China Klavier mit "deutschem" Namen...

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Klavier Volker

Klavier Volker

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China Klavier wie gut sind sie wirklich?

Hallo zusammen,

mich würde mal Interessieren, wie gut oder schlecht sind die China Klaviere wirklich?

Speziell geht es mir hier um die Pearl River Klaviere und dazu die Marke "Essesx".

Mein Klavierverkäufer des Vertrauens, der diese Marke nicht vertreibt, meint das Steinway sich damit keinen Gefallen tut. Aber er sagte auch, das die Perl River Klaviere unter den chinesischen Klavieren noch die besten seien.

Meine Anfrage an Steinway Deutschland, ergab zwei Antworten, von zwei Personen.


Die Instrumente von Essex sind alle von Steinway & Sons konstruiert und haben keinerlei Gemeinsamkeiten mit Instrumenten von Pearl River. Steinway hat Essex entwickelt, gibt die Materialien und die Qualität vor. Sie werden lediglich in den hochmodernen Fabriken von Pearl River gefertigt. Die Qualitätskontrolle findet von Steinway Mitarbeitern in Deutschland statt.

Richtig ist, dass Steinway die Essex-Klaviere bei Pearl River bauen lässt. Die Firma verfügt über das technische Know How, das erforderlich ist, um den Steinway-Ansprüchen zu genügen.

Falsch ist, dass das Essex-Klavier somit ein Pearl-River Klavier ist. Denn das Essex Klavier ist ein von Steinway & Sons entwickeltes Klavier, in dem sich viele Steinway Patente finden. Das Essex hat daher weder etwas mit Pearl River Klavieren, noch mit anderen in China gefertigten Instrumenten zu tun. Es ist ein "kleines" Steinway Klavier. Daher geben wir auch zehn Jahre Up-Grade-Garantie auf das Instrument.

Pearl River Klaviere sind unter verschiedenen Namen weltweit im Handel zu finden. U.a. "Gustav Kern" oder "Rithmüller" - bestimmt keine schlechten Klaviere. In keiner Weise jedoch vergleichbar mit eine Essex, entwickelt von unseren Klavierbauern.

Mein Klavierverkäufer des Vertrauens meint "Klar können die das mit ruhigem Gewissen behaupten, da so ziemlich alles am Klavier auf Steinway Patenten beruht"

Ein vergleich dazu aus meinem persönlichen Umfeld. Ich arbeite bei einem führenden Maschinenbauer, der in seinem Seqment sowas wie "Steinway" oder Mercedes ist. Auch wir lassen in China Maschinen bauen, die hier in Deutschland konstruiert werden, holen diese dann nach Deutschland in unser Werk, wo sie von deutschen Fachkräften geprüft werden und teilweise auf europäische Norm umgebaut werden und dann als unsere "billig" Marke an die Kunden verkauft werden. Preislich rechnet sich das auch so, das diese Maschinen gut 70% unter dem "deutschen" Preis liegen. Und diese Maschinen laufen auch und haben genauso Garantie wie die aus dem hiesigen Werk.


Dazu kommt mein persönlicher Eindruck. Ich habe vor 3 Esseex Klavieren gesessen und darauf gespielt und sie haben mir gut gefallen. Dagegen hat mir die Chinalinie "Hoffmann Vision" von Bechstein überhaupt nicht zugesagt. Hier war es dann aber die Tschechien Version T, die ähnlich gut klang. Aber die kosten auch schon wieder mehr...

Nunja, vielleicht hat wer eine Meinung dazu?

Grüße Volker
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hä? Was sollen denn die Sternchen? Und warum nicht bei Pearl River oder Rithmüller? Meinst Du, Steinway googelt im Netz nach ihrem Namen und verklagt Dich oder das Forum, weil Du Ausschnitte aus der Antwort hier wiedergibst???

Kann es sein, daß Du ab und zu so ein Tickchen paranoid bist (siehe auch neulich das mit dem Honorar...)? :-P

LG,
Hasenbein
 
Alle bedeutenden Steinway-Patente sind meines Wissens seit Jahrzehnten nicht mehr geschützt und jedem Klavierhersteller zugänglich.
Die Steinway-Antwort soll wohl bedeuten daß Pearl-River die Klaviere mit Essex-Aufkleber besser baut als die eigenen - wäre schön blöd von Pearl-River wenn das so wäre.
 
