Flügel-Neukaufempfehlung

Lingner

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14. Okt. 2016
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Ich möchte hier einmal eine Empfehlung geben. In diesem Portal gibt es viele Berichte, wo über zahlreiche Probleme und Schwierigkeiten beim Flügelkauf berichtet wird. Viele suchen einen tragfähigen Kompromis zwischen Preis und Leistung und gehen dabei manchmal abenteuerliche Wege mit viel Aufwand. Ich gehe einmal davon aus, dass die meisten Hobbymusiker von uns nicht mal eben einen Steinway B aus der Portokasse bezahlen können. Ich hatte neulich die Gelegenheit, einen Feurich F218 (auch unter dem label Wendl & Lung vertrieben) zu spielen. Hervorragende Qualität mit einem excellenten Preis-Leistungsverhältnis. Man bekommt den für 18.000€ und braucht dann nicht monatelang dran herum restaurieren und muss dann trotzdem noch viele Kompromisse eingehen. Man hat dann einen veritablen Salonflügel mit einer Länge über Steinway B, der neu das 6-fache kostet. Ich bekomme für diese Empfehlung keine Provision, wenn jemand das argwöhnt. Gut, die Instrumente werden inzwischen längst nicht mehr in Wien, sondern China gebaut. Aber was soll‘s, wenn die Qualität stimmt. Einfach mal googlen. Und wer mit der Qualität nicht zufrieden ist, kann ja noch einen Klavierbauer für 1000€ zum Durchregulieren und Intonieren dransetzen, spätestens dann passt das!
Viel Erfolg!
 
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Ich bekomme für diese Empfehlung keine Provision, wenn jemand das argwöhnt.

Ich denke, dass eine solche Empfehlung nichts bringt, denn dem einen gefällt ein Flügel von Hersteller X, Y oder Z, dem anderen aber nicht. Daher halte ich es nicht für zielführend, die Suche an einer Marke oder einem bestimmten Hersteller festzumachen.

Was ist ein Halbkonzert? Fängt erst nach der Pause an?
Nö, das Konzert hört vor der nicht vorhandenen Pause auf.
;-)

Nun gut, Steinway nennt seinen B-211 den "meistverkauften Salonflügel", Bösendorfer den 225 einen Semi-Konzertflügel und Steinway beginnt bei 227 cm mit den Konzertflügeln.

Damals in Wien bin ich im Klavier-Atelier von Gert Hecher ziemlich stutzig geworden. Ich hatte einen 100 Jahre alten Bösendorfer unter den Fingern, dessen Klang mir feuchte Augen gemacht hat. Länge: 170 cm.
:-)
 
Gut, die Instrumente werden inzwischen längst nicht mehr in Wien, sondern China gebaut.

Feurich-Instrumente sind nie in Wien gebaut worden; die Behautpung der Firma, die gegenwärtig unter diesem Namen angebotenen stünden in einer "Wiener Tradition" ist eine ziemlich deftige Verhöhnung des arglosen Kunden. Und was jetzt unter diesem Namen verkauft wird, macht zwar im Vergleich mit anderem ähnlich Provenienz tatsächlich einen guten Eindruck, aber Langzeiterfahrungen fehlen bisher. Und was nach dem Übergang der Marke an Bechtstein langfristig aus ihr werden wird, ist auch eine bange Frage, wenn man auf das Schicksal der von B. ramponierten Marken Euterpe und Zimmermann schaut.
 
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So ganz richtig ist das nicht. Derzeit wird in Wien nur das Premiumklaviermodell Viena 123 produziert. Im übrigen stammt Feurich aus Leipzig. Es ist richtig, das ein Grossteil der Feurichinstrumente in China gebaut werden, Das ist halt im Zuge der Glabalisierung eine Möglichkeit, preisgünstige Instrumente zu bauen. Was ist daran so schlimm?
 

Allerdings ist das richtig, denn es gibt nicht den kleinsten Faden der Kontinuität zwischen der Fertigung in Gunzenhausen und der in China bzw. Wien. Ich habe nicht behauptet, dass die Fertigung in China "schlimm" sei. Wenn etwas schlimm ist, so ist es die unsubstanziierte Behauptung, die gegenwärtig vertriebenen Instrumente stünden in einer Leipziger oder Wiener Klavierbautradition.
 
Tradition hin oder her. Ich habe vor einiger Zeit in Düsseldorf im sehr empfehlenswerten (!) Klavierhaus Schröder
zunächst einen wunderbaren Bösendorfer 225 probiert. Direkt daneben stand ein Wendl & Lung 218. Der Bösendorfer war natürlich besser, aber ich war überaus positiv überrascht von der klanglichen und spieltechnischen Qualität des 218. Dieser Flügel hat nichts mit irgendwelchen Traditionslinien aus Wien, Leipzig oder Timbuktu zu tun, sondern ist ein Entwurf von Paullelo, der überaus gut gelungen ist. Wenn die heutigen neuen Feurich 218 gleiche Qualität haben (was ich nicht weiß), dann sind das gute Flügel. Bezüglich der nicht vorliegenden Langzeiterfahrung möchte ich anmerken, dass es stapelweise 100 Jahre alte Flügel ehemaliger Berliner oder Leipziger oder ... Kleinfabrikanten gibt, die bis heute nicht auseinandergefallen sind, obwohl sie damals nicht mit "Premiummaterialien" von Spitzenhandwerkern zusammengeklöppelt worden waren.
 

