Aufhören?

M

Monique

Guest
Ich brauche jetzt mal einen Rat.
Ich denke man kann doch hier alles fragen ,was man so auf dem Herzen hat ,was mit Klavierspielen zu tun hat. Ich bin im Moment in einer Krise . Ich bin mir nicht mehr so sicher ,ob ich mein Klavierspiel aufgeben soll oder nicht. Komme eben von meinem Kl. und das Stück ,was ich seit 3 Monaten geübt habe kam heute bei ihm rüber als wenn ich gerade damit angefangen hätte. Dabei war ich mir sicher, dass ich es kann. Zu Hause habe ich fehlerfrei gespielt. Bei ihm habe ich zig Fehler gemacht. Dabei muss ich das eigentlich am Sonntag vor 40 Leuten vorspielen. Meine Überlegungen gehen nun dahin, dass ich wohl da gar nicht hingehen werde und das Klavierspiel ganz aufgebe . Würdet ihr auch meinen ,dass das die richtige Entscheidung wäre? Ich bin im Moment wirklich stark verunsichert. Was soll ich bloß machen?
 
ist doch nix ungewöhnliches, was du beschreibst. geht vielen, wenn nicht allen so.

arbeite an deiner aufregung bzw. an deinem aufregungs-management. peng, aus*.

und es ist ja klar, dass hier niemand dein vorhaben aufzuhören befürworten wird. mach weiter, wie es spaß macht.

*frei nach hasenbein
 
Lieber xX...... kannst Du mir auch verraten,wie man an seinem aufregungsmanagement arbeiten kann? Was kann man dagegen machen? Gibt es ein Rezept dafür? soll ich mir Baldrian o.ä. besorgen ? Ich habe noch nicht so viel Erfahrung mit dem Vorspielen
 
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... Dabei muss ich das eigentlich am Sonnta...Was soll ich bloß machen?
Liebe Monique, in unserem Alter, wir sind gleichaltrig, muß man nichts mehr. Ist das ein Schülervorspiel? Gehe unbedingt hin und entscheide, ob Du wirklich spielen möchtes und Dich darauf freuen kannst, vielleicht weil es ein schönes Klavier oder ein schöner Flügel ist. Sonst höre einfach nur zu. Lass Dich nicht vom KL unter Druck setzen. Du allein entscheidest. Es ist vollkommen unwichtig, was die Zuhörer denken und ob Du Fehler machst. Wenn Du raus fliegst, mach einfach weiter oder fang wieder von vorne an. Vielleicht klimperst Du erstmal einfach irgendwas am Anfang herum, was gar nicht vorgesehen war. Oder probiere eine Stelle nochmal. Sei einfach rücksichtslos und mach Dein Ding. Dann fang erst mit dem Stück an.
Nehme die Erfahrung mit oder spiele nur für Dich zu Hause. Aber höre nicht auf mit dem Klavierspiel, das ist zwar schnell gemacht, aber kaum wieder rückgängig zu machen. Wenn man einmal raus ist, ist das Wiederanfangen zu schwer. Das sollte man immer wieder berücksichtigen.

Ich wünsche Dir eine glückliche Entscheidung
Manfred
 
Hallo Monique

Ich glaube, du solltest dir nicht zu viele Gedanken darüber machen und einfach weiter spielen. Ich an deiner Stelle würde jedoch das Vorspiel absagen (notfalls bindest du dir den Finger ein, falls du dir keine 'Blösse' geben willst), denn jeglicher Druck oder auch anderweitiger Stress verschlimmert zumindest bei mir die Spielqualität. Es scheint mir manchmal so, als ob mir die innere Ruhe fehlen würde, mich völlig auf das Spiel zu konzentrieren und mich darauf einzulassen. OK, ich bin auch noch blutige Anfängerin, aber vielleicht ist das ja auch bei dir der Fall.... Falls es dich irgendwie beruhigt, ich hatte heute meine erste Probelektion bei meinem neuen KL und mein Spiel war die reinste Katastrophe: ich habe gestockt, massig Fehler gespielt und als Krönung auch noch völlig den Faden verloren! irgendwie peinlich, aber ich bin (noch) optimistisch, dass sich das über die Monate geben wird und schliesslich muss auch gesagt sein, dass ein KL bezahlt wird, um sich mein schreckliches Geklimper anzuhören und mir zu helfen mich zu verbessern. Und wenn ich eben länger brauche, dann ist das halt so!

Ich hoffe, du findest wieder die Motivation, dich am Spiel zu freuen - manchmal muss man wohl eine Krise einfach aussitzen und auf bessere Zeiten warten.

LG Fascada
 
Moni, willkommen im Club! Das geht so ziemlich allen Anfängern im Erwachsenenalter so. Du machst also alles richtig, alles läuft normal.
Ich stand vor 6 Monaten vor der gleichen Entscheidung. Ich konnte das Stück zu Hause fehlerfrei, im Unterricht die reinste Katastrophe. Ich wollte erst wirklich nicht, dann habe ich aber doch vorgespielt (Lehrer "komm einfach hin und dann überlegste es Dir"). Ermutigend war, dass die anderen Schüler noch viel weniger konnten. Ich war dann mit meinem Vorspiel überhaupt nicht zufrieden, viel zu aufgeregt....aber die Erfahrung war wichtig!

