Der Drang Musik selbst zu schreiben

Krasse Fehlinformation. Schon wieder dieser Ausdruck. Ok, in der Diplomatie wirst Du nie enden. (...)
Wozu auch? Wenn etwas schlicht flasch, also unwahr ist, dann gibt es keinen sinnvollen Grund, dafür Bonbons zu verteilen. Und was falsch war, hab ich ausführlich erklärt - das kann man begreifen oder das begreifen bleiben lassen...

Aber nur Deine Meinung ist die alleinseligmachende?
Was sich an Musikhochschulen im Klavierstudium abspielt, hat nichts mit Meinungen von irgendwem über irgendwas zu tun.

Warum jetzt alle vor Rolfs rhetorischen Kniffen zusammenzucken, weiß ich aber auch nicht. Die sind doch so durchsichtig wie die Negligés in einschlägigen Zeitschriften.
ich werde den Eindruck nicht los, dass Du kaum Ahung hast, was der fett markierte Begriff bedeutet - diesen Eindruck habe ich übrigens daher, dass Deine Äußerungen bislang nicht in der Lage waren, irgendwelche derartigen Tricks zu demonstrieren oder nachzuweisen - - - nein, vielmehr kommt mir das wie eine gebetsmühlenartige Wiederholung einer einfach so dahingesagten Behauptung vor. Und was ansonsten den Versuch "rhetorischer" Geschicklichkeit betrifft, so ist Deine argumentative Unterwäsche doch recht dürftig...

ebenfalls schöne Grüße,
Rolf
 
Sternstunden der Menschheit


Guten Abend!

Des weiteren sehe ich es überhaupt nicht so, dass Improvisieren und Komponieren
grundverschiedene Arbeitsweisen sind bzw., da wir von klassischer Musik reden, dass sie es waren.
Wie kommst du darauf - auf welche Quellen stützt du dich dabei?

Auf welche Quellen? Schlicht und ergreifend auf die Musik - worauf denn sonst?

Kompositionen pflegen strukturiert zu sein: Formteile sind aufeinander bezogen,
Themen haben denselben Motivkern oder werden auseinander abgeleitet,
durch Variantenbildung weiterentwickelt, in der Durchführung planmäßig zerhackstückt.
Für größerdimensionierte Musik ist solche Planung (Tonartenverhältnisse, Modulationen)
und Strukturierung (motivisch-thematische Arbeit, formale Entwicklung) unerläßlich. Man lernt sie als Komponist.
Improvisierte Musik besteht im Idealfall aus lauter geglückten Momenten. Mit der strukturellen und formalen
Komplexität auskomponierter Musik aber kann und will sie nicht mithalten. Es geht ihr um etwas anderes.
Natürlich gibt es eine Grauzone, in der sich die beiden Verfahrensweisen nahekommen:
wenn eine improvisierte Musik sich vorgefertigter Formteile bedient (aber dann ist sie eigentlich schon
nicht mehr richtig improvisiert), oder wenn ein aus dem improvisierten Moment gewonnener Einfall
zur Grundlage nachfolgender kompositorischer Arbeit wird.

Meiner Meinung nach irrst du gewaltig, aus Skizzenbüchern von Mozart oder Beethoven zu schlussfolgern,
dass das kompositorische Schaffen nicht fast ausschließlich im Kopf ablief - genau an der Stelle,
wo übrigens die Improvisation stattfindet bzw. ihre Ausgangsbasis hat. Gerade von Mozart,
ebenso wie Bach, ist es ausreichend dokumentiert, dass sie im Kopf komponierten.

So wissen wir von Mozart, dass er in diesem Stadium des Komponierens im Kopf absolute Ruhe brauchte.
Das Schreiben mit Tinte auf Papier war lästige Fleißarbeit, die er heruntergespult hatte,
z.B. beim Billardspiel oder sonstwie. Die Bewältigung des Problems hat vorher stattgefunden, im Kopf.
Dass Skizzenbücher da sind, wo Einzel"Probleme" aufgeschrieben wurden, sagt überhaupt nix aus
über die generelle Komponierarbeit.

