Hilfe: Entscheidung über August Förster Flügel

Es kommt ja wohl stark auf das jeweilige Gebrauchtinstrument an, wieviel daran aufzuarbeiten ist.

Ich wollte bei einem renommierten Klavierhaus in München mein 1 Jahr (!) altes Klavier für einen Flügel in Zahlung geben. Da wollte man mir allen Ernstes erzählen, das Instrument müsste bei ihnen 20-30 Stunden (!!) aufgearbeitet werden, bevor sie es verkaufen könnten. Dies ohne das Klavier überhaupt gesehen zu haben.;)
 
Es kommt ja wohl stark auf das jeweilige Gebrauchtinstrument an, wieviel daran aufzuarbeiten ist.

Ich wollte bei einem renommierten Klavierhaus in München mein 1 Jahr (!) altes Klavier für einen Flügel in Zahlung geben. Da wollte man mir allen Ernstes erzählen, das Instrument müsste bei ihnen 20-30 Stunden (!!) aufgearbeitet werden, bevor sie es verkaufen könnten. Dies ohne das Klavier überhaupt gesehen zu haben.;)

Hast Du beim Probespielen des Flügels da so reingehämmert, dass die den anschließend ebenfalls aufarbeiten mussten? ;-)
 
Doch, genau das ist der Punkt:
Das gute Aufarbeiten eines Gebrauchtklavieres kostet viel Zeit, die in die Kalkulation und damit den Verkaufspreis einfliest. Damit bekommste Du Deine Zeit bezahlt und es bleibt was hängen.

Bei einem Neuinstrument würde etwas hängen bleiben, wenn man nicht mit Rabatt verkaufen müsste.
Der theoretische Vorteil der Neuinstrumente ist, dass man weniger Zeit braucht und somit in gleicher Zeit mehr Instrumente verkaufen könnte. Das gibt aber aktuell der Markt nicht her.

Insofern ist die Aussage meines Kollegen mit der Yamaha-Brille schon richtig, aber vielleicht unscharf (falsche Brille???) formuliert:

Beim Verkauf eines gut aufgearbeiteten Gebrauchtklaviers (und nichts anderes gibt´s im Gebrauchtsektor bei ihm) bleibt mehr Geld im eigenen Hause als beim Verkauf eines Neuinstrumentes.

Aber über den Punkt waren wir doch schon hinweg, dass man beim Gewinn an einem Instrument die Kosten die man investiert hat, abziehen muss. Auf jeden Fall dann, wenn es ein Angestellter macht. Und normalerweise auch die eigene investierte Zeit mit angemessenem Stundenlohn.
 
Aber über den Punkt waren wir doch schon hinweg, dass man beim Gewinn an einem Instrument die Kosten die man investiert hat, abziehen muss. Auf jeden Fall dann, wenn es ein Angestellter macht. Und normalerweise auch die eigene investierte Zeit mit angemessenem Stundenlohn.

Dachte ich auch, aber der Beitrag von Klaviermacher

Zitat von Klaviermacher:
Wer behauptet, dass mit Gebrauchtklavieren "mehr" verdient wird, unterstellt gleichzeitig, dass diese Instrumente ungerichtet wieder auf den Markt kommen.

zeigt, dass es noch nicht richtig verstanden wurde.

Es wird gar nichts unterstellt.

Geld "verdient" man mit dem Erbringen einer Leistung, in diesem Falle also mit dem Aufarbeiten eines Gebrauchtklaviers.
Wenn ich mehr Arbeit an einem Instrument habe, wird der Kaufpreis höher und ich (bzw. mein Chef) verdient mehr an dem Instrument.

Werden 20h á 50,- Euro netto an dem Instrument gearbeitet und das Instrument findet einen Käufer, wurden 1000,- Euro an dem Instrument verdient.
Ich erspare mir die Erläuterung des Unterschiedes zwischen Verdienst und Gewinn.

Die Betreiber der Pianohäuser sind in den wenigsten Fällen Einzelkämpfer sondern haben Mitarbeiter, die auch zu bezahlen sind, wenn sie nicht im Außendienst Geld bringen.

Zwischen Konzertstimmungen, Kundenreparaturen und im Sommerloch werden die eigenen Gebrauchtklaviere hergerichtet.

Mit dem Verkauf eines gut überarbeiteten Gebrauchtklaviers kann man den Geschäftsbetrieb einfacher aufrechterhalten als mit dem Verkauf von Neuinstrumenten.

