Comptine d'un autre été: L'après midi

Wie findet ihr Comptine d'un autre été: L'après midi?

  • Ich find's göttergleich!

    Stimmen: 38 48,1%
  • Ich kann es nichtmehr erhören!

    Stimmen: 41 51,9%

  • Umfrageteilnehmer
    79
das Lemento, heutige Schüler hätten keine Freizeit mehr, spricht ja tendenziell gegen eine hier vertretene Theorie, nach welcher die Leute eher dumm gehalten sein sollen... allerdings bzgl. der Gymnasien frage ich mich, woher die Schüler Zeit für Fahrstunden/Fahrschule, rauschende Feste etc. nehmen, wenn sie doch keine haben?...
rätselhalft... bei so viel Lernstoff, welcher die Freizeit schrumpft, müsste doch immens viel in den Köpfen bleiben, also das Gegenteil von Verdummung stattfinden?!

Gruß, Rolf

Es ist zu unterscheiden, ob ich Schüler mit bestimmten Inhalten (Wissensstoff) vollstopfen will oder ob ich sie bilden will. Ich kann jemanden wunderbar verdummen, in dem ich ihn mit allerlei Inhalten beschäftige, die seine freie Entfaltung behindern.

Möchtest du nicht, dass Gymnasiasten den Führerschein machen?

Und die rauschenden Feste bei Gymnasiasten sind eher die Ausnahme. Es ist allerdings gut zu verstehen, wenn sie jede Gelegenheit nutzen, aus ihrem Hamsterrad mal auszubrechen.

Und nun zu dem Punkt, ob Lehrer oder Professoren auch Darsteller seien:

Da fühle ich mich leicht in die Ecke gedrängt, denn du weisst, dass dies innerhalb eines Beitrages hier nicht zu beantworten ist.
Meine Behauptung zielte ja darauf, dass sie nicht Drahtzieher sind, weil sie viel zu weit unten in der Hierarchie stehen.

Der Begriff des "Darstellers" müsste ja erstmal umfassend definiert werden.

Bisher wurden nahezu alle Reformen in Schule und Hochschule von untern angestossen und erkämpft gegen den Widerstand der Schul- Hochschulverwaltung.

Wer an der Hochschule tätig ist, merkt vor allen in den Konferenzen schnell, einen wie grossen Anteil die Politik an der Gestaltung der Hochschulen hat.
Dies betrifft Verwaltungsstruktur, Lehrpläne, Prüfungsordnungen usw.

Hinzu kommt seit einigen Jahren der Einfluss der Lobbyisten, denen es zunehmend gelingt durch ihre Tätigkeit auf die Hochschulen Einfluss zu nehmen.

Auch diese Entwicklung wird von der Studentenschaft kritisch gesehen und von der Lehrerschaft eher hingenommen und zwar ohne dass merklicher Widerstand zu sehen wäre.

Insofern funktioniert die Lehrerschaft und somit auch die Hochschullehrer ganz im Sinne des Systems.

Dass viele Lehrer hervorragende Arbeit leisten wird ja nicht in Frage gestellt. Gerade im Einzelunterricht in der Hochschule ist es noch möglich ganz individuell zu fördern. Insofern befinden sich diese Lehrer und auch ihre Schüler noch auf einer Insel der Glückseligen. Hoffentlich bleibt das erhalten.

Als Darsteller meinte ich diejenigen, welche unreflektiert die Vorgaben der Kultusminister umsetzen.

Ich ahne schon, dass dich das nicht zufrieden stellt. aber die Leistungen der einzelnen Lehrer lassen sich umfassend nur im Kontext der politischen Lage beurteilen.
 
rätselhalft... bei so viel Lernstoff, welcher die Freizeit schrumpft, müsste doch immens viel in den Köpfen bleiben, also das Gegenteil von Verdummung stattfinden?!


Hallo Rolf,

kennst du den Ausdruck "Bulimielernen"? So viel reinstopfen ins Gehirn wie nur geht und nach der Arbeit rausk....... . Dann hat man wieder Platz für den nächsten Stoff. Ja,ja.....!

Viele Grüße

chiarina
 
hast du schon mal die Krimis von Petra Hammesfahr zum Thema gelesen? Auch nicht von schlechte Eltern, bzw. gerade doch!!!

Ja. Und es gibt noch eine Reihe andrer - Joe. R. Lansdale beispielsweise,
der Vachss zutiefst verbunden ist, wiewohl er nicht explizit permanent
über das "Thema" schreibt (Das hat er dann mit mir gemeinsam).

Vachss nimmt seiner eignen literarischen Produktion gegenüber eine
konkrete Haltung ein - es ist ihm ziemlich Wurscht, ob die nun
höheren "Ansprüchen" genügt oder halt nicht: Ihm ist bewußt (und
er ist ein außerordentlich reflektierter Mensch), daß viele Leute
Krimis lesen, und er sie damit eben erreichen kann. That's it.

Und wenn man schon den Begriff des "Themas" verwendet, sollte
man sich klarmachen, daß es für Vachss ein Lebensthema ist -
ganz im Schubertschen Sinne.

Ich wünsche mir, es gäbe mehr Menschen, die sich so benehmen
wie Andrew Vachss.


Viele Grüße dito

stephan
 
aber gern! :)

Ich finde, du verwechselst Gefühle mit den daraus möglichen Handlungen. Ethische Normen und Gesetze gelten ausschließlich für Handlungen, wobei auch schon eine bloße verbale Aussage eine Form der Handlung darstellen kann.

Ich bin davon überzeugt, dass man durch die Betrachtung und Wahrnehmung eines Gefühls den Ursachen für dieses Gefühl auf die Spur kommen kann. Und nur dadurch!

