Klavierbautechnik - Unterschiede

...ach ja und noch etwas, und zwar ein Detail, was weniger beachtet, aber die individuellen Geschmäcker betrifft:

Die Charakterzüge des Instrumentenklanges prägen Menschen. Die Menschen sind regional sehr unterschiedlich veranlagt. Beispielsweise trinken Münchner gerne ihr Weißbier und Weißrussen lieber Wodka, der Franzose Wein um das mal plakativ auszudrücken. Menschen sind auch vom eigenen historischen Hintergrund geprägt und in einer Region stehen sie früh auf - anderswo halten sie Siesta oder haben "englischen Humor", "ein Kaiserreich verloren", und auch musikalische Vorlieben, teilweise durch total verschiedene Volksmusik geprägt usw. usf.

Diese Menschen vereinen sich in einer Region und erbauen ein Instrument, welches DAS IDEAL ihrer Vorstellung ist, wie etwas TOLL sein soll. Es wird der ideale Klang erbaut, aber der ist regional sehr verschieden...

Guckt man nun auf die Instrumente und den speziellen Klang finden sich darin die Charakterzüge der Menschen wieder, die sie erbaut haben. Hat er "Berliner Schnauze", weltoffen und gleichzeitig Marktschreier, der Aufmerksamkeit auf sich zieht mit allen Mitteln, oder der Wiener Schmeichler, "Küss die Hand gnä Frau" aber festlegen will er sich nicht "darfs a bisserl mehr sein?" "Naja vielleicht".. oder der Hamburger eher kühle distanzierte Zeitgenosse, der gerne mal zum Klaren greift und selten warm wird, dann jedoch ein Freund fürs Leben werden kann, mit dem man Pferde stielt.

Das Instrument spricht jeweils die Sprache der Menschen, die sie erbauen inklusive ihres kulturellen Hintergrunds. Dazu kommen natürlich firmenspezifische Forderungen der Eigner und wie sie sich am Markt positionieren wollen, aber die Grundzüge sind immer von den Menschen beeinflusst, die hinter der Werkbank stehen.

LG
Michael

Das gilt aber natürlich nur wenn die Hözer punkt Mitternacht bei Vollmond geschlagen sind...
 
...ach ja und noch etwas, und zwar ein Detail, was weniger beachtet, aber die individuellen Geschmäcker betrifft:

Die Charakterzüge des Instrumentenklanges prägen Menschen. Die Menschen sind regional sehr unterschiedlich veranlagt. Beispielsweise trinken Münchner gerne ihr Weißbier und Weißrussen lieber Wodka, der Franzose Wein um das mal plakativ auszudrücken. Menschen sind auch vom eigenen historischen Hintergrund geprägt und in einer Region stehen sie früh auf - anderswo halten sie Siesta oder haben "englischen Humor", "ein Kaiserreich verloren", und auch musikalische Vorlieben, teilweise durch total verschiedene Volksmusik geprägt usw. usf.

Diese Menschen vereinen sich in einer Region und erbauen ein Instrument, welches DAS IDEAL ihrer Vorstellung ist, wie etwas TOLL sein soll. Es wird der ideale Klang erbaut, aber der ist regional sehr verschieden...

Guckt man nun auf die Instrumente und den speziellen Klang finden sich darin die Charakterzüge der Menschen wieder, die sie erbaut haben. Hat er "Berliner Schnauze", weltoffen und gleichzeitig Marktschreier, der Aufmerksamkeit auf sich zieht mit allen Mitteln, oder der Wiener Schmeichler, "Küss die Hand gnä Frau" aber festlegen will er sich nicht "darfs a bisserl mehr sein?" "Naja vielleicht".. oder der Hamburger eher kühle distanzierte Zeitgenosse, der gerne mal zum Klaren greift und selten warm wird, dann jedoch ein Freund fürs Leben werden kann, mit dem man Pferde stielt.

Das Instrument spricht jeweils die Sprache der Menschen, die sie erbauen inklusive ihres kulturellen Hintergrunds. Dazu kommen natürlich firmenspezifische Forderungen der Eigner und wie sie sich am Markt positionieren wollen, aber die Grundzüge sind immer von den Menschen beeinflusst, die hinter der Werkbank stehen.

LG
Michael

Hopffentlich gibts bei Steinway keinen japanischen Klavierbauer sonst wird ein Yamaha daraus...
 
Hab grad wieder ein wenig mit meinem Flügel geplaudert. Ich kann zwar immer noch kein Japanisch, aber wir haben uns mittlerweile so geeinigt, daß ich einfach mit den Fingern auf die Tasten drücke die ich hören will.

Geht auch (irgendwie).:D
 

Xentis, such Dir mal einen alten Berdux.

Ansonsten finde ich Michas Charakterisierung ziemlich gut gelungen - wenngleich sich in Zeiten wachsender Mobilität hier vieles durchmischen dürfte.