Könnte Steinway-Antwort nicht auch so interpretiert werde, dass eben (siehe auch der Post von 90JKB) die schlechteren Expl. aussortiert werden und eben eine Endkontrolle nach XY-Standard stattfindet?
 
Achso, und was passiert mit den "aussortierten" Essex-Klavieren dann?
 
Die vakooft Yamaha ;-)

Nee, mal im Ernst: Die werden eben nicht abgenommen und gehen an PR zurück (+ Kosten)
 
So läufts nicht, glaub mir.
Die Essex sind vom Gehäuse ein bischen anders und bleiben immer Essex.
Bei Boston das Gleiche:
Boston hat eckige Klaviarturbacken und Kawai runde, das kann man nicht mehr ändern.
 
Schon klar. Wenn ein Hersteller mit sehr gutem Namen irgendwas fremdfertigen lässt, so wird er Mindeststandards fordern und diese evtl. in D nachbessern. Werden die Mindestanforderungen so unterschritten, dass eine Nachbesserung nicht möglich ist >>> Müll. Keine Zahlung nach C. Zumindest SOLLTE es so sein.

Aber irgendwie ist diese Diskussion doch müßig, oder? Wir wissen doch, dass alle Hersteller innerhalb einer gewissen individuellen Q-Range fertigen. Somit wird durchaus auch mal ein gutes Ritmüller besser sein als ein schlechtes Essex. Ein exzellentes Yamaha toppt mit Sicherheit ein mittelprächtiges S&S usw.... so wie ein schlechtes S&S von vielen anderen Marken überflügelt werden kann.

Das ist doch das Faszinierende hier!
 
Da hast Du schon recht, aber daß ein Boston 40% mehr als ein vergleichbares KAWAI kostet und das bei Essex und Pearl-River das Gleiche ist würde mich als Käufer abschrecken.
 
Da hast Du schon recht, aber daß ein Boston 40% mehr als ein vergleichbares KAWAI kostet und das bei Essex und Pearl-River das Gleiche ist würde mich als Käufer abschrecken.
mich auch...
Habe vor ein paar Tagen ein 275 Pearl River probiert,naja so ein langes Ding hat zwar satte Bässe,der Rest war aber laut bis aufdringlich,unausgewogen,"geklungen" hat da gar nichts.
Andererseits habe ich von ein paar Jahren ein Boston probiert und daneben einen gleich großen S&S und da war erschreckend wenig Unterschied!Zum ultimativen Vergleich hätte man den Kawai Zwilling noch daneben haben müssen.

Ein exzellentes Yamaha toppt mit Sicherheit ein mittelprächtiges S&S usw.... so wie ein schlechtes S&S von vielen anderen Marken überflügelt werden kann.
Manche Yamahas können natürlich erstaunlich gut klingen,manche S&S oder Bösendorfer erstaunlich schlecht,obwohl sie mehr als das doppelte oder dreifache kosten......da hat fisherman leider absolut recht,zumindest was den Klang betrifft.

Der Trick ist,die Kunden an die Marke zu binden,S&S verspricht die Rückerstattung des vollen Kaufpreises bei Eintausch gegen einen echten S&S irgend wann einmal,dass ist einerseits für die Firma gut,andereseits auch für den Kunden ein riesen Vorteil,da er sich keine Sorgen über den Wiederverkaufswert machen muss- zumindest klingt das so,ob S&S in der Praxis tatsächlich so kulant ist kann ich nicht sagen,ob das sich finanziell rechnet ist noch unsicherer.

Generell sind die aktuellen Preissteigerungen bei den Spitzenmarken erschreckend(z.B.ein S&S D Flügel kostete 2005 100 000€,2011 steht er mit 125 000 in der Liste,Mann: 25000 mehr in fünf Jahren!!)

Mag auch eine zwingende Notwendigkeit gewesen sein:alle Klavier Marken kämpften mit Absatzproblemen,nicht nur das oft zitierte Bösendorfer,S&S soll ja gut aufgestellt sein,musste seine Produktion aber jüngst halbieren,weil die Nachfrage zu stark einbrach....Dass S&S zur Hälfte den Koreanern gehört sei nur nebenbei erwähnt.

Hilft alles nichts,beim Kauf heißt es probieren probieren probieren,auf den marken Namen allein ist sicher kaum Verlaß.
 
Vielen dank für die Eingaben zu diesem Thema.