(...)

Gefühle haben ja immer eine Ursache, einen Grund. Diesem Grund kommt man nur auf die Spur, wenn man das entsprechende Gefühl genau wahrnimmt, betrachtet und nachempfindet. Anders geht es nicht. Und dann ist man diesem Gefühl nicht mehr so ausgeliefert, weil man weiß, woher es kommt.

hallo Chiarina,

erst einmal herzlichen Dank für die gewaltige Psychologievorlesung und die darin investierte Mühe!

...hier in diesem Faden wird man noch so gebildet, dass man vor der hier als running gag immer wieder auftauchenden Verdummung nun wirklich keine Angst haben muss :D

Es ist erfreulich, dass Du eigentlich zu denselben Schlußfolgerungen gelangst wie ich (s.o. im Zitat markiert) - nichts anderes ist doch hier mit der Ursache (Sancta Comptina in all ihrer geistigen Blöße) und den daraus resultierten Folgen geschehen.

Ich verwechsle übrigens nicht Gefühl und Handlung: Handlungen, sofern sie nicht gesetzeskonform sind, werden (sofern erwischt) geahndet - hierbei wird die Motivlage untersucht, was dann eben nicht selten diverse Gefühle als Mit-Ursachen, als Auslöser erklärt.

Freilich sind - und darum das genau hinschauen von mir empfohlen - die Ursache-Wirkung-Ketten nicht eingleisig, d.h. ein Gefühl muss nicht zwangsläufig zu einer ganz bestimmten Handlung führen (vgl. den von mir erwähnten Kuttenträger, der eben nicht straffällig wird). Nehmen wir ein anderes Beispiel: Dein Gatte küsst Dich, was man durchaus als Handlung bezeichnen kann. Diese Handlung kann verschiedene Ursachen haben: z.B. weil er Dich liebt, z.B. weil das gerade nett ist, z.B. um Dich davon abzulenken, dass er heimlich den Kaufvertrag eines Porsche unterschrieben und dafür Deinen neuen Flügel in Zahlung gegeben hat (((flipp´ mir jetzt bitte nicht aus und renn auch nicht in die Garage: das hier ist fiktiv :D ))). Da wären für ein und dieselbe Handlung verschiedene Gefühlslagen ursächlich denkbar: Liebe, nett sein, Auto haben wollen. Jede dieser Gefühlslagen kann wiederum verschiedene Ursachen haben.

Nicht anders sieht es mit Ursache und Wirkung bei Comptine aus, lediglich einfacher: denn die Ursache ist sehr einfach zu erklären. Sie ist als Musik belanglos, in jedem Sinn. Und wie man sich Rechenschaft über Gefühle geben kann (ganz wie Du es beschreibst!!), kann man das auch über die Auslöser tun - wenn man denn will. (klavigen würde hier wahrscheinlich einfügen: und wenn man überhaupt die Möglichkeit erhalten hatte, das tun zu können). Das alles ist ja völlig ok - und liefert dabei, was mich nicht wundert, immer noch keinen einzigen Grund, den allgemeinen Satz "restlos alle Gefühle sind zu respektieren und zu akzeptieren" für absolut wahr zu erklären!

Was Du beschrieben hat, ist das Untersuchen von Gefühlen aus ggf. nötiger psychologischer wenn nicht gar psychiatrischer Perspektive - da wird sehr ganau (und für die Betroffenen oft schmerzhaft!) untersucht, nicht etwa seitens des Therapeuten akzeptiert und auch nicht respektiert (lediglich wird eine, das Untersuchen ermöglichende Situation geschaffen).

Hierbei bewertet [sic] der Therapeut sehr wohl die Gefühle, denn er weiß, dass manche krankhaft, manche widerlich, manche dumm, manche edel usw. sind - dat kennt der. :D Und er hat eine professionelle Distanz zu diesen Gefühlen, deren Usachenschichtung er aufdeckt und dann Hilfestellung (falls möglich) erarbeitet. Dass auf dem Weg zur Erkenntnis für den Patienten besagte Gefühle wahrgenommen werden müssen, ist kein allgemeines Akzeptieren, sondern ein Arbeitsschritt.

Ebenso nüchtern darf man sich mit harmloseren Ursachen und Wirkungen befassen, z.B. wie hier geschehen mit der Comptine. Und im kleinen und harmlosen gilt auch hierbei, dass nicht restlos alles, was sich Gefühl nennt, auf einem Altar geheiligt werden muss - schon allein deshalb nicht, weil diese "Methode" in ernsteren Fällen ebenfalls nicht angewendet wird (sonst müsste das psychiatrische Gutachten über einen straffälligen Kuttenträger zu dessen Seligsprechung entgleisen...)

herzliche Grüße, Rolf
 
Es ist zu unterscheiden, ob ich Schüler mit bestimmten Inhalten (Wissensstoff) vollstopfen will oder ob ich sie bilden will. Ich kann jemanden wunderbar verdummen, in dem ich ihn mit allerlei Inhalten beschäftige, die seine freie Entfaltung behindern.

ich bin mir ziemlich sicher, dass das Bilden auf keinem Gebiet ohne Wissensstoff auskommt - - freilich herrscht unter Eleven nicht selten eine Allergie gegen solchen Wissensstoff: hört man nicht oft die Klage(n) "buhuhu, warum alle Kadenzen, alle Tonarten, all die vielen Akkordverbindungen" usw usw. (das wäre mal nur in Sachen Musik am Klavier, und das sogar bei denen, die das eigentlich selber machen wollen... ...)

ich bin mir auch ziemlich sicher, dass weder die ach so harte Gymnasialzeit noch das ach so harte, "verschulte" Studium beispielsweise der Medizin die jeweiligen Schüler/Studenten verdummt - - wäre dem so, könnte heuer kein Onkel Doktor irgendein Zipperlein kurieren :D :D :D

...Musikhochschulen als Inseln der Glückseligen? das ist auch ein interessanter Gedanke, ebenso wie der momentane Slogan "ohne Musik keine Bildung"!

