Klavierbautechnik - Unterschiede

R

Rubato

Guest
Ein Steinway klingt besser als ein Kawai - da kann man wahrscheinlich nicht mehr sehr viel über Geschmack diskutieren. Aber ein Steinway, ein Bösend., ein Bechstein ist ja auch qualitativ, also vom Aufbau her, besser, sagt man. Das liegt zum einen an der Materialauswahl (bessere Filze, Holz, etc.), aber sicher doch auch im Aufbau insgesamt.

Frage: Wenn man einen Premiumflügel neben einen "soliden" Asiaten (Y, K) stellt, den Deckel öffnet, vielleicht die Klaviatur herausnimmt: Auf was genau könnte man alles zeigen, um den Qualitätsunterschied zu verdeutlichen ?

Gruß
Rubato
 
Ich kann die Frage nicht beantworten, wundere mich aber über die Einteilung Premiumflügel (= europäischer Hersteller) und "solider" Asiate. Wenn Du Dir die aktuelle Produktpalette von Yamaha anschaust, wirst Du dort verschiedene Kategorien bis hin zum Premiuminstrument finden. Yamaha hat jetzt die CF-Reihe (Flügel mit 192, 212 oder 270 cm Länge), die preislich bei gleicher Größe ca. 25 Riesen über der S-Reihe liegt. Damit ist Yamaha meiner Meinung nach genauso wie die üblichen Verdächtgen im Hochpreissegment vertreten. Hier besteht sicherlich die einfachste Möglichkeit, der Frage auf den Grund zu gehen, was macht manche Instrumente teurer und dabei wohl auch besser, ohne dass verschiedene Hersteller verglichen werden müssen.
 
Neben der Tatsache, dass Yamaha und Kawai bei ihren Spitzeninstrumenten bei ähnlicher Preislage ebenfalls Flügel bieten, die mit europäischen Premium-Marken mithalten können, möchte ich hier anhand eines Steingräber-Flyers Infos bieten, welchen Aufwand man im Klavierbau betreiben kann, um eine möglichst hohe Qualität zu erreichen.

http://www.steingraeber.de/files/pdf/FlyerSteingraeber2012.pdf
 
Den Aufwand, der bei Steingräber betrieben wird, kenne ich zum Teil. Es stehen dort auch Yamaha Instrumente in den Ausstellungsräumen, bei denen die Zusatzoption angeboten wird, dass die Instrumente bei Kauf noch einmal ein "Finish" in der Steingräber-Werkstatt bekommen. Das dürfte im wesentlichen wohl Regulierung und Intonation bedeuten.
Alle hochwertigen Instrumente unterliegen sicherlich einer sehr strengen Materialauswahl, dem sorgfältigen Umgang mit diesem, und letzlich einer wohl sehr persönlichen Behandlung durch die Klavierbauer, die eine große Freude an den individuellen Instrumenten haben.
 
Natürlich sind die hochpreisigen Instrumente mit hochwertigeren Materialien ausgestattet. Man sollte aber bedenken: nicht alle hochwertigen Bauteile haben direkten Einfluß auf den Klang (z.B. Wurzelholzpanele im Auto hat keinen Einfluß auf die Motorenleistung ist aber Indiz für den Willen des Herstellers ein tolles Auto zu bauen - deshalb wird der Motor vmtl. ebenfalls hochwertig sein).
Und selbst bei hochwertigsten Bauteilen, die den Klang beeinflussen kann es einzelne Instrumente geben, die trotzdem entäuschen. Ebenso gelingen manchmal Instrumente mit preiswerteren Bauteilen derart gut, dass man wirklich begeistert sein kann. Selbstverständlich können billigst Komponenten nicht die Langlebigkeit und Qualität erreichen, die Top-Instrumente bieten. Aber auch günstigere Instrumente können im Einzelfall noch brauchbar sein, je nach eigenem Anspruch.
Mein Ratschlag: durch das Probieren von Instrumenten schlauer werden
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Den Aufwand, der bei Steingräber betrieben wird, kenne ich zum Teil. Es stehen dort auch Yamaha Instrumente in den Ausstellungsräumen, bei denen die Zusatzoption angeboten wird, dass die Instrumente bei Kauf noch einmal ein "Finish" in der Steingräber-Werkstatt bekommen. Das dürfte im wesentlichen wohl Regulierung und Intonation bedeuten.
Alle hochwertigen Instrumente unterliegen sicherlich einer sehr strengen Materialauswahl, dem sorgfältigen Umgang mit diesem, und letzlich einer wohl sehr persönlichen Behandlung durch die Klavierbauer, die eine große Freude an den individuellen Instrumenten haben.