Tradition hin oder her. Ich habe vor einiger Zeit in Düsseldorf im sehr empfehlenswerten (!) Klavierhaus Schröder
zunächst einen wunderbaren Bösendorfer 225 probiert. Direkt daneben stand ein Wendl & Lung 218. Der Bösendorfer war natürlich besser, aber ich war überaus positiv überrascht von der klanglichen und spieltechnischen Qualität des 218. Dieser Flügel hat nichts mit irgendwelchen Traditionslinien aus Wien, Leipzig oder Timbuktu zu tun, sondern ist ein Entwurf von Paullelo, der überaus gut gelungen ist. Wenn die heutigen neuen Feurich 218 gleiche Qualität haben (was ich nicht weiß), dann sind das gute Flügel. Bezüglich der nicht vorliegenden Langzeiterfahrung möchte ich anmerken, dass es stapelweise 100 Jahre alte Flügel ehemaliger Berliner oder Leipziger oder ... Kleinfabrikanten gibt, die bis heute nicht auseinandergefallen sind, obwohl sie damals nicht mit "Premiummaterialien" von Spitzenhandwerkern zusammengeklöppelt worden waren.
Wohl wahr, und die Qualität der aktuellen Feurich F218 steht ausser Frage. Genau darauf zielte ja meine Empfehlung ab. Steinway, Bösendorfer & Co erhöhen doch jährlich die Preise um 5-7% ohne Rücksicht auf Kaufkraftverluste bei sowieso schon Höchstpreisniveau. Dagegen kann man gar nicht ansparen. Wenn die so weitermachen, wird der Markt das regeln. Die angesprochenen Euterpe, Zimmermann und andere werden das eher überstehen. Oder F218 aus China. Why not?
 
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Feurich wurde ursprünglich mal in Leipzig später in Gunzhausen gefertigt - ist von Wien schon ein paar Meter weg.

Inzwischen werden unter den Namen Feurich nur noch billige Chinaböller vertrieben.

Dem einen oder anderen mag ja ein solches Kasterl reichen - nur werben würde ich nun wirklich nicht da mit.
 
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Ich denke, dass eine solche Empfehlung nichts bringt, denn dem einen gefällt ein Flügel von Hersteller X, Y oder Z, dem anderen aber nicht. Daher halte ich es nicht für zielführend, die Suche an einer Marke oder einem bestimmten Hersteller festzumachen.
Jein. Klar geht es um individuelle Vorlieben, aber jeder von uns hat auch ein begrenztes Budget. Wenn es eine Marke mit besonders gutem Preis-Leistungs-Verhältnis gibt, kann man das schon erwähnen. (Ob das auf Feurich zutrifft, ist eine andere Frage...)
Man muss sich ja auch nicht auf die Marke festlegen, sondern kann sich die Marke merken und dann evtl. auch in die Nachbarstadt fahren, wenn es in der eigenen keinen entsprechenden Händler gibt. Also grundsätzlich ist so ein Hinweis einmal nicht schlecht.

nur noch billige Chinaböller vertrieben.
Die chinesischen Produktionen wurden in letzter Zeit besser. Ob sie auch "gut genug" sind, muss jeder für sich entscheiden. Es ist jedenfalls noch Luft nach oben...
 
Ich habe in Wien öfter auf den ausgestellten neuen Feurich gespielt und mich haben die Instrumente nicht angesprochen.
Ich hatte nur zweimal Gelegenheit auf originalen Feurich zu spielen und war jedes Mal sehr angetan.
 
Feurich wurde ursprünglich mal in Leipzig später in Gunzhausen gefertigt

Der gute Ruf von Feurich beruht allerdings auf der Fertigung in Langlau / Mfr., wo Feurich 1958 bei dem damals schon dort produzierenden Euterpe-Fabrikanten Müller einstieg und bis zum Verkauf der Firma durch die Müller-Erben an Bechstein und der dadurch bedingten Produktionseinstellung 1993 exzellente Instrumente in namhafter Zahl baute. Die spätere Produktion am neuen Standort Gunzenhausen hingegen blieb immer klein und beruhte auf hinzugekaufter Halbfertigware (u.a. von dem Leipziger Feurich-Nachfolger Pianoforte Leipzig, die Pfeiffer Leonberg von der Treuhand übernommen, aber 2009 in Konkurs geschickt hatte, und an der Feurich ein kleines Bruchteilseigentum besaß).
 
Du hast Recht @Ambros_Langleb , etwas in der Hinsicht hat mir auch des Fischers Frau (Feurich Tochter) berichtet.
 

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