Gruß, Rolf
 
Verzeihung, falls hier schon genannte Aspekte sind, aber den ganzen Comptine-Faden vom Anfang bis Ende mitzuverfolgen scheint mir gänzlich unmöglich, insofern beziehe ich mich auf die letzten Beiträge.

Eine gewisse Misere der Schule ist doch auch folgende:

Der Schüler lernt mit dem Ziel die gute Note zu erzielen. Somit wird im Unterricht gefragt "muss ich das wissen? Kommt das in der Klausur dran?" Also wird das wissen selektiert und nur bruchstückhaft gelernt undzwar nur das, was Notenrelevant ist. Hat man die gute Note erzielt, vergisst man das bruchstückhafte Wissen wieder.
Das ist eigentlich etwas, was die Bildung partout verhindern sollte. Bildung sollte neugierig machen und zum weiterforschen animieren. Hier passiert das Gegenteil. Chiarina hat das bereits gut auf den Punkt gebracht mit dem "Bulimielernen"-

Und was es die Sache mit der Freizeit anbelangt. Was an den Schulen verlangt wird ist weiß Gott nicht wenig. Und gerade um eine gute Note zu erzielen, muss man ackern. Es gibt nur wenige, die ein derartiges Aufnahmevermögen besitzen, dass sie ohne Häusliche Arbeit gut davonkommen. Solcher Leute sind mir bisher nur 2 untergekommen.
Und das es viele Jugendliche gibt die Feiern ist verständlich unter anderem aus den bereits genannten Gründen. Und sie tun das zum teil oft und viel. Allerdings muss man sich dann auch die Noten anschauen. Allein in meinem jetzigen Semester gab es über 12 Leute die einen schnitt von 3,3 oder schlechter haben, und natürlich jene die ganz durchgefallen sind. Man sieht also schnell, wer all zu viel feiert oder scheinbar zu viel Freizeit hat. Das ist keien Freizeit, das ist Flucht,
In meinem Mathematik Leistungskurs hat ein Kamerad zwar natürlich stark vereinfacht eine Sache dargestellt, aber doch hübsch, zumal er es laut der ganzen Klasse sagte
"Ja Leute, nun schaut mal. Die Schüler die nach der 10. mit dem MSA (mittlerer Schulabschluss) abgegangen sind und eine Ausbildung begonnen haben, werden, wenn wir mit dem Abi fertig sind, z:b Grafiker/Designer. Sie kennen sich dann auf dem Gebiet aus und können einen Beruf ergreifen. Wir hingegen können eig nur schwaffeln und mit Halbwissen glänzen in Themen, die uns niemals interessiert haben."

Der Bildungszwang hat ohnehin etwas von Rosseau, nach dem Motto "Der Mensch muss zu seinem Glück gezwungen werden". Das hat schon damals nicht geklappt.
Nun, allerdings wäre es auch all zu leichtsinnig, die Kinder selbst wählen zu lassen, ob sie eine schulische Einrichtung betreten. Insofern ist der "Bildungszwang" wohl noch gerechtfertigt. Jedoch nur, wenn die schulischen Einrichtungen auch das nötige dafür tun.
Alle die stets darauf beharren "niemand hindert die Leute in die Bibliotheken zu gehen, niemand hindert sie daran kreativ zu sein" haben finde ich gut reden. Es hindert die Menschen auch niemand aus dem Fenster zu springen. Aber hier ist ja genau der Knackpunkt. Sie haben irgendwann gelernt und akzeptiert, dass es einfach höllisch ungesund wäre, aus dem Fenster zu springen. Aber wenn sie niemals gelernt haben, dass es gut tut, in die Bibliothek zu gehen, sich zu belesen und sein Wissen zu erweitern, dann werden sie es auch nicht tun. Gerade im Kindesalter ist doch ein wesentlicher Prozess der des Nachahmens. Wenn sie die Leute um sich als Beispiel haben und die Lehrer sollten auf jedenfall auch so eins sein, die sich selbst stets weiterbilden und mit Freude unterrichten, würde das bereits helfen.

Die meisten Lehrer jedoch sitzen da und unterrichten oft (gewiss nicht immer!) staubtrocken ihren Stoff. Man merkt ihnen ihrern Widerwillen regelrecht an. Oft mögen sie nicht einmal das Fach welches sie unterrichten oder zumindest die Unterrichtsinhalte.
Diese wiederrum hängen stark vom Lehrplan ab. Dieser wird wiederum vom Senat erstellt. In diese Richtung hat bzw. wollte Klavigen recherchieren, was ich mehr als verständlich und nützlich finde. Weshalb das einen Grund zu maßloser Belustigung bietet oder derartigen Kontroversen hervorruft, verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

Schönen Gruß, Raskolnikow
 
Die meisten Lehrer jedoch sitzen da und unterrichten oft (gewiss nicht immer!) staubtrocken ihren Stoff. Man merkt ihnen ihrern Widerwillen regelrecht an. Oft mögen sie nicht einmal das Fach welches sie unterrichten oder zumindest die Unterrichtsinhalte.
Diese wiederrum hängen stark vom Lehrplan ab. Dieser wird wiederum vom Senat erstellt. In diese Richtung hat bzw. wollte Klavigen recherchieren, was ich mehr als verständlich und nützlich finde. Weshalb das einen Grund zu maßloser Belustigung bietet oder derartigen Kontroversen hervorruft, verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

hallo Raskolnikow,

das ist ganz einfach: wenn Lehrpläne, Großindustrie, Finanzmarkt, Politik gemeinsam die Strohmänner einer weit oberhalb agierenden geheimen (oder zumindest unbekannten) Gruppe sind, deren Ziel seit Jahrhunderten die Verdummung der Leute ist, so wirkt dieses Szenario aufgrund seiner übertreibung komisch - - und das tut es hier, wobei ich so einen running gag völlig ok finde, denn er lockert die Diskussion auf.

