Klavier lang nicht mehr gestimmt! Jetzt 4 Sitzungen?

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Xeo01

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14. Jan. 2009
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Hallo!

Wir haben unser Klavier sehr lange nicht gestimmt. Klang auch wirklich schrecklich. Jetzt haben wir uns überwunden es stimmen zu lassen. Uns wurde gesagt es ist jetzt in einer anderen Tonlage gestimmt, da es so lange ungestimmt war. Deshalb müsse man jetzt um auf die richtige Tonlage zu stimmen 4 Sitzungen cdurchziehen (teuer:0), da sonst die Saiten reißen.

Jetzt habe ich mal paar Töne angeschlagen und meine elektronisches Gitarrenstimmgerät drangehalten. Und es scheint das die Töne weniger als einen halben Halbton (also einen Viertelton?) zu tief gestimmt ist.

Jetzt frage ich mich. Sind da wirklich 4 Sitzungen nötig ?? ?
 
Ich bin kein Fachmann, aber mein Klavier stand 15 jahre ungestimmt und ungespielt in in unserem Wohnzimmer mit Fußbodenheizung, dann hab ich es vor einem Jahr stimmen lassen und seitdem täglich drauf gespielt , und ,was soll ich sagen, es hält immer noch die Stimmung, das Klavier ist jetzt 27 jahre alt.
Für genauere Auskünfte braucht man wahrscheinlich auch noch genauere Infos über Dein Klavier

Gruß Leonie
 
Hallo xeo01,

Es kommt auf das Klavier an, aber im Normalfall würde ich es in einer Sitzung hochstimmen und ausgleichend rein stimmen, sodass es auf Normalton steht - dann nach weiteren 4-6 Wochen eventuell nochmals nachstimmen, falls man es sehr genau nimmt bzw. sensibel auf leichte Verstimmungen reagiert.

LG
Michael
 
Auch ich bin bei diesem Thema definitiv kein Fachmann, kann aber sagen, dass mein Klavier (fast 100 Jahre alt) vor seiner "Wieder-Inbetriebnahme" einige Jahre lang in der Garage meines Onkels stand - an sich also sehr klavierfeindliche Bedingungen. Der Klavierstimmer hat das Instrument damals dann in zwei Sitzungen gestimmt.

Es existiert sogar noch eine einzige Aufnahme vom Instrument aus dem Jahr 1993. Das war noch vor der zweifachen Stimmung:
http://www.youtube.com/watch?v=5q0WFhRrcvY

Ich muss aber auch ehrlich zugeben, dass ich mir auch noch schlimmer verstimmte Klaviere vorstellen kann (insbesondere wenn sie jahrelang feindlichen Bedingungen ausgesetzt waren). Aber ob da dann trotzdem 4 Sessions nötig sind... da bin ich absolut überfragt.:confused:
 
ja also das klavier ist von petrov

und ich muss leider gestehen, das wir das Klavier zum ersten Mal nach dem Kauf gestimmt haben. Und das klavier haben wir schon seit mehreren Jahren. Also ziemlich stiefmütterlich behandelt.

Aber trotzdem wenn ich da mit dem Stimmgerät eine nciht sonderlich große Abweichung erkenne muss ich da wirklich jetzt soviel geld ausgeben ?
 
ja also das klavier ist von petrov

und ich muss leider gestehen, das wir das Klavier zum ersten Mal nach dem Kauf gestimmt haben. Und das klavier haben wir schon seit mehreren Jahren. Also ziemlich stiefmütterlich behandelt.

Aber trotzdem wenn ich da mit dem Stimmgerät eine nciht sonderlich große Abweichung erkenne muss ich da wirklich jetzt soviel geld ausgeben ?

Wenn das Pertof 100 Jahre alt ist, würde ich das verstehen. Anders macht es keinen Sinn.

