Eure "Traumstücke"?

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anfri

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Hi, ich bin Anne und würde gerne wissen, welche Stücke ihr schon immer mal spielen wolltet und warum.

Ich (Professorin für Instrumentalpädagogik) forsche gerade zu „Traumstücken“ aus Perspektive von Klavierschülerinnen und -schülern, um Klavierlehrenden Unterstützung für den Umgang damit im Unterricht anbieten zu können.

Dafür bin ich auf der Suche nach Menschen jeden Alters und Könnens, die Klavierunterricht haben und mit mir in den nächsten zwei Wochen ein kurzes online-Interview (5-15 min) zu ihrem/ihren „Traumstücken“ führen würden. Falls du Interesse hast, schreib mir gern eine kurze Nachricht an anne.fritzen@hfm-weimar.de, ich sende dir weitere Infos, wenn du magst, und wir machen einen Termin aus.

Falls du lieber kein Interview führen magst, kannst du mich auch hier unterstützen, indem du mir hier im Forum etwas erzählst und folgende 5 Fragen beantwortest:
  • Gibt es ein oder mehrere Stücke, von denen du träumst, sie eines Tages spielen zu können? Wenn ja, welche?
  • Was macht das Stück für dich zu deinem „Traumstück“? Was gefällt dir daran besonders? Und wann/wie hast du es für dich entdeckt?
  • Hast du dich schon einmal näher mit dem Stück auseinandergesetzt (dir z.B. die Noten angeschaut, das Stück versucht zu spielen, dir weiterführende Informationen besorgt, es dir in verschiedenen Versionen/Interpretationen angehört)? Wie war das für dich?
  • Was denkst du, wie realistisch ist es, dass du dieses Stück einmal spielen kannst? Was müsste passieren bzw. was müsstest du aus deiner Sicht noch lernen, damit du das Stück spielen kannst?
  • Wenn dein Lehrer oder deine Lehrerin dich vor die Wahl stellen würde: Entweder du musst noch eine ganze Weile warten, bis du das Stück spielen kannst oder ihr fangt mit einem einfachen Teil oder einer leichten Version des Stückes schon ganz bald an: Was würdest du wählen? Warum?
Falls du noch mehr schreiben magst: Was für Musik hörst du grundsätzlich gerne? Wie lange spielst du schon Klavier? Und: wie alt bist du (ungefähre Angabe reicht :): Kind, jugendlich, erwachsen)?

Ich freue mich sehr über eure Unterstützung!!
 

Darf man auch antworten, wenn man das Traumstück schon gespielt hat? :005:
 
Na klar, sehr gerne! Ich freue mich über Erfahrungsberichte mit bereits gespielten Traumstücken und vielleicht trotzdem einem kleinen Einblick, warum du das Stück so reizvoll findest bzw. fandest! :001:
 
  • Gibt es ein oder mehrere Stücke, von denen du träumst, sie eines Tages spielen zu können? Wenn ja, welche?
  • Was macht das Stück für dich zu deinem „Traumstück“? Was gefällt dir daran besonders? Und wann/wie hast du es für dich entdeckt?
Interessante Fragestellung! Ich nenne sie nicht „Traumstücke“ sondern eher „Herzensstücke“. Das sind die Stücke, die mich wirklich seit Jahren berühren und die ich gerne mal selbst spielen möchte. Habe dazu eine Playlist erstellt mit momentan 31 Stücken. Dabei bin ich realistisch, vom Schwierigkeitsgrad her sollte es mir in diesem Leben noch möglich sein (max. Henle 6, eins ist 7). Von der Menge her wird es wahrscheinlich schwierig. Eins pro Jahr von dieser Liste wären schon 31 Jahre… Es ist gut möglich, dass ich viele davon dann doch nicht spiele, andere dringender sind, neue dazukommen etc.

Hast du dich schon einmal näher mit dem Stück auseinandergesetzt (dir z.B. die Noten angeschaut, das Stück versucht zu spielen, dir weiterführende Informationen besorgt, es dir in verschiedenen Versionen/Interpretationen angehört)? Wie war das für dich?
Ja, ich habe alle „geprüft“. YouTube-Videos mit Noten geschaut, in meine gedruckten Noten geschaut, für die Playlist verschiedene Versionen gehört. Es sind bekannte Stücke, die auch in Konzerten gespielt werden (oft beliebte Zugaben/Encores) oder im Radio kommen. Angespielt hab ich manche, aber nicht alle. Möchte nicht „rumdaddeln“, solange es nicht ernst ist.