Bei aller Kritik an der Arbeitsweise von jeglichen "Bildungsanstalten": völlig verblödet verlässt man diese am Ende nicht.

Dass gute Noten besser als schlechte sind, mag man als ärgerlich empfinden - in Gottes Namen: bei der Brautschau hat ein ungepflegter adipöser Aknepatient nun mal auch schlechtere Chancen als ein geduschter Sportsfreund :D - - wenn in freier Wildbahn Konkurrenz und freie Marktwirtschaft allbeherrschend sind, dann ist der Kampf um gute Noten doch eine prächtige Schule des Lebens... :) (ok, das war ein wenig sarkastisch, aber das nimmst Du mir sicher nicht übel - Dein Namensvetter hatte ja trotz Axt auch ein gutes Herz)

Was mich etwas bestürzt ist Deine Formulierung vom Bildungszwang - in letzter Konsequenz müsstest Du für die Abschaffung der Schulpflicht plädieren: dann allerdings braucht sich wirklich niemand Gedanken darüber machen, wie er irgendwen verdummen kann...

So gräßlich schlecht sind die Lehrpläne für Gymnasien nicht, und ich hatte mich auch mit allerlei Zeug, welches mir gar nichts sagte (Chemie, Biologie, Mathematik, Physik), herumplagen müssen - - man findet schon allerlei Überlebensstrategien, notfalls auf dem Spickzettel :D . Manches hatte in der Schule bei mir Interesse geweckt, obwohl der zuständige Lehrer ein Musterbeispiel für einen vertrockneten Korinthenkacker war, der alles tat, einem "den Stoff" zu verleiden und ultrastreng benotete - egal, ich hatte trotzdem für Geschichte Feuer gefangen. Auch für Latein. Und im Deutsch LK hatte ich Sachen kennen gelernt, die mich dann zu interessieren anfingen.

Wenn Gegenstände, Fächer - und da gibt´s ja einige - bei einem Schüler absolut gar kein Interesse finden - - - tja, dann ist das halt so. Pech ;) - immerhin holt die gehasste Schule so einen aus dem Analphabetentum heraus, das immerhin leistet sie.

Sicher sind Lehrpläne nicht optimal - aber gänzlich geistlos und verdummend sind sie auch nicht.

Gruß, Rolf
 
Hallo Rolf,

Nein, übel nehme tu ich dir das gewiss nicht.

Den Vergleich mit der Marktwirtschaft will ich aber nur eingeschränkt gelten lassen. Aber das liegt wohl an meinem Verständnis von Bildung. Ich finde nämlich, dass gerade Bildung den Menschen "erhöhen" soll, zumindest auf geistiger Ebene und fern von Konkurenzdenken sein soll, welches bei der Marktwirtschaft höchstes Gebot ist.

Gänzlich verblödet verlassen wir die Schule gewiss nicht. Und das sich das Gymnasium hier derzeit nicht auf den schlimmsten Pfaden bewegt, kann man auch feststellen, wenn man es beispielsweise mit Hauptschulen vergleicht, welche teils noch ärgere Probleme haben den Unterrichtsstoff zu vermitteln.

Ich finde es nur wichtig zumindest darauf aufmerksam zu machen, dass man doch einige Möglichkeiten verspielt. Wie du bereitst meintest. Er ist nicht optimal und statt den Lehrplan zu optimieren, wird er sogar verschlechtert. Hier kann man als Beispiel aufführen, dass man die Schuldauer auf 12 Jahre reduziert.

Beim Wort Bildungszwang möchte ich mich hier Entschuldigen. Treffender wäre das Wort "Schulpflicht" gewesen. Und wie erwähnt. Abschaffen möchte ich diese nicht, allenfalls ihr eine schönere Konnotation verleihen.

Nun muss ich leider wieder entschwinden. Die neu erworbene Zeit wird nun mit Musikstudien nachgeholt.

es grüßt, Raskolnikow
 
Ich finde es nur wichtig zumindest darauf aufmerksam zu machen, dass man doch einige Möglichkeiten verspielt. Wie du bereitst meintest. Er ist nicht optimal und statt den Lehrplan zu optimieren, wird er sogar verschlechtert. Hier kann man als Beispiel aufführen, dass man die Schuldauer auf 12 Jahre reduziert.

hallo Raskolnikow,

da sind wir uns einig - und G-8 als seitens der Initiatoren dümmlicher Versuch, das Lernen nach pseudowirtschaftlichen "Effizienz-Vorstellungen" bei gleichbleibender Stoffmenge zu straffen, ist idiotisch. Die klassische Möglichkeit, ein Jahr kürzer die Schulbank zu drücken, war eine Klasse zu überspringen - das ist völlig ok, es gibt immer wieder kurzfristige Überflieger.

Ansonsten aber möchte ich einen allgemeinen Aspekt bzgl. der Schule nicht unerwähnt lassen: die Chance, überhaupt lernen zu dürfen - auch unter individuell sicher nicht optimalen Bedingungen. Zu selten wird diese Chance als das begriffen, was sie eben auch ist: eine echte Chance. Und hier kann und soll man nicht erwarten, dass man alles auf dem Silbertablett präsentiert bekommt! Wer lernen will, wird auch ein wenig Eigeninitiative mitzubringen haben - die Erwartungshaltung "mach mich heiß" bzw. "motiviere mein Kindlein" als einzige Forderung an Schule geht an der Realität vorbei.

