Kaufberatung: Yamaha N1 vs. Kawai CS9 vs. Roland LX-15

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mburikatavy

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Grüß Gott,

mein Sohn hat sich hier angemeldet und ich darf unter seinem Namen auch was nachfragen, dann brauch ich mich nicht extra anmelden (und er hat die Kontrolle darüber, was ich frage...;)).

Wir waren kurz davor ein echtes Klavier mit Silent-System zu kaufen, so wies hier oft empfohlen wird. Jetzt waren wir bei einem Bekannten, der sagte in etwa: "Echtes Klavier ist viel besser und im Mietshaus hat man das Recht so und so lange zu spielen. Und ansonsten spielst du halt mit Kopfhörer." Jedoch spielt er meistens, bzw. ständig mit Kopfhörer, denn selbst als wir da waren und er uns kurz was vorspielen wollte, hat sofort ein Nachbar angerufen, dass jetzt die Kinder schlafen und er soll doch bitte mit Kopfhörer spielen... Es gibt also einen Unterschied zwischen "Recht haben", "Recht bekommen" und vor allem "ohne Ärger und Probleme seine Rechte in Anspruch nehmen können".

Wenn man hier so zwischen den Zeilen liest, dann haben viele das Recht in ihrer Wohnung zu spielen und einige ertragen gerne den Ärger mit den Nachbarn oder sie haben die Möglichkeit zu festen Zeiten zu spielen, wenn keiner im Haus ist. Nur dürfte zu diesen Zeiten auch der Klavierspieler nicht im Haus sein, denn entweder sind sie in der Schule oder sie arbeiten.

Also werden wir wohl doch ein Digitalklavier kaufen, wollen aber ein möglichst gutes, damit es möglichst nah am Klavier dran ist und ein paar Jahre hält. Wenn ich es hier im Forum richtig deute, dann sind sehr gute E-Pianos zum Lernen nicht viel schlechter als echte Pianos und es kommt mir bei manchen so vor, als wären bestimmte Ansichten religiös motiviert (obs tatsächlich so ist, kann ich nicht beurteilen).

Als wir uns echte Klaviere angeschaut haben, hat unserem Sohn der Klang von Kawai, Schimmel, Vogel usw. besser gefallen als Yamaha. Er mag also lieber den dunklen Klang. Jetzt sind in Yamaha-Digital-Pianos aufgenommene Yamaha-Klänge eingespielt. Also können wir nicht einfach das N1 bestellen weil ihm vielleicht der Klang von Kawai oder Roland besser gefällt... obwohl er natürlich im Moment das teuerste haben will.

Nach unserer Internetrecherche stehen oben genannte Klaviere zur Auswahl (das V-Piano ist rausgefallen, die Optik passt bei uns anscheinend nicht ins Wohnzimmer...:smile:).

Wir sprachen mit der Klavierlehrerin und haben erfahren, dass auch Halbpedal und noch einige andere Dinge wichtig sind - nicht nur die Tasten. Jetzt werden wir (bzw. ICH, denn ich muss es zahlen...) bestimmt nicht mehr als 6000,- Euro ausgeben, damit ist das N1 die absolute Obergrenze.

Wir fahren jetzt nächsten Samstag zum Thomann weil der alle Klaviere da hat und werden das selbst ausprobieren (bzw. ich werde daneben stehen und zuhören und mein Sohn spielt) - und darum wärs gut, wenn wir von euch schonmal wissen könnten, was die Vor- und Nachteile der einzelnen Instrumente sind, welches Argument wir wie gewichten sollen. Wie das Klavier klingt können wir schon noch selber hören, aber bei den technischen Unterschieden sind wir leicht überfordert und die Klavierlehrerin kennt sich mit Digitalklavieren nicht aus...

z.B.: Roland und Kawai haben bei ihren Klavieren im Pedal etwas eingebaut, dass es sich zuerst leicht, dann schwerer drücken lässt, sodass man (angeblich) besser einschätzen kann, wie man das Pedal gedrückt hat und dann mehr oder weniger Nachhall hat. Bei Yamaha gibts das nur beim N3, nicht beim N1 (also Halbpedalfunktion schon, aber ohne so einer "Dosierungserleichterung"). Wie wichtig ist das?

Kawai und Roland haben eine andere Tastenbeschichtung, ähnlich wie Elfenbein (Ivory). Beim N1 ist es Plastik. Macht das wirklich soviel aus?

