Warum sind die Akkorde D7 und dominant D7 die selben?

Ich verstehe das so: nur zu einer (statt zwei oder mehr) Dur-Tonleitern.
Damit komm ich aber jetzt auch in Verständnisprobleme: f-h in C-Dur löst sich nach e-c auf, ok? Aber ich könnte es auch nach fis-ais (oder auch ges-b?) auflösen. Dann käme es (auch?) in fis-Dur vor?
 
Ich verstehe das so: nur zu einer (statt zwei oder mehr) Dur-Tonleitern.
Damit komm ich aber jetzt auch in Verständnisprobleme: f-h in C-Dur löst sich nach e-c auf, ok? Aber ich könnte es auch nach fis-ais (oder auch ges-b?) auflösen. Dann käme es (auch?) in fis-Dur vor?
Dann müsste es aber eis-h heißen.

Übrigens verstehe ich es auch so wie du. Noch deutlicher wäre es wohl mit Kursivschreibweise gewesen: nur eine Durtonleiter.
 
Danke @Demian, jetzt ist n dicker Groschen bei mir gefallen! :super:
 
umfahren und umfahren sowie übersetzen und übersetzen sind halt ziemlich verschieden - dem getippten Satz "der Tritonus kommt nur in einer Durtonleiter vor" sieht man seine Betonung nicht an:
"der Tritonus kommt nur in einer Durtonleiter vor" = falsch
"der Tritonus kommt nur in einer Durtonleiter vor" = fast richtig
(warum nur fast? die fiese enharmonische Verwechslung... h-f kann nach e-c aufgelöst werden, ces-f nach b-ges)

der Tritonus h-f kommt nur in einer Durtonleiter (die von c) und deren paralleler Molltonleiter vor = das wäre unmissverständlich
 
Ich muss als unbedarfte Mitleserin sagen, dass ich das Stolpern über dieses Mißverständnis grad ziemlich genial fand. Soviel in so kurzer Zeit verstanden hätte ich sonst glaub ich nicht. Hoffentlich hat jetzt keiner den Eindruck, dass es auf seine Kosten ging :008:
 
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Es geht dabei um Grundlagenwissen, wie aus Tönen eine Tonleiter entsteht, wie man die Abstände zwischen Tönen bestimmt und bezeichnet, wie man durch übereinander Schichten der jeweils übernächsten Töne in einer Tonleiter zu (Stufen-)Akkorden kommt, wie man Akkorde umformen, erweitern und im Klang deutlich verändern kann, wie Akkorde in einer einfachen Liedbegleitung in Beziehung zur Melodie und zueinander stehen (das betrifft u.a. den Dominantseptakkord) usw.

Dieses Grundlagenwissen ist ziemlich leicht verständlich und hilft schon sehr viel weiter.
Harmonielehre baut darauf auf, vertieft solche und weitere Themen anhand verschiedener Modelle und teilweise auch Regelwerke.
 
War tatsächlich zu behindert um die Möglichkeit DIESES Missverständnisse zu erkennen: Also nochmals final zum Mitschreiben: Wenn wir - ausschließlich! - Dur Tonleitern betrachten, dann gibt es jeden möglichen Tritonus - unter Beachtung der enharmonischen Verwechslung! - nur in einer der Durtonleitern. Dabei spielt es keine Rolle ob wir diesen Tritonus innerhalb der Oktave von der Prim zur Oktave als übermäßige Quarte (IV und VII. Stufe) lesen, oder die Oktave überspringend (VII. und XI. Stufe) als verminderte Quinte.
Dies ist insofern nützlich, als die anderen Intervalle eine Tonleiter und damit eine Tonika nicht eindeutig festlegen.
Hindemith hatte in seiner Harmonielehre gute Gründe die Akkorde in die mit und in die ohne Tritonus einzuteilen.
 