Die Aufregung zu meistern, da ist es schwer, die richtigen Ratschläge zu geben (ich schaffe es ja auch nicht). Aber um mich runter zu bringen, stelle ich mir einfach vor, ich sitze im Publikum und vorne spielt ein Schüler, der sich ab und an verspielt. Und da merke ich dann, dass das Alles so was von egal ist.

Wegen dem Vorspiel würde ich die Entscheidung überhaupt gar nicht abhängig machen. So wie ich das sehe macht Dir das Klavierspielen Spaß, also mache es weiter. Störfaktoren kannst Du einfach ausklammern, Du musst ja nicht vorspielen, es zwingt Dich keiner.
 
Hallo Monique,

mit Deinem Eingangspost kannst Du ja Leute erschrecken !

So, wie Du das schreibst, stellen sich in Deinem Text 3 Fragen:
1) Sollst Du generell mit dem Klavierspielen aufhören ?
2) Ist der Unterricht mit dem Klavierlehrer der richtige ?
3) Ist ein Vorspielevent für Dich richtig ?

Mit etwas Abstand betrachtet, haben diese 3 Fragen gar nichts miteinander zu tun !
(allenfalls 2 mit 3).

Fangen wir von hinten an:
Ein Vorspiel muß man selbst wollen;
Dein KL darf dich vielleicht etwas drängen, aber auf keinen Fall "zwingen".
Ein Vorspiel kann Dir etwas bringen, wenn Du Dir etwas beweisen möchtest,
oder Dir "Konzerthärte" antrainieren möchtest, oder das einfach mal ausprobieren willst.
Wenn Dich das zu sehr stresst, sag ab!
(Ich mache auch keine Schülerkonzerte mit)

2) KL: Ich komme ebenfalls öfter gefrustet vom Unterricht und frage mich, warum ich mir das antue
(so als Erwachsener ... )
Warum denn ?
Weil ich für -MICH- klavierspiele !
Nicht für die KL, nicht für irgendein Publikum oder die Familie.
Und dann nehme ich mir irgendein Stück, was die KL nicht kennt ( "hä hä, meins!" )
und das spiele ich dann nur für mich.
Dann geht es langsam wieder.
Den Unterricht vom Klavierspiel emotional zu trennen, kann helfen
(auch wenn es bei beidem eigentlich um das Gleiche geht)

3) Mit dem Klavierspiel aufhören ?
Warum hast Du damit angefangen ?
Sind die Motive alle verbrannt ?
Auch mit dem besten KL der Welt nicht mehr ?

Kopf hoch !

Gruß
thmek
 
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....(notfalls bindest du dir den Finger ein, falls du dir keine 'Blösse' geben willst),...
Solche "Ausreden" scheinen verlockend zu sein, aber das hemmt auch. Ich würde eher raten genau zu Deinen Wünschen zu stehen und das offensiv mitzuteilen. Du brauchst Dich gar nicht zu schämen für Deine Entscheidung, wenn Du nicht spielen möchtest, und kannst trotzdem hingehen und zuhören. Wenn Du gefragt wirst, warum Du nicht spielst, sag Du möchtest das jetzt nicht. Vielleicht findest Du aber selber einen Grund doch zu spielen, nicht auf Wunsch anderer. Dann fällt es auch leichter. Dann spiele nur für Dich nicht für die Leute oder den KL.
 
Wenn Du solch´ einen Horror vor dem Vorspiel hast, empfehle ich abzusagen. Deswegen musst Du ja nicht das Klavier aufgeben. Vorspielen und Klavier spielen sind zwei Paar Schuhe.

CW
 
Hallo IHR !
Tausend mal Dank für Eure Worte.Ich habe mich auf Grund eurer Tipps und Ratschläge noch mal an das Folterinstrument begeben. Mist, es hat fehlerfrei funktioniert. !! Am So. werde ich das beweisen, dass ich das kann. Wenn auch nicht wie mein Kl. aber ich bin ja auch kein Pianist . Nochmals vielen Dank . Ich bin nun wieder "klaviersüchtig" dank eurer Worte
Monique
 

Hallo Monique.
Es geht nicht darum, ein Stück fehlerfrei zu spielen! Du gewichtest die Fehler zu sehr. Es gibt bei einem Vortrag eines Klavierstücks wichtigeres, auch wenn das unmusikalische Zuhörer nicht zu schätzen wissen.

Brendel sagte mal, dass man von seinen falschen Tönen bei Konzerten eine ganze Sinfonie hätte komponieren können. Selbst Gould verspielte sich in Konzerten.