Man sollte seine Kenntnisse Mozartscher Arbeitstechniken nicht aus dem "Amadeus"-Film beziehen.
Und die Frage, ob Musik im Kopf des Komponisten oder auf dem Notenpapier entsteht, ist idiotisch,
denn auch die im Skizzenbuch notierte Musik ist eine Frucht gedanklicher Anstrengung.
Mozart hat um den Kontrapunkt gerungen; das zeigen die Skizzenbücher - und belegen zugleich,
ab welchem Ausmaß an Komplexität er seine Partituren nicht mehr einfach so dahinrotzen konnte
(oder wollte). Bei Beethoven ist der Kompositionsprozeß ein einziges Ringen - vorallem um die ideale
thematische Gestalt. Für die Themenfindung braucht LvB -zig verschiedene Anläufe, und der erste Versuch
hat oft mit der Endgestalt nichts gemeinsam - rein äußerlich zumindest.

Es ist töricht, sich (ab)wertend über die unterschiedlichen Arbeitsweisen von Komponisten zu äußern,
wie Fred und Mindenblues das getan haben. Eine Norm gibt es nicht; jeder arbeitet auf die ihm gemäße Art und Weise.
Sibelius ist wochenlang durch die geliebten finnischen Wälder gestapft, bis er einen Symphoniesatz in seinem
riesigen Schädel fertigkomponiert hatte. Dann hat er ihn ohne größere Korrekturen zu Papier gebracht.
Dagegen konnte Strawinsky ohne Klavier und ohne dort bereitstehendes Notenpapier keinen Takt komponieren.
War Strawinsky - um in Mindenblues' Jargon zu bleiben - kein Genie?

Der Jargon ist verräterisch und führt unfreiwillig auf eine Spur; er jongliert gerne mit Worthülsen
à la "Zeitzeugenaussagen, Genie, Sternstunden..." Mindenblues huldigt einem romantischen Geniekult,
für den es kränkend sein muß, sich den Götterliebling Mozart als jemanden vorstellen zu müssen,
der an seinem Material gearbeitet hat - wie jeder vernünftige Künstler.

Als jemand, der wie du hier eigene Stücke gepostet hat, darf ich sagen, dass ich jederzeit
bzgl. Tonsatzlehre und Komponiergrundlagen und -background sehr von Fred lernen kann,
und, ich will es mal höflich formulieren, auch dir stünde es besser zu Gesicht,
in dieser Hinsicht etwas bescheidener aufzutreten.

Mindenblues kann gerne "posten". Ich stelle hier bestenfalls Beiträge rein.
Und mit seinem Ausspruch, daß improvisierte Musik "lebensnäher" als komponierte Musik sei,
hat Fred sich als Kompositionslehrer disqualifiziert. Bescheidenheit ist eine Zier,
doch besser lebt man ohne ihr.

Gruß, Gomez

.
 
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Ach Jungs, Eure Alphatierspielchen finde ich jetzt doch langsam soooo langweilig.
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Überlassen wir doch der geneigten Leserschaft zu beurteilen, wessen Argumente sie mehr überzeugen und wer sich hier disqualifiziert. :-D

Viel Spaß noch in der Endlosschleife.

Viele Grüße
Nora
 
Hi, Nora!

Eure Alphatierspielchen finde ich jetzt doch langsam soooo langweilig.

Aber einen Kommentar nötigen sie Dir trotzdem noch ab.

Überlassen wir doch der geneigten Leserschaft zu beurteilen,
wessen Argumente sie mehr überzeugen und wer sich hier disqualifiziert.

Wie Du siehst, helfe ich gerne ein bischen nach - nicht meinetwegen,
sondern der Sache wegen, die hier von zwei Forumsnutzern mißbraucht
und geschändet worden ist - was nicht jeder Mitlesende erkennt.

Könnte das bei Dir ein nicht rhetorischer, wohl aber psychologischer Trick sein,
daß Du eine inhaltliche Auseinandersetzung zur personalen umdeutest?
Um Dich der Beschäftigung mit der Fragestellung zu entziehen?

Herzliche Grüße!

Gomez
 
Interessante Diskussion, leider in letzter Zeit immer mit persönlichen Angriffen und Befindlichkeiten durchsetzt.

Mein Beitrag hierzu bezieht sich auf das Verhältnis Improvisation - Komposition - Interpretation.

In keiner dieser Disziplinen wird man wahre Meisterschaft erreichen (gänzlich Stil-unabhängig) wenn man die beiden anderen ignoriert, verteufelt, belächelt etc.