Für mich trifft (nach subjektivem Empfinden) die Mensch-Klang-Analogie sehr gut zu auf:

S&S HH
S&S NY
Blüthner
Bechstein
Bösendorfer
Feurich
Fazioli
Burger & Jacobi

Und für die Asia-Fraktion: Hat die bemerkenswert geringe Streubreite der guten asiatischen Hersteller nicht vielleicht doch auch mit der Bereitschaft des Sich-Unterordnens und der Tradition zur Uniformität zu tun? Hören wir nicht den für unsere Ohren nasalen bis schrillen Sprachklang in den früheren Yamahas und Kawais (und den heutigen Chinesen)?

Micha, si non e vero, e ben trovato (oder so ähnlich ;-))
 
Hab den Thread jetzt erst gelesen und will ihn auch nicht mehr groß aufwärmen, aber dennoch meine Meinung abgeben.

Ohne, dass ich die Instrumente gesehen und gehört habe von denen im Vergleich gesprochen wurde, kann ich Klaviermachers Argument bzgl. Steinway vs Yamaha sehr gut nachvollziehen. Ich habe schon sehr schöne Yamahas gehört, aber etwas berührendes, was meiner Meinung nach Steinway auszeichent, hab ich leider vermisst. Obwohl ich selbst gerade dabei bin womöglich einen Yamaha-Flügel zu kaufen. Aber das aus rein finanziellen Gründen.
Wenn der Vergleich die Faziolis betroffen hätte, hätte ich die Gegenseite hier sehr viel eher nachvollziehen können.

Aber die besten und berührendsten Flügel die ich hörte, waren bisher Steinway und Bechstein.

Klar, alte Steinways können auch sehr nachgelassen haben und enttäuschen, aber es handelte sich ja um 8 Jahre alte Instrumente. Und sollte wirklich der Klang den Unterschied gemacht haben und nicht an die Ohren, (manche ziehen ein Digitalpiano einem echten vor), lag es meiner Meinung nach entweder an der durchschnittlichen Intonation oder bei Steinway handelte es sich wirklich um ein Montagsinstrument.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ohne, dass ich die Instrumente gesehen und gehört habe von denen im Vergleich gesprochen wurde, kann ich Klaviermachers Argument bzgl. Steinway vs Yamaha sehr gut nachvollziehen. Ich habe schon sehr schöne Yamahas gehört, aber etwas berührendes, was meiner Meinung nach Steinway auszeichent, hab ich leider vermisst. Obwohl ich selbst gerade dabei bin womöglich einen Yamaha-Flügel zu kaufen. Aber das aus rein finanziellen Gründen.
Wenn der Vergleich die Faziolis betroffen hätte, hätte ich die Gegenseite hier sehr viel eher nachvollziehen können.

Aber die besten und berührendsten Flügel die ich hörte, waren bisher Steinway und Bechstein.

Klar, alte Steinways können auch sehr nachgelassen haben und enttäuschen, aber es handelte sich ja um 8 Jahre alte Instrumente. Und sollte wirklich der Klang den Unterschied gemacht haben und nicht an die Ohren, (manche ziehen ein Digitalpiano einem echten vor), lag es meiner Meinung nach entweder an der durchschnittlichen Intonation oder bei Steinway handelte es sich wirklich um ein Montagsinstrument.

Vielleicht sollte man sich einfach mal bewusst werden, wo solche Gefühle (Flügel berührt mich) stattfinden.

Ob ein Instrument nur sehr gut ist, oder ob es in mir etwas auslöst, das findet doch in meinem Kopf statt. Wieviel davon jetzt durch Marketing, Voreingenommenheit aufgrund des Namens passiert, durch bestimmte akustische und haptische Reize, das sind doch ausschliesslich persönliche Eindrücke und Gefühle.

Was mich stört, ist dieser Anspruch auf die "absolute Wahrheit" im Bereich der Spitzeninstrumente. Ich gestehe jedem zu, daß er persönlich z. B. Steinway am Besten findet. Aber warum muss ich allen anderen die nicht diese Meinung teilen unterstellen, sie hätten was an den Ohren?
 
Es gibt "Tastenprofis" die einen Flügel mit abgenommener Tastenklappe als ganz tollen Steinway betitel , nur um beim nächsten Besuch den gleichen Flügel , dann sofort erkennbar als Yamaha -als seelenlosen Durchschnittsflügel für die eigene Verwendung als nicht brauchbar beschreiben.
 
Jaja, der Schwank aus den Yamaha-Händlerschulungen :D

Nur erkennt selbst der Laie einen Yamaha-Flügel bei abgenommener Klappe als Yamaha dank freier Sicht auf die Mechanik samt Yamaha-Logo.:D

Die andere Version ist, dass in der Konzertpause der Flügel als vorzüglicher Steinway gelobt wird und man nach dem Konzert zur Bühe geht und feststellt, dass es ja in Wirklichkeit ein Yamaha war.
 
Nein im Ernst, so Fälle gibts zur Genüge - auch bei Dir.
Laufen die Leute im Laden rum, gucken sich die Marke an, spielen einen Ton und dann: " Hab ich mir gleich gedacht - ist halt nur ein Bösendorfer und kein Steinway".
Letztens hat mir einer erklärt daß der Boston-Flügel hier bei mir um Längen besser ist als der gleich lange Kawai - "... wird ja von Steinway gebaut und so ein Kawai-Zeugs würde mir nicht ins Haus kommen" :-)
 

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