Eltern untersagen selbstbezahltes Digitalpiano - was nun?

  • Ersteller des Themas Wiemalte
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Malte, versuche, deinen Eltern die großen Vorteile vom Musizieren zu verdeutlichen! Geh besonders darauf ein, dass klassische Musik und Jazz eine sehr positive, entspannende und ausgleichende Wirkung auf die Gemüter aller Beteiligten hat!
Betone, dass man dafür aber die Musik bzw. Noten gut kennen und üben muss und der Weg dorthin mühsam und häufig nicht wohlklingend ist... (Gerne auch mit Hörbeispielen :evil: )
Erläutere dadurch den Vorteil des geräuschlosen Übens am Digi.

Wenn auch das nichts hilft, musst du sie diplomatisch (!) dazu bringen, dir Gründe zu nennen. Frage gezielt nach den Gründen und zwar hartnäckig! Lass dich nicht abwimmeln, aber vermeide einen aggressiven Tonfall und suche einen geeigneten Zeitpunkt aus (z.B. nach einem guten gemeinsamen Essen).
Wenn es wirklich keine Gründe gibt, wird sich das irgendwann an einer ausweichenden Antwort deiner Eltern zeigen.
Rebellion ist (meine ich) wirklich die allerletzte Möglichkeit, da es evtl. sehr unangenehme Konsequenzen geben kann.

Noch was: Bist du dir sicher, dass deine Eltern hier nicht mitlesen???
 
Malte, Deine Eltern sind also (aus)bildungsmäßig "hinter Dir"? Intellektuell auch? Mit Logik und sachlicher Diskussion kommst Du nicht weiter? Mit Schmeicheleien und betteln auch nicht? Mit Gegenleistung ebenfalls nicht? Alles probiert?

Besorg Dir ein paar Wodkaflaschen in unterschiedlichen Füllständen und versteck sie im Zimmer. Ein paar Zigarettenschachteln dazu und noch ne Bong. Dann täglich etwas Wodka auf die Kleidung träufeln und ein bisserl lahm reagieren, abloosen, nix mehr verstehen ... rummaulen. Färb die Haare rot oder lass Dir ne Glatze schneiden. Räum Dein Zimmer nicht mehr auf. Zieh Dich absonderlich an. Kurzum: Zeig Deinen Eltern, wie die Alternative zum schulisch erfolgreichen, klavierspielenden Naturdokufilmer aussieht!

Höre laut Zappa:


Um Himmels Willen! :D

Ach komm, des ist ne Frage der Übung und des Trainings,
Dafür das Piano...
 
Sorry wenn ich mit einer Anekdote aus dem eigenen Leben komme: Als ich so alt war wie Du, habe ich auch schon sehr viel gelesen. Philosophie, politische Ökonomie, Historische Sachen etc. Meiner Mutter war das endständig suspekt, weil sie sich selbst damit absolut nicht auskannte. Eines schönen Tages, als ich aus dem Stall zurückkam, hatte sie kiloweise Bücher aus meinem Zimmer entfernt und VERSTECKT. Bücher abgenommen und versteckt - das muss man sich mal vorstellen! *donk*

Vielleicht finden Deine Ellis einfach suspekt, was Du da treibst, und mit welcher Intensität Du es treibst. Meine Eltern hätten mich wahrscheinlich eher nächtelang auf Partys gelassen - ist ja "normal".

Also handelt es sich in letzter Konsequenz um ein Machtspielchen. Sie wollen bestimmen, wie Du zu sein hast - am besten so wie sie. Oder wie sie glauben/mutmaßen, dass Du werden solltest. Dummerweise sitzen sie letztlich am längeren Hebel.

Ob das Digi nu sinnvoll ist oder nicht - das soll hier keine Rolle spielen. Du schadest niemandem damit, Du möchtest es haben, Du bezahlst es selbst und stellst es in Dein Zimmer. Kein vernünftiger Grund spricht dagegen, im Gegenteil.