Nun habe ich gelernt, dass man den dominanten 7 Akkord bildet, indem man den obersten Ton um einen Ganzton nach unten versetzt, ist das richtig?
Diese Aussage ist falsch.
Es ist doch nicht so, daß die kleine 7 dadurch entsteht, dass man den Grundton einen ganzen Ton nach unten verlagert.
Dann hieße ein D7:
d,fis,a, bbd (also d mit Doppel-b)

Nein, es wird eine weitere Terz auf den Dreiklang gesetzt, wodurch er zum Vierklang wird.
Einfach zu merkende Regel:
Ein Durdreiklang mit hinzugefügter kleiner Sept ist immer dominantisch, egal, was er vorher war. Er setzt sich eine andere Maske auf und hat damit zunächst mal eine neue Funktion. Was er damit macht, ist noch eine andere Frage.
 
Prüfung, Professor: "Was ist die Subdominante von F?"
Student: "Hä? Ich dachte, das wäre die!?"
 
@HenkL
Nett :003:
Zum einen wegen der Antwort des Studenten (hat offensichtlich nichts verstanden).
Und zweitens wegen dem Themenbezug.

Wenn die Tonika plötzlich eine kl. Septime bekommt, dann deutet das oft (aber nicht immer) einen Wechsel in die Subdominante an. Denn durch die kl. Sept wird die Tonika nunmal zur Dominante.

Gibts z.B. am Ende von Bachs bekannten C-Dur Präludium oder auch in "Happy Birthday to You" (kurz nach dem melodischen Höhepunkt, wo man traditionell den Namen des Geburtstagskindes einfügt).
 
Zuletzt bearbeitet:

@HenkL
Zum einen wegen der Antwort des Studenten (hat offensichtlich nichts verstanden).

Nee, der spielt nur Boogie-Woogie. :-)

Ich dagegen habe mal zwei jahre als Saxophonist in einer Blues-Band gespielt und die spielten beide Tonarten: E-Dur und A-Dur. Als Spieler eines B-Instruments bedeutet das: Viele Kreuze!

Grüße
Häretiker

PS:
Hinweis: Tenorsaxophon ist ein B-Instrument. Spiele ich ein notiertes/gefriffenes C, erklingt ein B. Ergo musste ich Fis-Dur und H-Dur spielen.
 
@Häretiker:
Als Gitarero kenne ich das natürlich anders rum ... ich wollte jahrelang nicht mit B-Instrumenten zusammenspielen, weil die Instrumentalisten bei den Tonarten, die auf der Gitarre easy sind, immer sofort ne Schnute gezogen haben.

F-Dur, B-Dur und Es-Dur sind auf der Gitarre einfach nix für Anfänger.
Geht Trompetern mit E-Dur und A-Dur aber wohl nicht anders.

Scheinbar mögen Gitarristen lieber Kreuze als bees.
Nach fast 30 Jahren Gitarre ist mir die Tonart zum Glück mittlerweile egal ... und notfalls wird halt mal kurz umgestimmt oder ein Capo angesetzt.
 
Gibts z.B. am Ende von Bachs bekannten C-Dur Präludium
Das gibt's (nicht nur bei Bach) in sehr vielen Stücken. Allerdings ist das in diesem Zusammenhang kein "Wechsel zur Subdominante", sondern ein formelhaft eingesetzter Signalakkord, der die Wirkung der folgenden Subdominante *) verstärkt und das Ende des Stücks einleitet: (D7)-S-D-T.

Nein, da ergibt das harmonisch überhaupt keinen Sinn.

*) Die eben auch als Subdominante und nicht als neue Tonika gehört und empfunden wird.
 
Dann müsste man an der Stelle die Melodie ändern. Oder verrate mir schnell, wie man - beispielsweise in F-Dur - dort sinnvoll ein Es unterbringt...

Ja, es gibt Leute, die spielen Instrumente, Klavier z.B.
Damit kann man auch Lieder begleiten.
Toll, oder!?

Nee, im Ernst: Das habe ich schon so gespielt, in Arrangements vorgefunden ...

Grüße
Häretiker
 
Denkbar wäre eine Zwischendominante zur Subdominante höchstens vor der Stelle, wo man den Namen einsetzt. Damit erkauft man sich aber einen hässlichen Querstand und eine falsche Auflösung der Septime. Schön ist anders.
 

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