Bach interpretieren

C

Christoph

Dabei seit
19. März 2006
Beiträge
1.148
Reaktionen
0
Hallo, möchte mit dem Thema so anfangen: wie gefällt euch die folgenden Interpretation von der Chromatischen Fantasie und Fuge (besonderst die Fuge)?

Chromatische Fantasie und Fuge

gruß Christoph
 
Keine Antworten bisher?! :shock:

Gut ein bisschen lasch formulier wegen leichter Schreibfaulheit ;)

Also: Wie bekommt ihr von euren Lehrer/inen gesagt, wie Bach zu spielen ist, oder wie bringt ihr es als Lehrer bei? Ich hab mich mit meiner Lehrerin in die Haare gekriegt, weil sie meinte dass bei Bach kein Pedal rein gehört. Da ging es um die erste Seite von der Toccata d-moll. Pedal hatte ich ab dem ersten Lauf benutzt, weil ich fand, dass es fülliger klingt und auch sehr gut bis zum Einsetzen das Themas passt. Sie will aber gar kein Pedal, was aber diesen Part trocken klingen lässt da am Anfang noch keine Polyphonie zu finden ist. Eure Meinungen.....?
 
Hallo

Also zunächst einmal funktioniert der link bei mir nicht richtig, da komm ich nur auf die allgemeine seite von Piano society.

Dann sehe ich das genauso wie deine Lehrerin: Bei Bach nur sehr sehr wenig bis gar kein Pedal.

Es muss alles sehr sehr fein, klar und durchsichtig klingen.

Viele Grüße

PP
 
Ich glaube ein Pedalverbot richtet sich hauptsächlich an die Leute, die sowieso nicht sinnvoll damit umgehen können. Die Frage ist doch nicht Bach oder Chopin, sondern polyphon oder nicht, Akkordbrechungen oder Diatonik etc.
Es ist nicht das Pedal, das die Musik macht oder nicht macht, sondern der Spieler, der es sinnvoll und bewusst einsetzt oder eben weglässt. Und dann kann man sich über die Interpretation streiten.
 
Bei Bach und Pedal gehen die Meinungen wohl immer sehr auseinander. Ich finde schon, das es dezent eingesetzt werden muss, doch ein striktes Pedalverbot bei Barockmusik halte ich für übertrieben.
Meine Lehrerin hat den Pedaleinsatz damit begründet, dass Bach zwar selbst kein Pedal hatte, aber in der Kirche gespielt hat! Gerade in den alten Kirchen mit hohen Decken hat man einen enormen Hall, sodass ein wenig Pedalhinzunahme den Charakter eines Bachstückes wohl nicht verfälschen kann.

Viele Grüße,
Pianika
 
danke für die Antworten :) - dachte schon der Treat wird boykottiert

Meine Lehrerin hat den Pedaleinsatz damit begründet, dass Bach zwar selbst kein Pedal hatte, aber in der Kirche gespielt hat! Gerade in den alten Kirchen mit hohen Decken hat man einen enormen Hall, sodass ein wenig Pedalhinzunahme den Charakter eines Bachstückes wohl nicht verfälschen kann.
Ein sehr sehr interessanter Aspekt - das werd ich ihr gleich mal unter die Nase reiben :p

Ansonst gibt es doch wohl nicht viel zu diskutieren. Die Einen sehen es halt so und die Andern anderst ;) - Geschmackssache halt

nochmal die Linkaddresse:
 
Das halte ich aber für sehr gewagt. Der größte Teil seiner Kompositionen für Tasteninstrumente ist doch rein weltlicher Natur (außer den Orgelwerken natürlich).

[FONT=&quot] Nicht alle Orgelwerke, vor allem die großen Fugen und Präludien, haben gleich einen rein "theistischen" Charakter, abgesehen davon dass für uns sowieso alle gute Musik doch was göttliches hat :D
Dass Bach's "weltliche" Klaviaturwerke, wie unser WTK, auch für Orgel und damit auch für den Hall geeignet bzw. bestimmt sind, sieht man an permanent zu findende Note die über mehrere Takte hinaus gehen, was bei einem Cembalo (oder Klavier) aber wenig Sinn machen würde, also nur für einen lang andauernde Töne gebendes Instrument wie für die Orgel bestimmt sein kann.
q.e.d.:twisted:
[/FONT]
 
@Christoph

Das glaub ich erst, wenn Zeisig nickt!


PS: Und mach mal nicht solche Sperenzien mit der Schrift. Kriegt man ja Augenkrebbs.
 
Das Thema "Pedalspiel" im Allgemeinen und speziell bei Bach hatten wir doch schon mal hier, oder irre ich mich da.

Und wie endete das?

Gruß Chief
 
Mit dem Nicken von Zeisig.
 

@Christoph

Das glaub ich erst, wenn Zeisig nickt!


PS: Und mach mal nicht solche Sperenzien mit der Schrift. Kriegt man ja Augenkrebbs.

Wo gibt's da was zu glauben oder nicht zu glauben? Was soll unsere letzte Instanz da jetzt abnicken? Ging doch nur darum, dass Hall bachscher Musik nicht fremd sein kann, da diese oft in einer Kirche zuhaus ist. Man könnte natürlich glauben, weil Hall in unserer Vorstellung von bachscher nicht reinpasst, dass damals Tücher oder so aufgehängen wurden um Hall zu vermeiden - naja, das z.B. wäre eine Sache zum glauben. Ob "weltliche" oder "religiöse" Musik, wenn man da bei Bach überhaupt unterscheiden will, ist doch eigentlich vollkommen egal.