Zeit für eine offene Aussprache mit Deinen Eltern!
 
Sorry wenn ich mit einer Anekdote aus dem eigenen Leben komme: Als ich so alt war wie Du, habe ich auch schon sehr viel gelesen. Philosophie, politische Ökonomie, Historische Sachen etc. Meiner Mutter war das endständig suspekt, weil sie sich selbst damit absolut nicht auskannte. Eines schönen Tages, als ich aus dem Stall zurückkam, hatte sie kiloweise Bücher aus meinem Zimmer entfernt und VERSTECKT. Bücher abgenommen und versteckt - das muss man sich mal vorstellen! *donk*

Vielleicht finden Deine Ellis einfach suspekt, was Du da treibst, und mit welcher Intensität Du es treibst. Meine Eltern hätten mich wahrscheinlich eher nächtelang auf Partys gelassen - ist ja "normal".

Also handelt es sich in letzter Konsequenz um ein Machtspielchen. Sie wollen bestimmen, wie Du zu sein hast - am besten so wie sie. Oder wie sie glauben/mutmaßen, dass Du werden solltest. Dummerweise sitzen sie letztlich am längeren Hebel.

Ob das Digi nu sinnvoll ist oder nicht - das soll hier keine Rolle spielen. Du schadest niemandem damit, Du möchtest es haben, Du bezahlst es selbst und stellst es in Dein Zimmer. Kein vernünftiger Grund spricht dagegen, im Gegenteil.

Zeit für eine offene Aussprache mit Deinen Eltern!

Natürlich eine Möglichkeit! Allerdings spiele ich gar nicht soooo viel...
 
Wiemalte, raus mit der Sprache - ist die Wahrheit vielleicht, daß Du weit weniger Klavier übst als Du hier behauptest?

Oder daß Du zwar viel spielst, aber davon die meiste Zeit klimperst und zu wenig richtig übst?

Und daß Deine Eltern denken: Wozu noch ein Digi, der daddelt doch sowieso die ganze Zeit nur un-ernsthaft rum? Und jetzt kloppt er große Sprüche, daß er noch zusätzlich besser Noten lernen will?
 
Hasenbein, es gibt immer Eltern, die nix schnallen. Wahrscheinlich ist das hier so ein Fall.

(((Hast Du Kinder?? :D)))
 
Ist klar, Gubu.

Dennoch will ich erstmal rausfinden, ob es vielleicht doch zumindest mit an Wiemalte liegt.
 

Du betreibst das Hobby jetzt seit ca. einem Jahr, richtig?
Vorher hast Du was gemacht? Doku filmen? Und davor? Und davor?
Lass Deinen Eltern ein wenig Zeit, das aktuelle Hobby ernst zu nehmen und schiebe derweil einfach andere Sachen auf den Abend nach 20:00 Uhr. 2 Stunden am Tag sind doch ok und wenn es mehr sein muss, geh in die Schule (wenn ich mich richtig erinnere, hast Du dort genügend Übemöglichkeiten).

Du kannst auch mal Deine Eltern bekochen und zum Essen einladen, inkl. Klavierlehrer...zu einem lockeren und gemütlichen Gespräch (nicht nur übers Klavierspielen) mit allen Beteiligten. Evtl. wird dabei die Sicht auf die Dinge eine andere, und zwar von allen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Und daß Deine Eltern denken: Wozu noch ein Digi, der daddelt doch sowieso die ganze Zeit nur un-ernsthaft rum? Und jetzt kloppt er große Sprüche, daß er noch zusätzlich besser Noten lernen will?
Das merkten die eh nicht! :D

Du betreibst das Hobby jetzt seit ca. einem Jahr, richtig?
Vorher hast Du was gemacht? Doku filmen? Und davor? Und davor?
Lass Deinen Eltern ein wenig Zeit, das aktuelle Hobby ernst zu nehmen und schiebe derweil einfach andere Sachen auf den Abend nach 20:00 Uhr. 2 Stunden am Tag sind doch ok und wenn es mehr sein muss, geh in die Schule (wenn ich mich richtig erinnere, hast Du dort genügend Übemöglichkeiten).