Gilt es nicht überall? Wer sich hängen lässt, passiv konsumierend bleibt, der geht mit seinem höchsten Gut ziemlich lax und schlapp um: nämlich mit sich selbst. Gebotene Chancen auch unter suboptimalen Bedingungen gilt es, zu nutzen - - "buhuhu, Mutti, ich will ein Einserzeugnis, buhuhu Mutti ich will aber nicht so viel pauken müssen, buhuhu Mutti ich will einen super Job weil ich so niedlich bin, buhuhu Mutti ich will aber mal viel viel Geld verdienen, buhuhu Mutti die sind alle so böse zu mir" - na, da braucht man sicher nicht weiter drüber zu reden.

Nix dagegen, dass "Schule" verbessert werden kann und soll - eine große Aufgabe, denn niemals wird man es allen recht machen. Aber alles gegen die Haltung "alles muss von der Schule kommen"! Fertigkeiten, Fähigkeiten: die entwickelt man nun mal nicht passiv, und die werden einem auch nicht von der allerliebsten Mutti der Welt einfach so geschenkt :D

Gruß, Rolf

p.s. zu einem guten Teil ist "Verdummung" auch selbst gemacht...
 

Gomez; das ist sehr ehrenhaft. Aber glaubst Du, dass das WORT das geeignete Medium ist,
deine berechtigte Botschaft zu verkünden? Zeige auf, führe vor, lass die HÖRER lauschen.
Und wer es nicht hört - dem ist dann auch nicht zu helfen. Da helfen auch 1000 Worte nicht.

Na aber, Fisherman,

was soll ich denn tun? Wir befinden uns hier an einem virtuellen Stammtisch -
als solchen hast Du Clavio einmal bezeichnet, wenn ich mich richtig erinnere -
und betreiben den Gedankenaustausch mit Hilfe des geschriebenen Wortes.

Eine andere Möglichkeit als das Schreiben habe ich nicht,
um die Diskussion voranzutreiben und (vielleicht) in meinem Sinne zu beeinflussen.
Und ist hier im Zusammenprall unterschiedlicher Denkweisen nicht ganz Erstaunliches herausgekommen?
Hochgradig Meschuggenes neben sehr Ernstzunehmendem?

Ich bin gespannt, welche Höhen und Tiefen wir noch durchmessen werden.
Fortsetzung folgt. Schalten Sie wieder ein, wenn es heißt:
e-Moll, G-Dur, h-Moll, D-Dur...

Gruß, Gomez

.
 
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Guten Abend, Debbie digitalis!

Zunächst ein kleiner Privatplausch:
Ich habe mich lange Zeit über Dein Pseudonym gewundert und erst unlängst -
bei der Lektüre des Threads zum Thema "Legato auf dem Digitalklavier" -
den Wortwitz Deines Namens verstanden.

Ich glaube, in dieser Diskussion bin ich schneller von Begriff. Du schreibst:

Jedoch kann sich das Echauffieren meiner Meinung nach nur gegen das Comptine-(Mach-)Werk selbst
(bzw. gegen dessen Schöpfer) richten. Der Comptine-Hörer, dem diese Nicht-Musik
aus welchen Gründen auch immer gefällt, kann hier nicht der Adressat sein.

worüber wir völlig eines Sinnes sind. Ich weiß nicht, ob Du Dir die Mühe gemacht hast,
alle Beiträge zu lesen - aber genau das habe ich von Anfang an betont.

Was nicht heißt, daß der gemeine Comptine-Liebhaber aller Kritik enthoben sei:
Zu einer erfolgreichen Verführung gehören zwei: der Verführer -
und das Heer der von seinen 13 x 4 Takten Sirenenklang begeistert Verführten...

Du möchtest keine "Milde walten" lassen. Aber was meinst du damit genau?

Nicht mehr und nicht weniger, als die Wahrheit zu sagen. Das ist keine Heldentat,
sollte man meinen, sondern eine Selbverständlichkeit. Aber lies Dir die letzten 600 Beiträge durch,
und Du wirst staunend feststellen, welche Hürden immer wieder in Gestalt
von politisch korrekten Denkverboten oder Sprachregelungs-Versuchen errichtet werden -
unter Verweis auf

  • Mehrheit: Millionen Fliegen können nicht irren - aber positiv verstanden:
    Wenn ein paar Millionen Fliegen das mögen, muß da etwas dran sein

  • Rücksichtnahme: und zwar auf ihre Gefühle - Millionen Fliegen würden gekränkt,
    wenn Du das Objekt ihrer Begierde als... na, Du weißt schon... bezeichnest

  • Gleichwertigkeit: Es gibt prinzipiell keinen Unterschied zwischen
    dem von den Fliegen bevorzugten Objekt der Begierde und dem, woraus das
    von den Fliegen bevorzugte Objekt der Begierde überhaupt erst entsteht

Wie gesagt, es ist keine Heldentat, gegen diese Haltung anzustänkern -
aber wer sich "ohne Milde" dazu äußert, bekommt zwischendurch eine Menge
Unfreundlichkeiten zu hören. Man darf sich halt nicht einschüchtern lassen.

Den Rest Deines Beitrags lasse ich unzitiert und unkommentiert, weil sich - glaube ich -
die Beantwortung der von Dir gestellten Fragen hiermit erledigt haben dürfte.
Oder täusche ich mich?

