Ferienbezahlung - ja oder nein

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Die Machtverhältnisse, die in jeder menschlichen Beziehung bestehen, reflektieren zu können, ist sicher nichts Schlechtes.
Das sicher nicht. Ein Problem sehe ich allerdings darin , allzu "machtbewusst" in einem - wie so oft - vor allem auf Geltendmachung und Durchsetzung eigener Interessen, Wünsche und Bedürfnisse fokussierten Sinne zu sein (tatsächlich eine reduzierte Sichtweise auf das Thema) und sich auch so zu verhalten. Was seltenst positive Auswirkungen auf ein konstruktives Miteinander haben dürfte, vor allem wenn man sich selbst dabei in einer irgendwie benachteiligten und damit unbefriedigenden Position verortet. Denn Machtverhältnisse, die auf einem Gefälle basieren und auch so wahrgenommen werden, laufen insofern wohl eben doch auch schnell auf ein Nullsummenspiel hinaus: Des einen Gewinn entspricht des anderen Verlust. Der Machtkampf dürfte damit leider auch vorprogrammiert sein.
 
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Ich habe irgendwie Schwierigkeiten, den Begriff "Macht" im Unterrichts-Setting zu sehen.
Wie weiter oben schon steht: Macht ist nicht gleich Machtmissbrauch.

Ein ganz einfaches Beispiel: Auf der Straße sind zwei Personen, eine viel stärker als die andere. Person A könnte Person B problemlos überwältigen, ausrauben, etc.
Person A hat Macht über Person B, einfach aus der Situation heraus. Person A nützt die Macht aber nicht aus, missbraucht sie nicht, und beide leben friedlich nebeneinander weiter.

Ich wünsche mir eine "Kompetenz-Differenz" (Lehrer schlau, ich lernend).
Und damit hat der Lehrer dir gegenüber Autorität.
Und ansonsten eine Atmosphäre der Wertschätzung, in der mein Bemühen und die (kleinen) Kompetenz-Steigerungen gewertschätzt werden und ich umgekehrt den Lehrer für sein Unterrichts-Bemühen und seine Kompetenz wertschätze.
Autorität schließt Wertschätzung nicht aus. Autorität hat man (oder eben nicht). Aber solange man sich nicht autoritär oder herablassend, etc., verhält, gibt es kein Problem.

Hasenbein sprach aber schon von Begriffen wie "Autorität" und "Machtverhältnis". Sorry, damit tue ich mich irgendwie schwer. Das hat sowas von "Keiner möchte klein beigeben".
Nein, das wäre Machtkampf.

Mein Klavierlehrer hat tatsächlich auch ein dreiviertel Jahr gebraucht, bevor er mal zugeben konnte, dass er was nicht weiß.
Das ist dann ein Defizit (kein Kündigungsgrund!) auf der Seite des KL.
Würde mein Lehrer nicht so auf seine Autorität bestehen, würde es mir viel leichter fallen, ihn für die Dinge zu loben, die er richtig gut macht (so lobe ich tatsächlich auch nur ungern, weil mich das in diesem unterschwelligen "Machtkampf" in eine schlechtere Position bringen würde).
Das ist dann eben autoritäres Verhalten. Auslöser ist der (kleine? je nachdem, was er nicht gewusst hat) Mangel an echter Autorität...
 
Ein ganz einfaches Beispiel: Auf der Straße sind zwei Personen, eine viel stärker als die andere. Person A könnte Person B problemlos überwältigen, ausrauben, etc.
Person A hat Macht über Person B, einfach aus der Situation heraus. Person A nützt die Macht aber nicht aus, missbraucht sie nicht, und beide leben friedlich nebeneinander weiter.
Mein Klavierlehrer hat eine Warteliste. Würde ich kündigen, hätte er natürlich Umstände, bis der nächste Schüler gefunden ist, aber auf einen einzelnen Schüler könnte er schon verzichten. Würden mehrere zeitnah kündigen, hätte er aber ein Problem.

Umgekehrt freue ich mich wirklich auf den Unterricht, aber seine Machtmittel mir gegenüber sind überschaubar. Wenn wir - hoffentlich - von seiner körperlichen Überlegenheit absehen können.

Solange beide fair spielen, weiß ich jetzt nicht, wer da mehr Macht hat. Ein Lehrer, der einen Schüler zerstören will, kann das oft durchaus. Wobei das bei Kindern leichter ist, als bei Erwachsenen, die auch einfach aufstehen und gehen können.

Und ja, es ist sinnvoll, dass das Honorar des Lehrers nicht davon abhängt, ob ich eine Stunde absagen will. Das würde wirklich eine Schieflage in die Situation bringen.

Aber dass man mal fragt, ob man nicht einen anderen Termin findet, finde ich von beiden Seiten ok. Von beiden Seiten fände ich es schräg, wenn man da grundsätzlich blocken würde.
Von Schülerseite freue ich mich, wenn ein anderer Termin klappt. Wenn nicht, muss die Stunde halt mal ausfallen. Das ist dann eine echte Ausnahme und dann auch verschmerzbar.
Soll er sich in den Biergarten setzen an dem Tag.
 
Solange beide fair spielen, weiß ich jetzt nicht, wer da mehr Macht hat.
Das sind zwei unterschiedliche Dinge. Macht HABEN und Macht EINSETZEN, letzteres evtl. auch noch missbräuchlich.

Solange die Macht nicht eingesetzt wird (= solange fair gespielt wird), ist völlig egal, wer wieviel hat. Aber man hat sie trotzdem.
 
Bezüglich der Ferienbezahlung (was ja der Aufhänger ist): Das muss einmal ruhig erklärt werden.
Aber die Idee, aus der durchschnittlichen Stundenzahl im Jahr ein Jahreshonorar zu bilden und das dann in 12 Monatsraten aufzuteilen ist halt auch vor allem für den Schüler (oder seien Eltern) praktisch.
So läuft ein Dauerauftrag, den ich nur dann anpassen muss, wenn das Honorar steigt. Inflation trifft halt alle.
Mich würde es nerven, wenn ich jede Stunde einzeln bezahlen müsste oder jedes Monat neu ausrechnen müsste. Und die gleiche Arbeit fällt beim Klavierlehrer auch an.
 
Es gibt doch das Sprichwort „Wissen ist Macht.“ Die Dienstleistung einer Lehrperson wird deshalb gekauft, weil die Lehrperson mehr Wissen bzw. Kompetenz hat als die lernende Person.
 
Das Thema Macht ist nun ausreichend diskutiert worden. Ebenfalls wurde mehr als einmal dasselbe zum Durchbezahlen und Einzelbezahlen durchgekaut. Ich denke, der Antworten sind genug
 
Es gibt auch "wer zahlt, schafft an."

Beide Personen haben Macht, auf unterschiedliche Art. Wer mehr hat, hängt von den konkreten Umständen ab.
 
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