Die zehn goldenen Regeln der Klavierkunst

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Rosenspieß

Guest
Angeregt von einer
 
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Niemals aufgeben! Weiterspielen, bis es klingt. ;)
 
Gut, dann kennt ihr meine Regel ja schon.

Geh mit Ernst und Spaß an die Sache heran



oli
 
Dein Klavierspiel wird nur maximal so frei, schwerelos und luftig sein wie dein eigenes Leben -- daher: üben ist gut und notwendig aber leben ist die Voraussetzung dafür.

Tomi
 
@ Rosenspieß:
Stammt diese Weisheit von dir?
Finde ich absolut klasse.

Das Hirn in die Hände, das Herz in den Kopf und die Musik in die Brust.

Meine "Weisheit" könnt ihr meiner Signatur entnehmen :)
Scherz - eine echte Weisheit habe ich nicht, nur ein paar Vorstellungen über das Klavierspielen, die gehören hier aber wohl nicht hin, weil es zu viele sind.

Gruß,
Stilblüte
 
.marcus. hat in seiner Signatur ein Zitat, dass mir persönlich sehr gut gefällt und hier ganz gut reinpasst denke ich (Ich klau es jetzt einfach mal ;))

"Üben bedeutet nicht, zum hundertstenmal auszuprobieren, ob es schon von allein geht"

Weiß garnicht woher das kommt. Kann sogar sein, dass das mal hier im Forum gefallen ist?!
 
Musik ist die Sprache der Gefühle und die Sprache der Seele.
Für mich ist das Klavierspiel oder eigentlich generell die Musik ein "Mittel" um bestimmte Stimmungen zu erzeugen oder zu verändern.
Oberstes Ziel beim Musizieren sollte sein, diese Stimmungen ans Publikum weiter zu geben, übermitteln zu können.
Mit seinem Klavierspiel quasi dem Zuhörer eine Gänsehaut aufzujagen oder bei sehr melancholischer Musik z.B. auch einen Kloß im Hals erzeugen zu können.
Oder mit seiner Musik den Zuhörer dahinschmelzen zu lassen. :D


Von Debussy gibt es ein Zitat, das ich sehr schön finde:
"Musik beginnt da wo die Macht der Worte endet."
 
... Der Gedanke ist reizvoll und treffend. Und trotzdem führt er letztlich wesentliches pianistisches Streben ad absurdum. Wäre es nicht schön, würde es von selbst gehen? Darüber denke ich nach, seit ich die Signatur gelesen habe. ...
Das ist aber m. E. nicht der Grundgedanke dieses Zitates; sondern der kritisierte Punkt ist wohl eher das gedankenlose Probieren, also immer und immer wieder das gleiche Drüberhinbügeln in der Hoffnung, dass es beim "hundertsten Mal" klappt auch ohne mühsame Fehleranalyse und Suche nach effizienten Methoden der Fehlerbeseitigung.

@Amfortas
Du hattest nicht etwa Senecas res severa verum gaudium im Hinterkopf? ;)
 
Ne, den Spruch nicht. Er ist mir zwar bekannt(musste ihn mal übersetzen in Latein), aber an den dachte ich noch gar nicht.


oli
 
Der steht im Leipziger Gewandhaus in goldenen Lettern über der Orgel – und in der Musikerkantine dann angeblich nur noch Gaudium ...
 

@Rosenspiess
Den klugen Satz "Üben bedeutet nicht, zum hundertstenmal auszuprobieren, ob es schon von allein geht", da muss ich Wu ausnahmsweise mal zustimmen ;) , wuerde ich auch eher so auslegen, dass kopf -und herzloses Ueben/Spielen nicht zum gewünschten Erfolg fuehren. Einen Widerspruch kann ich darin nicht erkennen. Im Gegenteil. Es waere zwar schoen wenn klavierspielen von alleine funktionieren wuerde; tuts ja aber leider nicht.
 
Auf den ersten Fall, also auf das einzelne Stück bezogen würde ich sagen, man sollte aber spätestens alle hundertmal nachschauen, ob es nicht doch schon von alleine geht :-)

Und ich bin wieder der krasse Außenseiter, der alles menschenmögliche unternimmt, damit die Stücke auch nach dem hundertsten male Spielen eben nicht "von allein" (also automatisch) ablaufen, sondern immer noch ein Moment der Überraschung und der Verwunderung mit dabei ist. Ist anstrengender, aber ich finds interessanter :)

Haydnspaß
 
Ich glaube, zwischen dem, was Rosenspieß mit "wie von allein" bezeichnet und Haydnspaß mit "automatisch", liegt ein bedeutender Unterschied, so dass sich hier wieder mal eine typische Scheinkontroverse entwickelt. Auch Rosenspieß wird wohl kaum nur das automatische, "automatenhafte" Abspulen eines hochkomplexen neuromuskulären Programmes als höchstes Ziel ansehen, sondern die Freiheit, nur noch "mit der Seele spielen" zu müssen. Analog dazu ist vielleicht das "Es schießt" in Eugen Herrigels "Zen in der Kunst des Bogenschießens" zu sehen (auch wenn's wahrscheinlich nur ein Übersetzungsfehler war ;)).
 
