Flügel-Neukaufempfehlung

Die Idee einer Rangliste finde ich dämlich. Wenn, dann hätte ich gerne auch einen Steinway B. Den stelle ich dann an meinem Drittwohnsitz, sagen wir in St. Tropez. Mehrere Flügel in einer Wohnung machen sicher nur Beziehungsstress.
 
Genau so ist es. Einen vernünftigen gebrauchten Steinway B gibt es durchaus für 40.000 €. Der Feurich kostet die Hälfte und ist unwesentlich schlechter (zumindest für Hobbypianisten).
 
Im Neuzustand. Wenn sich der Feurich aber schneller abnützt, ist man langfristig mit dem Steinway B besser dran.
 
Im Neuzustand. Wenn sich der Feurich aber schneller abnützt, ist man langfristig mit dem Steinway B besser dran.

Na ja, da kannst ja 2 neue Flügel für kaufen :)
Und wenn es ein Premium Steinway ist, dann vermutlich 4 oder 6.
Allein die Überholung eines runtergerittenen Steinway kostet mehr als ein oder 2 neue Feurich.

Ich glaub, über das Geldargument kann man das nicht wirklich begründen.
Du wirst es finanziell auch nicht sinnvoll dargelegt bekommen, warum ein Porsche langfristig günstiger ist als ein Mazda.
Entweder hat man die Kohle sowieso übrig und legt für die letzte Meile 2-4 mal mehr Kohle aufn Tisch - oder eben nicht.
 
Es geht auch nicht um Autos, sondern um Flügel. Die verhalten sich finanziell doch deutlich anders.

Ja, man kann zwei Feurich kaufen. Nicht 4 oder 6, denn Lingner schreibt
Angenommen, der Feurich hält 10 Jahre. Dann hat man nach 25 Jahren schon den dritten halb abgespielt. Wieviel Restaurierungskosten sind inzwischen für den Steinway angefallen? Wenn es nicht mehr als 10.000 Euro sind, steigt man mit dem Steinway günstiger aus - und hat mehr Freude am Spielen, sowie noch ein Instrument mit einem gewissen Wiederverkaufswert.

"Ich bin nicht reich genug, um billig zu kaufen" ... ;-)
An dem Satz ist schon was Wahres dran.
 
Der Steinway hält also 25 Jahre ohne Maßnahmen und der Feurich nur 10?
Das ist natürlich ne starke Annahme - zumal Steinway B mit um die 40k schon 100 Jahre aufm Buckel haben und die Qualität vermutlich schon mehr vom Restaurator abhängt als von der ursprünglichen Substanz.
Ein etwas frischeres Modell kostet schnell deutlich mehr und dann sind es eben schnell noch mehr Feurichs. ;)
Der Wiederverkaufswert nach 25 Jahren ist dann auch nur gegeben, wenn man wieder sehr viel Kohle reinsteckt.

Also wie gesagt, ich bin ja ganz bei Dir, dass ein Steinway bestimmt toller ist. Aber das Geld-Argument zieht nicht, und da passt das Autobildnis - auch ein Porsche macht mehr Spaß als ein Mazda und erringt als Oldtimer gewiss auch mehr Wiederverkaufswert - aber man muss auch mehrere Mazdas im Laufe des lang zu erhaltenen Porsche-Lebens investieren. Der Spaß kostet Geld, der spart kein Geld.
 
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Meiner Meinung ist für einen aktuellen Steinway B der maßlos überhöhte Preis bei einem derart blechernen Klang keineswegs gerechtfertigt:
Also, sehen wir da von mal ab, daß die Dame mit der Interpretation so ihre Probleme hat, solltes Du vielleicht mal Dein Hörgerät einstellen lassen, oder Dir gleich ein besseres zulegen.

Billiggeräte oder falsch eingestellte verfälschen den Klang ziemlich arg.

Das der Flügel besser gestimmt sein könnte, steht natürlich außer Frage.
 
Der Steinway hält also 25 Jahre ohne Maßnahmen und der Feurich nur 10?
Das waren Beispielzahlen um zu veranschaulichen, dass man nicht pauschal sagen kann, dass das billigere Instrument langfristig finanziell die bessere Wahl ist.
Außerdem steht nirgends "ohne Maßnahmen", sondern
Wieviel Restaurierungskosten sind inzwischen für den Steinway angefallen? Wenn es nicht mehr als 10.000 Euro sind, steigt man mit dem Steinway günstiger aus.
 
Einen vernünftigen gebrauchten Steinway B gibt es durchaus für 40.000 €. Der Feurich kostet die Hälfte und ist unwesentlich schlechter (zumindest für Hobbypianisten)
und sollte vermutlich nicht für Clavio-Treffen mit Profis angeschafft werden, wenn ich einer Aussage glauben schenken darf.
;-)

Vor vielen Jahren wurde ich vor einem Profi gewarnt, der bei mir anlässlich eines Clavio-Treffens gespielt hat. "Pass bloß auf, der hat schon einige Flügel zerlegt", wurde mir gesagt. Ein japanisches Modell (mit fünf Buchstaben) wurde in diesem Zusammenhang genannt, es war der Flügel der Musikschule in der er unterrichtet hat.

