Chopin, Polonaise in A Dur, op. 40 No. 1

  • Ersteller des Themas Gelöschte Mitglieder 3674
  • Erstellungsdatum

G

Gelöschte Mitglieder 3674

Dabei seit
1. Feb. 2011
Beiträge
62
Reaktionen
54
Hi,
nach etwas längerer Zeit gibt's mal wieder eine Einspielung von mir. Wieder eine Polonaise, diesmal mit dem Anspruch, sie wenigstens etwas musikalisch zu gestalten. Far from perfect, aber ich hatte nicht viel Zeit zum Üben, und die wollte die Gelegenheit auf einem ziemlich guten Flügel zu spielen können nutzen. :-D

Ich hoffe es gefällt euch. Kritik ist natürlich erwünscht :-)

Hier der Link:
 
Hmmmmm..... Schwierig für mich, da ich die Polonaise gerade selber gespielt habe....



Meines Erachtens klingt es bei dir etwas gehetzt, auch manchmal etwas brutal. Du kannst dem entgegnen indem du ein wenig mehr melodisierst, größere Phrasen spielst. Es klingt für mich als wären da viele Akkorde hintereinander, es fehlt etwas der große Zusammenhang. Der Mittelteil sollte meines Erachtens anders klingen als Anfang und Schluss. Ein wenig majestätischer, erhabener. Du musst den Zuhörer überraschen! Jeder kennt das Stück, du musst was eigenes daraus machen. Weiterhin machst du Verzögerungen und Rubat, die nicht nachvollziehbar sind. Nimm beispielsweise die cis Oktaven sieben mal hintereinander. Du kannst nicht schnell anfangen und mittendrin langsamer werden. Wenn du mit dem Tempo variieren möchtest dann fang langsamer an und steigere Dich dann. Auch die Auflösungen am Ende eines Haltebogen musst du zeigen, stets zurück gehen außer es steht ausdrücklich da.

Noch etwas: atme zwischen den einzelnen Abschnitten! Wenn es in das D-Dur geht, dann musst du durch eine Pause ankündigen, dass da etwas Neues kommt! Genau dasselbe gilt dann, wenn der Anfang wiederholt wird.

Versuche auch nicht zu vergessen, dass es ein Tanz ist! Was war es für ein Flügel? Klingt nach einem Yamaha.... Hab das Gefühl er lädt ein etwas zu sehr zu donnern....

Würde mich freuen wenn du die Anregungen annimmst!
 
Lustig, bei dir pianojayjay hab ich letztens kurz reingehorcht und gar nicht registriert, dass ich das früher mal gespielt habe.
Jetzt beim Threadersteller habe ich es wiedererkannt. Ich habe das auch eher brutal gespielt. Heute würde ich eine zartere Version bevorzugen.
Ich habe die Noten nicht mehr. Muss ich gleich mal suchen gehen und schauen, ob ich das damals wirklich bis zum Ende oder nur angespielt habe.

Edit: Noten gefunden; muss ich morgen mal anspielen.
Also ich mag die kraftvolle Spielart gern; du könntest deine Energie evtl noch mehr bündeln; es wirkt ein wenig wie eine Rundumentladung.
Aber das ist jetzt mein erster richtiger Kommentar in diesem Unterforum. Wenn du damit nichts anfangen kannst, überlies es einfach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,
danke für den ausführlichen Kommentar.

Meines Erachtens klingt es bei dir etwas gehetzt, auch manchmal etwas brutal.
Da stimme ich zu, die Hetze kam vor allen Dingen durch Aufregung zustande. "brutal" ist durchaus so gewollt (macht auch mehr Spaß), aber durch den ohnehin harten Klang des Flügels (ja, ist ein yamaha) klingt es jetzt etwas übertrieben. Hatte leider keine Möglichkeit, mich vorher mit dem Instrument vertraut zu machen.

Der Mittelteil sollte meines Erachtens anders klingen als Anfang und Schluss. Ein wenig majestätischer, erhabener.
Mein Plan war, diesen Teil zu anfang etwas ruhiger zu spielen und erst nach den Trillern richtig loszulegen. Aus irgendeinem Grund ist das heute schiefgegangen. :denken: Die linke Hand in dem Teil ist mir auch nicht so gut gelungen, das klingt sonst besser.

Du kannst nicht schnell anfangen und mittendrin langsamer werden.
Wieso nicht? Das passt meiner Meinung nach sehr gut.

Noch etwas: atme zwischen den einzelnen Abschnitten! Wenn es in das D-Dur geht, dann musst du durch eine Pause ankündigen, dass da etwas Neues kommt! Genau dasselbe gilt dann, wenn der Anfang wiederholt wird.
Als ich angefangen habe zu üben, hab ich das auch so gemacht. Rein intuitiv sollte das ja auch so sein. Mir gefällt's aber besser, gnadenlos durchzuspielen.