Auch ein als Werkstattleiter angestellter Klavierbaumeister will immer sein Geld, egal ob im Laden Neu- oder Gebrauchtklaviere verkauft werden.:D
 
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Das gute Aufarbeiten eines Gebrauchtklavieres kostet viel Zeit, die in die Kalkulation und damit den Verkaufspreis einfliest. Damit bekommste Du Deine Zeit bezahlt und es bleibt was hängen.

Das ist schon richtig, nur würde ich das nicht als "Gewinn" sehen, sondern als Bazahlung meiner Auslagen (Transport, Material) so wie meiner Dienstleistungen welche im am Instrumente verrichte. Beim neuem Instrument hingegen fällt ein solcher Aufwand (normalerweise) weg, so daß ich bei diesen Instrumenten von Gewinn reden kann - was hab ich denn da groß an Arbeitszeit außer mal stimmen, durchregulieren und Kundengespräche? Das Teil steht doch ansonsten still in der Ecke und stört ned :D

Viele Grüße

Styx
 
Hallo KBM,

Dein zweites Zitat habe nicht ich, sondern Klaviermacher ursprünglich geschrieben. Vielleicht magst Du das bitte noch korrigieren, damit keine Verwirrung aufkommt.
Ansonsten sehe ich hier keine unterschiedlichen Auffassungen darüber, ob sich der Verkauf neuer oder gebrauchter Instrumente eher lohnt, sondern unterschiedliche Deutungen der Begriffe "verdienen", "Einnahmen erzielen" und "Gewinn". Anders ausgedrückt: wir reden über zwei Paar Schuhe.
Wenn ich das so sagen darf.

LG
BP
 
Das ist schon richtig, nur würde ich das nicht als "Gewinn" sehen, sondern als Bazahlung meiner Auslagen (Transport, Material) so wie meiner Dienstleistungen welche im am Instrumente verrichte. Beim neuem Instrument hingegen fällt ein solcher Aufwand (normalerweise) weg, so daß ich bei diesen Instrumenten von Gewinn reden kann - was hab ich denn da groß an Arbeitszeit außer mal stimmen, durchregulieren und Kundengespräche? Das Teil steht doch ansonsten still in der Ecke und stört ned :D

Viele Grüße

Styx

Für die Kalkulation des Verkaufspreises nimmt man den gleichen Stundensatz, den man auch einem Kunden für die Arbeit an dessen Instrument berechnen würden, z.B. 50,- netto zzgl. MwSt. In diesem Preis ist der Stundenlohn für einen fest angestellten Klavierbauer/Klavierbaumeister sowie Lohnnebenkosten, wie auch Wagnis/Gewinn enthalten.

Wenn ein Kunde für eine Überarbeitung 25h á 50,- Euro netto zahlt, steckt in dieser Rechnung neben einem Verdienst auch ein entsprechender, legitimer Gewinn.
Wenn ich bei einem Verkaufsinstrument 25h á 50,- Euro netto in die Kalkulation nehmen, sieht mein Gewinn nicht anders aus.

An einem neuen Instrument habe ich vielleicht nur 5h Arbeit und die vom Hersteller über die UVP vorgesehene Marge schmälert sich über die Rabatte, die der Kunde sehen will, dazu eine neue Bank, Leiferung frei 4. Obergeschoß, etc.

Und auch immer daran denken:
Von dem, was der Kunde dem Klavierhändler für ein Neuinsturment zahlt, gehen etwa 16% als MwSt. an´s Finanzamt, d.h., der Staat verdient mit jedem Verkauf eines Klavieres deutlich mehr als der Händler, der dafür seinen Kunden stundenlang berät.
Am Verkauf eines 8000,- Euro-Klaviers ist oft weniger verdient, als es kosten würden, dem Kunden an seinem alten Hobel die Hammerfilze abzuziehen.
 
Hallo KBM,

Dein zweites Zitat habe nicht ich, sondern Klaviermacher ursprünglich geschrieben. Vielleicht magst Du das bitte noch korrigieren, damit keine Verwirrung aufkommt.
P

Geschehen. Sorry!

Ansonsten sehe ich hier keine unterschiedlichen Auffassungen darüber, ob sich der Verkauf neuer oder gebrauchter Instrumente eher lohnt,

Der Verkauf gut überarbeiteter Klaviere lohnt sich auf jeden Fall eher, als dem Kunden ein Neuinstrument zu verkaufen.
Schön, wenn wir da doch einer Meinung sind.
 