Und zur Schrift - bitte vielmals um Verzeihung. Hab mir den Text wegen meiner Unfähigkeit zur korrekten Rechtschreibung von Word korrigieren lassen und die korrigierte Fassung dann 1:1 hier rein kopiert. Früher ging es, ohne dass sich gleich die Schrift ändert.
 
@Christoph

Es ging darum, dass a) die Pedalbenutzung bei Bach deswegen gestattet sein soll, weil er sowieso immer in der Kirche gespielt habe. Daraufhin hast du noch eins draufgesetzt, indem du die These aufgestellt hast, Bach hätte b) den Hall der Kirchenakustik sogar mit notiert, anders seien viele lange Noten technisch auf den Tasteninstrumenten der damaligen Zeit nicht realisierbar und somit nicht erklärbar.

a) versuchte ich mit dem Argument der "weltlichen", sprich nicht für kirchliche Aufführungszwecke gedachten Kompositionen zu begegnen.

b) ist für mich auch nicht nachvollziehbar: Die Notenschrift ist eine Spielvorschrift und keine Abbildung irgendwelcher raumklanglicher Gegebenheiten. Schwer vorstellbar, wie die Nachhallzeit analog zum Notentext regulierbar sein sollte.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin absolut kein Gegner von Pedal bei Bach (dazu habe ich im übrigen auch viel zu wenig Ahnung von der Materie), aber das eher aus Gründen wie in diesem, schon anderenorts angebrachten Link.

BTW: Gestern hatte der Meister seinen 322. Geburtstag.
 
a) die Pedalbenutzung bei Bach deswegen gestattet sein soll, weil er sowieso immer in der Kirche gespielt habe.
richtig


Daraufhin hast du noch eins draufgesetzt, indem du die These aufgestellt hast, Bach hätte b) den Hall der Kirchenakustik sogar mit notiert, anders seien viele lange Noten technisch auf den Tasteninstrumenten der damaligen Zeit nicht realisierbar und somit nicht erklärbar.
Huch - Ja so hab ich das nun wirklich nicht gemeint. Meinte damit, dass die von dir so genannten "weltliche" Werke wie z.B. das WTK, dass ja für Cemalo gedacht ist, es ebenfalls für die Orgel sein muss (wegen der langen Töne) und deswegen auch weltlich Musik in einer Kirche und damit mit Hall gespielt werden kann.

Das bezog sich auf dein Kommentar: "Der größte Teil seiner Kompositionen für Tasteninstrumente ist doch rein weltlicher Natur (außer den Orgelwerken natürlich)."

b) ist für mich auch nicht nachvollziehbar: Die Notenschrift ist eine Spielvorschrift und keine Abbildung irgendwelcher raumklanglicher Gegebenheiten. Schwer vorstellbar, wie die Nachhallzeit analog zum Notentext regulierbar sein sollte.
Weiß nicht genau, was du so kompliziert denkst. Meine Überlegung angeregt durch das Zitat von Pianikas Lehrerin waren nur, dass ein "verschwimmen" von Tönen bei Bach, durch Hall oder Pedal ist gleich, nicht so vollig absurd sein kann wie manche denken.
 
Na ok, ehe der Zeisig nickt, werden wir uns dreimal verwirrt haben. (Vielleicht hat er auch wegen der Klassefrauen schon sein Wakizashi gezückt?)
Ich für meinen Teil verzichte hiermit auf restlose Klärung der ohnehin für unsere Bachläufe belanglosen Hintergründe und werde nicht weiter auf der Hall-Doktrin herumreiten.
Ich möchte nur noch meiner Anerkennung Ausdruck verleihen, in dir einen der wenigen Vertreter der jüngeren Generation zu erkennen, die weder Mühe noch Aufwand scheuen, ihre Textbeiträge gewissen sprachlichen Konventionen anzupassen – wenngleich mit unzulänglichen Mitteln. ;)
 
Ich seh die Streitfrage, ob man Bach mit Pedal spielen "darf" oder nicht, ganz pragmatisch:

wenn's besser klingt - auf jeden Fall :D
 
Interessant.

Was hätte oder hat denn wohl Glenn Gould, ist richtig nicht, zum Pedalspiel bei Bach gesagt?

Gruß Chief
 
Vermutlich das:

down.gif
smart_basie.gif


Klavirus
 

Schon möglich

Aber bin ich Glenn Gould oder was? :p

Ein richtiger Bach-Purist wäre vielleicht sogar ganz dagegen, Bach auf einem Klavier bzw. Konzertflügel zu spielen. Wenn man es trotzdem tut, dann sollte man das Klavier nicht zu einem Cembalo-Ersatz machen, sondern so spielen, wie man jede andere Musik sonst auch spielt. Da kann man von Chören, Solosängern und Orchestermusikern eine Menge lernen!

Findet
Haydnspaß
 
Haydnspaß, da bin ich deiner Meinung.

Nach dem ganzen Pedal Fiasko hier, spiele ich Bach mit voll durchgetretenen Pedal, nicht mit halb, oder viertel getretenem Pedal.

Gruß Chief
 

Zurück
Top Bottom