LG
Michael
 
Mein altes Klavier ist auf 420 Hz gestimmt. Ich kann gar nicht verstehen, was die Leute alle zu den 440 Hz treibt. Habe ich schon mal an anderer Stelle geschrieben. Ein klavier, das 100 Jahre alt ist, hat mit Sicherheit die Fabrik nicht mit 440 Hz verlassen und wurde NIEMALS auf 440 Hz ausgerechnet. Seitdem sind die Saiten spröder geworden, also die Inharmonizität hat sich vergrößert. Stimme es nach unten, so dass Du die Gitarre ebenfalls flat stimmen kannst! Käme nie auf die Idee, einen Opa auf den Everest zu jagen, nur weil jeder meint, dort sei endlich schrill genug! Lieber warm und billig! Gönnt den alten Klavieren etwas weniger Puls! Hertz-schlag :-)
 
also ich denk mal ich werd jetzt erstmal weiterhin in der tiefen stimmung spielen.

für diejenigen die ein absolutes Gehör antrainieren möchten qwäre das ja natürlich fatal. Aber das hat keiner von uns im sinn ; ).

Und was haltet ihr jetzt vom Klavierstimmer. Versucht der mir das Geld aus der Tasche zu leiern. Oder ist das echt nur eine vorsichtige Herangehensweise um keine Saite zu beschädigen ?
 
Wie alt ist das Petrof denn?

Gruß
Patrick
 
Oder ist das echt nur eine vorsichtige Herangehensweise um keine Saite zu beschädigen ?

klavierstimmer ist ja kein geschützter Beruf. Wer haftet eigentlich für den Schaden einer gerissenen Saite? Oder wenn gar alles zu Bruch geht, wenn die Tension so erhöht wird? Ist die Arbeit eines Klavierstimmers eine Dienstleistung oder ein Werkvertrag? Welche Regelungen gelten, wenn der Auftrag nur mündlich erteilt wird? Welche AGBs nutzt ein Klavierstimmer? Ist bei dieser Arbeit mit schwierigen Kunden der Ärger nicht vorprogrammiert? Was ist, wenn eine Stimmung nur 24 Stunden hält? Gibt es wo Präzedenzfälle?
Grundsätzlich sollte man aber, menschlich, immer vom guten Willen ausgehen.
 
Es ist der Idealfall wenn man für jeden Bereich, in dem man fremde Hilfe in Anspruch nimmt, jemanden hat oder findet, dem man vertrauen kann. Genau so ist es auch beim Klavierstimmer. Wenn Du Deinem Klavierstimmer vertrauen kannst, werden sich viele »was ist wenn« Fragen gar nicht stellen.

Wenn der Dienstleister und der Kunde vernünftige Menschen sind, wird sich für jedes dieser genannten, möglicherweise auftreten könnenden Probleme ein Weg finden lassen, mit dem beide gut leben können.

Grüße
Thomas
 

@Neronick:

Ich verstehe nicht, was du mit deinen "Warnungen" bezwecken willst. Du erreichst damit nur, dass Klavierbesitzer unnötigerweise verunsichert werden, denn du übertreibst mit dem Heraufbeschwören von Möglichkeiten, die allesamt in der Praxis selten oder praktisch gar nicht vorkommen.

Mein altes Klavier ist auf 420 Hz gestimmt.

Ein Klavier sollte auf die Tonhöhe gestimmt werden, für die es gebaut ist. Sonst klingt es einfach schwammig. Bei alten Instrumenten ist 435Hz vollkommen in Ordnung. Bei ganz alten Flügeln aus der Mitte des 19. Jh. stimme ich auch mal 430Hz, bei manchen Cembali 415Hz, wenn sie dafür gebaut sind. Aber die am häufigsten vorkommenden alten Klaviere aus der Gründerzeit und Jahrhundertwende sollten auf 435 gestimmt werden, außer es sprechen zwingende Gründe dagegen. Eine Stimmung, die jahrelang zu tief stand ist kein zwingender Grund. Ein Viertelton zu tief ist kein Drama, das kann man in aller Regel problemlos hochziehen, wenn es keine Schäden an Saiten oder Stimmstock gibt.

Ein klavier, das 100 Jahre alt ist, hat mit Sicherheit die Fabrik nicht mit 440 Hz verlassen und wurde NIEMALS auf 440 Hz ausgerechnet.

Aber in aller Regel für 435 und so sollte man es auch stimmen, außer es geht nicht anders. Der Unterschied zwischen 435 und 440 ist nicht sehr groß und viele alte Klaviere vertragen auch 440, wodurch sie sich besser mit anderen Instrumenten zusammen nutzen lassen.