Viele Grüße!

Gomez

.
 
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So einfach, lieber Rolf, funktioniert die Verdummung nicht. Sie bedienen sich weit subtilerer Methoden. Eine dieser Methoden ist die Selektion der Nachrichten, an denen weitaus interessanter ist, was sie weglassen als was sie senden oder schreiben.

Dies erfordert zunehmend weniger Kontrolle, denn mittlerweile sind die Marionetten derat gut dressiert, dass sie auch ohne Nachfrage oder Direktive genau wissen, was man von ihnen erwartet.

Wenn die Macher uns die Bildungseinrichtungen wegnehmen würden, also die Schule beseitigen, so würde mit Recht ein Aufschrei durch das Land gehen und sie wären zumindest in diesem Punkt blossgestellt.

Du siehst die Schule auch gern als Trainingsplatz für den harten Alltag. So kann man wunderbar sich gegen Andere durchsetzen und seinen Platz im Oberdeck erkämpfen. So haben es die Macher gern. Jeder für sich allein und gegen Alle Anderen. Das ist ein getreues Abbild unserer Marktwirtschaft, die aber gerade in denn letzten Zügen liegt.

Ob das noch 2 oder 10 Jahren so weiter geht weiss niemand genau aber dass das Ende dieser Wirtschaftsform eingeläutet ist, sollte bekannt sein. Und genauso wird ein Erziehungssystem, was sich die Marktwirtschaft als Vorbild nimmt, an sein baldiges Ende kommen.

wir sollten erkennen, dass wir die Gesellschaft zu einem Solidarsystem umbauen müssen. Der Einzelkämpfer wird langsam aussterben müssen, wenn wir nicht immer weitere Kriege führen müssen. Unsere Regierung ist ja fleissig dabei, ständig neue Kriegsgründe auszuloten und schreckt dann auch vor Änderungen am Gundgesetz nicht zurück.

Köhler musste ja deshalb zurücktreten, weil er ausnahmsweise mal was Richtiges sagte und jetzt hoffen alle, dass es nicht zu viel gehört und richtig verstanden haben. .
 
Hi, Klavigen!

Was ist das denn für eine Stärke, die sich aus der Schwäche speist,
von einer geldgeilen Industrie vereinnahmt und abgezockt zu werden?

Na, es ist ja nicht so, daß hier eine Herde Marionetten von einem diabolischen Dr.Mabuse
oder von Extraterrestriern per Telenose zum Kauf von Tiersen-Tonträgern oder -Noten gezwungen würde.
Einen Rest von Willensfreiheit solltest auch Du diesen Menschen zugestehen.

Außerdem - wir hatten dieses Thema schon - ist Mainstream-Pop nicht nur die Musik
der von der Gesellschaft ausgespienen Empfänger von Arbeitslosengeld II (vulgo: Sozialhilfe),
sondern auch die Musik der Almosengeber, die das Arbeitslosengeld II bereitstellen -
watt sachste nu?

Du und einige andere fragen sich, warum er nicht eilfertig seinen Status
aufgibt und beginnt, nachzudenken.

Ja, warum tut er es nicht? Weil ihm einfach die Mittel fehlen, die der Starke hat
und dies vollkommen unabhängig davon, wieviel Mitstreiter er um sich versammeln kann.

Du redest nicht von finanziellen Mitteln, die ihm fehlen, sondern von geistigen,
wenn ich Dich richtig verstehe. Ist das nicht ein bischen riskant -
materielle mit geistiger Armut gleichzusetzen? Auch hier hilft der Gegenbeweis:
Ich habe in meinem Leben schon etliche Leute kennenlernen dürfen,
deren Denkvermögen in keiner Relation zu den materiellen Gütern stand,
die sie besessen haben.


Meiner Meinung nach prügelst du auf die Falschen ein.

Ich würde gern...die Hintermänner blossstellen.

Ich prügele auf niemanden ein, und die in diesem Fall bloßstellbaren Kräfte
habe ich genannt: die Bertelsmann Music Group, die Editons Musicales Bourgès,
als Rechteinhaber im Hintergrund vermutlich die Familie Mohn in Gütersloh.

Deine schablonenhafte Gegenüberstellung von denen da oben,
einer satanisch abgefeimten Clique von wenigen, die Welt beherrschenden Abzockern,
die mit Vertretern von Staat, Kirche und Wirtschaft als bezahlten Domestiken
die Geschicke auf Erden lenken - und einer hilflos stammelnden, willenlosen Masse
durch schlechten Schulunterricht vorsätzlich unwissend gehaltener und zum Konsum verdammter,
als Kanonenfutter für den nächsten Wirtschaftskrieg herangezüchteter Sklaven,
deren Fernsteuerung in den Händen eines verkrachten Bretonen namens Yann Tiersen liegt,
der zu Sedierungszwecken die "Comptine" komponiert hat, eine unfaßbar schlechte Musik,
die jedoch durch die Macht ihrer Klänge die geknechtete Menschheit in ihren Bann zieht
und so vom Durchschauen der gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge abhält,
bis eine Handvoll Aufklärer in Zusammenarbeit mit einem Klavierlehrer aus dem Raum Dreieich
auftritt und dem bösen Spuk ein Ende bereitet -

- kommt Dir das nicht selbst ein bischen komisch vor?

Dergleichen könnte man sich als Handlungsverlauf eines späten Heinrich Mann-Romans vorstellen -
der gewiefte Systemtheoretiker nennt es Komplexitätsreduktion.

Guts Nächtle!

Gomez

.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wenn die Macher uns die Bildungseinrichtungen wegnehmen würden, also die Schule beseitigen, so würde mit Recht ein Aufschrei durch das Land gehen und sie wären zumindest in diesem Punkt blossgestellt.