Ich finde das aus der Diskussion zumindest hervorgegangen ist, das die chinesen inzwischen auf dem Klaviermarkt mitmischen können. 90JKB hat es ja geschildert, das man hier auch gute Klaviere finden kann. Mit den Aussagen meines Händlers, der sagte das Pearl zumindest der beste Hersteller in China ist (die haben hochmoderne Frabikanlagen) und meinen eigenen Erfahrungen beim Anspielen von dutzenden "Billigklavieren, bzw. 2. und 3. Marken der deutschen Hersteller", die für mich eindeutig hervorbrachten, das die Essex Klavier zumindest in den 3. Marken der Hersteller meiner Meinung nach vorne liegen. Noch dazu die Bemühungen von S&S, die mir auch nochmal schriftliches Material zugeschickt haben, das imho deutlich macht das Steinway die Essex/Boston Serie doch zumindestens ernst nimmt. Und es kommt auch glaubhaft rüber, das Pearl die Essex nach S&S Vorgaben fertigt, bzw. die Fertigung entsprechend anpasst. Die moderne CNC Fertigung sollte das Problemlos möglich machen.

Zitat von kreisleriana
Hilft alles nichts,beim Kauf heißt es probieren probieren probieren,auf den marken Namen allein ist sicher kaum Verlaß.

....damit ist alles gesagt !

Eben und ich denke das man die "billigen" Klaviere durchaus mit probieren sollte, wenn man das Geld nicht gerade mit der Schaufel aus dem Keller schippen kann.

Ich war gestern noch bei Jemanden, der ein 18 Jahre altes Schimmel Klavier, das mal umgerechnet fast 10.000 Euro gekostet hat, für gerade mal 2000,- Euro verkauft. Und das Klavier war kaum gespielt, hatte leider nur ein unschönes Furnier... Das spricht nicht gerade dafür, das deutsche Markenklaviere eine "Wertanlage" sind, wie man es ja gerne darstellt.






In diesem Sinne, ich schaue erstmal ob mein Nielsen nicht doch noch aufgemöbelt werden kann. ;-)
 

Nachfragen kostet nichts...

...Ich war gestern noch bei Jemanden, der ein 18 Jahre altes Schimmel Klavier, das mal umgerechnet fast 10.000 Euro gekostet hat, für gerade mal 2000,- Euro verkauft. Und das Klavier war kaum gespielt, hatte leider nur ein unschönes Furnier... Das spricht nicht gerade dafür, das deutsche Markenklaviere eine "Wertanlage" sind, wie man es ja gerne darstellt.
Wenn ich mich recht erinnere, kostete in den frühen 90ern ein S&S-Klavier um die 20.000-24.000DM
Da scheint mir das Schimmel mit umgerechnet 10.000 Euro Kaufpreis doch etwas hoch angesetzt...?:|
Toni
 
Richtig! DM käme da schon eher hin...

LG
Patrick
 
Korrekt, den Teuro habe ich vergessen, den Währungsschrott gibt es ja noch keine 20 Jahre. Müssen wohl DM gewesen sein, aber dennoch ist der Wertverlust schon deutlich. Und 10TMark waren mal richtig viel Geld, währen 2KEuro heute "fast" nichts mehr ist. Und ob das am Ende wirklich für die 2000,- Euro weggeht, sehe ich noch nicht. Schon allein wegen dem ollen Eiche Furnier.
 
Wertverlust? Hallo? EK: 5.000,- / VK: 2.000,- Macht 3.000,- in 18 Jahren >>> 13,80 Euro pro Monat. Und wäre Dein Freund so vernünftig gewesen, auf neutrales Schwarz zusetzen, dann wäre der Verlust noch deutlich geringer. Ich finds nicht in Ordnung, hier überhaupt von Wertverlust zu sprechen. Bitte mal vergleichen mit Auto, Fernseher, Computer...
 
Na, nicht ganz Fisherman.... 10.000 DM vor 18 Jahren, das war damals richtig viel Geld. Da mussten viele Otto Normalos Monate für Arbeiten, zu sagen das wären 5000,- Euro (was heute ja schon fast ein Bruttomonatsgehalt für viele ist), halte ich für nicht richtig. Man muss da sicher anders rechnen, denke ich...