Was denkst du, wie realistisch ist es, dass du dieses Stück einmal spielen kannst? Was müsste passieren bzw. was müsstest du aus deiner Sicht noch lernen, damit du das Stück spielen kannst?
Der Moment muss kommen, in dem ich sage, genau jetzt möchte ich genau dieses Stück von der Liste spielen und genau jetzt fühle ich mich bereit dafür. Die sind alle nicht einfach und benötigen Zeit und vollen mentalen Einsatz.

Wenn dein Lehrer oder deine Lehrerin dich vor die Wahl stellen würde: Entweder du musst noch eine ganze Weile warten, bis du das Stück spielen kannst oder ihr fangt mit einem einfachen Teil oder einer leichten Version des Stückes schon ganz bald an: Was würdest du wählen? Warum?
Warten. Es gibt noch so viel andere Literatur, bei der die Ansprüche nicht so hoch sind.

Was für Musik hörst du grundsätzlich gerne? Wie lange spielst du schon Klavier? Und: wie alt bist du (ungefähre Angabe reicht :): Kind, jugendlich, erwachsen)?
Klassik, vor allem mit Klavierbeteiligung 😉
10 Jahre als Kind/Jugendliche, 20 Jahre Pause, mittlerweile wieder seit 7 Jahren.

Erfahrungsberichte mit bereits gespielten Traumstücken
Da es mein Hobby ist, spiele ich eh nur, was ich unbedingt spielen will. Vermutlich kommt man dann ein wenig auf den Boden der Tatsachen. Das Traumstück ist wunderbar, hat aber sicher mühsame Stellen, macht viel Arbeit und klingt lange nicht so, wie man sich das vorgestellt hat. Dann folgt vermutlich liegenlassen, irgendwann wieder aufnehmen, wiederholen, und wenn es gut läuft, dann kann man es nach ein paar Jahren annehmbar spielen 😅
 
Schon gespielt:
  • Mozart, Andante des Klavierkonzerts KV 467 „Elvira Madigan“, sowohl in der Klavierkonzert-Originalversion als auch in der Transkription von Ian Flint – vorsicht, wenn ich das spiele, gehen die Post ab und die Pferde durchi ... Hintergrund: Herbst 1975, nass, kalt, draußen. Einbau des ersten Radios in Papas zehn Jahre lang radiofrei gewesenen VW-Sparkäfer 1200 für zur Uni nun. Ich hatte die Boxen verkabelt, und irgendwas ist ja immer, dass es der erste Ansatz nicht tut – und du musst dann nachgucken. Also aufgedreht – doch völlig überraschend, einfach nur herrlich, herzergreifend erklang stante pede Mozarts Andante mit dem Plum-Plum-Plum der Streichertriolen. ... Ich hatte Herzrasen, das - gebadet in dieser Musik - nie mehr aufhörte.
  • Francisco Tarrega, Recuerdos de la Alhambra, ursprünglich eine Repetitions-Etüde an der klassischen Gitarre, ein Benchmark für GuitarrHeroes, die „klassisch“ wollen, denen gilt eine Zeit „vor“ Recuerdos, und eine „Danach“. Erstgespielt für meine Ohren beim Gitarrensymposium in Lüdenscheid 2009, Pedro Romero, Solist der kalifornischen Spanier "Los Romeros". Entführte eien auf einem Klangteppich von Lüdenscheid über Andalusien in das Bagdad von Harum al-Rasschid. Weinkrampf. Musste ich haben, CD, musste ich machen. Noten heranschaffen. Eine gute Klaviertransi gefunden. Das Stück, das mich der alte schlaue Drache von Flügel dann in einer Hannoveraner Werkstatt motivieren machte, mein Portemonnaie fünfstellig zu öffnen, um auf einige Jahrzehnte dann sein Futtersklave (Stimmen, reparieren, Klang verändern) sein zu sollen. Solche Biester haben eine Seele, sie steckt in dem uralten Resonanzboden, hier aus ganz besonderem Holze. Ich hielt den A-Dur-Endakkord, und der Flügel sang für mich, sang, und sang, und auch nach fast fünf Minuten klang immer noch das tiefe A nach. Irre.
  • Scott Joplin, Maple Leaf Rag. Die erste Musik, die sich als Druck über eine Million mal verkaufte, Initialzündung meiner Jugend an den 88 Tasten abseits ... des KU, da der KL die „Negermusik“ krass ablehnte – na das war’s dann mit dem KU. Seither der Ragtime die Musik meines Lebens ... - bis Chopin kam, extrem spät, und das ungeheuer tiefe Interesse an seinen Nocturnes
  • "Dreihändig" die „Schwäb’sche Eisebahne“, trulla trulla trullala. Links zweihändig mein Bass, rechts mit der rechten Hand, Einfinger, Faust, der Proband, Neuling - anzufixen aufs Klavier. Probierstück für all die Schwätzer, die begeistert dem Klavier zuhören, aber dann expertig verlautbaren, dass sie ... das ja NIEMALS SO ... könnten- die bekommen meine Einladung an die schwarzen Tasten rechtshändig rauf-runter, dann die Faust zu rollen rauf fis-gis-ais ... cis cis, runter ais-gis-fis ... dis dis ... Da dieser lustige Kinderkram von einer bekannten Hamburger Klavierlehrerin und Konzertpianistin als Gast in meiner Hütte aufgegriffen wurde, möchte ich nicht wissen, wieviele Neuklavieristen die Eisebahne schon heranschaffte ...