Du siehst die Schule auch gern als Trainingsplatz für den harten Alltag. So kann man wunderbar sich gegen Andere durchsetzen und seinen Platz im Oberdeck erkämpfen. So haben es die Macher gern. Jeder für sich allein und gegen Alle Anderen. Das ist ein getreues Abbild unserer Marktwirtschaft, die aber gerade in denn letzten Zügen liegt.

Schulen gibt es viele.
Manche davon nennen sich Musikschulen.
Andere heissen gar Musikhochschulen.

Musikhochschulen gab es auch in Russland, als dieses noch UDSSR hieß und recht wenig für kapitalistische Marktwirtschaft übrig hatte - ebenso gab und gibt es Musikhochschulen in den so genannten "westlichen" Ländern.

Erstaunlicherweise dienten prinzipiell in beiden "Systemen" besagte Hochschulen der Selektion, also im Rennen den/die Besten festzustellen.

Erstaunlicherweise ist das auch im Sport so. (und hier, im Sport, lamentiert erstaunlicherweise niemand über diesen Umstand)

Erstaunlicherweise gilt das auch für alle Universitäten - und offenbar ist es nicht ganz falsch, denn jegliche Forschung geht weiter... :D

Hättest Du, lieber klavigen, schon vor 20-30 Jahren mit Deiner Verdummungsverschwörung recht gehabt, so könnten wir uns heute nicht darüber via Internetforum austauschen... ... ok?

Tut mir leid, sooo einfach ist es nicht, mich davon zu überzeugen, dass Bildungseinrichtungen von Schule bis Hochschule gleichsam speichelleckerische Erfüllungsgehilfen von ominösen obskuren Mächten sind.

...da Du Herrn Köhler erwähnst, der nach einer Durststrecke durch seinen Rücktritt auf sich aufmerksam gemacht hat: hat der womöglich von dunklen Mächten die Direktive erhalten, Platz zu machen für genehmere? :D :D
 
Deine schablonenhafte Gegenüberstellung von denen da oben,
einer satanisch abgefeimten Clique von wenigen, die Welt beherrschenden Abzockern,
die mit Vertretern von Staat, Kirche und Wirtschaft als bezahlten Domestiken
die Geschicke auf Erden lenken - und einer hilflos stammelnden, willenlosen Masse
durch schlechten Schulunterricht vorsätzlich unwissend gehaltener und zum Konsum verdammter,
als Kanonenfutter für den nächsten Wirtschaftskrieg herangezüchteter Sklaven,
deren Fernsteuerung in den Händen eines verkrachten Bretonen namens Yann Tiersen liegt,
der zu Sedierungszwecken die "Comptine" komponiert hat, eine unfaßbar schlechte Musik,
die jedoch durch die Macht ihrer Klänge die geknechtete Menschheit in ihren Bann zieht
und so vom Durchschauen der gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge abhält,
bis eine Handvoll Aufklärer in Zusammenarbeit mit einem Klavierlehrer aus dem Raum Dreieich
auftritt und dem bösen Spuk ein Ende bereitet -

- kommt Dir das nicht selbst ein bischen komisch vor?

wieso nur ein bischen?

herzliche Grüße, Rolf

p.s. Heinrich Mann? - eher Heinlein :D :D :D
 
Hi, Klavigen!



Na, es ist ja nicht so, daß hier eine Herde Marionetten von einem diabolischen Dr.Mabuse
oder von Extraterrestriern per Telenose zum Kauf von Tiersen-Tonträgern oder -Noten gezwungen würde.
Einen Rest von Willensfreiheit solltest auch Du diesen Menschen zugestehen.

Außerdem - wir hatten dieses Thema schon - ist Mainstream-Pop nicht nur die Musik
der von der Gesellschaft ausgespienen Empfänger von Arbeitslosengeld II (vulgo: Sozialhilfe),
sondern auch die Musik der Almosengeber, die das Arbeitslosengeld II bereitstellen -
watt sachste nu?



Du redest nicht von finanziellen Mitteln, die ihm fehlen, sondern von geistigen,
wenn ich Dich richtig verstehe. Ist das nicht ein bischen riskant -
materielle mit geistiger Armut gleichzusetzen? Auch hier hilft der Gegenbeweis:
Ich habe in meinem Leben schon etliche Leute kennenlernen dürfen,
deren Denkvermögen in keiner Relation zu den materiellen Gütern stand,
die sie besessen haben.




Ich prügele auf niemanden ein, und die in diesem Fall bloßstellbaren Kräfte
habe ich genannt: die Bertelsmann Music Group, die Editons Musicales Bourgès,
als Rechteinhaber im Hintergrund vermutlich die Familie Mohn in Gütersloh.

Deine schablonenhafte Gegenüberstellung von denen da oben,
einer satanisch abgefeimten Clique von wenigen, die Welt beherrschenden Abzockern,
die mit Vertretern von Staat, Kirche und Wirtschaft als bezahlten Domestiken
die Geschicke auf Erden lenken - und einer hilflos stammelnden, willenlosen Masse
durch schlechten Schulunterricht vorsätzlich unwissend gehaltener und zum Konsum verdammter,
als Kanonenfutter für den nächsten Wirtschaftskrieg herangezüchteter Sklaven,
deren Fernsteuerung in den Händen eines verkrachten Bretonen namens Yann Tiersen liegt,
der zu Sedierungszwecken die "Comptine" komponiert hat, eine unfaßbar schlechte Musik,
die jedoch durch die Macht ihrer Klänge die geknechtete Menschheit in ihren Bann zieht
und so vom Durchschauen der gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge abhält,
bis eine Handvoll Aufklärer in Zusammenarbeit mit einem Klavierlehrer aus dem Raum Dreieich
auftritt und dem bösen Spuk ein Ende bereitet -

- kommt Dir das nicht selbst ein bischen komisch vor?

