Klaviaturstifte

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Klavier Volker

Klavier Volker

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10. Feb. 2010
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Hallo Klavierbauer,

Ich bin gerade dabei die Tastatur meines Nielsen zu überarbeiten. Dabei ist mir aufgefallen, das einige Klaviaturstifte am rosten sind und somit sicher nicht mehr optimal laufen. Macht es Sinn, diese Stifte zu erneuern? Damit die Reibung wieder optimal laufen kann. An den besagten Stiften ist der Chrom abgeplatzt, so das man mit polieren nichts mehr erreichen kann.

Grüße Volker
 
Hy Michael,

Das Video kenne ich, habe alle x-fach angesehen. :-)

Das man die auswechseln kann, ist mir völlig klar. Meine Frage lautet eher, ist es sinnvoll? Also Aufwand gegen Nutzen meine ich..

Gruss Volker
 
Hallo Volker,

sind die sicher verchromt? Hast Du es schon mal mit Schleifpapier und/oder Stahlwolle versucht? Ich würde erst einmal versuchen, den Rost wegzubekommen.

Oder stell mal ein Foto ein, damit wir uns ein Bild machen können, wie stark die Stifte verrostet sind.

Viele Grüße,
Mawima
 
Ich würd sie erneuern, wenn die alten schon Rost angesetzt haben wird man sie nicht mehr 100% glatt bekommen, zumal diese Fieselei doch wesentlich zeitaufwändiger ist, als wenn man sie gleich ersetzt. Und so wahnsinnig teuer sind die ja auch nicht.

Viele Grüße

Styx
 
Danke für die Antworten...

Nein, bei genauem hinsehen, sieht man das sie nur poliert sind, also kein Chrom. Ich denke, ich werde es doch mal mit Polieren versuchen und wenn es nichts wird, tausche ich sie eben aus. Wie oben erwähnt, kostet es nicht viel...

Danke,

Volker
 
Stimmt Martin,

Nachdem ich von heute Morgen bis jetzt, mit Stahlwolle bewaffnet vor dem Klavier gesessen habe, sind nicht nur die Klaviaturstifte wieder am strahlen wie neu. Überall wo noch Flugrost zu finden war habe ich poliert bis die Haut auf den Fingerkuppen weg war. :-) Es sieht schon fast wie neu aus...

Jetzt müssen nur noch die Tasten fertig werden., mal sehen wie ich das mit der Neugarnierung hinbekomme...



Gruss Volker
 
Nun, wenn man viel Zeit hat und gerne bastelt spricht ja nichts gegen das polieren der Stifte, obwohl man kein so gutes Ergebnis mehr hinbekommen wird wie mit neuen - ein wenig rauh werden die immer bleiben. Es gäbe aber auch noch die Möglichkeit sie zu galvanisieren um wieder eine glatte Oberfläche zu erreichen.
Wir mußten ja damals aufgrund von Materialmangel viel improvisieren, kann mich erinnern bei einem Klavier wurden die rostigen Stifte ausgebaut, in Salzsäure entrostet, mit sehr sehr feinen Sandpapier (glaube 1200 körnung) glatt geschliffen und anschließend mittels Batterie in ein Kupfersulfatbad getaucht, und anschließend blank poliert. War sehr zeitaufwändig, die verkupferten Stifte sahen allerdings recht gut aus. :D

Viele Grüße

Styx
 
Zeit habe ich, habe 3 Wochen Urlaub und was gibt es schöneres als Basteln und Heimwerken? :D

Mal davon abgesehen, es waren nur weniger (5) Stifte an denen wirklich größere Korrosion zu sehen war. Ob die Behandlung erfolgreich ist, werde ich sehen wenn ich die Garnierungen erneuert habe und ich die Klaviatur wieder zusammenbaue. Sollte es nichts gebracht haben, werde ich dann diese Stifte erneuern. Alle anderen Teile, an denen Rost zu finden war (Pilotendrähte, Fängerdrähte etc.) habe ich schon ohne zu zögern durch neue Teile ersetzt. Die Kosten sind wirklich überschaubar...