Zeitlich bedingt komme ich am Tag meist nicht auf viel mehr als eine Stunde.
Filmen tu ich immer noch, und zwar seit etwa drei Jahren. Früher habe ich mich durchaus sehr häufig kurze Zeit für die absurdesten Dinge interessiert, aber wenn ein Interesse länger als ein halbes Jahr bei mir anhält, dann wird es auch weiterhin so bleiben.

Noch ein Argument FÜR das E-Piano (wie ich anderswo bemerkt habe): Ich lerne DEUTLICH (SEHR DEUTLICH) effektiver, wenn ich genau weiß, dass mir keiner zuhört... ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Früher habe ich mich durchaus sehr häufig kurze Zeit für die absurdesten Dinge interessiert...
Das werden Deine Eltern sicher mitbekommen haben. ;) Jetzt ist es erst mal Deine Aufgabe, dass sie Dein neues Hobby genau so ernst nehmen wie Du. Das wird nicht leicht und da kannst Du womöglich nur die Zeit für Dich arbeiten lassen.
Zeitlich bedingt komme ich am Tag meist nicht auf eine Stunde.
Die steht als Schüler nicht mehr als eine Stunde Freizeit am Tag zur Verfügung? Was haste denn alles zu tun?
 
Die steht als Schüler nicht mehr als eine Stunde Freizeit am Tag zur Verfügung? Was haste denn alles zu tun?

Es sollte heißen: Nicht mehr als eine Stunde.

Ich habe bis 15 Uhr Schule.
Bis ich etwas gegessen habe und mit meinen Hausaufgaben angefangen habe, ist es 16 Uhr.
Mir steht dann Zeit zur Verfügung bis 18 Uhr, danach ist das Klavierzimmer belegt. Und eine Stunde etwa übt meine Schwester, sie macht in diesem Schuljahr Abi und will Musik studieren, hat aber kürzlich erst mit Klavier angefangen... :(
 
Die steht als Schüler nicht mehr als eine Stunde Freizeit am Tag zur Verfügung? Was haste denn alles zu tun?

Du scheinst nicht Bescheid zu wissen, wie im Jahre 2013 der Alltag eines Schülers aussieht.

Ganztagsschule, danach Hausaufgaben, dann noch dieser Termin und diese Gruppe, essen und Hausarbeit steht auch noch an... außer am Wochenende haben die heutzutage leider keine große Freizeit mehr. Und die, die sie haben, verdaddeln die meisten leider mit Computer und Smartphone.

So eine schöne Jugend mit viel Zeit und viel Freiraum zum eigenen Sich-Ausprobieren, wie wir sie noch hatten, davon können heutige Jugendliche häufig nur träumen.

Sie haben schon einen engen Terminplan - es gibt typischerweise nicht den freien Nachmittag, an dem man mal guckt, wann man Klavier übt, und ansonsten dies und das macht (geschweige denn, daß man das Klavierüben, was lerntechnisch schlau wäre, auf mehrere kürzere Sitzungen verteilt), sondern das Üben muß als Termin irgendwo dazwischengestopft werden, und sofort geht es mit irgendwas weiter, was gemacht werden muss.

Früher, in den 90ern, habe ich den Schülern, wenn sie Schwierigkeiten mit der Übedisziplin hatten, öfters empfohlen, doch erstmal 10 Minuten zu üben, dann erstmal was anderes zu machen, irgendwann nochmal wieder 10 Minuten, dann irgendwann nochmal wieder, so daß man insgesamt 30 Minuten zusammen hätte, ohne das Gefühl zu haben, 30 Minuten konzentriert am Stück arbeiten zu müssen. Sozusagen um die Hürde, überhaupt mal an die Arbeit zu gehen, zu senken.