Gruß
Tim
 
Hast du das Stück mal mit Lehrer gemacht? Bzw was hast Du sonst von chopin gespielt? Wenn Du was brutales machen willst, dann geh Gewichte stemmen oder Spiel von mir aus Prokofiev, aber mach es bitte nicht bei Chopin, wir wollen doch Musik machen! Diese Polonaise ist sowieso untypisch im Vergleich zu seinen sonstigen Werken aber spiele chopin niemals brutal! Gerade an so einem Flügel muss man höllisch aufpassen, dass man nicht überdreht, es gehört auch Erfahrung und Übung dazu. Die pausen gehören meines Erachtens zwingend dahin, da du einen Wechsel in der Tonart hast. Den musst du durch die Pause ankündigen. Und heute mir, die Verzögerungen so zu machen das hört sich nicht gut an. Du musst Phrasen aufbauen aber nicht mittendrin verlangsamen. Hör es dir noch einmal mit zeitlichem Abstand an und ich empfehle dringend es mir Lehrer zu machen, falls noch nicht geschehen.
 
Hmmmmm..... Schwierig für mich, da ich die Polonaise gerade selber gespielt habe....



Meines Erachtens klingt es bei dir etwas gehetzt, auch manchmal etwas brutal. Du kannst dem entgegnen indem du ein wenig mehr melodisierst, größere Phrasen spielst. Es klingt für mich als wären da viele Akkorde hintereinander, es fehlt etwas der große Zusammenhang. Der Mittelteil sollte meines Erachtens anders klingen als Anfang und Schluss. Ein wenig majestätischer, erhabener. Du musst den Zuhörer überraschen! Jeder kennt das Stück, du musst was eigenes daraus machen. Weiterhin machst du Verzögerungen und Rubat, die nicht nachvollziehbar sind. Nimm beispielsweise die cis Oktaven sieben mal hintereinander. Du kannst nicht schnell anfangen und mittendrin langsamer werden. Wenn du mit dem Tempo variieren möchtest dann fang langsamer an und steigere Dich dann. Auch die Auflösungen am Ende eines Haltebogen musst du zeigen, stets zurück gehen außer es steht ausdrücklich da.

Noch etwas: atme zwischen den einzelnen Abschnitten! Wenn es in das D-Dur geht, dann musst du durch eine Pause ankündigen, dass da etwas Neues kommt! Genau dasselbe gilt dann, wenn der Anfang wiederholt wird.

Versuche auch nicht zu vergessen, dass es ein Tanz ist! Was war es für ein Flügel? Klingt nach einem Yamaha.... Hab das Gefühl er lädt ein etwas zu sehr zu donnern....

Würde mich freuen wenn du die Anregungen annimmst!

Höre dir mal die Aufnahme von Pollini an.
 
Höre dir mal die Aufnahme von Pollini an.

Da schläft man ja bei ein :konfus:

@Pianojayjay Meine Erfahrungen mit Klassik beschränken sich eigentlich fast ausschließlich auf Chopin (bzw. romantische Klavierliteratur generell). Bach, Mozart etc. hab ich noch nie gespielt - aber das nur am Rande.
Ich finde zu dem Stück passt eine kraftvolle, zackige Spielweise. Aber der Beitrag von Jackyjoker trifft es gut, die Energie sollte gebündelter sein, ich konnte mich einfach nicht zurückhalten.

@xXanonymXx Ich wohne zwar nur 100km von Mannheim entfernt, aber da gespielt hab ich noch nie.
 
Zupackend ja, aber nicht brutal und runter dreschen ;)
 
Da schläft man ja bei ein :konfus:

@Pianojayjay Meine Erfahrungen mit Klassik beschränken sich eigentlich fast ausschließlich auf Chopin (bzw. romantische Klavierliteratur generell). Bach, Mozart etc. hab ich noch nie gespielt - aber das nur am Rande.
Ich finde zu dem Stück passt eine kraftvolle, zackige Spielweise. Aber der Beitrag von Jackyjoker trifft es gut, die Energie sollte gebündelter sein, ich konnte mich einfach nicht zurückhalten.