Egal, sagen wollte ich damit eigentlich nur, wenn man einen Chinesen für 5KEuro kauft und den nach 10 oder 20 Jahren (wenn er solange hält) aussortiert, ist der Verlust vermutlich geringer, schon alleine weil man bei der Anschaffung deutlich weniger ausgibt.

Wenn ich mich recht erinnere, kostete in den frühen 90ern ein S&S-Klavier um die 20.000-24.000DM

Da haben wir es, fangen die heute nicht bei Euros in der Höhe an? Habe da noch nie nachgefragt, weil nicht bezahlbar für mich.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Exactly fisherman!

Aber nur weil er das Klavier für 2000 € verkauft hat, heisst das nicht, dass er es nicht teuerer verkaufen hätte können.

Es kommt aber natürlich auch immer auf die Situation des Verkäufers an: Manche wollen das Klavier los haben und wissen nicht, was es wert ist, andere müssen es aus div. Gründen verkaufen.

Apropos Essex: Ich hatte immer noch kein gutes Essex unter meinen Fingern. Das letzte kostete 6000 € und da gibt es schon sehr viele gute Alternativen. Mir fällt bei Schülern, die China Klaviere (E + PR mit div. Händlernamen) haben auf, dass die Stimmung wirklich sehr schnell nachlässt.
 
Den kleinsten Wertverlust hat man meiner Meinung nach, wenn man sich z.B. ein sehr gutes Instrument für ca. 8-12 Mille zulegt und es dann 2 oder 3x weiter vererbt :-)

Ich betrachte es dann eher als Wertsteigerung, wenn ein Familienflügel, den sich der Opa mühevoll erarbeitet hat, mal an die Enkelkinder und Nachfolgegenerationen übergeben wird und das Instrument auch wertgeschätzt wird.

Das wird mit einem Chinainstrument für 3-6 Mille nicht funktionieren.

Egal, sagen wollte ich damit eigentlich nur, wenn man einen Chinesen für 5KEuro kauft und den nach 10 oder 20 Jahren (wenn er solange hält) aussortiert, ist der Verlust vermutlich geringer, schon alleine weil man bei der Anschaffung deutlich weniger ausgibt.

Da haben wir es, fangen die heute nicht bei Euros in der Höhe an? Habe da noch nie nachgefragt, weil nicht bezahlbar für mich.

Mein Flügel ist eigentlich auch nicht bezahlbar für mich, da ich auch Haus, Frau und 2 Kinder habe. Ich habe ihn mir aber trotzdem geleistet (Auf Anraten meiner Frau). Und meine ganze Familie liebt das Instrument. Das ist eher eine Frage, ob ich mir das leisten möchte. Ein 10000 € Klavier kann man sich doch mit ein wenig Anzahlung und Finanzierung ab 50 €/Monat hinstellen lassen. Nur Mut und keine Reue :-)

Shigeru
 
Klaviervolker, man muss / kann da nicht anders rechnen. Vor 18 Jahren hast Du für die besagten 10 Riesen gerade mal einen Opel Astra o.ä. bekommen. Heutiger Wert? ;-)

Egal, sagen wollte ich damit eigentlich nur, wenn man einen Chinesen für 5KEuro kauft und den nach 10 oder 20 Jahren (wenn er solange hält) aussortiert, ist der Verlust vermutlich geringer, schon alleine weil man bei der Anschaffung deutlich weniger ausgibt.
Zweimal falsch. Erstens machst Du eine rein monetäre Rechnung, die wesentliche Lebenswerte (Freude/Ärger) ausser acht lässt. Zweitens stimmt das auch monetär nicht: Weil nämlich Billigprodukte die Tendenz haben, billiger zu werden, während hochwertige Produkte im Preis steigen. Bei Klavieren wird meist der DERZEITIGE NP zum Vergleich herangezogen.

Hättest Du vor 18 Jahren ein S&S um 20-24.000,- DM gekauft, so hättest Du heute garantiert höchstens den Inflationsverlust zu beklagen, weil dat Dingens nämlich heute ab 25.000,- losgeht und somit der Verkaufspreis für das Gebrauchte sicher bei 10-15 TEUR liegt (Ich gehe eigentlich sogar von einem "Gewinn" aus!). Ein Noname-Chinaklavier, das Du damals für 2.000,- gekauft hättest, wäre heute definitv bei Null anzusiedeln.
 
OK, ich gebe mich geschlagen...!

Bei Klavieren scheint das anders zu ticken....
 

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