Yamaha hat ne echte Mechanik drin, Kawai beinah eine echte, Roland nicht. Jetzt soll der "Drehpunkt" der Taste recht wichtig sein (also der Punkt, wo die Taste aufliegt). Ist das bei den Klavieren so unterschiedlich oder kann man den Punkt vergessen? Ist der Dynamikumfang bei Kawai und Roland viel schlechter als bei Yamaha? Ist die "echte" Yamaha-Mechanik so viel besser als die Mechaniken von Roland und Kawai?

Yamaha hat 256 polyphone, Roland 128, Kawai 192. Reichen 128/192?

Können Kawai und Roland mit Yamaha mithalten, was Klangqualität (dass es sich nicht wie ein Radio anhört) und Mechanik angeht?

Viele Grüße und Danke für die Antworten
 
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In einem YAMAHA AvantGrand N-1 sind 2 Klänge drin - ein etwas hellerer und ein etwas dunklerer .
Kawai hat Holztasten aber keine Mechanik.
Polyphonie 128-192-256 ist alles ok.
Ein Bösendorfer-Flügel für € 100.000,-- hat auch keine spezielle Tastenbeschichtung.
Am nähesten am Klavier ist das AvantGrand N-1 von den ausgewählten Instrumenten.
 
bestimmt nicht mehr als 6000,- Euro ausgeben, damit ist das N1 die absolute Obergrenze.
Na, da stehen Euch ja alle Möglichkeiten offen.

Wir fahren jetzt nächsten Samstag zum Thomann weil der alle Klaviere da hat und werden das selbst ausprobieren (bzw. ich werde daneben stehen und zuhören und mein Sohn spielt)
Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen Kopfhörerklang und Lautsprecherklang. Um den Kopfhörerklang zu beurteilen, ist es sinnvoll, den eigenen Kopfhöhrer mitzunehmen (wenn vorhanden). Um den Lautsprecherklang zu beurteilen, sollte der Laden nicht voll sein. Wenn da auf 5 Klavieren gleichzeitig ausprobiert wird und nebenan noch 3 Leute die E-Gitarren quälen, kann man nix mehr hören. Also entweder zur verkehrsarmen Zeit hingehen, oder einen kleinen, weniger frequentierten Laden suchen. Vielleicht kann man ja sogar einen Termin außerhalb der Öffnungszeiten vereinbaren (mit 6000 Euro in der Tasche ist das vielleicht möglich).

Kawai und Roland haben eine andere Tastenbeschichtung, ähnlich wie Elfenbein (Ivory). Beim N1 ist es Plastik. Macht das wirklich soviel aus?
Gerade bei Roland fand ich die Elfenbeinnachbildung deutlich angenehmer als den einfachen Kunststoff. Allerdings nutzt sie sich bei mir schon deutlich ab (nach 1/2 Jahr). Wenn Du mal schwitzige Finger hast, macht die Elfenbeinnachbildung einen deutlichen Unterschied. Aber diese Situation tritt ja eher beim Vorspielen ein als beim häuslichen Üben, drum kann man vielleicht auch drauf verzichten. Mir persönlich war es allerdings ziemlich wichtig.

Yamaha hat ne echte Mechanik drin, Kawai beinah eine echte, Roland nicht. Jetzt soll der "Drehpunkt" der Taste recht wichtig sein (also der Punkt, wo die Taste aufliegt).
Der Drehpunkt ist relevant. Z. B. gelingen ppp-Passagen gleichmäßiger. Das wird bei einigermaßen fortgeschrittenem Spiel relevant. Für Anfänger finde ich es nicht soo wichtig. Was die Mechanik angeht: Kannst Dir ja bei Thomann mal die Mechanikmodelle der Tasten der einzelnen Herstelle anschauen, das haben die bestimmt zur Erläuterung da. Meiner Meinung nach bilden alle Hersteller (in dieser Preisklasse) eine Flügelmechanik nach. Meiner Meinung nach sind die Yamaha-Tastaturen etwas schwerer gewichtet, das ist Geschmackssache, letztlich bin ich der Meinung, in der Spielart sind alle drei Hersteller gleichwertig (bei jeweils gleicher Preisklasse).

