So, liebe Leute,
das was jetzt kommt, nennt man beim Film glaube ich "Plot-Twist":
Vorige Woche war ich bei Piano Schmitz, um eigentlich den Deal unter Dach und Fach zu bringen. Dort wollte ich das N2 noch mal auf Herz und Nieren überprüfen und insbesondere mithilfe meines mitgebrachten Kopfhörers die Klaviatur hinsichtlich der Gängigkeit der einzelnen Tasten und "Gleichmäßigkeit" der einzelnen Töne durchtesten. Und hatte plötzlich den kalten Angstschweiß auf der Stirn, als ich bei einigen Tasten um das B4 herum (inklusive des B4 selbst) einen deutlich wahrnehmbaren, unangenehm dröhnenden obertonreichen und metallischen Nachklang hörte, der sich doch recht stark von den anderen Oktavtönen unterschied. Mein erster Gedanke: "Das darf doch jetzt nicht wahr sein - jetzt haste das Teil so oft angespielt und erst jetzt fällt dir das auf?" Hab dann einige Akkorde um das b4 herum gespielt und es wurde nicht besser, über Kopfhörer auch deutlicher zu vernehmen als über die Boxen. Vielleicht ist es mir vorher nie aufgefallen, weil ich das N2 meist nur über den Boxensound gespielt und bewertet habe.
Hatte im Piano World Forum auch einen ähnlichen Bericht gefunden, in dem die Rede von Problemen rund um das B4 zu lesen war.
http://forum.pianoworld.com/ubbthreads.php/topics/2546076/Avantgrand_N2_-_6_months_on.html
Jedenfalls begann mein Kopf nun zu rattern. Da ich weiß, dass ich ein kleiner Autist bin und ein sehr sensibles Gehör habe, habe ich meine Kaufentscheidung zunächst vertagt. Ich stelle mir nämlich jetzt die ganze Zeit vor, dass ich so viel Geld bezahle, hinterher am Instrument sitze, auf dass ich so lange gespart habe und mein Gehirn und mein Gehör sich plötzlich nur noch auf diesen einen Oberton konzentrieren und ich die Lust am Spielen verliere. Der absolute Worst Case. Werde von daher nächste Woche noch mal mit meinem Klavierlehrer und einem befreundeten Profi-Pianisten das Instrument begutachten.
Bin sogar schon so weit, dass ich vom Kauf des N2 generell absehe (egal ob gebraucht oder neu) und mich nach Alternativen umsehe, bei denen ich zwar Abstriche in der Spielmechanik machen müsste, aber mehr Freude an den Klaviersamples und am Soundgenuss hätte. Sowohl ein anwesender Kunde wie auch der Mitarbeiter von Piano Schmitz bestätigten nämlich den auffälligen Oberton und sagten, dass es am CFIIIS Sample liegen würde. Also hätte diesen "Fehler" ja jedes N2.
Bin tatsächlich gerade ein wenig niedergeschlagen, obwohl es natürlich gut ist, dass es mir jetzt noch aufgefallen ist.
Vielleicht ist es ja auch so eine Art Omen, dass ich doch besser auf die noch unterminierte und unbestätigte Veröffentlichung des N2X warten soll.
Habe mich in den letzten Tagen jedenfalls schon nach entsprechenden Alternativen umgesehen und vergleiche gerade kräftig das CLP 685, das N1X und das NU1X miteinander. Werde diese drei auch noch mal ausgiebigst antesten. Erfahrungsberichte diesbezüglich auch gerne hier rein.
Und jetzt: Feuer frei!