Dergleichen könnte man sich als Handlungsverlauf eines späten Heinrich Mann-Romans vorstellen -
der gewiefte Systemtheoretiker nennt es Komplexitätsreduktion.

Guts Nächtle!

Gomez

.

Brillant, Gomez-

immerhin sprachen wir aber schon von der Sancta Comptina von einem Platzhalter - und gezwungen werden die "Horden" ja nicht. Die Methoden sind doch so ausgefeilt, dass die Konsumenten dieser Produkte dies freiwillig tun. Der Kauf eines Tiersen Produktes ist dann reiner Zufall, denn der genehme Warenkorb hat eine Fülle zu bieten.

Und dass die Almosengeber selbst infiziert sind ist nichts Neues. sie geben sich prinzipiell volksnah und lassen sich bei Brot und Spielen gerne ablichten.

Und natürlich hast du mich richtig verstanden, dass ich nicht die finanziellen Mittel meine. Insofern ist das doch kein Gegenbeweis. sprach ich irgendwann von Hartz IV Empfängern?

Du hast Recht, dass kritisches Denkvermögen und materieller Besitz nicht selten in verschiedenen Häusern wohnen.

Die anschliessende Zusammnefassung mit der schablonenhaften Gegenüberstellung ist wirklich fein formuliert, trifft aber meine Schilderungen nur sehr plakativ und eigentlich eher garnicht.

Aber wie du es schreibst wirkt es schon komisch.

Deucht dies dich meiner Rede Sinn ?

Und als Vertreter jenes garnicht so diabolischen Zirkels bist du mit der Familie Mohn schon mal auf einem guten Zweig. Denn da geht es noch um ganz andere Sachen als die Rechte auf Musiktitel.
 
Schulen gibt es viele.
Manche davon nennen sich Musikschulen.
Andere heissen gar Musikhochschulen.

Musikhochschulen gab es auch in Russland, als dieses noch UDSSR hieß und recht wenig für kapitalistische Marktwirtschaft übrig hatte - ebenso gab und gibt es Musikhochschulen in den so genannten "westlichen" Ländern.

Erstaunlicherweise dienten prinzipiell in beiden "Systemen" besagte Hochschulen der Selektion, also im Rennen den/die Besten festzustellen.

Erstaunlicherweise ist das auch im Sport so. (und hier, im Sport, lamentiert erstaunlicherweise niemand über diesen Umstand)

Erstaunlicherweise gilt das auch für alle Universitäten - und offenbar ist es nicht ganz falsch, denn jegliche Forschung geht weiter... :D

Hättest Du, lieber klavigen, schon vor 20-30 Jahren mit Deiner Verdummungsverschwörung recht gehabt, so könnten wir uns heute nicht darüber via Internetforum austauschen... ... ok?

Tut mir leid, sooo einfach ist es nicht, mich davon zu überzeugen, dass Bildungseinrichtungen von Schule bis Hochschule gleichsam speichelleckerische Erfüllungsgehilfen von ominösen obskuren Mächten sind.

...da Du Herrn Köhler erwähnst, der nach einer Durststrecke durch seinen Rücktritt auf sich aufmerksam gemacht hat: hat der womöglich von dunklen Mächten die Direktive erhalten, Platz zu machen für genehmere? :D :D

Ich dachte mir schon, dass du mit den Musikhochschulen kommst.

Dass in einer solidarischen Gesellschaft auch die Talente und Begabungen, Fertigkeiten und Kenntnisse recht unterschiedlich verteilt sind ist evident.

Wenn ich von Selektion spreche, meine ich, dass wir bereits da selektieren, wo wir noch garnicht wissen, was sich entwickeln könnte.Wieviele besuchen kein Gymnasium auf Grund ihrer Herkunft und dem sozialen Status der Eltern?

Der aufgeklärte Mensch wird die höhere Leistung anderer gerne anerkennen .

Wenn ein Student im Vortragsabend wunderbar KLavier spielt kann er der Begeisterung des Auditoriums fast sicher sein. Und das ist schon jetzt so. Ich sprach ja von der Insel der Glückseligen.

Und warum sollte nicht mehr geforscht werden? Der Mensch ist neugierig und wissbegierig und trägt gern seinen Teil bei, vor allem wenn man ihn fair behandelt. Daran mangelt es aber zur Zeit gewaltig. Die Menschen möchten doch ihr Wissen miteinander teilen. Jetzt aber redet man ihnen noch ein, dass sie sich die Alleinstellung sichern müssen und vielleicht ein Patent anmelden, damit nur sie die Pfründe auskosten können.

Ich will dich auch nicht überzeugen, sondern liefere Ideen und Anstösse, wie es auch anders gehen könnte.

Dein Satz mit den Schulen als Erfüllungsgehilfen mag ja als Bonmot taugen, hat aber mit meinen Ideen nichts zu tun.

Ich stelle nun eben fest, dass du nicht glaubst, dass Bildungsferne politisch gewollt ist. Wenn du wirklich glaubst, dass unsere Politik ein vitales Interesse daran hat, dass sich das Volk möglichst umfassen bilden soll, dann will ich dich nicht überreden sondern lasse dir deine Überzeugung.

Ich sehe da auch keine finstere Verschwörung einiger Weniger, sondern eher so ein ständiges Übereinkommen bestimmter einflussreicher Familien, wozu auch die Mohns gehören, die sich natürlich seit langem ihre Netzwerke gebildet haben.
 

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