Hochbegabung

...wenn ihr mich fragt, sind die meisten Klavierstudenten hochbegabt...und für mich liegt das sehr wohl daran, wie man aufwächst. Wenn man bei der Geburt die Brandenburgischen Konzerte hört, und alles weitere entsprchend verläuft, kann ich mir gut vorstellen, dass da eine Hochbegabung rauskommt...
 
Autisten und Idiot-Savants mit erstaunlichen Klavierleistungen würde ich aber nicht automatisch zu den Hochbegabten zählen. Das sind schwer behinderte Menschen, die in einigen wenigen Bereichen unglaubliche Leistungen erzielen. Es kann natürlich sein, daß eine Begabung (ich nenne es lieber Talent) durch ähnliche - aber gesunde - Bedingungen im Gehirn zustande kommt.
Entschuldigung, aber ich fühle mich gekränkt. Ich selber rechne mich dem sogenannten Autistischen Spektrum zu und lasse mich nicht gern als schwer behindert bezeichnen. Ich gehe auf ein Gymnasium und habe in (fast) allen Fächern gute Leistungen von 1-2, was eigentlich egal ist, aber ich möchte nur mal gesagt haben, das Autisten nicht unbedingt Behinderte sind, da man sich mit verschiedensten Formen auseinandersetzen muss, die Unterschiede wie Tag und Nacht aufweisen. Wenn du vom Kannerautismus redest kann ich dir eigentlich aber beipflichten.
Ich hoffe nicht, das du den Beitrag irgendwie beleidigend auffasst, aber ich finde es nicht gut, wenn solche Verallgemeinerungen genannt werden, die im Zusammenhang mit "Schwerst behindert" zählen.
 

Man weiß ja noch nicht einmal, welches Gen für die Haarfarbe verantwortlich ist ;)
Allerdings haben Beobachtungen ergeben, dass Begabung erblich ist. Also ein hochbegabtes Kind hat mit großer Wahrscheinlich mindestens auch ein hochbegabtes Elternteil und so weiter.
Mit musischer Begabung wird es wohl ähnlich sein.

Aber es gibt ja auch sehr begabte Kinder, dessen Eltern im Durschnitt liegen...
Vielleicht sind es dann bestimmte Mutationen, die später weitervererbt werden!? (Alles reine Spekulation)

Die Entwicklung der Musikalität hat ja auch noch zusätzlich viel mit den äußeren Umständen zu tun...

und zum Thema Autisten: Also bitte, die sind doch wohl nicht alle schwer behindert!?
Ich weise z.B. mal auf das sog. "Asperger-Syndrom" hin.

lg
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
und zum Thema Autisten: Also bitte, die sind doch wohl nicht alle schwer behindert!?
Ich weise z.B. mal auf das sog. "Asperger-Syndrom" hin.

lg
Danke:)
Wieder zurück zum Thema. Ich selbst bin, dadurch dass meine Mutter Organistin ist und mein Vater selbiges gelernt hat, auch schon von klein auf mit furchtbar klassischer Musik beschakllt worden und bin keineswegs hochbegabt. auch meine Großeltern sind sehr musikalisch und meine Urgroßmutter war Klavierlehrerin. Also hätte ich eigentlich die besten Vorraussetzungen. Und nischt is draus Geworden:mad:
 
@ Haydnspaß:
Du sagst, du denkst nicht, dass so etwas wie Begabung existiert.
Wie erklärst du dir dann Wunderkinder, die Stücke, die sie im Konzert einmal hören zu Hause nachspielen können?
Ich würde das nie können, egal wie sehr ich mich anstrenge oder motiviert bin.

Ich kann das ja auch nicht. Und manche haben ja das absolute Gehör ohne daß sie was dazu getan haben. Erklären kann ich mir das auch nicht. Okay, wenn jemand etwas kann, das er sich nicht durch Lernen angeeignet hat, das wär dann schon ein starkes Indiz für eine Begabung. Muß ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen. :rolleyes:

Möglicherweise sind wir alle irgendwie behindert, jeder auf eine andere Art ;)
 
Tut mir Leid euch zu enttäuschen, aber das was man unter Begabung versteht, lässt sich nicht wissenschaftlich erklären.

Und dass es eine genetische Veranlagung gibt, ist ebenfalls umstritten.

Aber man sollte sich daran nicht zerbrechen lassen. Es ist zwar erwiesen, dass es auf das Umfeld ankommt, evtl. auf die Genetik des Menschen. Aber es gibt auch Fälle, wo das Umfeld perfekt scheint, man aber trotzdem nicht begabt ist (seht euch Tritonus an :D). Viel mehr kommt es darauf an, zu üben.