Yamaha hat 256 polyphone, Roland 128, Kawai 192. Reichen 128/192?
Halte ich für irrelevant. Wie viele Finger hast Du? Ok, für die Pedalsimulation mag es einen theoretischen Unterschied machen. Bei meinem Roland finde ich aber auch die Pedalsimulation gut.

Können Kawai und Roland mit Yamaha mithalten, was Klangqualität (dass es sich nicht wie ein Radio anhört) und Mechanik angeht?
Siehe oben. Wobei ich bei meinen Recherchen den Eindruck gewonnen habe, dass Yamaha mit dem CLP480 die aufwändigste Tonerzeugung hat, und das hört man auch. Bei entsprechendem Budget und Platzangebot wäre das mein Favorit (Alternativ das S408, weil weniger tief und bessere Optik, aber das kann man anscheinend nirgends anspielen).

Hoffe, das hilft Dir weiter.
- Karsten
 
So, jetzt hab ich ein wenig Zeit:

Um das Thema Religion abzuhaken: Ein Flügel ist besser als ein Klavier und das ist besser als ein Digi. Glaubt das einfach mal - die ERklärungen wären zu langatmig und sind nur dann wirklich zu verstehen, wenn man genug rumgeklimpert hat. Aber: Ein gutes Digi KANN u.U. besser sein als ein übler Klavierhobel und ein gutes Klavier wiederum besser als ein desolater Flügel.

Nun wollt Ihr also bis zu 6.000 ausgeben? WOW.

Vergesst mal das ganze technische Drumherum, solange Ihr Euch in der 2000,- +++ Klasse bewegt. Da ist erst mal alles brauchbar!
Was sollten die Kriterien sein? ZUERST die Tastatur (und das Pedal) und DANN erst der Klang! Die Tastatur entscheidet, was der Spieler damit machen kann. Und der Spieler ist der Sohnemann. Punkt. Der Klang ist nämlich nicht eineindeutig definierbar (Mein Digi klingt z.B. am Platz des Spielers deutlich schlechter als für entfernt sitzende Zuhörer). Über 1a-Kopfhörer (150,- +) ist er meist am besten, während die Raumklangqualität eben sehr stark von der Endstufe und den Speakern abhängen.

Mein Vorschlag (da Ihr Euch ja definitiv für Digi entschieden habt und auch nicht den Cent umdrehen müsst). Legt 4000,- Euro gut an und lasst das Geld Früchte tragen (für den späteren echten Flügel). Die 2.000,- Euronen würde ich nicht in ein Möbelstück investieren, sondern in Profi-Technik. Somit: Stage-Piano (Kawai MP10). Da kriegt Ihr für das Geld die beste Tastatur und den besten Sound (weil ja kein Möbel mitbezahlt werden muss). Wenn man nicht nur über Kopfhörer spielen will, so nutzt man die Stereoanlage oder kauft sich mehr oder weniger edle AktivSpeaker dazu. Dann hat man m.E. mehr, als die ganzen Möbelstücke bieten.

Hinzu kommen die vielfältigen Sounds dieses Teils (ja, die machen auch Spass und bringen Motivation, wenn man beim Klavierspielen mal wieder sein Tief hat) und wenn dem Sohnemann später nach Party ist, kann er mit den richtigen Speakern "die Sau rauslassen".

Zieht Euch das mal rein: KAWAI MP10 Professional Stage Piano Demo - YouTube
 
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Ich finde die Lösung mit dem Stage-Piano zu speziell. Vor ein paar Monaten im Musikgeschäft fand ich alle drei der vorgeschlagenen Instrumente für E-Pianos sehr brauchbar. Wenn es darum geht, ernsthaft klassisches Klavierspiel zu lernen und ein 'echtes' Klavier keine Option ist, auch keines mit Silent-Funktion, dann würde ich das Yamaha Avantgrand N1 nehmen, wenn es das Budget hergibt. Noch nicht erwähnt wurde übrigens das NU1 von Yamaha, hat das hier schonmal jemand testen können?
 
NICHT am Samstag zum Thomann!!!! Unter der Woche ist es dort ruhig!

Hallo

klingt vernünftig, werden wir morgen noch besprechen. Wir sind froh, dass er jetzt endlich schläft!

Erstmal danke für die Antworten.

Es ist nicht so, dass ich unbedingt knapp 6000,- Euro ausgeben will, soooo reich sind wir nicht. Jedoch kostet ein Kawai K3 + Silentsystem oder ein Vogel (eins der beiden wollten wir ursprünglich kaufen) auch nicht weniger.

