Bach interpretieren

Danke mad 83,
Endlich Einer der mich versteht.
Pedalspiel ist hier ein "Heisses Thema",
kommt gleich nach "Unmöglich" was ich auch so oft hier hören muss.

Ich sage dazu: Unmögliches wird sofort erledigt.
Wunder, dauern etwas länger.

Master Wei., ist das richtig?


Gruß Chief
 
Zitat von WuWei:
Ich für meinen Teil verzichte hiermit auf restlose Klärung der ohnehin für unsere Bachläufe belanglosen Hintergründe und werde nicht weiter auf der Hall-Doktrin herumreiten.
Gut so :twisted:

Zitat von WuWei:
[...] einen der wenigen Vertreter der jüngeren Generation [...] – wenngleich mit unzulänglichen Mitteln. :wink:
Es lebe die Cyber-generation! :D

Ansonst bin ich ebenfalls ganz Haydnspaßes Meinung. Jetzt kann ich wenigstrens meinen Pedaleinsatz mal mit was handfestem, objektivem verteidigen und muss nicht immer die subjektive " *heul* -so gefällts mir aber doch besser" - Nummer abziehen

Trotzdem muss man vor allem bei stark polyphonen Stücken wie Fugen sich mit dem Pedal zurückhalten und keinen Listz draus machen, sonst wird das feine vielstimmige Gewebe zur Matschpampe.
Bei Toccatas und Fantasien aber vollgas :D
 
Also, zerreisst mich nicht in der Luft!

Ich bin der Meinung.

Bach wird ohne Pedal gespielt.

Chief
 
ich höre bach lieber ohne pedal, allerdings nur, wenn der piaist gut ist. wenn man nicht gut spielen kann sollte man bei einigen stücken (präludien öfters) lieber pedal nehmen.
om endeffekt ist es doch immer ansichtssache, ob man musik machhen will so wie sie einem selbst gefällt oder versucht es so zu interpretieren, wie es zu barockzeiten gespielt wurde
 
Die wichtigste Sache die man beim Pedalieren beachten muss, wurde in diesem Faden überhaupt noch nicht erwähnt.
Pedalieren geht nämlich nur immer dann, wenn kein Funktionswechsel stattfindet.
Wenn ich nun eine Fuge analysiere, werde ich schnell feststellen, dass unter Umständen die Funktion im Achtel Rhythmus wechseln kann. Wer wird da pedalieren?
Wechselt Bach z.B. von Sp nach Tg wird das Pedal nicht sehr hilfreich sein. Wechselt er hingegen von tG nach s , könnte man, wenn's gefällt, pedalieren.
Arpeggios können auch nur pedaliert werden, solange kein Funktionswechsel stattfindet. Das gilt natürlich nicht nur bei Bach, sondern allgemein.

Ich für meinen Teil, wenn ich die Fuge gut beherrsche, fange an zu variieren, sowohl rhythmisch wie auch melodisch. Pedal spielt dabei eigentlich für mich keine große Rolle. Ich sehe das Ganze eh nicht so asketisch. Es muss Spaß machen und wer Bach spielt sollte auch in der Lage sein am Schluss des Stückes eine cadenza zu improvisieren.
 
Fred, bravo bravo einfach gut!

Ja hört nur ruhig zu, ihr Bach Eleven, hier könnt ihr noch was lernen.


Chief
 
Sollte in der Lage sein ein was zu improvisieren? Klingt interessant, nur - könntest du das für einen reudigen Aushilfspianisten wie mich nochmal genau erklären? ;)

Hallo Christoph,

mit cadenza meinte ich eine Kadenz spielen, abkadenzieren.

Hier ein Beispiel für ein harmonisches Grundgerüst einer solchen Kadenz.

Das Stück endet auf I, = Tonika.
Anstelle von I spielst Du nun V7/IV (Stufentheorie) oder man nennt es (D) S in der Funktionstheorie. Also die Dominante der Subdominante auf gut Deutsch. Danach spielst Du die Subdominante. Um eine erweiterte Tonalität zu erreichen kannst Du danach die Mollsubdominante, sprich: IV-, bzw. s, spielen. Danach wechselst Du zur Tonika und erwirkst dadurch einen plagalen Schluss.
 
Achso...., ja gut - dann kannt ich's doch schon. Ich dacht erst da würde noch was groß gespielt werden oder so ;)

Danke! :)
 

Tut mir leid.
Aber hier komme ich zum Zuge.
Kadenz:
Das ist meist ein Solopart, nach Ende eines Konzerts .
Beispiel Mozart Klavierkonzert KV 488.
Hier gibt es einige Kadenzen.

Chief
 
also nicht nur der Schluss noch ein paar Takte ausgebaut?
Tschuldigung, dann kenne ich sowas doch überhaupt nicht...;)
 
Das Stück endet auf I, = Tonika.
Anstelle von I spielst Du nun V7/IV (Stufentheorie) oder man nennt es (D) S in der Funktionstheorie. Also die Dominante der Subdominante auf gut Deutsch. Danach spielst Du die Subdominante. Um eine erweiterte Tonalität zu erreichen kannst Du danach die Mollsubdominante, sprich: IV-, bzw. s, spielen. Danach wechselst Du zur Tonika und erwirkst dadurch einen plagalen Schluss.

Ich hab das so verstanden, dass der Schlussakkord noch nicht gleich gesetzt wird, sondern noch andere Akkorde in verschiedenen Stufen (vielleicht auch gebrochen?) folgen? Also wird die Fuge nicht durch weitere Ausführungen, Spiegelungen etc. des Themas verlängert, sondern durch "Ausbauen" des Schlussakkordes?
 
Hab jetzt mal bei Wiki nachgeschaut was mich jetzt aber nur noch mehr verwirrt hat.
Warscheinlich meintest du die Kadenz (Solokonzert). Aber da steht nur, dass es diese nur bei Solokonzerten gibt und da widerum nur bei Romantik und Wiener Klassik. Wie kommt man dann bei einer Barocken Bachfuge zu einer Kandenz?
 
Ich hab das so verstanden, dass der Schlussakkord noch nicht gleich gesetzt wird, sondern noch andere Akkorde in verschiedenen Stufen (vielleicht auch gebrochen?) folgen? Also wird die Fuge nicht durch weitere Ausführungen, Spiegelungen etc. des Themas verlängert, sondern durch "Ausbauen" des Schlussakkordes?

Richtig. Allerdings sind da dem Ausführenden kaum Grenzen gesetzt.
Toll, man kann dann mal so richtig abkadenzieren. Kann unter Umständen allerdings ins Unendliche gehen. Kommt darauf an wieviel "Treibstoff" der Interpret parat hat.


"Wie kommt man dann bei einer Barocken Bachfuge zu einer Kandenz?"

Auch zu Bach's Zeiten war es natürlich üblich eine Kadenz frei zu improvisieren. Leider wird meines Wissens diese Kunst an den heutigen Konservatorien nicht mehr gelehrt. Jedenfalls zu meiner Studienzeit gab es das nicht. :-(
 

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