Sicherer wirst Du im Vorspiel durch Übung. Also spiel evtl. nicht direkt vor 40 Leuten vor, sondern zunächst einer Freundin, der Familie vorspielen und den Zuhörerkreis langsam erweitern, so wie man an Sicherheit gewinnt. Und ein bisschen Aufregung ist normal.

LG
BP
 
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Liebe Monique,

ich hatte schon einen Schreck bekommen als ich Dein Thema las, mit dem Klavierspiel aufhören, tztztz. In einigen Deiner bisherigen Beiträgen hier hast Du Dich als Kämpferin für Deine Anliegen gezeigt und dann die Flinte ins Korn werfen? Schön, dass Du die Kurve wieder bekommen hast:-). Und der Sonntag wird mit Applaus enden!

Liebe Grüße
Christian
 
Liebe Monique,

natürlich hörst du nicht auf mit dem Klavierspielen. Denn du weißt ja gar nicht, was du da alles verpasst. Besonders hervorzuheben sind die noch mindestens folgenden 50 weiteren Krisen (in den ersten drei Jahren), nach deren Überwindung man sich sooooo freuen kann, weil Krise=Fortschritt. Die Krise entsteht ja, weil das Spiel den Ansprüchen nicht mehr gerecht wird. Und das ist die Voraussetzung jeder Weiterentwicklung.

Wenn ein kleines Kind laufen lernt, fällt es am Anfang dauernd hin. Frustration macht sich breit, manchmal weint es ganz verzweifelt und ärgert sich sichtlich. Wär` doch blöd, wenn es jetzt das Handtuch wirft. Stattdessen hat es die Natur zum Glück so eingerichtet, dass der Frust in Energie gewandelt wird, und siehe da, die wenigsten Menschen bewegen sich im Erwachsenenalter noch krabbelnd vorwärts.

LG, Sesam
 
Toll Sesam ,wie du das formuliert hast, ich bin tief beeindruckt. stimmt alles.
Liebe Grüsse Monique
 
Hey Monique,
Ich bin zwar noch nicht so lange dabei, aber ich wollte nur mal anmerken das man doch in erster Linie für sich selbst spielt oder? Ist das nicht das wichtigste, das du Spaß daran hast? Außerdem solltest du dir bewusst werden, das du auch nur ein Mensch bist und die machen nunmal Fehlern :)
Ich hoffe du bleibst dabei.
Gruß
Bastly
 
Mein Problem ist mein sch..... Perfektionismus.Sagt wenigstens mein Kl .Ich sollte viel lockerer werden.Aber ,wie macht man das? Ich musste früher im Beruf und auch so immer genau arbeiten. Da wird man so. Unm lockere zu werden. muss man auch mal über was hinweg sehen. Aber das fällt mir wahnsinnig schwer!Is blöd.,ich weiss!
 
Hey Monique,
Ich denke Perfektionismus ist eine gute Eigenschaft fürs Klavier spielen.:) Ich denke auch nicht dass du den je klein kriegen wirst... Was du jedoch machen kannst, ist eine Analyse deines Vorspiels um dich an Teilen erfreuen:) Sowas a la "Heute habe ich den Rhythmus perfekt hingekriegt ohne zu schwindeln etc..." Gleichfalls kannst du dann auch Probleme definieren an denen du arbeiten willst etc...
LG frnci
PS: Viel Erfolg bei deinem Vorspiel;)
 
Mein Problem ist mein sch..... Perfektionismus.Sagt wenigstens mein Kl .Ich sollte viel lockerer werden.Aber ,wie macht man das? Ich musste früher im Beruf und auch so immer genau arbeiten. Da wird man so. Unm lockere zu werden. muss man auch mal über was hinweg sehen. Aber das fällt mir wahnsinnig schwer!Is blöd.,ich weiss!

Ist alles richtig, nur ist es reichlich bescheuert von Deinem Klavierlehrer, wenn er dies auch so sieht, Dich 3 Monate an einem Stück ackern zu lassen.

Ihr müßtet einfachere Stücke durchnehmen und vor allem improvisieren, ausprobieren usw.!

Und nicht immer die Stücke bis zur "Vorspielreife" wochen- und monatelang üben, sondern die meisten durchgenommenen Sachen nur so ungefähr skizzieren, so daß das Wesentliche, was es zu lernen gibt, klar geworden ist und einigermaßen beherrscht wird.
 
Ich hab mich in deinem Text wiedererkannt. Bis vor ein paar Monaten ging es mir genauso. Selbst im Klavierunterricht war ich nervös, weil ich meinen Lehrer noch nicht so lange hatte. Dadurch ging gar nichts mehr. Wie hab ich's in den Griff bekommen? Einfach bei diesem Lehrer weiter Unterricht genommen und alle möglichen Vorspielgelegenheiten, wie z.B. Gottesdienste, angenommen. Was mir aufgefallen ist: Baldrian & Entspannungsübungen haben alles nur verschlimmert, da ich dann dieses Gefühl hatte, dass es dann erst recht klappen müsse.

Gruß
 
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