Euer Morn
 
Interessante Diskussion, leider in letzter Zeit immer mit persönlichen Angriffen und Befindlichkeiten durchsetzt.
das finde ich nicht weiter bemerkenswert -- lästiger finde ich, wenn Begriffe falsch verwendet werden ("rhetorische Kniffe" wo keine sind) oder wenn Tatsachen (was lernt man im "klass. Klavierunterricht") falsch dargestellt werden.

Drei der Fehlinformationen hab ich vorgestellt und deutlich widersprochen - ob diese Korrektur begriffen wird oder nicht, ist für mich zweitrangig. Und prinzipiell sollte allgemein klar sein, dass im Fall der Nachprüfbarkeit eine falsche Tatsachenbehauptung (a la "man haut Nägel mit der Nagelschere in die Wand") ziemlich ungeschickt ist. Wer protzig behauptet, Klavierunterricht verhindere gezielt musikalische Kreativität (und das schon seit langem), disqualifiziert sich gewaltig. (muss ich das erneut begründen?...)

Geschieht eine solche Verfälschung mit der Intention, musikal. Kreativität auf das Improvisieren nach rhythmischen und harmonischen Mustern zu reduzieren - um sie damit als Domäne wenn nicht Monopol des Jazzbereichs zu postulieren - dann ist das angesichts der Fülle von Musik und angesichts des Komponierens (auch Kompositionsstudium) nicht minder lächerlich.

Bedauerlich ist, dass eine Diskussion wie hier zum Anlaß genommen wird, derartige Einseitigkeiten zu verbreiten - bedauerlich, weil interessierte Anfänger es nicht verdient haben, polemisch fehlgeleitet zu werden.

Damit ich hier nicht mißverstanden werde: selbstverständlich ist jeder bestens im Jazzunterricht aufgehoben, der nach und nach immer mehr in dieser musikalischen Richtung sein Interesse hat; ja sogar wer insgesamt geschmacklich weniger mit Klasik / moderner Klassik anfangen kann, lernt dort extrem viel und auf hohem Niveau. Ich scheue nicht davor zurück, dem Jazz ein weitaus höheres musikalisch-technisches Niveau zu attestieren als dem Rest der so genannten U-Musik! - folglich lernt man dort recht rasch, was man vielleicht gerne macht: "wie kann ich Song XY denn am Klavier spielen?" u.v.a. Das allerdings beudeutet noch lange nicht, dass man nur hier und sonst nirgends kreativ lehre und lerne!!
 
Könnte das bei Dir ein nicht rhetorischer, wohl aber psychologischer Trick sein,
daß Du eine inhaltliche Auseinandersetzung zur personalen umdeutest?
Um Dich der Beschäftigung mit der Fragestellung zu entziehen?

Hallo Gomez,

absolut nicht. Es geht mir um den Umgang miteinander, unabhängig von der Fragestellung.

Ich finde diesen inquisitorischen Tonfall (ich empfinde ihn so) einfach der Sache, der Diskussion abträglich. Und er stößt mich auch ab. Die Sache, die geschändet wird etc. - ja heiliges Kanonenrohr! Dass für Dich die Sache so heilig ist, dass Du darüber Menschen mit ausdrücken wie "sich selbst disqualifizieren", "Sache schänden" usw. überziehst, kann ich nicht mal ansatzweise nachvollziehen. Selbst wenn jemand eine Dir völlig konträre Meinung vertritt. So what? Ist das der Untergang des Abendlandes? Kann man da nicht gelassener mit umgehen?

Und diese Form der Diskussion schafft auch ein Klima der Angst im Forum. Leser trauen sich nicht mehr unbefangen hier zu schreiben. Für mich stehen die Menschen über der Sache. Und das verlangt einen respektvollen Umgang. Auch mit Leuten, die anderer Meinung sind.

Damit besser nachvollziehbar ist, was ich meine, hier ein Beispiel für einen Faden, in dem ganz verschiedene Mitglieder aus dem Forum, Experten und Laien, wertschätzend miteinander diskutieren. Sogar Rolf. :cool:
Man muss nur die ersten 4 oder 5 Seiten lesen oder überfliegen. So was wünsche ich mir wieder.

https://www.clavio.de/forum/klavier...r-bewaeltigung-manueller-schwierigkeiten.html

Viele Grüße
Nora
 
Geschieht eine solche Verfälschung mit der Intention, musikal. Kreativität auf das Improvisieren nach rhythmischen und harmonischen Mustern zu reduzieren - um sie damit als Domäne wenn nicht Monopol des Jazzbereichs zu postulieren - dann ist das angesichts der Fülle von Musik und angesichts des Komponierens (auch Kompositionsstudium) nicht minder lächerlich.