@xXanonymXx Ich wohne zwar nur 100km von Mannheim entfernt, aber da gespielt hab ich noch nie.
ich nehme an Du hast gestern Abend am Ferseher, die Aussage von Florian Silbereisen über David Garrett gehört "er ist der schnellste Geiger der Welt usw" da kann man nur noch den Kopf schütteln.
Dein Spiel erinnert mich an das Royal Ascot Pferderennen das Schwerste der Welt. Junge nervöse Pferde, bei denen man sich fragen muss bei welchem Hindernis stürzen sie sich zu Tode.
Deine Aussage kraftvoll .... ! na gut lassen wir´s dabei, Chopin würde sich im Grab wälzen.
Ich habe bewusst Pollini ausgesucht, hör Dir nur mal die Wiederholung der ersten acht Takte an. Auf den Inhalt kommt es an, nicht aufs Tempo!
Auch bei Pianojayjay da fehlt mir wiederum die Farbe, das was eben den grossen Künstler ausmacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde, es klingt nicht brutal, sondern hektisch, laut und emotionslos.
Sehr, sehr viele Fehler, aber das hörst Du sicher selbst...
Das Stück kann man temperamentvoll spielen, aber auch da ist es wichtig, auf die Rhythmik zu achten. Dein Tempowechsel "zerbricht" die Dynamik zusätzlich. Auch das "gnadenlos durchspielen" zeigt, dass Du das Stück nicht verstanden hast.
Da kann Dir ein qualifizierter Klavierlehrer gut helfen.
Wenn man ein Stück runterdreschen will, und eher blenden will, anstatt mit musikalischen Verständnis zu begeistern, sind romantische Komponisten wie Chopin die allerschlechteste Wahl!

Klar ist man aufgeregt, aber auch da gilt, wie beim Autofahren: Wenn Du nervös bist, nimm den Fuß vom Gaspedal!
Gut gemeinter Rat :-)


Edit: Lies mal bei Wikipedia, was eine "Polonaise" ist. Ein Tanz, keine Kampfsportart. ;-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Noch ein Tipp: Höre Dir verschiedene Interpretationen an, dann wirst Du hören, wie unterschiedlich gut man dieses Werk interpretieren kann.


von Argerich, ich finde es etwas schwerfällig, zurückgenommen, bzw. "zögernd" von der Interpretation her.


von Erez, ich finde es teilweise etwas zu temperamentvoll, aber sehr "offen" gespielt, so völlig anders als Argerich.


eine leider schlechte Aufnahme von meinem Lieblingspianisten Rubinstein. Aber mir gefällt diese mit am besten, eben weil er das Werk nicht so "pedallastig" interpretiert, eben eher "militärisch". Aber immer noch gefühlvoll, nicht auf "Effekte" reduziert.
 

Hallo,

2 Worte zur Polonaise: Sinngemäß, da aus dem Kopf:

1. ) "Many people play polonaises too fast, which is also wrong. A Polonaise is a dance of kings, and kings behave majestically, and don't run. They run away sometimes, but that's another thing." ( Libermann ) .

Zur "Wucht" / "Brutalität":

2. ) Chopin selbst, der bekanntlich wenig POW hatte, sagte zu jemandem - ich meine es war Mikuli -: "Wenn ich diese Polonaise ( gemeint war die A-Dur-Polonaise, um die es hier geht ) so spielen könnte, wie ich es eigentlich gerne würde, dann würde das Klavier zusammenbrechen."

Mir persönlich gefällt die Op. 40, 1 - Spielweise von Tzvi Erez sehr gut - aber wie ich mich erinnere, hatte ich das ja schonmal erwähnt irgendwo in einem anderen Thread.

Insofern: Viel Spaß an alle WEITERHIN, mit dem schönen und spannenden Stück!

LG, Olli!
 
Hallo,

2 Worte zur Polonaise: Sinngemäß, da aus dem Kopf:

1. ) "Many people play polonaises too fast, which is also wrong. A Polonaise is a dance of kings, and kings behave majestically, and don't run. They run away sometimes, but that's another thing." ( Libermann ) .

Zur "Wucht" / "Brutalität":

2. ) Chopin selbst, der bekanntlich wenig POW hatte, sagte zu jemandem - ich meine es war Mikuli -: "Wenn ich diese Polonaise ( gemeint war die A-Dur-Polonaise, um die es hier geht ) so spielen könnte, wie ich es eigentlich gerne würde, dann würde das Klavier zusammenbrechen."

Mir persönlich gefällt die Op. 40, 1 - Spielweise von Tzvi Erez sehr gut - aber wie ich mich erinnere, hatte ich das ja schonmal erwähnt irgendwo in einem anderen Thread.

Insofern: Viel Spaß an alle WEITERHIN, mit dem schönen und spannenden Stück!

