Gurke behalten?

  • Ersteller des Themas Hummeline
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Danke für den Tipp. Die hatte ich gar nicht auf dem Schirm. In dem Laden, in dem ich war, gab es die nicht. Ich habe aber auf der Internetseite einen Händler hier ums Eck gefunden. Werde ich auf jeden Fall ausprobieren! Kannst du hier etwas zum Pedalspiel sagen?

Ist genau so mies wie bei meinem. Also man kann es schon benutzen, es ist ja halbpedalfähig. Aber der Schleifpunkt, wenn man es mal mit einer Kupplung vergleicht, ist beim Akustischen viel besser auszumachen und beherrschbar. Außerdem geht das Pedal bei den meisten Akustischen auch etwas schwerer, was eine bessere Kontrolle ermöglicht.

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Andre73, vielen Dank für den Hinweis. Leider spiele ich nicht so wie Philip Johnston.

Ich denke, das CA 67 werde ich mir mal genauer anschauen. Da ich das Digi hauptächlich mit Kopfhörer oder leise gestellt spielen werde, ist der Klang über den Resonanzboden des CA 97 für mich nicht so wichtig. Ich kann mir das Digitalpiano erst in ein paar Monaten zulegen, daher habe ich noch Zeit, viel in den Läden auszuprobieren. Mir kommt es dabei hauptächlich auf Tastatur und Spielgefühl an. Und PianoAnimateur ist ja von dem CA 67 sehr begeistert.

Du musst das ja auch nicht so können, werd ich auch nie hinkommen.
Er führt nur auf seiner Youtube-Seite alle Pauschal-Urteile in Richtung Digis ad absurdum.

In Zukunft werden auch mehr und mehr gute Leute Aufnahmen mit Digis einstellen, bisher waren das halt meistens nur unfähige Amateure wie ich.

Das Video zeigt ja nur, dass auch bei modernen Digis gilt: Das Problem sitzt meist vor den Tasten.

Mein Mittelklasse-Digi wird noch viele, viele Jahre drüber schmunzeln, wenn ich die Probleme zuerst bei diesem suche und nicht bei mir.
 
Ist genau so mies wie bei meinem. Also man kann es schon benutzen, es ist ja halbpedalfähig. Aber der Schleifpunkt, wenn man es mal mit einer Kupplung vergleicht, ist beim Akustischen viel besser auszumachen und beherrschbar.
Oh mann, das verstehe ich nicht. Da legen die Hersteller so viel Wert auf die Soundentwicklung und Anschlagmechanik – und dieser Punkt wird komplett vernachlässigt. Vielleicht sollte man denen mal einen Tipp geben: Wer das Pedalspiel als erstes verbessert, hat auf dem Markt echt die Nase vorn.
 
Oh mann, das verstehe ich nicht. Da legen die Hersteller so viel Wert auf die Soundentwicklung und Anschlagmechanik – und dieser Punkt wird komplett vernachlässigt. Vielleicht sollte man denen mal einen Tipp geben: Wer das Pedalspiel als erstes verbessert, hat auf dem Markt echt die Nase vorn.

Die Wahrheit ist wohl eher, dass die Kunden den Herstellern jeden Misst aus den Händen reißen. Es gibt nur wenige Hersteller, die wirklich innovativ sind. Außerdem erhöht jede Entwicklung den Preis. Ich bin bereit zu sparen und ihn zu zahlen, aber sind das auch die Mehrheit der Digi-Kunden? Yamaha N1 finde ich z.B. auch schön vom Konzept her. Nur spielt es sich m.M.n. sehr hart im Anschlag, was ich nicht mag, oder besser gesagt, womit ich als Amateur nicht umgehen kann. Die Dynamik finde ich auch miserabel. Für 6000 € möchte ich auch ein Instrument, dass mir rundum gefällt.

Andreas
 
Vielleicht bin ich ja ein Nichtkönner, was der Klang von CLP-575 angeht, oder es hört sich anders an wenn man Line-Out als Audio-quelle nimmt, weiß ich nicht. Irgendwann probiere ich aus, über Line-Out aufzunehmen.
 