Dieses Konzert war das Einzige bei einem meiner Treffen, bei dem der Profi den Deckel geschlossen hat (was leider suboptimal für die Aufnahme war), um die Ohren der Zuhörer zu schonen. Nicht nur ich war der Meinung, dass es keine gute Idee war, die Aufnahme war nicht so gut wie erwartet und die Lautstärke nicht aufdringlich. Aber der Wiener hat es - außer einigen "aus dem "Ruder gelaufenen" Tönen - anstandslos überstanden.
 
Ist das Video als Beleg für den "blechernen Klang" gedacht?
Ja, insbesondere in der Kontraoktave hat mich die Inharmonizität der Bässe sehr verwundert bei einem Flügel dieser Größe.
Da präferiere ich eindeutig das Modell 214VC.

Also, sehen wir da von mal ab, daß die Dame mit der Interpretation so ihre Probleme hat, solltes Du vielleicht mal Dein Hörgerät einstellen lassen, oder Dir gleich ein besseres zulegen.

Billiggeräte oder falsch eingestellte verfälschen den Klang ziemlich arg.
Ich bin in der glücklichen Lage, keiner Hörhilfen zu bedürfen. Wenn für dich Instrumente von Steinway das Nonplusultra sind, sei dir das selbstverständlich unbenommen, aber akzeptiere auch, dass nicht jeder gleich in Anbetung verharrt, nur weil ein bekannter Name eines Klavierherstellers die Tastenklappe ziert. Jedenfalls ist das vorgestellte Klangbeispiel dieses Flügels kein Vergleich zu jenem Instrument etwa gleicher Größe eines Forum-Mitglieds, das wirklich wunderbar klingt:

 
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Vielleicht könnten wir die Diskussion etwas versachlichen. Ich bin schon der Meinung wie Henry, dass die Marke an sich allein nicht ausschliesslich Qualität wiederspiegelt. Und ein Hörgerät braucht er vielleicht auch nicht. Das Problem bei in das Netzt gestellten Tonaufnahmen ist halt manchmal auch die Qualität. Wirklich beurteilen kann man ein Instrument nur in Natura (also selber spielen). Henry hat zum Beispiel eine gute Aufnahme gepostet. Nicht jeder kann das, es ist halt auch kniffelig. Vielleicht mal bei Henry um technischen Rat fragen.
 
@Lingner:
Du hast ja (wie ich) einen Bösendorfer 200. Bist Du eigentlich Profi oder war das rausgeschmissenes Geld?
Für mich war es eine klangliche Entscheidung. Möglicherweise würden mir zuhause Konstruktionen mit Duplex-Skala zu sehr in den Ohren klingeln.
 
Ich verkaufe Feurich Instrumente seit 14 Jahren, also seit die noch Wendl & Lung hießen. Ich kann nicht behaupten, dass die ein Problem mit der Haltbarkeit hätten. Und die sind im Laufe der Jahre ja auch ständig verbessert worden. Die Haltbarkeit dürfte auch zum größten Teil von der Beanspruchung abhängen. Wenn ein Instrument in der Hochschule steht, dann sind halt ziemlich schnell alle Verschleißteile durch. Im privaten Gebrauch bei "normaler" Beanspruchung halten die auch "normal". Das gilt für alle Hersteller.

Mittlerweile verkaufe ich grundsätzlich keine Flügel mehr, da in meinem 70 qm Laden besser mehr Klaviere stehen können. Die verkaufen sich nämlich schneller. Aber ich hatte anfangs den 1,61 und den 1,78 m Flügel von Wendl & Lung dort stehen und muss sagen, dass mich beide Instrumente begeistert haben. Zumindest für den Preis. Wenn ich aber die Wahl gehabt hätte, welches Instrument ich mir schenken lasse, dann hätte ich wohl doch einen Steinway vorgezogen. Den 2,18m Feurich mit der Konstruktion von Paulello hatte ich auf einer Messe angespielt und getestet (in einer Schallkabine). Echt super der Flügel. Und bei allen Flügelmodellen fand ich die Mechaniken auffallend präzise und gut zu spielen. Das ist auch etlichen meiner Kunden aufgefallen, die sich damals dafür interessierten.

Also: einfach mal anspielen die Instrumente und sich nicht von Markennamen oder chinesischer Herkunft beeinflussen lassen. Natürlich gibt es bessere Instrumente, aber das geht ja erst beim doppelten Preis los (mindestens). Und doppelt so gut sind die anderen dann halt auch nicht wirklich. Aber das muss jeder selber testen. Deswegen sag ich ja: selber anspielen! Und vor allem sich nicht einreden lassen, dass die nur 10 Jahre halten. Das wäre aus Händlersicht schön. Aber sind leider keine Waschmaschinen, die ich alle 10 Jahre wieder neu verkaufen kann.
 

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