Deswegen sollte man sich keine ernsthaften Gedanken machen, sonst könnte man ja sofort aufhören Klavier zu spielen, denn man wird schnell in die Illusion fallen, dass man nicht begabt ist.
 
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@Stilblüte,
vielleicht findest du ja noch einen Beleg. In einem anderen Faden hattest du was von Kit Armstrong gepostet, aber ich denke, den meinst du eher nicht.

Ich bin bei der Beurteilung dieser Frage sehr vorsichtig, weil man leicht unseriös werden kann. Deshalb sollte an einem handfesten Beispiel geklärt werden was gemeint ist.

Ich versuche mal einen weiteren Ansatzpunkt. Ein sagen wir mal 12 Jähriger spielt etwas virtuos und deu meinst, es sei unmusikalisch. Das kann auch eine subjektive Meinung sein, denn es könnte sein, dass dieser kleine junge Mensch das, was er tut genauso interpretiert, wie er es zu diesem Zeitpunkt versteht. Bestimmt steckt sein ganzer wille dahinter, es so zu spielen und in diesem alter fasst er es eben anders auf. Ein Kind wirde auch Literatur anders lesen als ein Erwachsener. Mit wachsender Lebenserahrung wird sich die Interpretation sicher ändern.
Das heisst aber nicht, dass er das Stück nicht trotzdem intensiv verstanden hat. Wenn ich höre, wie Kit Armstrong - den Bach als 4 jähriger kenne ich nicht - aber Berceuse von Chopin und Liszt Etüden, dann sehe und höre ich, dass die Stücke vollkommen sein inneres Eigentum geworden sind.

Den Seelenlosen Hämmerer, der wirklich gut spielt, habe ich noch nicht gesehen. Allerdings zugegeben, den noch Unfertigen und Kindlichen, der aber auf seine Weise die Stücke trotzdem verinnerlicht hat. Es ist schwer auszudrücken, wie ich es meine.

Vielleicht hängt es mit der Sicherheit zusammen, mit der das Spielprogramm im Gehirn abläuft. Die häufigste Störung, die ich bei Schülern beobachte ist das Stocken oder Zögern, was sich aus einem mangelhaften Ablauf ergibt. Man tastet sich im stück voran und kommt so von Stufe und Stelle immer weiter, aber es bleibt eine Unsicherheit. Wenn man das Stück wirklich kennt, ist diese Unsicherheit absolut weg. Egal ob von Noten gespielt oder ohne.

Es ist ein ähnlicher Effekt wie beim Gehen und Laufen. Das kann man einfach ohne nachzudenken und steuert sich traumwandlerisch auch durch dichte Menschmassen. Vielleicht stolpert man auch mal, aber das ist die ausnahme, wie beim Klavierspielen mal eine falsch genommene Taste, aber die Sicherheit beim Gehen ist nie verloren und so muss man KLavierspielen.
 
Dass es manchen eben leichter fällt, ein Stück nachzuvollziehen und damit kennen zu lernen...
 
Dass es manchen eben leichter fällt, ein Stück nachzuvollziehen und damit kennen zu lernen...

Ok, das hat aber jetzt nichts mit dem Mythos Begabung zu tun, sondern eher damit, wie man Musik versteht.

Dazu empfiehlt es sich möglichst viel Musik zu hören.

Musikverständnis hat keineswegs was mit Hochbegabung am Hut. Viel eher hängt es davon ab, wie lange man schon spielt, in welchem Alter man begonnen hat und wie interessiert man ist.
 

Ja, klar, Hochbegabung fällt ja auch nicht vom Himmel...aber wenn sie da ist, ist sie da...das ist ja wohl jetzt ein reines Definitionsproblem, oder? ...
 
Ja genau, ein reines Definitionsproblem. Weil man es eben nicht definieren kann. Es ist halt ein Mythos, wie ich vorhin sagte.
 
Man könnte ja einen Bereich für Hochbegabte hier im Forum einrichten. Wenn sich keiner meldet, wissen wir bescheid :D
 
Das bezweifle ich.Ich glaube, Hammerklavier würde posten was das Zeug hält;)
Wir könntens doch mal versuchen.
>>Das soll jetzt ein Appel an die Admins sein.
 
*lach* aber mal im Ernst: find ich nicht gut. Das führt bei den einen zu Angeberei, und bei den anderen zu falscher Bescheidenheit (à la Komplimente fischen), und bei manchen zu Ärger über beides...nenene, ich finde, wir sollten lieber alle schön zusammenhalten ;-) es ist so schön, dass wir alle eine gemeinsame Leidenschaft haben...
 

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