Du bist kein Nichtkönner. Deine Videos beweisen das. Der Ton der Aufnahme hört sich halt wirklich besch..... an. Gut, ich bin kein Fan vom Yamaha-Klang und die nichtprofessionelle Aufnahme via Mikrofon ist nun mal nicht optimal. Wenn man sich an das CLP-575 ran setzt und spielt, klingt es schon wirklich recht ordentlich, m.M.n. besonders mit dem Bösendorfer-Sampling. Eine Aufnahme über Lineout ist mit Sicherheit besser.

Andreas
 
Hallo, meine Erfahrung ist eine andere, was das Pedal angeht: zum einen ist das bei Flügeln in der Regel deutlich differenzierter dosierbar als bei Uprights und für mich haben Digis mit Halbpedalfunktion bzw. stufenlos dosierbarem Pedal in diesem Punkt keinen nennenswerten Nachteil gegenüber Pianinos (Uprights).

Wie schwer sich das Pedal an akustischen Instrumenten drücken lässt, ist auch sehr verschieden, am Flügel meines Lehrers geht es sehr leicht, leichter als bei meinem Digi, wo es wiederum leichter geht als es bei meinem Upright ging.

Bei deiner Gurke scheint es wohl eine emotionale Entscheidung zu sein, ob du es behalten willst. Ich hatte mal ein spielbares Pianino, wo es mir wichtig war, das es regelmäßig gestimmt wurde, wo ich aber zunehmend das Bedürfnis verspürte, dass es reguliert und intoniert wird, obwohl ich schon an schlimmeren saß. Aber wie weit einen unregelmäßigkeiten stören, ist sicher individuell; manch einer kann ja selbst mit einem deutlich verstimmten Klavier leben, ich nicht.

LG
BP
 
Bei deiner Gurke scheint es wohl eine emotionale Entscheidung zu sein, ob du es behalten willst.
Ja, das stimmt. Im Moment hänge ich daran, und das Urteil des Klavierstimmers hat mich in der Tat etwas mitgenommen. Ich kann halt nicht einschätzen, ob die Freude über das neue Digitalpiano irgendwann überwiegt, so dass ich nur noch darauf spiele, eine verstimmte "Leiche" in meinem Wohnzimmer stehen habe und mich über die Entscheidung ärgere, nicht das neue Instrument dorthin gestellt zu haben.
 
Es kommt darauf an, was gemacht werden muß und ob denn der Klavierbauer die Möglichkeiten dazu hat.
Wenn er nur als Stimmer unterwegs ist, wird er schwerlich einen neuen Bezug mit dickeren Stimmnägeln aufziehen können. @Henry macht wohl sowas auch ambulant, ist halt aber eine Mordsaktion. :rauchen::konfus::drink:

Naja, in der Regel empfehle ich eine komplette Überholung in der Werkstatt. Aber wenn da des nötige Kleingeld ned langt, und das Hauptproblem wirklich nur die Wirbel sind, kann man das durchaus vor Ort machen. Macht halt Krach, und dauert ein wenig :rauchen:
Es kommt aber zuweilen vor, daß man Instrumente antrifft, welche noch in einem recht guten Originalzustand sind, aber auf Grund loser Wirbel sich nimmer recht stimmen lassen - ich sag dann immer "es ist SO nicht mehr stimmbar, begründe es allerdings auch worin das Problem liegt. Gut, liegt ein finaler Plattenbruch vor (was glücklicherweise nicht allzu häufig vorkommt), sage ich auch daß eine Stimmung aufgrund dieses Schadens nicht sinnvoll ist, da auch bei der größten Mühe das Instrument nie so ganz stimmen wird, und ebenso auch keine Stimmhaltung hat. Ich hatte letztes Jahr so einen Fall mit finalen Plattenbruch un der mittleren Längstrebe, und wurde gefragt "Ist das Klavier etwa krank?" Meine Antwort: "nein, tot."
Ich sollte es trotzdem stimmen -ich hab es entgegen fachlichen Rat getan, einen Tag später war des Ding wie zu vor.

@Hummeline , vielleicht kannst Du mal Bilder des Innenlebens Deines Instrumentes reinstellen, um vielleicht bildlich entdecken zu können, warum keine weitere Stimmung mehr in Betracht käme.

