Bach - Präludium E-Dur WTK2

Danke, Pianovirus!
Mir ist erst im Nachhinein (nach einigem Üben) aufgefallen, dass meine E-Dur Fuge diese "unspielbare" Fuge sein soll, die H.Neuhaus so zur Verzweiflung gebracht hat :D
Ich bin auch noch nicht ganz zufrieden mit meinem Pedalgebrauch. Ich schreibe das meiner mangelnden Erfahrung mit der Pedalisierung bei Bach zu.

Zitat von Haydnspaß:
Das finde ich jetzt auch sehr spannend. Ich halte mich jetzt aber bewußt noch mit einem Kommentar zurück. ;)
So war das nun eigentlich nicht gedacht :p

Ich bin aber auch gespannt, wie die Fuge klingen wird, wenn ich die Tipps und Tricks meines Lehrers umsetze (Unterricht ist am Mittwoch).

lg marcus
 
Die Fuge ist mit Sicherheit von mittelalterlichen Mönchsgesängen beeinflußt. Mit dem Palestrina-Stil hat sie eher weniger zu tun.

Nur mal ein zufälliges Beispiel

http://www.youtube.com/user/quijote347#p/u/37/2HEKhr002Ts

Die Schwierigkeit beim Klavier ist eben, daß die Töne sehr schnell verklingen. Auf der Orgel hat diese Fuge vermutlich eine sehr viel authentischere Wirkung.

Man kann sich aber vorstellen, wie die Fuge von einem Chor gesungen klingen würde und entsprechend spielen, mit sehr langgezogenen, "satten" Tönen (in der Vorstellung. Ein wunderbares Objekt, um die Klangformung auf dem Klavier zu üben.

Ansonsten finde ich aber, daß es eine der leichtesten Fugen im WTC ist.
 
Hallo Haydnspaß,

das Thema der Fuge ist wohl schon uralt und hat insofern was mit mittelalterlichem Mönchsgesang zu tun.
Trotzdem ist die Ausarbeitung meines Wissens nach an Palestrina angelehnt (ich bin aber weiß Gott kein Experte, was das betrifft).
Die Notation im großen Alla-Breve Takt, wie das Thema aus der Ruhe heraus sich in Bewegung setzt und insbesondere die Dissonanzbehandlung (die werden schrittweise erreicht und schrittweise abwärts aufgelöst, wunderschöne Beispiele der Übergang Takt 10/11 rechte Hand oder Takt 9 Schlag 2-4) untermauern das, soweit ich weiß.

Ich frage mich, ob man die ziemlich komplexe Setzweise hörbar machen soll. Ich tendiere eher dazu, dass der erfahrene Hörer es ohnehin mitkriegt und es dem Laien auch nichts nützt, wenn man es ihm buchstabiert.

lg marcus
 
Haydnspass, ich bin auch kein Experte darin, aber habe die Palestrina-bemerkung schon oefter gelesen. Aber wie man es auch nennt ist ja eigentlich egal, denn wir koennen uns sicher darauf einigen, dass es von allen Fugen Fugen aus WTK 1 und 2 diejenige ist, die man sich am ehesten von einem Vokalensemble gesungen vorstellen kann.

Ohne jede musikwissenschaftliche Untermauerung assoziiere ich die Ruhe, mit der sich das Fugensubjekt musikalisch entfaltet, mit Stuecken wie diesen (Kyrie aus Missa Papae Marcelli)
http://www.youtube.com/watch?v=y28ZRYF9Q-4

Und diese Assoziation zur alten ("alt" schon aus Bachs Zeit gesehen) Vokalpolyphonie der Renaissance auch im Spiel herzustellen (und zwar mit unserem im Vergleich zur Stimme schnell verebbenden Klavierton), ist denke ich das pianistische Hauptproblem der Fuge.

Das Video von Glenn Gould habe ich auch schon lange in meinen Favoriten. Es ist interessant, das mal mit seiner CD-Einspielung des WTK2 zu vergleichen. In der CD rumpelt er durch die Fuge, dass es ein Grauen ist, waehrend seine Interpretation der Fuge im Video mir von allen, die ich kenne, am besten gefaellt (trotz des Gould-typischen Theaters drumherum....)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Sehr schöne Beispiele für diesen vokalen Fugenstil bei Bach finden sich abseits des Klaviers z.B. in der "dorischen" Fuge für Orgel (BWV 538 ) oder im ersten Teil der Tripelfuge Es-dur (BWV 552) aus dem 3. Teil der Klavierübung.
Und besonders in der h-moll Messe gibt es tolle Vertreter der eher vokal gehaltenen Fuge (2. Kyrie, Dona nobis pacem) so wie ziemlich instrumentale Fugen (Gloria in excelsis). Das alles wird ja von Chor gesungen, und ist ähnlich wie beim Klavier wird die Trennung eigentlich nicht durch das Instrument bestimmt. Irgendwie hat Bach so für mir am meisten absolute Musik geschrieben.
 
Ich bin aber auch gespannt, wie die Fuge klingen wird, wenn ich die Tipps und Tricks meines Lehrers umsetze (Unterricht ist am Mittwoch).

lg marcus
Ich habe das nicht vergessen! :) Aber der Unterricht fand dann doch eine Woche später statt, weil mein Lehrer kurzfristig absagen musste und außerdem hat er meine Auffassung der Fuge dann so durcheinander gebracht, dass ich immer noch nicht ganz fertig bin mit dem "neu lernen".
Im Grunde ist es ja so, dass man nach dem Unterricht nochmal alles von vorne anfangen muss, alles nochmal durchdenken muss und manches neue ergänzt auf einmal den Blick usw.

Ich bitte deshalb noch um etwas Geduld :)

lg marcus
 
Ich habe das nicht vergessen! :) Aber der Unterricht fand dann doch eine Woche später statt, weil mein Lehrer kurzfristig absagen musste und außerdem hat er meine Auffassung der Fuge dann so durcheinander gebracht, dass ich immer noch nicht ganz fertig bin mit dem "neu lernen".
Im Grunde ist es ja so, dass man nach dem Unterricht nochmal alles von vorne anfangen muss, alles nochmal durchdenken muss und manches neue ergänzt auf einmal den Blick usw.

Ich bitte deshalb noch um etwas Geduld :)

lg marcus

Also an der Geduld solls bei mir bestiommt nicht mangeln ^_^

Ich hab allerdings in der Zwischenzeit wieder vergessen, was ich damals eigentlich schreiben wollte 8)

Werd mich dann, wenn beide Versionen online sind, mal an einer vergleichenden Kritik versuchen :)
 

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