Ein paar Fragen zum Pedal: Ich hörte, dass es an einem richtigen Klavier kein Halbpedal gibt, nur am Flügel (bzw. dass man es nur am Flügel wirklich bemerkt und einsetzen kann), und dass man darum das Halbpedal beim Kauf vernachlässigen kann. Stimmt das?

Kawai CS9, Kawai CA-95, Yamaha CLP480 haben alle einen variablen Widerstand (nennt sich bei Kawai "Grand Feel Pedal System", bei Yamaha CLP "GP-Reponse-Damper", hier der link, da kann man sich die PDF runterladen, steht auf Seite 4 beschrieben: CLP-480PE - Clavinova CLP Series - Yamaha - Deutschland )
Der sehr viel teurere N1 hat das aber nicht? Hat das N1 jetzt gar keinen "GP-Reponse-Damper" oder ist es nur nicht so gut wie beim N3?

Eine Frage zum "Druckpunkt": Kawai schreibt beim CS9 und beim CA-95 etwas von einer "Druckpunktsimulation" ( KAWAI CA 95 Digitalpiano ). Ich finde aber nirgends verlässliche Angaben, was das ist, nur, dass man es bei "leisem Spiel braucht". Braucht mans wirklich? Was genau bewirkt so ein Druckpunkt?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
 
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Da wird gerade was übel verwechselt...

Das, was es (fast) nur am Flügel gibt, ist das Sostenuto-Pedal in der Mitte. Kannste vernachlässigen. (Beim Klavier ist das mittlere Pedal ein Moderator zum leisen Üben.)

Mit Halbpedal ist gemeint, dass man das RECHTE Pedal (Dämpferpedal - aber vergiss den Namen wieder, der ist irreführend!) eben sehr feinfühlig einsetzen (stufenlos) kann, was an vielen (den meisten ) Digis eben nicht funktioniert. Da heißt es Vollgas oder nix. Also: Seiten klingen voll nach oder gar nicht - NACH dem Loslassen der Taste.

Ansonsten warne ich nochmals davor, ein Digi nach technischen Specs zu kaufen. Worte sind geduldig! Ausprobieren!!! (Wäre ich als Nichtklavierspieler in Deiner Situation, etwas für den Filius kaufen zu wollen, würde ich allerdings genau so falsch vorgehen ;-)) Glaub mir, wenn Du Dich oberhalb von 2000,- bewegst, ist es wirklich so, dass die technischen Specs (fast) nix mehr bringen. Oft haben zwei Marken identische Features - nur heißen Sie beim einen Hersteller XXX und beim anderen ZZZ. "Druckpunktsimulation" ist so ein Wort. In der Preisliga haben alle Digis einen Druckpunkt (ein Widerstand, den man mit dem Finger überwinden muss, bevor die Taste ganz gedrückt werden kann - ist wichtig. Das Gegenteil sind labbrige Keyboardtasten, die man gleichmäßig von oben bis unten durchdrückt)

Fahrt zum Thomann, probiert die 3, 4 anvisierten Teile aus - das Avantgrand dazu und vielleicht auch noch das MP10 und dann lasst Hände, Ohren und Herz entscheiden. Oder Mammi das Möbelstück aussuchen ;-) Egal, wie Ihr Euch entscheidet, die Dinger sind alle gut (ganz im Gegensatz zu echten Klavieren, wo man für 30 Mille auch ne Gurke kaufen kann) - so gut wie halt ein Digi sein kann. Alles andere ist in dieser Preisklasse persönliche Vorliebe.


Ich finde die Lösung mit dem Stage-Piano zu speziell
Was ist an einem universellen Stage der Profiklasse speziell???? Sorry, aber es ist genau umgekehrt - das Stage ist universell in jeder Hinsicht. Speziell ist das Avantgrand! Nix dagegen, aber man zahlt viel Möbel mit und das Speakersystem hat einen fetten Aufschlag gegenüber Aktivboxen. Außerdem bietet das MP6/10 einem heranwachsenden Sohnemann viel Motivation, wenn das normale Klavierspiel mal zu dröge wird. Und das wird es - von supermusikalischen Klavierbesessenen mal abgesehen.
 