Gruss Volker
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo zusammen,

Ich brauche mal einen Tipp zur Tastengarnierung. Womit klebt man die am besten? Ich habe es mit Titebond Hautleim versucht, aber das will nicht so richtig halten. Was nehmen die Profis dafür?

Gruß Volker
 

Danke für die Antwort... Stöpsel habe ich in ausreichender Anzahl gekauft. Vielleicht war ich zu ungeduldig, werde mal einen neuen Versuch starten...
 
Ponal Holzleim reicht auch - gibt es in jedem Baumarkt. Wenn Du jedoch keine Garnierungsstöpsel hast, wird auch dieser nicht halten.

Viele Grüße

Styx
Lieber Styx,

Es ist keine gute Idee mit Ponal zu leimen. Ja vielleicht zur Not, die ein oder andere angelöste Garnierung vor Ort..

Warum?
Erstens saugt das Kasimir den Weißleim zu sehr auf und verhärtet.
Zweitens - wie will man hinterher wieder erneuern? Mit Dampf wird das nicht gehen - höchstens mechanisch und da geht dann auch Holz mit ab.

Wie man es richtig macht ist mit Warmleim, Perlleim, Knochenleim... und zwar schön dick anrühren - also ja nicht zuviel Wasser.
In mindestens 3 meiner Videos habe ich das schon gezeigt.
Ein schönes Video gibt es von fisherman, der mich bei der Arbeit gefilmt hat.
Feurich F44 - Regulierung - YouTube

LG
Michael
 
Ok, also muss ich nun noch einen Leimkocher und Knochenleim besorgen.. :-)

Der Link funktioniert leider nicht...!
 
Lieber Styx,

Es ist keine gute Idee mit Ponal zu leimen. Ja vielleicht zur Not, die ein oder andere angelöste Garnierung vor Ort..

Warum?
Erstens saugt das Kasimir den Weißleim zu sehr auf und verhärtet.
Zweitens - wie will man hinterher wieder erneuern? Mit Dampf wird das nicht gehen - höchstens mechanisch und da geht dann auch Holz mit ab.

Wie man es richtig macht ist mit Warmleim, Perlleim, Knochenleim... und zwar schön dick anrühren - also ja nicht zuviel Wasser.

Sicher ist Knochenleim das idealste, nur muß man das auch können - zum einen den Leim nicht zu dünn oder zu dick anzusetzen und zügig damit zu arbeiten ohne Sauereien zu machen.
Die industrielle Fertigung verwendet bis auf einige Ausnahmen schon lange kein Knochenleim mehr - einfach zu zeitaufwändig.
Nun ist das mit Ponal allerdings ähnlich wie mit anderen Leimen, trägt man sie zu dünn auf, saugt es sich in den Filz oder Kasimir und verhärtet.
Es sollte also schon eine zähflüssige Konsistenz aufweisen, welche dünn aufgetragen wird.
Was das Ablösen anbelangt....gut, mit Wasserdampf komme ich da nicht weiter, allerdings habe ich mir bei Garnierungen nie die Arbeit gemacht es mittels Wasserdampf abzulösen, kleines Skalpell, und die Filz bzw. Kasimier und Leimreste mittels kleiner Schlüsselfeile entfernen.

Viele Grüße

Styx
 
Hallo zusammen,

Danke nocheinmal für die Ratschläge. Nachdem ich beim zweiten Versuche einfach mal sehr viel länger gewartet habe, hat es auch mit dem Hautleim funktioniert. Und laut Beschreibung ist der auch wieder lösbar mit Dampf.

Nun habe ich zwar eine neue Garnierung, aber dafür fällt die Taste jetzt etwas träger beim zurückfallen, als zuvor. Mal sehen wie ich das nun hinbekommen werde, leider habe ich beim Michael kein Video gefunden, welches diesen Arbeitsgang zeigt. :-)

Gruss Volker
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Schon klar.... :D Ich habe mir ja schon eine Menge Werkzeug gekauft, aber 90,- Euro für eine Zange um damit 10 Garnierungen zu pressen, ist mir dann doch zuviel Investition. Zumal man ja auch zwei verschiedene benötigt, für beide Garnierungen...

Hmm, das muss auch anders machbar sein..... :confused:
 

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