Stimme es nach unten, so dass Du die Gitarre ebenfalls flat stimmen kannst!

Ein wirklich schlechter Rat, denn Klaviere, die z.B. einen halben Ton zu tief stehen, klingen einfach nur schauderhaft.

Käme nie auf die Idee, einen Opa auf den Everest zu jagen, nur weil jeder meint, dort sei endlich schrill genug!

Das ist kein sachliches Argument, sondern ein Vergleich, der niemandem weiter hilft.

Oder wenn gar alles zu Bruch geht, wenn die Tension so erhöht wird?

Das ist ausgeschlossen, so lange jemand mit Sachverstand an die Arbeit geht und sich das Klavier anschaut, bevor er zur Tat schreitet. Es kann schon sein, dass mal eine Saite reißt, aber dass das ganze Klavier zerspringt ist wohl eher in das Reich der Großstadtlegenden einzuordnen.

Was ist, wenn eine Stimmung nur 24 Stunden hält?

Wenn die Wirbel fest sind, so hält die Stimmung nicht nur 24 Stunden. Jede Stimmung verschlechtert sich in dem Moment, wo der Klavierstimmer das Instrument verlässt. Das ist ein schleichender Prozess. Je nach Bauart des Instrumentes reagieren manche Klaviere stärker auf ein Hochziehen der Stimmung. Daraus resultiert, dass man es nach ein paar Tagen oder wenigen Wochen nochmal nachstimmen sollte, wenn man die Stimmung stark verändert hat und einen sehr sauberen Klang möchte. Dann wird es stabil halten. Du malst hier den Teufel an die Wand, ohne dass es praktische Relevanz hat. Wenn Wirbel locker sind, so merkt das der Stimmer beim Stimmen und kann dies dem Kunden mitteilen und ggfs. Maßnahmen besprechen. Das wäre die einzig denkbare Situation, warum eine Stimmung wieder - zumindest bei einzelnen Tönen - sehr schnell nachlassen könnte. Bei einem gesunden Instrument gibt es hier jedoch überhaupt nichts zu befürchten.

@Xeo01:

also ich denk mal ich werd jetzt erstmal weiterhin in der tiefen stimmung spielen.

Ich rate dir, dein Klavier stimmen zu lassen. Es wird mit Sicherheit auch in sich sehr stark verstimmt sein (außer der zu tiefen Stimmung), wenn du es viele Jahre nicht hast stimmen lassen. Ich bin immer wieder erstaunt, woran sich Menschen gewöhnen können. Gewiss wirst du einen großen Unterschied hören, wenn dein Klavier neu gestimmt ist und gewiss wird dir eine saubere Stimmung beim Spielen mehr Freude bereiten.

Wenn du diesem einen Klavierstimmer nicht traust, dann bitte einen anderen Klavierstimmer, sich das Instrument anzuschauen. So wie es Micheal geschrieben hat, würde ich es auch machen: Stimmung hochziehen, danach fein stimmen, ggfs. nach ein paar Tagen oder Wochen nochmal fein stimmen. Danach ist das Klavier in den meisten Fällen stabil. Selbstverständlich sollte das Instrument vorher genau angeschaut werden, ob Gründe gegen das Hochziehen sprechen. Aber das ist keine Hexerei. Mit viermal Stimmen wird die Sache nicht besser. Die Saiten müssen die höhere Zugkraft aushalten, ob man sie mit einem Mal hoch zieht oder viermal daran zieht: wenn sie verschlissen sind, reißen sie so oder so.
 
Jensen hat recht! Wenn die Konstruktionstonhöhe 440Hz ist, dann klingt es bei 420 Hz schwammig, weil die Saitenauslastung nicht stimmt. Kann man natürlich machen, aber kein Kollege oder Hersteller empfiehlt das.

Vorausgesetzt das Klavier ist gesund und für Normaltonhöhe 440Hz konzipiert würde ich es selbst von einem halben Ton zu tief sofort auf 440 Hz hochstimmen. Dies kann durchaus 3 Stimmdurchgänge (Am Stück) erfordern, aber nicht 3-4 Termine. Mehrere Stimm-Durchgänge sind übrigens erforderlich, weil sich die Wölbung des Bodens ändert und nicht weil die Saiten nur langsam an die Spannung gewöhnt werden müssen.