Vor wenigen Wochen wurde für eine Institution im fränkischen Bad Mergentheim eine Flügelauswahl vor Ort durchgeführt:
Steingraeber E-272
Steinway D
Yamaha CF3

Preislich alle ziemilich identisch, ausgewählt wurde der Yamaha - alle Flügel ca. 8-10 Jahre alt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vor wenigen Wochen wurde für eine Institution im fränkischen Bad Mergentheim eine Flügelauswahl vor Ort durchgeführt:
Steingraeber E-272
Steinway D
Yamaha CF3

Preislich alle ziemilich identisch, ausgewählt wurde der Yamaha - alle Flügel ca. 8-10 Jahre alt.
Was ist denn die Aussage hinter Deinem Posting?
Wer hat die ausgewählt? Welcher Klang war gesucht? Welche Spielart? Welcher Raum sollte beschallt werden? Welche Musik sollte drauf gespielt werden?
 
Im ersten Porting hieß es " ein Steinway klingt besser als ein Kawai" ( oder Yamaha ? ) und dieser Meinung sind längst nicht mehr alle Pianisten und Pädagogen.

Im unten geschilderten Fall wurde halt einfach der Flügel ausgewählt welcher klanglich und technisch die meisten Punkte gesammelt hat von Leuten die sich dafür im Stande sehen dies zu bewerten.
 
Objektiv betrachtet dürften die Leute keine Ahnung haben von Klavieren, höchstens im Umgang mit Geld...
Klar, wer zahlt schafft an!
Daher würde ich das nicht so in den Vordergrund stellen.

Aha, wer also einen Yamaha-Flügel auswählt hat damit "objektiv" betrachtet automatisch keine Ahnung von Klavieren und hört wahrscheinlich auch noch schlecht....:floet:
 

Aha, wer also einen Yamaha-Flügel auswählt hat damit "objektiv" betrachtet automatisch keine Ahnung von Klavieren und hört wahrscheinlich auch noch schlecht....:floet:

Wer ihm einen Steinway D oder einem Steingräber E-272 vorzieht, JA!!!
Es gibt noch die Variante, dass die beiden anderen Flügeln, die zur Auswahl standen grottenschlecht vorbereitet wurden - dann ist es aber keine "objektive" sondern eine manipulierte Entscheidung.

LG
Michael
 
Wer ihm einen Steinway D oder einem Steingräber E-272 vorzieht, JA!!!
Es gibt noch die Variante, dass die beiden anderen Flügeln, die zur Auswahl standen grottenschlecht vorbereitet wurden - dann ist es aber keine "objektive" sondern eine manipulierte Entscheidung.

LG
Michael

Wie viele CFIII oder neue CF-Flügel (CFX, CF6) hast Du denn schon gespielt/gehört?
 
Diese Pauschalaussage ist ja schon Blödsinn.

Alt oder neu?
Groß oder klein?
Wie vergleichst du das?
Äpfel mit Birnen?
Nicht alles wo Steinway draufsteht ist gut und umgekehrt

Es gibt viele Steinway S, M und O, die nicht an einen RX-5,6 und 7 hinkommen, geschweige denn an die handgemachten Kawais.

Wenn du ein Thema eröffnest, solltest du das von Anfang an präzisieren. Aber bitte spätestens jetzt.

Ein Steinway klingt besser als ein Kawai - da kann man wahrscheinlich nicht mehr sehr viel über Geschmack diskutieren.
 
Wer ihm einen Steinway D oder einem Steingräber E-272 vorzieht, JA!!!
...
LG
Michael

Hallo,

kann man das so generell sagen? Ich konnte noch keinen dieser Flügel sebst spielen, habe aber in Konzerten den Steingräber einmal und Steinway D öfters gehört. Es gibt Meinungen, dass es in diesem Segment auf das individuelle Instrument ankommt. Selbst über Fernsehlautsprecher konnte ich hören, dass mehrere Steinways, die in einer Dokumentation von einem australischen Pianisten für eine Auswahl getestet wurden, ziemlich unterschiedlich klangen. Wenn oben bei der Auswahl nicht 5 Steinway, 5 Steingräber und 5 Yamahas sondern jeweils nur einer zur Auswahl standen, könnte es sich doch um gleich gute Instrumente gehandelt haben und der Yamaha hat den Geschmack des oder der auswählenden am besten getroffen, oder nicht?