Noch nicht gespielt, vermutlich unerreichbar:
  • Albert Ammons, Honky Tonk Train Blues
  • Frederic Chopin op 62 #1
  • Maurice Ravel, Bolero. Derweilen im Bett mit der ersten Freundin. Synchronisation des Herzschlages mit dem Musiktakt
  • Eine gute Transkription für „Ombra Mai Fu“ zum Mitsingen – top Stück hier von einer unglaublichen CD mit Stücken für Countertenöre
  • Sodann eine noch anzufertigende Transkription des “Shine On Me“, uralter Gospel, der mich, vierstimming im Barbershop intoniert am 7.12.1999 um 20.15 Uhr in der Grundschule der Dortmunder Gartenstadt, auf immer an den guten Sangesklang band. Der Klang, Hammer. Da spielt man die Fiedloline und das Klavier ü30 Jahre lang, und WEISS NICHT, was Gesang vermag ... Irre. Einer derer unvergesslichen Momente des unendlichen Sinneseindruckes, Perfektion, Überraschung, hier beim Hören, der einem dann lebenslang in Erinnerung verbleibt. Der einem die Tränen in die Augen treibt allein bei der Erinnerung, für eine Minute den Himmel erfahren zu haben, ohne sterben zu müssen. Am Klavier wahrscheinlich nicht machbar, in den Himmel zu gelangen... Weil - und das ist nun bissel Demoti ... - Klaviersound immer irgendwie auch ein fauler Kompromiss ist, U know, das "pythagoreische Komma".
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gibt es ein oder mehrere Stücke, von denen du träumst, sie eines Tages spielen zu können? Wenn ja, welche?
=> Als ich ca. 16 Jahre alt war, war es die "Toccata" aus "Le tombeau de Couperin", bzw. folgend der ganze Zyklus.
  • Was macht das Stück für dich zu deinem „Traumstück“? Was gefällt dir daran besonders? Und wann/wie hast du es für dich entdeckt?
=> Ich habe es auf einer CD entdeckt, die eine Sammlung verschiedener Stücke enthielt. Mir gefiel daran vor allem das Percussive, die wirklich ekstatische Steigerung bis zum Ende, sowie die besonderen Harmonien. (Auch andere Toccaten, toccatenhafte Stücke oder scherzohafte Stücke habe ich später sehr gerne gemocht und gespielt, z.B. die Toccata von Debussy aus Pour le Piano, die Toccata von Chaminade oder das Scherzo von Borodin)
  • Hast du dich schon einmal näher mit dem Stück auseinandergesetzt (dir z.B. die Noten angeschaut, das Stück versucht zu spielen, dir weiterführende Informationen besorgt, es dir in verschiedenen Versionen/Interpretationen angehört)? Wie war das für dich?
=> Ich hatte mir die Noten zu Weihnachten gewünscht und dann versucht, den Anfang zu spielen. Ich scheiterte allerdings dann zunächst an einer technischen Herausforderung nach wenigen Seiten.
  • Was denkst du, wie realistisch ist es, dass du dieses Stück einmal spielen kannst? Was müsste passieren bzw. was müsstest du aus deiner Sicht noch lernen, damit du das Stück spielen kannst?
=> Einige Jahre vor dem Klavierstudium bekam ich professionellen Unterricht und wollte das Stück spielen, was mir allerdings nicht sofort erlaubt wurde. Etwas später habe ich mit verschiedenen Überredungskünsten doch erreicht, dass ich es "versuchen" durfte. Tatsächlich habe ich es dann geschafft, mit erwartungsgemäß sehr viel Arbeit. Ein paar Jahre später habe ich den Zyklus zur Abschlussprüfung gespielt und etwas später auch den ganzen Zyklus auf CD aufgenommen. Dass das möglich sein würde, hätte ich mit 16 Jahren niemals gedacht oder erwartet. Was musste passieren: Ich musste richtig guten Unterricht bekommen. Lernen musste ich noch, die wirklich sehr kurzen Momente zu nutzen, um meinen Spielapparat immer wieder etwas zu lösen und zu entspannen, und mit verschiedenen technischen Herausforderungen umzugehen, die relativ selten vorkommen. Natürlich auch, die Musik adäquat zu verstehen und zu realisieren.
  • Wenn dein Lehrer oder deine Lehrerin dich vor die Wahl stellen würde: Entweder du musst noch eine ganze Weile warten, bis du das Stück spielen kannst oder ihr fangt mit einem einfachen Teil oder einer leichten Version des Stückes schon ganz bald an: Was würdest du wählen? Warum?
=> Eine leichtere Version ist hier in der Form möglich, dass man die Aufteilung der Hände am Anfang des Stückes vereinfacht. Das habe ich auch kurz getan, allerdings demonstrierte mir meine Lehrerin, dass es so nicht genauso gut klang wie in der schwierigeren Aufteilung. Eine echte Vereinfachung bei diesem Stück gibt es nicht und würde auch nicht gut wirken. Ich habe also zwangsläufig gewartet.