Ich glaube, zwischen dem, was Rosenspieß mit "wie von allein" bezeichnet und Haydnspaß mit "automatisch", liegt ein bedeutender Unterschied, so dass sich hier wieder mal eine typische Scheinkontroverse entwickelt.

Scheinkontroversen sind ja meine Lieblingskontroversen... ;)
Leute, die sich in der Sache völlig einig sind, aber über Details streiten, daß nur so die Fetzen fliegen... :D

Nein, im Ernst, ich wollte keinen Streit beginnen, mit Rosenspieß schon garnicht, mir gefällt immer sehr, was er schreibt. Daß dann von mir oftmals nicht ein "gut, weiter so!" sondern ein "man muß allerdings bedenken, daß..." kommt, liegt halt daran, daß ich dann immer schon einen Schritt weiterdenke: was passiert, wenn jemand das liest?! Also ein Kommentar für den Leser, weniger für Rosenspieß, der das sicherlich alles schon weiß, was ich da in Folge schreibe.

Nun zur Gefahr des automatischen Spielens: ich sehe das bei meinem eigenen Üben immer als Gefahr! Das passiert so leicht, daß man in einen selbstlaufenden Rhythmus oder eine selbstlaufende Akzentuierung reinkommt. Es ist sehr interessant zu beobachten, wie Beethoven besonders in seinen Sonaten bewußt mit dieser "Gefahr" spielt und wie er dann immer wieder Stolpersteine in den Weg legt. Toll, wenn der Komponist selber der Gefahr vorbeugt :p

Haydnspaß
 
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Ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, dieses Ziel als Regel zu formulieren. Vielleicht eher in der Richtung, immer höchste Entspanntheit, Leichtigkeit anzustreben?
 
Scheinkontroversen sind ja meine Lieblingskontroversen... ;)
Leute, die sich in der Sache völlig einig sind, aber über Details streiten, daß nur so die Fetzen fliegen... :D
Das sind dann aber immer noch echte Kontroversen, auch wenn's nur Kleinigkeiten betrifft. Ich meinte, dass hier oft über ein Problem gestritten wird – aus unterschiedlichster Motivation heraus –, das in Wirklichkeit nicht existiert, sondern nur aufgrund von Kommunikationsverlusten. Und das werden doch wohl nicht wirklich deine Lieblingskontroversen sein.

Habe nochmal drüber nachgedacht: Vielleicht wäre es doch besser, "Scheinkontroverse" durch "Scheinproblem" zu ersetzen.
 
Da hier eifrig über meine Signatur diskutiert wurde, möchte ich auch noch meine Interpretation dieses "Sätzchens" darlegen.
Die Schlüsselworte sind für mich eindeutig "von alleine geht". Man wiederholt also die entsprechende Passage/Akkordfolge o.ä. sehr oft und glaubt, dass es allein durch die häufige Wiederholung früher oder später klappen muss. Ich war früher auch davon überzeugt, dass es doch mit dem Teufel zugehen muss, wenn man eine Stelle auch nach 100-facher Wiederholung nicht läuft.
Die Zeit hat mich eines Besseren belehrt. Das Üben ist ein sehr aktiver Prozess ist, der geistige Anstrengung erfordert. Ich weiß nicht wie ich das besser beschreiben soll...
Jedenfalls kommt es nicht so sehr darauf an, wie oft man eine Stelle übt, sondern wie "gut" man sie übt. (weniger ist mehr ;) )

Das führt mich zu einem weiteren Zitat, das ich hier zur Diskussion stellen möchte:
Es kommt nicht so sehr auf das Üben der Technik, wie auf die Technik des Übens an'
(Ausgerechnet Franz Liszt soll das gesagt haben )

meint jedenfalls

marcus

P.S. Hätte schon früher was zu der Diskussion beigetragen, aber irgendwie ist sie an mir vorübergegangen. @Rosenspieß: Danke
 
Hallo zusammen,

interessant finde ich folgende Zusammenfassung nach Horowitz:

"Klavierspiel besteht aus Vernunft, Herz und technischen Mitteln. Alles sollte gleichermaßen entwickelt sein. Ohne Vernunft ist man ein Fiasko, ohne Technik ein Amateur, ohne Herz eine Maschine."

...Andreas
 

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