Jerry+Lee+Lewis+press_photo_png.jpg

Manche Händler sind aber auch sowas von empfindlich mit ihren Flügeln wegen dem bisschen Probespielen....
 
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Wenn Xentis für sein einjähriges Klavier eine unbesehene Einschätzung von 20-30 Stunden Aufarbeitung und damit Wertminderung unter (wasauchimmerfüreinen) Listenpreis um 1000 bis 1500 netto nach KBMers Preisexempel in Kauf nehmen sollte, obwohl er sich gleichzeitig für einen Flügel interessiert hat, dann verstehe ich schön langsam wie die Idee entsteht, man könne an gebrauchten Instrumenten mehr verdienen als an Neuen. Wieviel bezahlt ihr denn, wenn er keinen Flügel kaufen wollte und nur das Klavier wieder los werden will?

Es ist schon klar, dass ein stehender Mitarbeiter, der Nasen bohrt ein Verlust für die Firma bedeutet und so ist es recht gut, wenn er in Sommerlöcher beschäftigt wird und Arbeit hat. Das erklärt aber noch nicht, wie daraus ein höherer Gewinn für ein gebrauchtes Klavier erwirtschaftet wird als für ein Neues. Auch der "Rabatt" inkl. sonstiger Preisnachlässe damit der Konkurrent das "Geschäft" nicht macht erklärt es nicht. Wenn ich mir die Beiträge so durchlese, verstehe ich immer besser warum so manche Firma sich in Arbeit verstrickt und trotzdem bankrott macht, obwohl sie viel verkauft, wenn Gewinn bedeutet, dass viel am gebrauchten Klavier aufzuarbeiten ist und niemand herum steht.

:D

LG
Michael
 
Wenn Xentis für sein einjähriges Klavier eine unbesehene Einschätzung von 20-30 Stunden Aufarbeitung und damit Wertminderung unter (wasauchimmerfüreinen) Listenpreis um 1000 bis 1500 netto nach KBMers Preisexempel in Kauf nehmen sollte, obwohl er sich gleichzeitig für einen Flügel interessiert hat, dann verstehe ich schön langsam wie die Idee entsteht, man könne an gebrauchten Instrumenten mehr verdienen als an Neuen. Wieviel bezahlt ihr denn, wenn er keinen Flügel kaufen wollte und nur das Klavier wieder los werden will?

Es ist schon klar, dass ein stehender Mitarbeiter, der Nasen bohrt ein Verlust für die Firma bedeutet und so ist es recht gut, wenn er in Sommerlöcher beschäftigt wird und Arbeit hat. Das erklärt aber noch nicht, wie daraus ein höherer Gewinn für ein gebrauchtes Klavier erwirtschaftet wird als für ein Neues. Auch der "Rabatt" inkl. sonstiger Preisnachlässe damit der Konkurrent das "Geschäft" nicht macht erklärt es nicht. Wenn ich mir die Beiträge so durchlese, verstehe ich immer besser warum so manche Firma sich in Arbeit verstrickt und trotzdem bankrott macht, obwohl sie viel verkauft, wenn Gewinn bedeutet, dass viel am gebrauchten Klavier aufzuarbeiten ist und niemand herum steht.

:D

LG
Michael

Nur zur Klarstellung: In diesem "Laden" habe ich nichts gekauft und werde das auch nie tun. Es war auch keiner der hier an der Diskussion beteiligten.
 
Der Grund, warum man bei einer Reparatur und/oder einem Verkauf eines generalüberholten Pianos/ Flügel mehr verdient, wie beim Verkauf eines neuen Instruments liegt einzig und alleine an den Rabattschlachten und Preidrückern und Schnäppchenjägern.....und, wenn man hier viele Beiträge von Mitgliedern liest - auch an diesem Forum.. !
 
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Da die gebrauchten Klaviere eine Seele haben und die neuen nicht, sind sie auch mehr wert. Ist doch logisch...:D
 
@ xentis....was hat das den mit "seele" zu tun ?
 
Da die gebrauchten Klaviere eine Seele haben und die neuen nicht, sind sie auch mehr wert. Ist doch logisch...:D

Aber xentis, Du lernst es wohl doch nicht mehr. Nicht alle gebrauchten Klaviere haben eine Seele. Und ab und zu hat auch ein neues eine....:) Es kommt auf die Anzahl der Streicheleinheiten beim Bau /der Aufarbeitung an, die Gallenwerte des Klavierbauers, und ob er bei der Arbeit loslassen konnte, weil gerade keine nervigen Kunden zum Probespiel da waren....
 

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