Falls du noch mehr schreiben magst:
Was für Musik hörst du grundsätzlich gerne?
=> Eigentlich gar keine Musik. Ich mache selbst so viel, dass ich selten Musik höre. Wenn ich in Konzerte gehe, freue ich mich am meisten über Kammermusik, Orchestermusik, Neue Musik, Chor- und Orgelkonzerte.
Wie lange spielst du schon Klavier?
=> 30 Jahre.
Und: wie alt bist du (ungefähre Angabe reicht :): Kind, jugendlich, erwachsen)
=> 35 Jahre.
 
Ich hatte bis auf wenige Probestunden nie Klavierunterricht ... ich bin Autodidakt aber "Traumstücke" gabs natürlich trotzdem.

Interessiert dich das auch, oder geht es dir speziell um Unterrichtete?
 
Hi Anne, ich schreibe lieber was.

Wie lange spielst du schon Klavier?
62 Jahre. Mein Alter ergibt sich aus einer simplen Addition mit der Angabe in der nächsten Antwort :-D.

Zum Klavierunterricht: Von 6 bis 15 Jahren. Von 22-30 kein Klavier zur Verfügung. Von 30-40 intensive Phase ohne Klavierlehrer. Danach mehr auf dem Trip mit Keyboards, Synths und Orgeln. Habe Januar 2024 einen Flügel gekauft und mit Unterricht wieder begonnen, an altes Können anzuknüpfen.