Bedauerlich ist, dass eine Diskussion wie hier zum Anlaß genommen wird, derartige Einseitigkeiten zu verbreiten - bedauerlich, weil interessierte Anfänger es nicht verdient haben, polemisch fehlgeleitet zu werden.

Ich hatte gar keine solche Verfälschung wahr genommen.

Mir war durchaus aufgefallen, dass die Aussage massiv war. Was aber direkt auch eine innere Revision auslöst, die den Inhalt relativiert. Ich habe es daher als Hinweis verstanden, gegenbenfalls selbst nachzusteuern. Und daran kann nichts verkehrt sein.

Glaubt doch nicht, dass wir alles wörtlich nehmen nur weil wir Anfänger sind. :kuss:
 
Hallo Gomez,

absolut nicht. Es geht mir um den Umgang miteinander, unabhängig von der Fragestellung.

Ich finde diesen inquisitorischen Tonfall (ich empfinde ihn so) einfach der Sache, der Diskussion abträglich. Und er stößt mich auch ab. Die Sache, die geschändet wird etc. - ja heiliges Kanonenrohr! Dass für Dich die Sache so heilig ist, dass Du darüber Menschen mit ausdrücken wie "sich selbst disqualifizieren", "Sache schänden" usw. überziehst, kann ich nicht mal ansatzweise nachvollziehen. Selbst wenn jemand eine Dir völlig konträre Meinung vertritt. So what? Ist das der Untergang des Abendlandes? Kann man da nicht gelassener mit umgehen?

Und diese Form der Diskussion schafft auch ein Klima der Angst im Forum. Leser trauen sich nicht mehr unbefangen hier zu schreiben. Für mich stehen die Menschen über der Sache. Und das verlangt einen respektvollen Umgang. Auch mit Leuten, die anderer Meinung sind.

Damit besser nachvollziehbar ist, was ich meine, hier ein Beispiel für einen Faden, in dem ganz verschiedene Mitglieder aus dem Forum, Experten und Laien, wertschätzend miteinander diskutieren. Sogar Rolf. :cool:
Man muss nur die ersten 4 oder 5 Seiten lesen oder überfliegen. So was wünsche ich mir wieder.

https://www.clavio.de/forum/klavier...r-bewaeltigung-manueller-schwierigkeiten.html

Viele Grüße
Nora

Geht da schon wieder eine Debatte um den Tonfall los?? :):rolleyes:

Leute, nehmt doch den/die andere/n einfach so, wie er/sie ist/sind. Nora, Du wirst Gomez nicht (mehr :)) "erziehen", und er wird Dich nicht davon überzeugen können, dass es ihm nicht um persönlichen Angriff, sondern um die Sache ging.....

Erziehung Erwachsener.....hoffnungslos. In einem Forum......noch hoffnungsloser.

Die fiesen Rhetoriker werden die fiesen Rhetoriker bleiben und die Plaudertaschen die Plaudertaschen. Und die..... die ..... uswusfetcpp.

Was ist soo schlimm daran??

Selbst bei Klassentreffen stelle ich immer wieder fest, dass auch nach Jahrzehnten der Klassenkasper ein solcher geblieben ist und die intrigante, selbstverliebte Zicke eine ebensolche....So ist es nun mal .

Die (vermeintlich) Eingeschüchterten sollten sich ins Getümmel werfen und daran wachsen, wenn es mal etwas heftiger zur Sache geht. So unterentwickelt kann das Selbstbewusstsein doch nicht sein.....

Zumal ab und zu durchaus sichtbar wird, dass es das schüchterne und verängstigte Hascherl hier wohl ehr nicht gibt.....
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
...bevor es untergeht, das marode Anemdland :) :) :)

Selbst wenn jemand eine Dir völlig konträre Meinung vertritt. So what? Ist das der Untergang des Abendlandes? Kann man da nicht gelassener mit umgehen?
Das Abendland geht nicht unter, wenn man Meinungen vertritt wie klass. Klavierunterricht bremst Kreativität ;)

Es ist doch schön, wenn man solche Meinungsvielfalt vorfindet.

