Vergleichen möchte ich dies mit Schülern in einer Schule, die auch mit jedem neuen Schuljahr oder jedem zweiten Jahr in der Regel einen neuen Lehrer für das gleiche Fach bekommen.
Sportler (nicht Mannschaftssportler) wechseln auch periodisch ihren Trainer, was immer wieder zu einer Leistungsförderung führen kann.
Lieber 40er,
Schüler haben deshalb jedes Jahr - in den Hauptfächern allerdings oft alle zwei Jahre - Lehrerwechsel, weil es der Schulleitung bewusst ist, dass nicht jeder Lehrer für jeden Schüler (gleich) gut ist. Und in einer Klasse gibt es oft 33 Schüler. Wenn also ein Schüler mit einem Lehrer nicht gut auskommt, gibt es eine Chance, dass es mit dem nächsten besser wird.
Deshalb kann man m.E. diese Situation nicht mit dem in der Regel herrschenden Einzelunterricht beim Klavier spielen vergleichen.
Was den wechselnden Trainer bei Einzelsportarten angeht, ist es mir neu, dass dort der Trainer oft gewechselt wird. Ich denke da an die Leichtathletik, aber auch an Mannschaftssportarten wie Handball etc.. Gute Trainer gibt es nicht wie Sand am Meer.
Wenn man als Klavierspieler sich bei seinem Lehrer wohl fühlt, bei eigenem Engagement (Üben....) Fortschritte macht, Langeweile ein Fremdwort ist und man zufrieden mit dem eigenen Spiel ist, sollte man nicht wechseln meiner Meinung nach. Warum? Wenn ich jede Stunde merke, wieviel ich noch lernen kann, die Chemie stimmt und alles andere auch, ist doch alles bestens. Wer aber auf der Suche nach neuen Impulsen ist, langweilt sich womöglich doch im Unterricht oder ist irgendwo nicht zufrieden, da sieht die Sache anders aus. Man kann auch auf dem Standpunkt stehen, dass nach 10 Jahren o.ä. grundsätzlich ein Lehrerwechsel gut tue. Es kommt halt immer auf den Lehrer an. :) Gute Lehrer gibt es jedenfalls nicht wie Sand am Meer und ein Wechsel, obwohl man zufrieden beim eigenen Lehrer ist, birgt ein Risiko. Aber auch, ganz klar, eine Chance. Das muss jeder selbst wissen, ob er es eingehen will.
Was sicher nicht schaden kann, ist Feedback von anderer Seite, um das eigene Bild vom Lehrer und der Einschätzung des eigenen Spiels zu überprüfen. Freunden mit Musikverstand vorzuspielen, in Schülervorspielen den Stand der anderen Schüler zu hören, sich mit ihnen auszutauschen, selbständig sein, sich überlegen "was will ich lernen" "was bringt mir mein Lehrer bei", kann nicht schaden. Denn es ist durchaus möglich, dass zwar der Schüler zufrieden ist, die Qualität des Unterrichts aber zu wünschen übrig lässt. :)
Liebe Grüße
chiarina