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Was ist an einem universellen Stage der Profiklasse speziell???? Sorry, aber es ist genau umgekehrt - das Stage ist universell in jeder Hinsicht. Speziell ist das Avantgrand! Nix dagegen, aber man zahlt viel Möbel mit und das Speakersystem hat einen fetten Aufschlag gegenüber Aktivboxen. Außerdem bietet das MP6/10 einem heranwachsenden Sohnemann viel Motivation, wenn das normale Klavierspiel mal zu dröge wird. Und das wird es - von supermusikalischen Klavierbesessenen mal abgesehen.

Naja, ich komme halt vom Klavier her und nicht vom Keyboard, aber dass ein Stage Piano in JEDER Hinsicht universell ist, das lasse ich nicht gelten. Das MP-10 hat doch noch nicht einmal einen ordentlichen Notenständer, nur so einen Drahtbügel. Wo lege ich da denn meinen Bleistift hin? Ich erwarte von einem Klavier, dass es nicht wackelt, wenn man mal kräftig in die Tasten haut. Selbst mein altes E-Piano mit seinen ca. 40kg hat da manchmal schon zu kippeln angefangen. Ordentliche Lautsprecher müssen beim Stage vermutlich auch erst noch angeschlossen werden. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass man an einem Stage Piano eine korrekte Sitzhaltung entwickelt. Ein Stage Piano mag ja toll sein, wenn man mobil sein möchte oder so wenig Platz in der Wohnung hat, dass es auf jeden Quadratmeter ankommt, es ist aber nicht die eierlegende Wollmilchsau! Ich würde so ein Stage Piano nur als Ergänzung, nicht aber als Ersatz, für ein richtiges Klavier wählen. Hier wurde aber ursprünglich nach einem E-Piano, welches möglichst nahe am akustischen Vorbild ist, gefragt.
 
Und jetzt nochmal zu mburikatavy bzw. dessen Vater: wenn es Euch so wichtig ist, dass Euer E-Piano sich wie ein richtiges Klavier anfühlt, genauso klingt und ihr auch bereit seid, den Preis eines richtigen Klavieres zu zahlen, ja warum nehmt ihr denn dann nicht das Original - mit Silentfunktion für die Nachbarn? Ich finde, das K-2 mit AnytimeX ist doch im Grunde genommen genau das, was ihr sucht!Z.B: hier bei Thomann.
 
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Weil es keine ist - das sind Holztasten ( im Vergleich zum Klavier auch noch in verkürzter Form ) mit einer Art Gegengewichten, das hat mit einer Flügelmechanik so wenig zu tun wie ein Tretroller mit einem Motorrad.
 
... Noch nicht erwähnt wurde übrigens das NU1 von Yamaha, hat das hier schonmal jemand testen können?

Der Hinweis scheint mir untegegangen zu sein. Ich konnte es auch noch nicht testen, aber wo hier so sehr über die Anforderungen an die Mechanik gespreochen wird, sei (nochmals) eine Info von Yamaha selbst erwähnt:

"Mit der gleichen Mechanik und den gleichen Holztasten, die in Yamahas besten Klavieren benutzt werden, bietet das NU1 ein wirklich inspirierendes Spielgefühl."

(PS: nein ich werde nicht von Yamaha gesponsort und habe selbst ein Roland Stage-Piano, das mir sehr gut gefällt.) :-)
 
Weil es keine ist - das sind Holztasten ( im Vergleich zum Klavier auch noch in verkürzter Form ) mit einer Art Gegengewichten, das hat mit einer Flügelmechanik so wenig zu tun wie ein Tretroller mit einem Motorrad.

Die Hersteller sprechen bei Digis selbst von Hammermechanik, differenzieren aber dann bei den Spitzenmodellen noch weiter, ob es (sogar) eine Klavier- (s. z. B. Yamaha NU1) oder gar Flügelmechanik (N1 - N3) ist. Zu sagen, Digis hätten gar keine Mechanik, könnte irreführend sein, auch wenn sie normalerweise nicht die Komplexität einer Klaviermechanik aufweisen. Ob eine Hammermechanik verwendet wird, oder ob die Tasten lediglich gewichtet sind oder gar nicht gewichtet, ist ein himmelweiter Unterschied im Spielgefühl. Letztendlich muss man das, was sich da beim Tastendrücken in einem Digi bewegt, und wo Hämmer beschleunigt werden, schon als Mechanik bezeichnen.
 