Ist es unter Spitzenkonzertflügeln nicht so, dass 1. das jedes individuelle Instrument unterschiedlich ist, 2. die Auswahl bezüglich Klang und Spielart fast ausschließlich subjektiven Präferenzen unterliegt und 3. alle hier zur Auswahl stehenden Hersteller eine praktisch gleich hohe Fertigungs- und Material-Qualität aufweisen? Ich denke da an das Buch "Romanze mit einem Dreibeiner" wo immer wieder verschiedene Steinway Konzert-Flügel beschrieben werden mit Attributen wie "leichte Spielart" "zu schwer" "eher geeignet für..." etc. und viele berühmte Pianisten bevorzugten unteschiedliche Steinway-D-Konzertinstrumente. Hatte der Pianist, um den es in dem Buch hauptsächlich geht und der sich am Ende auch für einen Yamaha entschieden hat, auch keine Ahnung von Klavieren? (Rhetorische Frage)

Was ist den an Steinw. u. Steingr. objektiv besser als an Yamaha? Würde mich mal interessieren.

Gruß
Bassplayer
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
...Alle hochwertigen Instrumente unterliegen sicherlich einer sehr strengen Materialauswahl, dem sorgfältigen Umgang mit diesem, und letzlich einer wohl sehr persönlichen Behandlung durch die Klavierbauer, die eine große Freude an den individuellen Instrumenten haben.

Und der Papst ist katholisch.
Der grösste Teil am Preis ist einfach die Tatsache, das es Kunden gibt die das zahlen wollen. Der Unterschied im Material und Behandlung dürfte dem Aufpreis in keiner Weise entsprechen. Aber es gibt eben genug die möchten 80,90,100 und mehr tausend ausgeben, damit sie sich gut fühlen können. ;-)
 
Wer ihm einen Steinway D oder einem Steingräber E-272 vorzieht, JA!!!
Es gibt noch die Variante, dass die beiden anderen Flügeln, die zur Auswahl standen grottenschlecht vorbereitet wurden - dann ist es aber keine "objektive" sondern eine manipulierte Entscheidung.

LG
Michael

Selten so einen Blödsinn gelesen, der Steingraeber war übrigens direkt von Steingraeber vorbereitet.
Ich gehe mal davon aus daß Du noch nie einen neueren CF-Flügel gesehen hast.
 
Wenn man einen Premiumflügel neben einen "soliden" Asiaten (Y, K) stellt, den Deckel öffnet, vielleicht die Klaviatur herausnimmt: Auf was genau könnte man alles zeigen, um den Qualitätsunterschied zu verdeutlichen ?

Die Fragestellung zielt auf das eher nebensächliche bis irrelevante, das Aussehen. "Auf etwas zeigen" erlaubt, Unterschiede im Finish, in der Optik zu erkennen.

NB on topic.. Hier ist zB das Finish von Shigeru Kawais "verführerisch"..

Aber es sagt noch nichts über die Klangqualität aus.

Eine der wenigen korrekten Antworten hier war, dass es bei Hochklasse auf das einzelne Instrument ankommt. Aber das war eine "offtopic" Antwort. Die die Fragestellung nicht beantwortetet. Diese Fragestellung ("auf etwas zeigen können") ist schon per se irreführend, weil minder wichtig bis unwichtig.

Im übrigen sei auf die frisch neu herausgekommene Ausgabe des Pianobuyer verwiesen, wo auf Seiten 44/45 eine Auflistung nach Qualitätsklassen notiert ist. Mit Bechstein, Blüthner, Bösendorfer, Steinway Hamburg vorn, und u.v.a. Shigeru Kawai und Steinway New York in der zweiten Liga. Von sechs Kategorien. Alle nach Erfahrung eingeschätzt (NICHT wissenschaftlich, numerisch evaluiert), von sehr erfahrenen Leuten (..amerikanisch geprägten Geschmacksprofils).

Piano Ratings Acoustic & Digital Piano Buyer


..aber es kommt auf das einzelne Instrument an. Nicht auf das Gucken, auf Unterschiede "zeigen", sondern hören. Es wird bei aller Disserei der New Yorker Steinways sich immer auch ein exzellentes Instrument unter ihnen finden. Hamburg, vice versa, hat auch schon "zweitklassige" gebaut: eines steht zB im Münchener Dt. Museum. Es zählt da immer nur das einzelne Instrument. Zuerst der Klang, das Spielgefühl.

Zuletzt die Optik - das, was man sehen kann.

Insofern: Verfehlter Thread. ;-)
 

Zurück
Top Bottom