Noch schöner ist, wenn man unter den vielen Meinungen eine findet, die einem gefällt.

Meine Lieblingsmeinung ist, dass man komponieren und auch Klavierspielen durch neurologische Entdeckungen erlernt. Ok, diese Meinung war hier noch nicht mitgeteilt, deswegen hole ich das kurz nach: wenn man den Drang verspürt, eigene Noten aufzuschreiben, dann schwuppdiwupp zum Kernspintomographen.

Ich fände es jetzt sehr schade, wenn ich wegen meiner Lieblingsmeinung gehänselt würde. Ich darf sie nämlich haben und auch mitteilen.

ganz liebe Grüße,
Rolf
 
gubu,

ich stimme Dir voll zu. Und so schüchtern und ängstlich sind die Anfänger gar nicht. Wer weiss schon wieviel Forumserfahrung die bereits haben. Wir mögen ja Clavioanfänger sein, aber doch keine Internet und Forumsneulinge. Ist ja nicht das einzige Forum, in dem es manches Mal hoch hergeht.

Aber das schönste , welches ich bisher kennengelernt habe!

Gruß
Jörg

(direkte Antwort, wegen kein Like)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Gubu, an Rolfs Antwort sieht man, dass Du Recht hast. Es war aber einfach eine Frage der Höflichkeit für mich, Gomez Frage zu beantworten. Ich zieh' mich jetzt aus dieser Diskussion zurück.
 
Das Abendland geht nicht unter, wenn man Meinungen vertritt wie klass. Klavierunterricht bremst Kreativität ;)

Ehrlich gesagt, geht mir eine solche Meinung auch etwas auf den Kieker... ähnliches gabs schon hier und da mal zu lesen, wenn ich mich nicht irre.
Es ist doch nun wirklich so: wenn einem was fehlt, wie z.B. Kreativität, die nicht gefördert wird, dann, - kann man es doch einfach in Eigenregie tun und in Angriff nehmen. Was hindert einen daran...? Klar mag das dann Mehrarbeit bedeuten - das wäre dann eben der "Preis" dafür. Daß man das, was einem fehlt, hat, bekommt, praktiziert, erlebt, usf.

Das wäre "meine Meinung" dazu :)

Es ist doch schön, wenn man solche Meinungsvielfalt vorfindet.

Noch schöner ist, wenn man unter den vielen Meinungen eine findet, die einem gefällt.

Meine Lieblingsmeinung ist, dass man komponieren und auch Klavierspielen durch neurologische Entdeckungen erlernt. Ok, diese Meinung war hier noch nicht mitgeteilt, deswegen hole ich das kurz nach: wenn man den Drang verspürt, eigene Noten aufzuschreiben, dann schwuppdiwupp zum Kernspintomographen.

Ich fände es jetzt sehr schade, wenn ich wegen meiner Lieblingsmeinung gehänselt würde. Ich darf sie nämlich haben und auch mitteilen.

Nein nein nein - gehänselt wird hier doch niemand wegen seiner ureigenen Meinung. Höchstens daß die böse Hexe kommt und den Hänsel in den Ofen steckt :) das kann wohl schon mal passieren hier (Achtung: Ironie steuerbord voraus! :))

Aber zum Faden-Thema:

Der Drang, oder eher, die Idee, mal selbst zu "komponieren", kam bei mir auch vor 3 Jahren oder so. Ich hab dann einfach mal angefangen, durch Rumprobieren Takte aneinander zu hängen. Zielvorgabe war: es sollte etwas werden, das ich nicht schon irgendwie "kenne", und das komplex im Sinne von abwechslungsreich und schön ist.

Ich hab das Stückchen dann auswendig spielend so alle zwei, drei Tage um ein, zwei Takte erweitert (das dauerte immer ziemlich lange, bis ich durch Probieren ein Stückchen weitergekommen bin). Am Ende hats mir sehr gut gefallen, und ich habs auf Cassette aufgenommen. Inzwischen hab ich nur noch die Cassette, auswendig kann ich es schon lange nicht mehr, und Noten dazu hab ich auch nicht - ärgerlich, weil ichs gerne mal auf meinem neuen Instrument spielen würde.

Naja, so ist es halt.