LG, Olli!
Olli, ich habe eine neue Aufgabe für dich, lerne Wladimir Klitschko diese Polonaise, Vorkenntnisse hat er ja!
Dann kaufste ihm einen Steinway und er soll diese Polonaise einiges langsamer darauf spielen als die Beiden da oben, da würde Chopin seine Freude haben.:-)
 
Die Gefahr bei dieser Polonaise, der ich leider auch regelmäßig unterliege, ist das übers Ziel hinaus schießen in Bezug auf Tempo und Dynamik. Da wird halt aus einem f ein ff und aus einem ff ein fff etc. und insbesondere der Polonaisen-Rhythmus verführt zum in die Tasten hauen. Das ist das Recht des Amateurs:-D.
 
Ich finde, es klingt nicht brutal, sondern hektisch, laut und emotionslos.
Sehr, sehr viele Fehler, aber das hörst Du sicher selbst...
Das Stück kann man temperamentvoll spielen, aber auch da ist es wichtig, auf die Rhythmik zu achten. Dein Tempowechsel "zerbricht" die Dynamik zusätzlich. Auch das "gnadenlos durchspielen" zeigt, dass Du das Stück nicht verstanden hast.
Da kann Dir ein qualifizierter Klavierlehrer gut helfen.
Wenn man ein Stück runterdreschen will, und eher blenden will, anstatt mit musikalischen Verständnis zu begeistern, sind romantische Komponisten wie Chopin die allerschlechteste Wahl!

Klar ist man aufgeregt, aber auch da gilt, wie beim Autofahren: Wenn Du nervös bist, nimm den Fuß vom Gaspedal!
Gut gemeinter Rat :-)


Edit: Lies mal bei Wikipedia, was eine "Polonaise" ist. Ein Tanz, keine Kampfsportart. ;-)

zumal und da bin ich mir sicher, Snow diese Polonaise sehr gut spielen könnte. Langsam, langsam daran arbeiten und dann haut´s hin :super:
 
Die Gefahr bei dieser Polonaise, der ich leider auch regelmäßig unterliege, ist das übers Ziel hinaus schießen in Bezug auf Tempo und Dynamik. Da wird halt aus einem f ein ff und aus einem ff ein fff etc. und insbesondere der Polonaisen-Rhythmus verführt zum in die Tasten hauen. Das ist das Recht des Amateurs:-D.
Amateur ? die haben gar keine Rechte, die sollen still sein und auf die grossen Meister hören :lol::lol::lol::lol::lol:
 
Olli, ich habe eine neue Aufgabe für dich, lerne Wladimir Klitschko diese Polonaise, Vorkenntnisse hat er ja!
Dann kaufste ihm einen Steinway und er soll diese Polonaise einiges langsamer darauf spielen als die Beiden da oben, da würde Chopin seine Freude haben.:-)

Ich fürchte, das gibt einen KO in Runde 1....:dizzy::-D... Trotzdem: Klitschko hat so viel Pappe, der kann sich selbst n Steinway kaufen. Dann muss er seine Power nur noch richtig kanalisieren: Rechte-Linke-Rechte-Jab-Cross-Haken- :lol: - aber so eine Polonaise kann IMMER einen "Lucky Punch" setzen...

LG, Olli!:rauchen:
 
Ich fürchte, das gibt einen KO in Runde 1....:dizzy::-D... Trotzdem: Klitschko hat so viel Pappe, der kann sich selbst n Steinway kaufen. Dann muss er seine Power nur noch richtig kanalisieren: Rechte-Linke-Rechte-Jab-Cross-Haken- :lol: - aber so eine Polonaise kann IMMER einen "Lucky Punch" setzen...

LG, Olli!:rauchen:
nein nein Olli! Du musst den Flügel kaufen und danach stellt Du die Rechnung und zwar zünftig! minimum 3 mal mehr. Unter uns, diejenigen die es in der Faust haben, haben meisten nichts im Kopf !:super::lol:
 
  • Like
Reaktionen: LMG
Da bin ich mir auch sicher. Deswegen meine deutliche Kritik!
Für die deutliche Kritik bin ich auch dankbar. Die Hektik muss raus und der Mittelteil muss sauberer und langsamer sein. Hatte leider auch nur eine Woche Zeit zum üben.
Ich hätte nur Probleme damit die Wucht rauszunehmen. Mehr differenzieren macht sicherlich Sinn, aber an der Aufnahme von Polini z.B. kann ich nichts finden. Es hat nicht mal was mit dem Tempo zu tun, ich finde er spielt es einfach langweilig. Fast roboterhaft, mit seltsamen Pausen (das verwirrt doch auch die Tänzer).

@LMG Das Zitat gefällt mir :lol: Hast du dazu auch eine Quelle?

Noch ein Tipp: Höre Dir verschiedene Interpretationen an, dann wirst Du hören, wie unterschiedlich gut man dieses Werk interpretieren kann.

Mir gefällt ja die von ihm hier am besten: :musik:
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Top Bottom