LG
Michael
 
Es kann schon sein, dass mal eine Saite reißt,
... wenn sie verschlissen sind, reißen sie so oder so.
Du hast eine so ausführliche Antwort gegeben, dass Nachfragen fast unverschämt ist. Ich habe aber wirklich niemanden gewarnt.
Mein Interesse ist ein ganz anderes: Wer zahlt den Schaden der gerissenen Saite? Wie schützen sich Klavierstimmer? Das ist doch kein rechtsfreier Raum?
Was sagt mir mein Nachbar, wenn ich sein Klavier stimme und eine Saite zerfetzt? Kann man solche Fragen stellen, ohne dass sich jemand in der Ehre angegriffen fühlt? Das möchte ich nämlich nicht.
Einem Automonteur musst Du auch vertrauen und Werkstätten notfalls meiden, aber nichts desto trotz schließt Du da einen Werkvertrag und keinen Dienstvertrag und akzeptierst durch Unterschrift die AGB, die dort öffentlich aushängen. Und Du wirst auf die AGB schriftlich hingewiesen! Wenn meine Fragen zu off-topic sind, einfach ignorieren; ich versuche ja letztlich kostenlos an Wissen zu gelangen, weil es jemand teilen will.
 

Also ich fass nochmal zusammen.
Haben vor ca. 5 Jahren ein Petrof Klavier gekauft (neu).
Es war seit dem nicht mehr gestimmt.
Klavierstimmer kam und stimmte in tieferer Lage, so dass in sich stimmig.
(Klingt auch gut)
Empfahl: 4 Sitzungen damit auf 440 Hz gestimmt, damit Saiten nicht reißen.
Ich überprüfe später mit Stimmgerät: Scheint nur weniger als Viertelton zu tief

Fazit: Ich schau mich nach nem anderen Klavierstimmer um und frag was er mir für ein Angebot macht ? (möglichst in einer Sitzung)
 
Bei einem wenige Jahre alten Petrof reißen ganz bestimmt keine Saiten beim Hochstimmen, da braucht man sich wirklich keine Sorgen machen. Und vier mal hochziehen ist auch völlig unnötig. Zumindest ist das meine persönliche Meinung. Ich hätte das als Klavierbauer so geregelt: ich empfehle dem Kunden, es sofort auf 440 Hz zu stimmen und dann in einigen Wochen nochmal zu stimmen. Der Kunde zahlt also zwei mal den gleichen Betrag, nämlich heute und in einigen Wochen. Ich weise den Kunden auch darauf hin, dass es sich in den nächsten Tagen/Wochen wieder verstimmen wird und dass man das vermeiden könnte, wenn man es zu tief (also unter 440 Hz) stimmt. Aber ich sage dem Kunden auch, dass ich von einer zu tiefen Stimmung dringenst abrate! Ist natürlich die Entscheidung des Kunden, aber ich kann jedem nur raten, es hochstimmen zu lassen und zwei mal zu bezahlen. Eigentlich sollte man einmal im Jahr stimmen lassen. Wenn man es nun 5 Jahre vernachlässigt hat, hat man 5 Stimmungen gespart und muss nun sogar nur 2 bezahlen, also ist man 3 Stimungen im Plus :D

Zu dem Thema Saiten reißen beim Stimmen hatten wir hier schon mal eine hitzige Diskussion. Zum Glück passiert das eher selten und wenn ein Klavier für mich diesbezüglich verdächtig aussieht, warne ich den Kunden auch schon mal vor. Somit bin ich aus dem Schneider. Aber theoretisch kann beim Stimmen immer mal eine Saite reißen und von daher wäre es eigentlich klug, JEDEM Kunden IMMER vorher zu erzählen, dass Saiten reißen können und dass man dafür als Stimmer nicht verantwortlich ist. Aber wer macht das schon? Rein rechtlich kann das sogar sein, dass der Stimmer dafür aufkommen muss wenn er nicht vorgewarnt hat. Aber wo kämen wir denn da hin? Dahin, dass man in die Bedienungsanleitung einer Mikrowelle schreiben muss, dass man keine nassen Pudel darin trocknen darf?
 