Mir ist nicht ganz klar, warum der Kollege meint es sei die letzte Stimmung, ohne was über die Ursache zu sagen :denken:

LG
Henry
 
@Hummeline , vielleicht kannst Du mal Bilder des Innenlebens Deines Instrumentes reinstellen, um vielleicht bildlich entdecken zu können, warum keine weitere Stimmung mehr in Betracht käme.

Mir ist nicht ganz klar, warum der Kollege meint es sei die letzte Stimmung, ohne was über die Ursache zu sagen :denken:

LG
Henry

Klar, sehr gerne:
 

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@Hummeline ,

Von den Fotos her macht es jetzt für mich keinen soo desolaten Eindruck, gut, einen Riß im Resonanzboden habe ich gesichtet, aber des muß nix unbedingt zu bedeuten haben, außer vielleicht Stegdruckabfall. Wie fest die Wirbel sind, läßt sich natürlich auf dem Foto nicht erkennen - bösartige Schrägstellungen welche auf einen Stimmstockschaden hinweisen könnten, sind mir allerdings nicht aufgefallen. Auch stehen die Wirbel noch gut raus - hier wäre es mal sinnvoll die Wirbellochtiefe zu messen, und ggf. die Wirbel tiefer zu setzen, was wieder für längere Stimmbarkeit sorgen würde - diese Methode ist allerdings nicht von all zu langer Dauer, wenn sie bis zum Ring eingeschlagen sind, und wieder locker werden, müssen sie durch neue Wirbel ersetzt werden.
Reicht die Bhrlochtiefe nicht zum einschlagen der Wirbel, müßt man ohnehin neubewirbeln - denn den alten Wirbel raus, tiefer bohren um den alten Wirbel dann einzuschlagen, ist Quatsch - der hält dann nimmer.

Die Hammerköpfe sind arg runter - aber des ist ja unabhängig von der Stimmhaltung.


LG
Henry
 

Hallo @Henry, ganz lieben Dank für deine Einschätzung. Das bedeutet, dass ich auf jeden Fall einen anderen Klavierbauer bitten werde, sich meine Gurke vor Ort anzuschauen und die Kosten abzuschätzen. Selbst wenn sich manchmal eine Reperatur oder Überholung rein rechnerisch nicht lohnt, sind manche Menschen ja durchaus bereit, aus nostalgischen Gründen trotzdem das Geld auszugeben.
 
Hallo Hummeline,

m.E. sind zwei Dinge empfehlenswert: Dich nach einem Digitalpiano umzusehen, aber als Zusatzinstrument. Der Hauptgewinn liegt darin, zu jeder Tages- und Nachtzeit üben zu können oder auch einfach mal ungehemmt klimpern, ausprobieren oder improvisieren zu können. Wenn es ein Stagepiano wird (ein reines ohne eingebaute Verstärkung oder eines mit kleinen Boxen an Bord und evtl. mit Ständer und Pedalleitse zum Quasi-Homepiano aufrüstbaren Instrument) kommt noch die Mobilität als Vorteil dazu, also wegräumbar oder auch mal zum mitnehmen.
Aber das ist aus meiner Sicht kein Ersatz für dein akustisches Piano - andere empfinden das anders und das ist z.T. auch Geschmackssache - Extrem-Meinungen und der Versuch eigenes Empfinden und eigene Erfahrungen als allgemeingültig setzen zu wollen, helfen da wenig. Mir ging es trotz sehr gutem Digitalpiano so, dass ich bei fast jeder akustischen "Gurke" dachte: Das lebt im Gegensatz zum Digitalpiano.

Die andere Empfehlung:
Mindestens eine weitere Meinung einholen. Wie du hier durch die Kommentare von Henry schon sehen kannst, ist das immer differenzierter zu betrachten.
Wir hatten die Situation bei einem alten Mercedes. Der KFZ-Meister (!) meinte immer nur Oh, oh, da kommt noch was - jedes Oh eines deutschen Handwerkers kostet mindesten 50 Euro mehr (geklaut aus irgend einem Kabarett), beim Auto mindestens 100 Euro.
Wenn dein Klavierbauer dir die Mängel nicht benennen kann oder/und darauf hinweisen kann, was sich bei gründlicher Überprüfung noch offenbaren könnte, hat er deutliche Kompetenzlücken.

