Auflösung von D7-Akkorden

Die Terzverdoppelungen klingen oft genug schlecht. Es gibt allerdings genug Fälle, in denen sie unvermeidlich sind: beim S6 und beim Neapolitaner, bei Sextakkordketten (jeder 2.), bei Trugschlüssen. All das sind allerdings Regeln, die auch im anständigen Unterricht vorkommen.

Was die Generalbässe angeht: Natürlich wird man da einiges lockerer sehen, und vor allem pragmatischer, man muss das ja spielen können. Sextakkordketten werden dann oft dreistimmig ausgesetzt usw. Wenn ich vollgriffig begleite, wie bei Muffat angegeben, sind natürlich alle Akkordtöne verdoppelt. Bei den alten Traktaten darf man allerdings nicht vergessen: Sie rechnen vom Basston. Ein Sextakkord besteht aus Terz und Sexte, die Terz ist allerdings die Quinte des Akkordes.
 
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vielleicht sollten wir im Alltagstonsatz auf den verminderten Septakkord oder den Übermäßigen ausweichen. Dann stellt sich die Frage der Terz nicht so dringend.
 
Ich möchte auch nochmal klarstellen, daß es sich bei den Terzverdoppelungen, die hier im Kreuzfeuer stehen, um Durterzen handelt.
Ich möchte ein Beispiel bringen für den miesen Klang, damit auch die Unerfahreneren unter uns es sich vor Ohren führen können. Leider kann ich hier nur eine pdf anhängen, ich hoffe, Ihr könnt es sehen.
Wenn wir eine Dominante am Schluss vor der Tonika haben, dann möchte diese die Tonika bestätigen. Über die Kraft der Dominante spürt man, wer die Tonika ist. Hat die Dominante aber keinen Grundton und auch nicht die starke Quinte, sondern die piepsige, wackelige Terz, dann kann man die Dominante als solche nicht ernst nehmen, es fehlen ihr die Muckis. Und wenn sie dann auch noch verdoppelt wird, tut sie stark, betont aber ihre Schwäche.
Darum, wie schon mehrfach gesagt, man muß einfach wissen , wann man sie verdoppeln kann.
Hört, wie schaurig es klingt:
 

Anhänge

  • Terzverdoppelung.pdf
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was ist das für ein krankes Beispiel? Klar, schlecht setzen kann jeder -- mit und ohne Terzverdopplungen. :005:
In dem Beispiel gibt es weder einen Grund, die Terz zu verdoppeln, noch den Bass so unsanglich zu führen.

Angenommen, wir brauchen den Quartsprung am Anfang und müssen auf C enden, dann würde eine Fachkraft vielleicht so setzen:

eeagx4mh.png
 
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Oh, Manu Manu …. Diese zu nichts führende Diskussion. Es gib’s Regel … und keine Regel ohne Ausnahmen. Wer hier immer von Verboten spricht, hat einiges nicht begriffen.
 
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@**************** , das habe ich natürlich extra so krank geschrieben, damit man es verstehen kann, verstehste?:023:
 
Nicht jede Fachkraft würde am Anfang in die Dissonanz springen.
Das halte ich für völlig unbedenklich, zumal es hier offensichtlich nicht um den Anfang geht, sondern um eine Schlußphrase (abendfüllende Sinfonie) und vor allem: das angesprungene d'' nicht die Dissonanz ist, sondern das c'. Das sollte man immer wohl unterscheiden.

Und die eine oder andere Fachkraft würde im zweiten Takt darüber nachdenken, ob die Sixte ajoutée auf der unbetonten Zeit vielleicht doch nur eine mittelgute Idee ist.
jaaa..., ich habe gerade mal in den Bachchorälen nachgesehen und muss sagen, daß der Quintsextakkord in der Tat i.d.R. schwer erscheint. War mir neu. Aber das hieße ja, daß man ihn mit dem folgenden Quartvorhalt überhaupt nicht kombieren kann...
Ist ja richtig interessant auf meinem Weg zur Fachkraft. ;-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@**************** , das habe ich natürlich extra so krank geschrieben, damit man es verstehen kann, verstehste?:023:
nee, verstehe ich nicht, denn: ein durchweg kranker Satz sagt doch nichts darüber aus, ob ein winziges Detail darin (hier eine Terzverdopplung) problematisch ist. Der Satz klingt halt auch ohne Terzverdopplung schlecht. Bei einem vom Krebs zerfressenen Patienten sagt man ja auch nicht, daß der Pickel auf der Nase sichtbar zu verfrühtem Tod führt.
 

Da issa ja wieder- unser Billichheimer!

Ich hatte schon befürchtet, Du bist abgewandert.

CW
 
Das halte ich für völlig unbedenklich, zumal es hier offensichtlich nicht um den Anfang geht, sondern um eine Schlußphrase (abendfüllende Sinfonie) und vor allem: das angesprungene d'' nicht die Dissonanz ist, sondern das c'. Das sollte man immer wohl unterscheiden.
Es ist dennoch untypisch. Die Dissonanz ist hier zum einen nicht melodisch motiviert, zum anderen hat die Wiederholung einer Bassnote immer etwas von Schwäche, und das passt eben nicht zu dem starken und überraschenden Sprung aller drei Oberstimmen. Wenn man schon diese Wendung nimmt, dann besser mit einem Oktavsprung im Bass:

Beispiel1.png

Typischer wäre aber dieses:

Beispiel2.png

oder, wenn der Quartsprung melodisch zwingend vorgegeben ist:

Beispiel3.png



jaaa..., ich habe gerade mal in den Bachchorälen nachgesehen und muss sagen, daß der Quintsextakkord in der Tat i.d.R. schwer erscheint.

Das liegt daran, dass er als Signalakkord gilt, dem praktisch immer die Dominante folgt. Aus diesem Grund - und weil er eben im Gegensatz zum S6 dissonant ist - kann man ihn auch als dreifachen Vorhalt zur Dominante hören - und Vorhalte gibt es eben nur auf schweren Zeiten.
 
Hör mal, Billichheimer, was ist denn das für eine Frage? Die besten Musiker können keine Noten, McCartney, Bohlen....

Dafür können sie Banknoten.

CW
 

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