Ich hab schon verstanden, daß für dich Metronomangaben so eine Art umgekehrte Geschwindigkeitsbegrenzung darstellen. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung nach unten, Mindestgeschwindigkeit sozusagen :cool:
Selbstverständlich kann man sein Spiel immer verbessern. Ob aber die Verbesserung immer mit einer Temposteigerung einhergehen muß...? :rolleyes:
Oft wäre eine Tempoverringerung viel sinnvoller ^_^
Auch bei Ravel gibt es furchtbar übertriebene Metronomangaben, und es gibt Aufnahmen von Ravel. Ich finde, er spielt seine Stücke zu schnell. Er vertraut der Qualität seiner Kompositionen nicht. Langsamer gespielt hören sie sich viel besser an. Das gilt übrigens auch für Rachmaninow.
:) was würde die Polizei sagen, wenn man auf der Autobahn mit 40km zockeln würde, sofern sie einen erwischt? ich meine natürlich außerhalb einer Baustelle...
...wow...Baustelle!! vielleicht sind nicht erreichte (bzw beim Übenden NOCH nicht erreichte) Tempi auch so eine Art Baustelle?
ok, das war jetzt auch bissle Witzelei.
Man könnte doch von einer realitv fixierten, freilich geringe Abweichungen erlaubenden "Richtgeschwindigkeit" ausgehen, wenn man Metronomangaben von Beethoven, Liszt, Chopin, Ravel etc. vorfindet. Das Ausmaß der Abweichung freilich stellt die Frage, ab wann evtl Verzerrung vorliegt.
...ach Musik ist schon so eine Sache... bei Bildern kommt man nicht in die Verlegenheit, Farben zu ändern; wer Theatertexte "aktualisierend" ändert oder kürzt, hat das zu benennen (a la Dingsbumsdrama nach Schiller); aber Frau Musica, das graziöse Biest, führt da eine Art Schleiertanz auf...
ich will die Frage, ob gravierende Tempoabweichungen "genehmigt" werden sollten, ja gar ob die Komponisten in Sachen Tempo Esel waren, nicht entscheiden müssen; mein Indiz, dass sie keine Spinner waren, sind die Noten: die findet doch nahezu jeder ok, oder moduliert irgendwer im 1. Satz der Mondscheinsonate nach F-Dur, nur weil er das für richtiger hält?
klavigen hat Recht, das Thema hier stimmt einen nachdenklich - ob op.101, op.106, opp.109-111 des Ende der Klassik oder nicht eher den Anfang einer konstruktiven Romantik markieren, wäre auch eine interessante Frage! Rubinstein, also der Artur, nicht die beiden Russen, meinte, dass Beethoven der größte Romantiker sei. Ich halte op.111 für eine hochkomplexe, extrem subjektive und damit romantische Komposition - op.106 wirkt auf mich wie eine Art Antizipation oder gar "voraus-Erfindung" des Klassizismus (musikalisch gesehen)
...aber es wird immer schwieriger hier...zumal manche Metronomzahlen nachweislich älter als das Guinessbuch (nicht das Bier) sind
liebe Grüße, Rolf