Was für Musik hörst du grundsätzlich gerne?
Bach, Mozart, Chopin, Russische Moderne (Schostakowitsch, Prokofjew, Strawinsky)
Frank Zappa, Progressive Rock/Metal, 70er Hard-Rock, Jazz-Rock, Fusion (R&B/Jazz)

Gibt es ein oder mehrere Stücke, von denen du träumst, sie eines Tages spielen zu können? Wenn ja, welche?
Diverse Chopin Balladen, Scherzi, Polonaisen. DAS Traumstück überhaupt ist aber Mussorgskis Zyklus "Bilder einer Ausstellung".

Was macht das Stück für dich zu deinem „Traumstück“? Was gefällt dir daran besonders?
Mir gefällt die Tonsprache, der Wechsel von harmonischen Teilen zu harten Dissonanzen, diese Vielfalt von ruhigen Passagen bis zu energiegeladenen Knallern, die Kühnheit des Zyklus, die heute noch greifbar ist. Nicht zuletzt faszinieren auch die virtuosen Passagen.

Und wann/wie hast du es für dich entdeckt?
Entdeckt habe ich es in der Version von Emerson, Lake & Palmer, die ich damals auch im Live-Konzert (1973) gehört habe, und die mich schwer beeindruckt hat.

Hast du dich schon einmal näher mit dem Stück auseinandergesetzt (dir z.B. die Noten angeschaut, das Stück versucht zu spielen, dir weiterführende Informationen besorgt, es dir in verschiedenen Versionen/Interpretationen angehört)?
Damals: Nach dem Live-Konzert habe ich mir die Noten besorgt und begonnen zu üben, auf mich alleine gestellt ohne Lehrer. Einspielungen der Bilder habe ich mir nicht angehört, das hätte Geld für Vinyl gekostet. Geld war eine sehr begrenzte Ressource, und andere Scheiben hatten höhere Priorität. Gespielt (besser: geübt) habe ich alle Stücke aus dem Zyklus, die leichteren Sachen gingen schon recht gut, die schwierigen Passagen zeigten schonungslos meine Grenzen.

Heute: Mit dem Flügel, der Rente und meiner Klavierlehrerin ist nun auch die Motivation zurück, die Bilder zu üben. Ich habe die Aufnahmen von Richter und Kissin, die ich immer mal wieder zu Rate ziehe, und habe die Werkeinführung von Christoph Flamm studiert. Gelegentlich höre ich auch in andere Einspielungen auf YouTube rein.

Wie war das für dich?
Die Einspielungen wahrer Könner anzuhören, ist stets inspirierend, aber ich sehe das nicht als Vorbild, weil ich das in meinem Leben so nicht erreichen kann. Wichtig ist mir, meine Motivation aufrecht zu erhalten, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln, soweit mir das möglich ist. Aberwitzige Tempi können nicht mein Ziel sein.

Was denkst du, wie realistisch ist es, dass du dieses Stück einmal spielen kannst? Was müsste passieren bzw. was müsstest du aus deiner Sicht noch lernen, damit du das Stück spielen kannst?
Ich denke es ist für mich durchaus realistisch, den gesamten Zyklus auf einem gewissen Niveau zu spielen, Abstriche werde ich bei den virtuosen Passagen im Tempo machen müssen. Die Unterstützung von meiner Klavierlehrerin ist unverzichtbar. Wichtig ist, dass es mir gelingt, meine Motivation über den langen Zeitraum, den ich für den gesamten Zyklus benötige, aufrecht zu erhalten. Üben, üben, üben...

Wenn dein Lehrer oder deine Lehrerin dich vor die Wahl stellen würde: Entweder du musst noch eine ganze Weile warten, bis du das Stück spielen kannst oder ihr fangt mit einem einfachen Teil oder einer leichten Version des Stückes schon ganz bald an: Was würdest du wählen? Warum?
Vor einiger Zeit erwähnte ich bei meiner Lehrerin: "An die Etüden von Chopin habe ich mich nie rangetraut." Antwort: "Die könntest du auch spielen." Peng! Sie setzt mir da keine Grenzen. Angesprochen auf gewisse Stücke, wo ich schon früher an virtuosen Passagen grandios gescheitert bin, sagt sie aber auch: "Du musst nicht immer das gesamte Stück spielen. Spiele, was dir daraus gefällt." Ich denke, das ist ein guter Rat. Eine leichte, also vereinfachte Version, kommt aber für mich nicht in Frage.
 

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