Also: wenn man einfach mal anfängt, kann eine solche Sache durchaus Spaß machen - auch wenns einige Zeit dauert.

Schönen Gruß, Dreiklang
 
komponieren also...

letztens in einem Schubert-Klavierkonzert dachte ich, dass ein gewisser jemand beim komponieren vom Impromptu D935, No. 4 seinen Spaß hatte.

einzig sinnvoll den beitrag rund zu schließen scheint mir folgendes:

<< Pfitzners „Palestrina“ war in München uraufgeführt worden. „Zehn Jahre härtester Arbeit stecken in diesem Werk“, sagte Pfitzner zum anwesenden Richard Strauss. Meinte Strauss: „Ja warum komponieren Sie denn, wenn's Ihnen so schwerfällt?" >>
 
Meine Lieblingsmeinung ist, dass man komponieren und auch Klavierspielen durch neurologische Entdeckungen erlernt. Ok, diese Meinung war hier noch nicht mitgeteilt, deswegen hole ich das kurz nach: wenn man den Drang verspürt, eigene Noten aufzuschreiben, dann schwuppdiwupp zum Kernspintomographen.

Prima! Die Meinung finde ich auch gut. Ich versuche mich seit Monaten praktisch nur an Bach-Stücken. Der Versuch, eine simple Fuge (BWV 952) zu erlernen, läßt in mir genau das Gefühl aufkommen, daß die Synapsen im Gehirn extrem gefordert sind. Man scheint das fast zu fühlen. Und es ist ein tolles Gefühl, wenn man die verdammte Polyphonie ein paar weitere Takte über jonglieren kann... Trotzdem würde der Ausdruck vom Computertomographen bei mir derzeit wohl eher die Noten von Hänschen klein als vom musikalischen Opfer ausspucken. Daher überlasse ich die Tonsetzung anderen, ich habe mit dem Nachspielen alle Nervenzellen voll zu tun...

Gruß,
Cem.
 
Selbst bei Klassentreffen stelle ich immer wieder fest, dass auch nach Jahrzehnten der Klassenkasper ein solcher geblieben ist und die intrigante, selbstverliebte Zicke eine ebensolche....So ist es nun mal .
Das hast Du wunderbar bündig beobachtet! Genau das ist mir auch außerhalb der Klassentreffen aufgefallen: Die Persönlichkeit eines Menschen klebt wie Pattex an ihm. Einige "Wesen" verhalten sich geradezu wie Taschenrechner, in denen man die Batterien austauscht: ALLE Rechnenoperationen bleiben unverändert.

Inzwischen gehe ich deshalb davon aus, dass ein Mensch seine Persönlichkeit im Umgang mit anderen Menschen nicht verändert und alle die gleiche Persönlichkeit betrachten. Allein die Wahrnehmung ist stark individuell und deshalb wird auch der "Unsympathische" von einem anderen als "Sympathisch" wahrgenommen (...sonst hätte ja die rumkläffende SPD keinerlei Wähler :-) )

Zum eigentlichen Topic: Kreativität ist eine Charaktereigenschaft, die sich im gesamten Denken und im Tun niederschlägt. Das Gehirn sucht sich Felder, sie auszuleben, weil es sich dann besser, leichter, freier fühlt. Künstler erleben Kreativität oft in Wellen, man braucht Neugierde, Vorbilder und wer will, kann auch "Der Weg des Künstlers" lesen. Mir persönlich haben Musen und ihre Inspirationen immer sehr geholfen. Technik usw. kennzeichnet die Limits und eben weil die Kreativität über alles hinauswachsen will, arbeitet man an den Limits und verschiebt sie ständig. Kreative Menschen sind jene, die freiwillig das sogenannte "lebenslange Lernen" praktizieren und sind jene, die selten Langeweile empfinden.
 
"OT"

Ihr wollt doch jetzt nicht auch noch politisch werden - oder?
 
... hab dann einfach mal angefangen, durch Rumprobieren Takte aneinander zu hängen. Zielvorgabe war: ....

(das kann missverstanden werden. Ich meinte natürlich nicht, aus bestehenden Stücken Takte rauszusuchen und aneinanderzuhängen - was für ein Quark wäre das - sondern eben neue Musik aufzubauen, indem man die Melodie, und den Aufbau des Stückes, anhand musikalischer Ideen und Vorstellungen weiter gestaltet. Sorry :).)
 

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