz vor Ladenschluss erledigt werden, obwohl den ganzen Tag dafür Zeit gewesen wäre und anderes. In diesem Jahr war es aber die Krönung, weil ich alles, was ich über dem Sommer am Haus erledigen wollte, noch nicht begonnen habe. Dazu kamen dann die drei verpassten Termine bei meiner Hausärztin und dieses Gespräche mit ihr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dazu kamen dann die drei verpassten Termine bei Hausärztin und dieses Gespräche mit ihr.
... der Hausärztin klingt nicht so doll (da geht's ja letztlich um Deine Gesundheit...! Aber ich weiss immer nie, was ich in solchen Fällen schreiben soll...)

Sowas sollte Dir eigentlich nicht passieren. Da solltest Du Dir wirklich wirksame Marker setzen (eine "Erinnerung" im PC z.B. - so etwas könnte vielleicht auch, um mal wieder den Bogen zum Klavier schlagen, auch beim Klavierüben helfen...)
 
Na ja, schrieb ja bereits, dass die mir ein Rezept nicht für die Einlösung in einer Apotheke, sondern zur Vorlage bei der Krankenkasse ausstellte. Bisher war ich nur noch nicht dort, weil ich mir denke, ohne Pflegestufe wird das wohl ohnehin nichts werden. Und reichlich komisch würde ich mir dabei auch noch vorkommen. Andererseits, probieren könnte ja nichts schaden und gelegentlich etwas Gesellschaft wäre auch nicht schlecht.

Haushaltshilfe.jpg
 
Oder einfacher, ein Jahr, angefüllt mit Routinehandlungen, erscheint uns in der Erinnerung, als wäre es sehr schnell vergangen und hinterlässt kaum noch Spuren.

Das glaube ich gern. Das episodische Gedächtnis hat ja gewissermaßen "frei". Dafür hat man aber Hirn-Kapazitäten freigeschaufelt, die man mit sinnvollen Inhalten bestücken kann (semantisches Gedächtnis). :super:


Ich möchte unterscheiden zwischen drei Arten von Demotivation.

  1. Schmerzlich, aber übersichtlich: Es tritt im Leben eine Situation ein, die es einem verunmöglicht, eine einst freudvolle Tätigkeit so aufzuüben, wie es den eigenen Ansprüchen genügt. Am einfachsten ist dann der radikale Cut, "man reißt es sich aus dem Herzen". Dann ist es weg und tut nicht mehr weh.
    Beispiel Dreiklangs Flügelfreund, ich habe es ebenso in puncto "Reiten" gehandhabt.
  2. Auch übersichtlich, aber nicht schmerzlich: Das Interesse verlagert sich, man hat etwas Interessanteres für sich entdeckt.
  3. Rätselhaft. Die Motivation fade away ohne (spontan) nachvollziehbaren Grund.

Gründe könnten sein:
  • Begleitumstände. Man müsste zur Ausübung der Tätigkeit z. B. irgendwo hinfahren/-laufen. Auch gern genommen: Zu heiß, zu kalt, zu windig, zu schwül. :004: An der eigentlichen Tätigkeit hätte man durchaus Freude, aber nicht an den Kollateralbedingungen, die schwerer wiegen als die zu erwartende Freude.
  • Man sieht kein Weiterentwicklungspotenzial mehr oder scheut den Aufwand, den man betreiben müsste, um ein evtl. vorhandenes Potenzial zu realisieren.
  • Man wird Opfer einer depressiven Verstimmung und kann sich zu gar nichts mehr aufraffen.
  • Man stellt fest, dass die Erwartungen an die Tätigkeit sich nicht erfüllen. Man hat es sich anders vorgestellt.
  • Man kommt zu dem ehrlichen Schluss, nicht über die Voraussetzungen für die Tätigkeit zu verfügen.
  • Man steckt mit seinem Hobby in irgendeinem nervigen Dilemma. Der Lebenspartner hat eine Aversion dagegen. Oder es verursacht irre Kosten bei einem Output, der in keinem Verhältnis zur Investition steht. Oder es ist ein mühsamer Abnutzungskampf, sich die notwendige Zeit zum sinnvollen Üben zu erobern (der Job, die Kinder, der Garten, gesellschaftliche Verpflichtungen, der Hund, die Katze, das Pferd, der Sittich). Der nörgelnde Nachbar. Vielleicht auch alles zusammen, egal – der zu ertragende Ärger ist jedenfalls größer als die Freude.
  • :denken: [mir fällt nichts mehr ein]


Ich liebe auch Ordnung, nur keiner sorgt dafür.
Wichtige Routinemaßnahme: In jeder Situation den Vorteil suchen (vulgo "das Positive")! Hier: Es ist niemand da, der Deine Ordnung durcheinander bringt. :-D Riiiiiiiiiesenvorteil!!!

Auch gegen Prokrastination würde ich die Allzweckwaffe "Routine" ins Feld führen: Ein Zeitintervall verbindlich fixieren (je nach Aufkommen, z. B. Wochentag A von x bis y Uhr), und da wird NICHTS anderes getan/gedacht außer: z. B. Rechnungen öffnen, Überweisungsträger schreiben, Papiere abheften, überflüssiges Papier wegschmeißen.



Völlig undenkbar zum Beispiel (für mich), mein Klavierspiel-Hobby irgendeinem KL zu opfern.

Wie meinst Du das? :konfus:
 

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