Heute würde ich nur komisch angeguckt werden, wenn ich so etwas vorschlüge.
 
Das entspricht genau meiner Übezeitverteilung :D
Ok, wenn das Klavier nur bis 18:00 Uhr zur Verfügung steht, ist das natürlich blöd. Die Hausaufgaben könntest Du ja schon mal auf nach 18:00 Uhr verlegen. Aber so viel wird´s nicht bringen. Dann versuche es mit dem gemeinsamen Essen. Mach den Klavierlehrer zum Freund der Familie. Hat Deine Schwester bei dem gleichen Lehrer Unterricht? Kannst Du Dich mit Deiner Schwester diesbezüglich verbünden. 2 Quälgeister auf einmal können die "Ja Herrgott noch mal, sollst Dein scheiss Digi haben-Schwelle" enorm nach unten drücken.
 
Ich kann hasenbein nur beipflichten. Mein Sohn, 16, hat 39 Schulstunden pro Woche - manche haben auch noch mehr Stunden - er kommt drei Mal pro Woche um 17.30 Uhr nach Hause, an den beiden anderen Tagen nur eine Stunde früher. Dann müssen noch Hausaufgaben gemacht und für Arbeiten gelernt werden, bei denen regulär zwei bis drei pro Woche auf dem Stundenplan stehen.

Nur mal so als Info... .

Liebe Grüße

chiarina
 
Du scheinst nicht Bescheid zu wissen, wie im Jahre 2013 der Alltag eines Schülers aussieht.

Ganztagsschule, danach Hausaufgaben, dann noch dieser Termin und diese Gruppe, essen und Hausarbeit steht auch noch an... außer am Wochenende haben die heutzutage leider keine große Freizeit mehr. Und die, die sie haben, verdaddeln die meisten leider mit Computer und Smartphone.

So eine schöne Jugend mit viel Zeit und viel Freiraum zum eigenen Sich-Ausprobieren, wie wir sie noch hatten, davon können heutige Jugendliche häufig nur träumen.

Sie haben schon einen engen Terminplan - es gibt typischerweise nicht den freien Nachmittag, an dem man mal guckt, wann man Klavier übt, und ansonsten dies und das macht (geschweige denn, daß man das Klavierüben, was lerntechnisch schlau wäre, auf mehrere kürzere Sitzungen verteilt), sondern das Üben muß als Termin irgendwo dazwischengestopft werden, und sofort geht es mit irgendwas weiter, was gemacht werden muss.

Früher, in den 90ern, habe ich den Schülern, wenn sie Schwierigkeiten mit der Übedisziplin hatten, öfters empfohlen, doch erstmal 10 Minuten zu üben, dann erstmal was anderes zu machen, irgendwann nochmal wieder 10 Minuten, dann irgendwann nochmal wieder, so daß man insgesamt 30 Minuten zusammen hätte, ohne das Gefühl zu haben, 30 Minuten konzentriert am Stück arbeiten zu müssen. Sozusagen um die Hürde, überhaupt mal an die Arbeit zu gehen, zu senken.

Heute würde ich nur komisch angeguckt werden, wenn ich so etwas vorschlüge.

Jaja, eine Schande ist das. Die Eltern müssen 10 Stunden am Tag arbeiten um über die Runden zu kommen oder sind karrieregeil. Deswegen werden die Kinder in Ganztagsschulen gesteckt, weil keiner mehr auf sie aufpasst mit dem zusätzlichen Hintergedanken, diese auch karriegeil zu machen. Arbeit ist das was zählt. Ich hab vor paar Jahren zum Glück erst den Anfang dieses Wahnsinns noch miterleben dürfen :).

Oh und man senkt so natürlich auch die Jugendkriminalität etwas :).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

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