Gruß und viel Erfolg beim Klavierretten,

Tobias
 
Hallo @TobiasR, ja, du hast das sehr gut zusammengefasst, so werde ich es machen.

Und ich hoffe, der Mercedes war kein Strich Achter, denn die sorgen in der Tat für viele, viele teure Ohs...

Vielen Dank für deine guten Wünsche
Hummeline
 
Hallo @Hummeline

nein, das war ein neuerer älterer Mercedes, ein W124. Aber die Quintessenz (die ich eben in dem Beitrag vergessen hatte): Die Werkstatt hat uns bis heute nicht wieder gesehen, obwohl die sonst gute Arbeit machen und einen guten Ruf haben; für uns passte die Art und Weise nicht.
Ich würde auch nicht behaupten, dass dein Klavierstimmer schlecht ist - nicht an sich, aber für dein Instrument vermutlich nicht mehr förderlich;-)

Gruß,
Tobias
 

Das Klavier sieht von Aussen haargenau so aus, wie dasjenige, auf dem ich spielen gelernt habe (als Erwachsener). Nur mit dem Unterschied, dass es mindestens 20 Jahre nicht mehr gestimmt und mit weißer Fensterfarbe grob überstrichen war, nur die Tasten waren ausgelassen worden. Das einzig objektiv gute daran war, dass zumindest alle Tasten noch funktioniert haben.
Ich habe später nie wieder solchen Spaß am Klavierspielen gehabt, wie damals mit diesem Instrument. Ich würde diese "Gurke" also auch unbedingt festhalten.
Wenn das Haupinteresse dem Klavierspielen und nicht Klavieren gilt, ist das Instrument eigentlich ziemlich egal, ab einem gewissen Grad der Begeisterung.
 
Das bedeutet, dass ich auf jeden Fall einen anderen Klavierbauer bitten werde, sich meine Gurke vor Ort anzuschauen und die Kosten abzuschätzen.

Ja auf jeden Fall, bestell Dir am besten einen Kollegen aus einem Meisterbetrieb, welcher nicht verkaufsorientiert ist. Ich täts ja machen - nur ich fürchte, von München bis zu Dir sind es schon "ein paar Minuten" :-D

LG
Henry
 
@Hummeline

Henry sagt etwas Wichtiges:
aus einem Meisterbetrieb, welcher nicht verkaufsorientiert ist
Wenn man sich selbst nicht so auskennt, ist man von Aussagen wie die Deines Stimmers erst mal zu schockiert, um sie zu hinterfragen. Der erste Stimmer (Angestellter eines Pianohauses), der an meinem "alten" Klavier tätig werden sollte, erklärte es auch zu "Schrott" und wollte direkt ein "besseres" fürs kleine Geld verkaufen. Natürlich wurde der Mann freundlich, aber bestimmt der Tür verwiesen. Der Inhaber eines "nicht verkaufsorientierten Meisterbetriebs" hat es wieder gerichtet. Im Laufe der folgenden Jahre wurde es peu-à-peu durch einen dritten, leider verstorbenen :cry: KB immer weiter verbessert. Bei jedem halbjährigen Stimmtermin wurde etwas daran getüftelt. Ich behaupte, es ist heute besser als es im Neuzustand war.

Lass an Deines mal einen Klavierbauer ran, der Instrumente wirklich mag. Der hat bestimmt einige Ideen, wie man Dein Klavier verbessern kann. Muss ja nicht alles auf einmal gemacht werden. Oder aber er sagt Dir ganz konkret, was nicht mehr (oder nur unter unverhältnismäßigem Aufwand) reparabel ist. Die lapidare Aussage: "Ist Schrott, muss weg" halte ich für ... nicht sehr kundenorientiert und zeugt auch nicht für ein Feeling für Instrumente.
 
@Hummeline ich bin zufällig heute in Deiner Nähe und habe Dir eine Nachricht geschrieben ;)
LG Georg


Der Ton macht die Musik...
 

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