Also ich fass nochmal zusammen.
Klavierstimmer kam und stimmte in tieferer Lage, so dass in sich stimmig.
(Klingt auch gut)
Warum soll man ein gut klingendes instrument ändern? Ich verstehe das 440 Hz Dogma nicht. Stichwort: "Obsolete Girlande", da sind 420 Hz angegeben!
Die Stimmung hat doch nichts mit der Tonart zu tun, in der Musik klingt. Ziel ist doch allein das "Wohlgefallen", die Erholung, der Genuss an dem Ort, an dem das Instrument steht. Wie kann man denn die Stimmung vom Saal abkoppeln, der Raumgröße, dem Alter der Saiten, ihrer altersbedingten Inharmonizität, der Qualität des Holzes? Die größten Songs wurden auf einer verstimmten Gitarre aufgenommen. Ich bin wahrlich kein Klassikspezialist, aber wenn der Kammerton damals 406 Hz war, dann werden etliche Stücke heute transponiert gespielt. Klar, Suzie-Q in F-Dur :-) Wer es in 200 Jahren so haben will!
Wenn etwas "schwammig" klingt, dann kann man das doch hören. Ebenso kann man doch auch feststellen: "klingt gut".
Soll es also "besser" als gut klingen? Kann das nicht sinnloses Perfektionsstreben sein? Und an alle DIGIS: Geht mal auf 437 Hz runter. Spaßeshalber! Na, bricht die Welt zusammen?
 
Der Begriff "Klingt gut" ist aber sehr relativ ;)
Es ist nun mal so, dass Klaviersaiten erst dann richtig klingen, wenn sie einem bestimmten Zug ausgesetzt sind. D.h. wenn das Klavier für 440 Hz konstruiert ist und zudem auch noch relativ neu ist, kann man davon ausgehen, dass das Klavier eben bei diesem Kammerton am besten klingen sollte.
Natürlich wird der unbedarfte Hörer auch bei einem tiefer gestimmten Klavier sagen, es "klingt gut"... aber bei 440 Hz klingt es halt u.U. noch besser :D
Und für besonders alte Klaviere, die für weniger insgesamt Saitenzug ausgelegt sind, gibt es spezielles Saitenmaterial, dass bei weniger Zug schon gut klingt.
LG
Georg
 
D.h. wenn das Klavier für 440 Hz konstruiert ist und zudem auch noch relativ neu ist, kann man davon ausgehen, dass das Klavier eben bei diesem Kammerton am besten klingen sollte.
Wohl wahr! Eben genau dann!

Kann mir aber auch vorstellen, dass Klaviere nicht für 440 Hz konstruiert werden, sondern für einen möglichst billigen Preis. Dann nehme ich miese Spannplatten und aus denen quetsche ich 440 Hz raus, weil das eine Norm ist, die alle akzeptieren und sich alle Ohren an das schrille Gequietsche gewöhnt haben. Man kommt von dem Dogma dann nicht weg, wenn man verkaufen will, wäre viel zu viel Erklärungsbedarf ("Das Klavier ist aus so minderwertigen Material gebaut, dass es besser wäre, es tiefer zu stimmen"). Verkaufsfördernder wäre dagegen ein Höherstimmen im Laden! Auf 445 Hz. Muss nur der Erste damit anfangen...der Rest zieht nach! Hoch und laut verkauft sich "gut"! Selbst wenn es zu Hause nur störend wäre.
 
Neronick... ich rede hier von Klavieren und nicht von Drahtkommoden! Und bei denen macht nicht die "miese" Spanplatte den Ton, sondern in erster Linie die Saite in Verbindung mit dem Resonanzboden. Und diese Saiten sind normalerweise so bemessen, dass sie bei Kammertonstimmung möglichst dem optimalen Zug ausgesetzt sind und deshalb gerade dann vernünftig klingen. Natürlich kann man sie entspannen und tiefer stimmen... sie arbeiten dann aber nicht mehr im optimalen Bereich. Und wenn man unbedingt ein neues Klavier haben will, was auf 420 Hz anständig klingt, sollte man darüber nachdenken, die Saiten zu wechseln... wohlgemerkt, ich rede von neuen Klavieren. Dass ältere Instrumente oft für weniger Hz und vor allem für weniger Saitenzug konstruiert sind (wenn sie dann ganz alt sind) steht ja aussen vor.
 

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