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@Klavierbauermeister
Weder in deinem Statement noch in meinem war von einer "Flügel"-mechanik die Rede. Du hattest behauptet das Kawai besitzt gar keine Mechanik und das fand ich doch etwas seltsam und habe deshalb nachgefragt. Meiner bescheidenen Meinung nach besitzt das Kawai sehr wohl eine gewichtete Hammermechanik. Über die Qualität dieser Mechanik maße ich mir kein Urteil an.

Der alte Sack
 
@mburikatavy

Wenn ich es noch einmal zusammen fassen darf: Es wird ein Digitalpiano gesucht, oberste Priorität ist die Nähe zum Klavier und zwar sowohl von der Tastatur als auch von der Optik (das V-Piano ist rausgefallen, die Optik passt bei uns anscheinend nicht ins Wohnzimmer...) und der Preisrahmen soll die 6000.-Euro nicht sprengen.

Damit fällt auch das von Fisherman vorgeschlagene Stage-Piano aus. Ansonsten aber stehe voll ich hinter seinem Vorschlag. Für knapp 2000.- bis 3000.- Euro gibt es hervorragende Einsteigergeräte und wenn ich nach ein oder zwei Jahren fleissigen Übens reif bin für das nächste, höchstwahrscheinlich akustische Instrument kann ich die übrig gebliebenen Euros sinnvoll investieren.

Auch hier schlägt das Pareto-Prinzip zu: Für 20% der Kosten erhalte ich 80% der Fähigkeiten, die letzen 20% kosten dann aber einen Zuschlag von 80%.
Dieses allerdings weiß ein Einsteiger in der Regel noch gar nicht zu schätzen.

Ein Kawai CA-65 für knapp 2300.-Euro ist z.B. ein hervorragendes Digitalpiano und der direkte Vorgänger, das Kawai CA-63 für 1800.- nagelneu mit Garantie ist sogar ein Schnäppchen.
Ob es nun ein Yamaha, Kawai oder Roland wird, das ist Geschmackssache und sollte nach eingehender Prüfung jeder für sich selbst entscheiden.

Für wichtig erachte ich, die Wahl des Klavierlehrers mit ähnlicher Sorgfalt zu betreiben. An dieser Stelle ist das Geld bestens angelegt!


Viel Freude wünscht

Der alte Sack
 
Danke.
Für knapp 2000.- bis 3000.- Euro gibt es hervorragende Einsteigergeräte und wenn ich nach ein oder zwei Jahren fleissigen Übens reif bin für das nächste, höchstwahrscheinlich akustische Instrument kann ich die übrig gebliebenen Euros sinnvoll investieren.
...und habe dann immer nach ein Stage mit saugeilen Sounds, die ich wirklich nutzen kann - vorausgesetzt, ich schau auch mal über den Klassik-Tellerrand.

Noch ein wort zur Optik. Im Grunde genommen sind die Stages die eigentlich "richtigen" Digis (visuell betrachtet). Die meisten Digis sehen doch aus wie Bontempi-Heimorgeln von anno dunnemal (meines auch) - das V-Piano kommt im Retro-Look der 70er daher und die Digi-Flügel sehen doch am allererbärmlichsten aus. Wollen ein Flügel sein und sind doch nur kleine Stutzerchen ... Da lob ich mir "ehrliche" Elektronik.
 
@Rafaello:
Das MP-10 hat doch noch nicht einmal einen ordentlichen Notenständer, nur so einen Drahtbügel. Wo lege ich da denn meinen Bleistift hin?
Ja, wenn das DAS Kriterium ist ;-)

Ich erwarte von einem Klavier, dass es nicht wackelt, wenn man mal kräftig in die Tasten haut. Selbst mein altes E-Piano mit seinen ca. 40kg hat da manchmal schon zu kippeln angefangen.
Kauf nen guten Ständer und da wackelt nix!


Ordentliche Lautsprecher müssen beim Stage vermutlich auch erst noch angeschlossen werden.
So ist es. Aber eben die Lautsprecher und Endstufe MEINER Wahl und nicht das kostenoptimierte Zeugs der Hersteller. Ich entscheide, ob ich Lautsprecher (nebst entspr. Klangqualität) für 200,- oder 2000,- dranhänge.

Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass man an einem Stage Piano eine korrekte Sitzhaltung entwickelt.
Völliger Blödsinn, sorry. Ein Stage kann als einziges Instrument in der Höhe angepasst werden, bei allen anderen musst Du Dich der Meinung der Hersteller im wahrsten Sinne beugen.

oder so wenig Platz in der Wohnung hat, dass es auf jeden Quadratmeter ankommt
Auch falsch. Ein Stage braucht genausoviel Standfläche wie ein anderes Digi oder ein Klavier. Es wirkt nur weniger voluminös.
 
Hallo,

also wir sind heute doch gefahren und haben uns einige angeschaut, nicht nur die "Top-Modelle", auch die etwas billigeren. Also: Beim Anschlag scheint der Unterschied zwischen teurem und nicht sooo teuren E-Pianos nicht soooo groß zu sein (wir hatten einen Bekannten dabei, der sich mit Klavieren auskennt, aber leider nicht mit E-Pianos) und mein Sohn findet die E-Pianos vom Anschlag her tatsächlich besser als die echten Klaviere (vielleicht haben ihm die E-Pianos auch besser gefallen, weil man aufnehmen kann und Orgel spielen kann usw., da hat er lange rumprobiert. Gott sei Dank ist neben dem Thomann eine Pizzaria und es waren mehrere Erwachsene dabei, sodass wir uns abwechseln konnten...) - also scheint das "Pareto-Prinzip" für die Tastatur zu stimmen.

Wo es aber qualitativ große Unterschiede gibt, dass ist der Ton, der aus den Boxen/dem Klavier kommt. Da hör sogar ich den Unterschied. Bei den meisten E-Pianos hört es sich so an, als käme der Ton aus einer billigen Stereo-Anlage und nicht aus einem Klavier. Da hört sich unser CLP 611, dass wir austauschen wollen, besser an!

Kann es sein, dass der Mehrpreis von teuren Geräten wie dem N1 gar nicht so sehr durch die etwas bessere Tastatur (weil beinahe echte Tastatur) entsteht, sondern durch das bessere Sampling und das bessere Soundsystem?

Zum Sampling: Er hatte Noten dabei, und bei schnellen Passagen fällt es einem nicht so auf, aber bei langsamen, leisen Stücken klingen die Töne viel zu aggressiv/hart (schlecht zu beschreiben). Er hat da grade ein langsames Stück aus einer Mozart-Sonate, und das gefiel ihm tatsächlich nur am N1. Ich hab den Unterschied schon gehört, könnte ihn aber nicht beschreiben. Bei schnellen Stücken fand er N1, die Kawai und CLP470 ziemlich gleich gut. Ich hab den Unterschied beim leisen Stück erst gehört, als mir mein Sohn dann den Kopfhörer gegeben hat. Es ist erstaunlich, was Kinder schon hören können! Hätte ich nie gedacht!

Jetzt frage ich mich, ob bei nicht so guten Samplings (oder wie man das nennt) die beste Tastatur überhaupt noch etwas bringt, denn schließlich spielt man doch nach Gehör und nicht nach "Tasten-Druckpunkt". Wenn also die Töne schlecht sind - was nutzt mir die beste Tastatur...? Wir haben uns auch das NU1 angeschaut, und das hat sich gar nicht gut angehört - trotz der "echten" Klaviermechanik, tatsächlich schlechter als CLP 470 (wenn ich mich recht erinnere).

Der Verkäufer sagte, dass man zwar den Ton vom Flügel aufnimmt und dass die Hersteller schreiben "Wie bei Flügel xxx", nur dass dieser aufgenommene Ton nur abgespielt wird, je nach Tastendruck mal lauter und leiser. Bei den billigen Pianos werden die Töne in nur wenigen Lautstärken am Flügel aufgenommen. Bei den teuren eben mit viel mehr, sodass man auch die unterschiedliche Klangfarben erfasst.

Gibt es irgendwo Infos, inwieweit sich die Sampling-Aufnahmen bei den Klavieren unterscheiden, bei welchen E-Pianos mit wievielen unterschiedlichen Stufen aufgenommen wurde?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
 
Wenn für Dich Englisch kein Problem ist und Du wirklich das ganze von der technischen Seite angehen möchtest, dann kannst Du beim Digital Piano Bullshit Detector auf Pianoworld schmökern. DPBSD untersucht aber mehr die Technik, die hinter dem Klang steht, nicht, ob der Klang sich auch schön anhört. Und das sind unter Umständen zwei paar Stiefel.
 

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