Von künstlicher Intelligenz generierte Musik: jetzt schon in den Charts

Die "Werkform" Album war ja ursprünglich dazu gedacht, als umsatzförderndes Füllmaterial für die eine und dann die nächste Hitsingle zu dienen.

So wie eine Sinfonie oder Suite dazu gedacht ist, Füllmaterial um einen guten Satz oder ein gutes Einzelstück zu haben?

Zum Glück werden diese Großformen von guten Künstlern besser genutzt. *)

Ich liebe gute Alben, die einen Spannungsbogen haben und einen Schluss, nachdem erstmal Ruhe ist, bis ich die nächste Scheibe aufgelegt habe.

Für endloses Streaming einzelner Stücke bin ich wohl nicht die Zielgruppe.

*) Klar, heutzutage stecken in einem typischen Album weniger musikalische Ideen, als in einem einzigen Beatles-Song, aber das muss ja nicht die Regel sein.
 
Ich liebe gute Alben, die einen Spannungsbogen haben und einen Schluss, nachdem erstmal Ruhe ist, bis ich die nächste Scheibe aufgelegt habe.
Daran hat sich doch auch gar nichts geändert. Solche Alben kommen auch heute noch raus. Auf Star-FM z.B. höre ich immer wieder Interviews zu neuen Alben, bei denen die Künstler viel Zeit und Mühe reinstecken, um genau das zu erreichen, was du als "Gutes Album" bezeichnest.
Genau wie früher gibt es die Single-Charts, Album-Charts und Radio-Charts. Was sich geändert hat, ist, dass für die Verbreitung ein weiteres Medium hinzugekommen ist. Das kann man negativ sehen. Ich sehe es positiv, denn dadurch haben gute Alben / gute Künstler viel größere Reichweite.

Für endloses Streaming einzelner Stücke bin ich wohl nicht die Zielgruppe.
Das geht wohl den meisten so und ist für die meisten auch nicht Sinn und Zweck von Streaming.
 
Wir reden immer noch über etwas was das Hirn anregt. Und bei der Murmel im Oberstübchen funktioniert (glücklicherweise) nicht alles nach Schema f. Und KI kann zum lernen nicht die emotionale Reaktion mit einbeziehen, also nicht Ursache-Wirkung gegenüberstellen sondern das nur an sekundären Effekten messen (klickraten etc).
Alles eine Frage der Daten, mit denen trainiert wird. Wenn man eine KI reichlich füttert mit Musik, von der die meisten Probanden gesagt haben, dass diese sie berührt oder zum weinen gebracht hat, dann wird die KI eben doch die emotionale Reaktion mit einbeziehen.
 
Natürlich werden Roboter so ein Instrument wie das Klavier, was letztlich komplett parametrisierbar ist (im Rahmen dessen, was die menschliche Wahrnehmung überhaupt auflösen kann), in naher Zukunft perfekt spielen können.
Dazu müsste ein Roboter allerdings in der Lage sein, die Bewegungen der menschlichen Hand (und des Arms, der ja auch eine mehr oder weniger große Rolle spielt) durch alle Nuancen hindurch abzubilden. Mag sein, dass man messen kann, welche Auslösegeschwindigkeit an welchem Instrument welche Schwingungen erzeugt und dass man dann versuchen könnte, das irgendwie technisch umzusetzen, aber dass am Ende dann auch Musik herauskommt, dafür braucht es dann doch etwas mehr.
 
Natürlich werden Roboter so ein Instrument wie das Klavier, was letztlich komplett parametrisierbar ist (im Rahmen dessen, was die menschliche Wahrnehmung überhaupt auflösen kann), in naher Zukunft perfekt spielen können.
Es wird aber niemand hingehen, um sich das anzusehen/anzuhören.
Ein (klassisches) Konzert oder eine Opernaufführung ist eine Form der Kommunikation zwischen Menschen. Schon eine Musikkonserve, die von leibhaftigen, großen Künstlern eingespielt wurde, kann das nicht mal näherungsweise leisten. Kunst ist eben nicht nur ein Resultat, sondern auch ein lebendiger Prozess.

Menschen gehen auch in Museen, obwohl man sich die Reproduktionen großer Kunst für wenig Geld ins Wohnzimmer hängen kann. Warum nur?
 
Ich denke die KI wird vieles ersetzen, es wird aber auch vieles bleiben. Mal ehrlich ob künftig Cheri Cheri Lady von Bots komponiert und gespielt wird oder ob da Menschen beteiligt sind ist völlig wurscht. Da werden die Roboter das Rennen machen. Eine Wagner-Oper werden die nicht komponieren und aufführen, das wird bleiben. Ich habe dazu mal vor zig Jahren ein spannendes Buch gelesen. Da ging es um die Sozialgeschichte des Jazz in den USA. Die Erfindung der Schallplatte hat den Musikern viele Probleme gemacht, da man jetzt nicht immer und überall mehr ein Orchester oder eine Band gebraucht hat. Die Erfindung vom Radio brachte ähnliche Probleme, auf einmal war, auch ohne Musiker, überall Musik möglich. Aber diese Entwicklungen waren nicht das Ende der Musik, dadurch dass sie weiter verbreitet werden konnten, bekamen auch andere den Zugang und einige neueren Zweige der Jazz-Musik waren dadurch erst möglich. Im Detail krieg ich die Geschichte nicht mehr zusammen (hab das Buch vor ca. 30 Jahren gelesen), kann mich aber noch sehr gut daran erinnern dass da eben beide Seiten der Medaille beleuchtet wurden. So wird das auch mit der KI gehen, viele Dinge kann die irgendwann besser als der Mensch, einige Dinge wird sie (vorerst) erstmal nicht lernen können. Bleibt auf jeden Fall spannend.
 
Allerdings gibt es hier bereits eine Ausnahme: Abba Voyage.
Von der Technik generierte Sing-Avatare. Die Singstimmen kommen vom Band, begleitet von live spielenden Bandmusikern.
Das Konzert läuft seit 2022 bis 2025 und ist gut besucht.
Die Musik dafür ist aber schon komponiert und selbst so harte Socken wie Lemmy Killmister waren Fans der Kompositionsleistung von Ulvaeus und Benny Andersson. Die Musik hat eine ganze Generation geprägt und die schauen sich das jetzt auch an. Mit neuen, von Bots komponierten Werken würde das wahrscheinlich nicht funktionieren
 
und ich oute mich mal, ich habe alle ABBA - Platten, immer noch und würde mir das tatsächlich auch anschauen
 
Dazu müsste ein Roboter allerdings in der Lage sein, die Bewegungen der menschlichen Hand (und des Arms, der ja auch eine mehr oder weniger große Rolle spielt) durch alle Nuancen hindurch abzubilden.
Vermutlich ist man da noch nicht so weit. Aber die Mensch-Maschine hat Künstler immer wieder fasziniert. Kraftwerk waren da ihrer Zeit weit voraus, als sie "Clones" von sich auf die Bühne stellten. Kann jeder sehen, wie er will, aber ich finde z.B. Chris Cunningham's Video zu Björk's "All is Full of Love" sehr ästhetisch.

 

Dazu müsste ein Roboter allerdings in der Lage sein, die Bewegungen der menschlichen Hand (und des Arms, der ja auch eine mehr oder weniger große Rolle spielt) durch alle Nuancen hindurch abzubilden.
Wozu das? Bewegungen von Hand und Arm sind für die KI nicht interessant. Kraft und Weg über der Zeit reicht völlig aus. Auch das braucht man nur, wenn man die Klaviermechanik simuliert.
 

Zurück
Top Bottom